Mein großes Apfelbuch
Alte Apfelsorten neu entdeckt. Geschichte, Anbau, Rezepte
Entdecken Sie die Vielfalt jenseits von "Jonagold" und "Granny Smith": Apfelexperte Eckart Brandt nimmt Sie mit in seinen Obstgarten, wo er ca. 800 alte Sorten hegt und pflegt! Er kennt Geschichte und Geschichten,...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Mein großes Apfelbuch “
Entdecken Sie die Vielfalt jenseits von "Jonagold" und "Granny Smith": Apfelexperte Eckart Brandt nimmt Sie mit in seinen Obstgarten, wo er ca. 800 alte Sorten hegt und pflegt! Er kennt Geschichte und Geschichten, vermittelt den richtigen Anbau und verrät die besten Rezepte.
Klappentext zu „Mein großes Apfelbuch “
Köstliche alte Apfelsorten die gibt es noch und es gibt auch die Menschen, die sie pflegen und dafür sorgen, dass sie nicht ganz vergessen werden. Eckart Brandt führt den Leser in diesem Buch durch seinen bunten Apfelbaumgarten, weist dem Hobbygärtner den Weg zum eigenen Apfelbaum, erzählt Geschichten rund um diese gesunde Frucht und nennt überlieferte, verführerische Koch- und Backrezepte.
Lese-Probe zu „Mein großes Apfelbuch “
"Der Apfel und ich - eine LiebesgeschichteNein, ich habe nicht mein ganzes Leben lang immer nur Äpfel geliebt. Seit meiner Jugend, muss ich gestehen, gab es da auch noch anderes, das ich liebte: schöne alte Bücher zum Beispiel oder Johann Sebastian Bach und Bob Dylan, meine plattdeutsche Muttersprache, die Imkerei. Den Apfel liebte ich nicht von Kindesbeinen an. Dazu war er mir zu alltäglich und selbstverständlich. Wenn man in der frühen Nachkriegszeit im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks in einem 600-Einwohner-Dorf namens Groß Wohnste aufwächst, sind einem Äpfel nun mal alltäglich und selbstverständlich. Selbstverständlich wie das Gemüse aus dem eigenen Garten, das Frühstücksei aus dem Hühnerstall und der Sonntagsbraten vom selbst gemästeten Schwein waren eben auch die selbst gepflückten Äpfel von den eigenen Obstbäumen. Sie hießen 'James Grieve', 'Finkenwerder Herbstprinz', 'Boskoop' und 'Altländer Pfannkuchen', schmeckten lecker oder auch nicht, bestimmt aber waren sie gesund. Äpfel gab es fast das ganze Jahr hindurch, erst vom Baum, später aus dem Keller. Tafeläpfel zum Essen, Wirtschaftsäpfel für Apfelmus, den Apfelkuchen und zum Kochen von Brotsuppe. Brotsuppe galt eigentlich als Arme-Leute-Reste-Essen, aber so, wie meine Mutter sie kochte, mit viel Boskoop und Rosinen, war sie doch eine sehr typische, norddeutsche süße Suppe, einfach und schmackhaft ich esse sie noch heute gern. Äpfel waren für mich nichts Besonderes, sondern eine Alltäglichkeit. Erst viel später lernte ich, dass dies nicht für jedermann zutraf.
Später ging ich weg aus Groß Wohnste, hinaus in die große weite Welt, die war 60 km entfernt und hieß Hamburg. Ich wohnte mitten in der schönen Hansestadt und hatte beschlossen, ein moderner Stadtmensch zu werden wie andere aufstrebende, junge Studenten auch. Essen konnte man auch gut aus der Dose zubereiten und Äpfel gab es in jedem Supermarkt. Allein, der Mensch lenkt dann doch nicht alles. Je länger ich in der Großstadt wohnte, umso deutlicher
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spürte ich, dass ich mein Herz im Elbe-Weser-Dreieck verloren hatte dort war meine Heimat. Die ersten knapp 20 Jahre auf dem platten niedersächsischen Lande hatten mich mehr geprägt, als ich mir zunächst eingestehen wollte. Mit 30 war mir klar: Ich gehe dorthin zurück, woher ich gekommen bin, nicht in dasselbe Dorf, wohl aber in dieselbe Region. Nicht als derselbe Mensch, als der ich weggegangen war, aber um einige Erfahrungen und Einsichten reicher. Hier wohnten "meine Leute", hier sprach man mein Platt, hier wuchsen meine Apfelsorten. Hier gab es immer noch die Hausgärten meiner Kinderzeit mit Gemüsebeeten und Obstbäumen.
Hier "funkte" es dann auch zwischen dem Apfel und mir. Wir hatten damals einen Resthof in der Elbmarsch gekauft, zu dem gehörte ein halber Hektar Land, ein "Apfelhof", wie man heute sagt, dicht bestanden mit älteren Obstbäumen. 600 Jahre früher nannte man das hier zu Lande "en bomghart", später "en bomhoff". 'Boskoop' standen darin, wunderschöne, alte 'Gravensteiner' und vor allem herrliche 'Finkenwerder Herbstprinzen' in stattlicher Anzahl. Der Herbstprinz eroberte schnell mein Herz was für ein Anblick, diese goldenen, rotbackigen, glockenförmigen Äpfel in der Herbstsonne! Ohne großen Pflegeaufwand, ohne jegliche Spritzungen trugen die Bäume große Mengen makelloser Früchte. Und was für ein Geschmack kräftig, unverwechselbar würziges "Prinzen-Aroma".
Diese Liebe auf den zweiten Blick war kein Zufall, sondern die Wiederentdeckung des "Geschmacks aus Kindertagen", den ich über den Hamburger Supermarkt-Äpfeln schon fast vergessen hatte. Aber es war nicht nur Nostalgie ich entdeckte wieder etwas Echtes, Bodenständiges und den guten Geschmack. Der 'Herbstprinz' ist wirklich ein Prinz unter den Äpfeln und hat sich einen fürstlichen Platz in meinem Herzen erobert. Andere Menschen wären in dieser Situation vielleicht froh gewesen, endlich ein schönes Hobby gefunden zu haben. ..."
Hier "funkte" es dann auch zwischen dem Apfel und mir. Wir hatten damals einen Resthof in der Elbmarsch gekauft, zu dem gehörte ein halber Hektar Land, ein "Apfelhof", wie man heute sagt, dicht bestanden mit älteren Obstbäumen. 600 Jahre früher nannte man das hier zu Lande "en bomghart", später "en bomhoff". 'Boskoop' standen darin, wunderschöne, alte 'Gravensteiner' und vor allem herrliche 'Finkenwerder Herbstprinzen' in stattlicher Anzahl. Der Herbstprinz eroberte schnell mein Herz was für ein Anblick, diese goldenen, rotbackigen, glockenförmigen Äpfel in der Herbstsonne! Ohne großen Pflegeaufwand, ohne jegliche Spritzungen trugen die Bäume große Mengen makelloser Früchte. Und was für ein Geschmack kräftig, unverwechselbar würziges "Prinzen-Aroma".
Diese Liebe auf den zweiten Blick war kein Zufall, sondern die Wiederentdeckung des "Geschmacks aus Kindertagen", den ich über den Hamburger Supermarkt-Äpfeln schon fast vergessen hatte. Aber es war nicht nur Nostalgie ich entdeckte wieder etwas Echtes, Bodenständiges und den guten Geschmack. Der 'Herbstprinz' ist wirklich ein Prinz unter den Äpfeln und hat sich einen fürstlichen Platz in meinem Herzen erobert. Andere Menschen wären in dieser Situation vielleicht froh gewesen, endlich ein schönes Hobby gefunden zu haben. ..."
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Autoren-Porträt von Eckart Brandt
Eckart Brandt, studierter Germanist und Historiker, hat sich mit Leidenschaft alten Obstsorten, allen voran dem Apfel verschrieben. Zusammen mit seiner Frau bewirtschaftet er einen Bauernhof bei Hamburg. Das von ihm ins Leben gerufene 'Boomgardenprojekt' mit mehr als 800 alten Obstsorten ist eine großartige Arche für das kulturelle Erbe der Vergangenheit und eine einzigartige Genbank. Er ist Mitglied der Deutschen Pomologengesellschaft und steht mit europäischen Kollegen im ständigen Erfahrungsaustausch.
Bibliographische Angaben
- Autor: Eckart Brandt
- 2008, 128 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 21,5 x 27,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Halina Heitz
- Verlag: Bassermann
- ISBN-10: 3809423734
- ISBN-13: 9783809423737
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