Meine Anekdoten zur Rhetorik des Lebens

So würde es wahrscheinlich klingen, wenn Bret Easton Ellis und Stephen King zusammen Herr Lehmann geschrieben hätten.Zwischen Gesellschaftssatire und Konversationen, welche einen zum Nachdenken animieren, verläuft sich die Geschichte immer wieder in unreale Szenarien, welche den Leser in den Bann ziehen. Spaß macht es alle mal die verwirrenden Gedanken des Hauptcharakters Thomas im eigenen Kopf nochmal umzuwälzen, und wenn sich der Leser gerade "sicher" fühlt, zieht die Spannung des Buches wieder so an, dass man nur noch wissen will wie es weiter geht. Die gruseligen Stellen sind vielleicht nicht etwas für jedermann, und bei der einen oder anderen Stelle merkt man, dass es sich bei dem Autor um einen Neuling handelt, was den guten Gesamteindruck des Buches allerdings nicht beeinträchtigt. Lesenswert.

Was beginnt wie die amüsante Beschreibung eines gewöhnlichen Freitags, endet so überraschend und irgendwie verrückt, wie man es nicht erwartet. Das Buch bleibt sich erzählerisch nicht auf langen Strecken treu, sodass spontan neue Perspektiven aufgetan werden. Kleine Geschichten, welche die Ereignisse im Buch verknüpfen, runden das Lesevergnügen ab. Thomas Baumann lässt dem Leser viel Freiraum, was die Gestaltung der Hauptpersonen angeht und fordert die Phantasie auf, sich etwas anzustrengen. Oft muss man schmunzeln, bei den manchmal stark quer denkenden Dialogen. Wenn man mal etwas "anderes" Lesen will, als einen "normalen" Roman, der sollte hier zugreifen. Eine lustig und spannend erzählte Geschichte, die sich selbst nicht so ernst nimmt. Klasse. (und manchmal gruselig)