Meine Zeit als Superheldin

Autor: Ina Raki
 
 
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Charlie ist vierzehn und will eigentlich nur die bevorstehenden Sommerferien mit ihren Freunden genießen. Doch um den coolen Mo zu beeindrucken, hat sie sich auf ein Praktikum im Kindergarten eingelassen. Schnell merkt Charlie, dass der Arbeitsalltag einer...
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Kommentar zu "Meine Zeit als Superheldin"
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    Elke S., 28.02.2021

    Als Superheldin hat man es alles andere als leicht.

    „Warum hab ich mich nur darauf eingelassen? Ich könnte jetzt im Bett liegen, statt an einem Ferientag um acht Uhr zu einem Praktikum anzutreten…“, denkt sich Charlie als sie sich morgens aus dem Bett quält und findet den Gedanken weit weniger gut als noch vor zwei Wochen. Da konnte sie endlich Mo´s Aufmerksamkeit auf sich ziehen, als sie herumposaunt hat, sich engagieren zu wollen, und dann in einer Kurzschlussreaktion nachdem ihr Schwarm vom Kindergarten, in dem seine Mutter arbeitet, erzählt hat, kurzerhand einfach schnell behauptet, dass sie genau in einem solchen die ersten zwei Wochen der Ferien auch helfen will. Dass es nicht nur das morgens aus dem Bettquälen ist, das ihr die ersten zwei Wochen Ferien schwer macht, muss Charlie schnell erkennen, denn Kindergarten heißt längst nicht nur mit Kindern spielen, sondern ist um einiges anstrengender als gedacht. Während sie sich durch die Tage kämpft, zunehmend überfordert fühlt und Selbstzweifel an ihr nagen, scheint Mo seine Ferien in vollen Zügen mit anderen Mädels zu genießen. Einziger Trost scheint Jan, der im Kindergarten ein freiwilliges soziales Jahr macht und ihre Sorgen ernst nimmt, zu sein. Oder könnte David, der witzige Junge, der immer seine zwei Geschwister aus dem KIGA abholt, vielleicht auch ein Lichtblick sein, der die Ferien trotz Sorgen und Kummer im Praktikum zu besonders guten macht?

    Das wird natürlich nicht verraten. Als Leser lernt man Charly kennen, begleitet sie zwei Wochen im Praktikum, erlebt, wie anstrengend eine Horde Kids sein kann, was es heißt Verantwortung für diese zu übernehmen und auch was, wenn Fehler unterlaufen. Zudem muss man sich mit ihr um Freundschaften kümmern die, wenn man zu sehr mit sich selbst oder der ersten Liebe beschäftigt ist, zu einseitig werden oder gar verkümmern. Außerdem gilt es die Erfahrung zu machen, dass klärende Gespräche in allen Bereichen des Lebens wichtig sind und man nicht alleine auf der Welt ist mit seinem großen Gedankenwirrwarr als Teenie. Zudem kann man sich dabei sogar den einen oder anderen Tipp holen, von solchen, die das gerade hinter sich gebracht haben.

    Der lockere Schreibstil der Autorin liest sich super flüssig. Die Sprache ist für die empfohlene Zielgruppe leicht und verständlich gehalten und sorgt sicher für keinerlei Verständnisprobleme, ohne dabei aber zu flach zu werden. Fachbegriffe und Fremdwörter erklären sich hier eigentlich immer von selbst. „Wenn ich um zwölf Uhr mittags anfangen könnte, würde das viel besser zu mir und meinem natürlichen Biorhythmus passen.“, ist nur ein Beispiel dafür. Erwähnenswert sind sicher auch die in Sprechblasen abgebildeten What´s App Chatverläufe und zahlreichen Schwarz-Weiß Bilder, die den Textfluss auflockern und damit für die Zielgruppe das Lesen gleich noch ein bisschen attraktiver machen. Charlie darf aus der Ich-Perspektive berichten, was sie einem ganz nah sein lässt und viele innere Monologe, wie z.B. „Ich überlege. Hab ich sie wirklich gefragt? Irgendwie. Aber irgendwie auch nicht. Eigentlich ging es mir hauptsächlich um mich. Ich hasse es, dass Lara keine Zeit für mich hat.“, oder „Ich mag es, dass meine Eltern so sind. Ich spüre zwar dadurch auch manchmal einen ziemlichen Erwartungsdruck (und ich bin mir leider sicher, dass Theresa die erfüllt als ich.)“, lassen einen direkt an ihrem Innerem, ihrem Seelenleben teilhaben. Immer wieder darf man auch schmunzeln, was nie verkehrt ist und pointierte Dialoge wie solche, wenn auf ein „Du hast geweint.“ von Charlie von einer Lena ein „Wollte es ausprobieren, finde das Konzept aber nicht überzeugend. Ich lasse es also wahrscheinlich wieder.“, kommt, machen ebenfalls Spaß beim Lesen. Die eine oder andere Übersprunghandlung von Charlie lässt einen stellenweise auch schockiert innehalten, aber vielleicht eher den erwachsenen Leser wie mich. Gut gefallen haben mir auch die zahlreichen Mut machenden Botschaften wie „Zu hundert Prozent schafft das kein Mensch. Alles, was wir tun können, ist es immer wieder zu versuchen, …“, oder auch „Man lernt doch aus den eigenen Fehlern, genau dafür sind sie doch da.“

    Charlie ist mit ihren Sorgen, ihren Zukunftsfragen und ihrer ganzen Art super authentisch gezeichnet. Es fällt mehr als leicht, sie zu mögen und mit ihr zu fühlen. Der smarte Kollege Jan, der gerade ein freiwilliges soziales Jahr nach dem Abi im Kindergarten ableistet, altermäßig also ganz nah ist, ist die ideale Besetzung dafür, völlig ohne erhobenen Zeigefinger den einen oder anderen annehmbaren Tipp zu geben. Zu gut kann er sich ja noch erinnern, was in ihm los war, vor ein, zwei Jahren und auch jetzt noch ab und an aufkommt. Toll ist auch David, ein Junge, der ganz im Gegensatz zu Mo nicht darauf steht, sich selbst in Szene zu setzen, sondern einer ist, mit dem man lachen, Eis schluzen und als Teenie sogar noch schaukeln kann. Aber über den will ich gar nicht zu viel verraten. Alle anderen Nebendarsteller sind ebenfalls gelungen gezeichnet, beim überbehütetenden, cholerischen Vater angefangen, über Freundin Lara, die es im Moment in ihrer Familie alles andere als leicht hat, bis hin zu Schwester Theresa, die scheinbar alle soziale Gene der Familie für sich reserviert hat.

    Im Schatten der Geschwister oder unter der Erwartungshaltung der Eltern stehen, Gedankenkreisel darum, was aus Freundschaften wird, wenn die Schule vorbei ist oder welcher Beruf der richtige ist, erste Liebeleien, Gefühlschaos, all das, was Jungendliche im Alter der Zielgruppe bewegt, ist hier zu finden und sorgt so nicht nur dafür, dass sich diese beim Lesen in Charlie widerfinden können, sondern bietet auch zahlreiche Anknüpfungspunkte für weitere Diskussionen. Auch das Thema Arbeitslosigkeit und was diese mit einer Familie macht, wird durch Freundin Lara angerissen. Ich bin überzeugt, dass sich dieses Jugendbuch sicher auch gut als Klassenlektüre eignen würde. Überzeugend, vielfältiges Material, auch mit direkt einsetzbaren Arbeitsblättern bietet der Verlag ja sogar dazu an.

    Alles in allem alle Daumen hoch für Ina Rakis Charlie und ihre Zeit als Superheldin während des Praktikums im Igelhügel. Da sind fünf Sterne wohlverdient.

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