Men of Midnight, 3er-Package
"Rückkehr an den Ort meiner Träume", "In den Armen des Schicksals", "Wie Gespenster in der Nacht"
Men of Midnight 1 - Rückkehr an den Ort meiner Träume
Für Mara MacTavish ist das kleine Dorf Druidheachd in den schottischen Highlands genau der richtige Ort für einen Neubeginn. Hier, wo Mythen noch lebendig sind,...
Für Mara MacTavish ist das kleine Dorf Druidheachd in den schottischen Highlands genau der richtige Ort für einen Neubeginn. Hier, wo Mythen noch lebendig sind,...
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Produktinformationen zu „Men of Midnight, 3er-Package “
Men of Midnight 1 - Rückkehr an den Ort meiner Träume
Für Mara MacTavish ist das kleine Dorf Druidheachd in den schottischen Highlands genau der richtige Ort für einen Neubeginn. Hier, wo Mythen noch lebendig sind, hofft sie, Ruhe zu finden. Nicht zuletzt von ihren eigenen Visionen.
Auch Duncan Sinclair sucht in seinem Heimatdorf Zuflucht. Das Scheitern seiner Ehe hat bei ihm und vor allem bei seiner Tochter April tiefe Wunden gerissen. Jetzt will Duncan seine Tochter um jeden Preis vor weiteren Enttäuschungen bewahren. Entsprechend misstrauisch beobachtet er die wachsende Freundschaft zwischen April und der geheimnisvollen Fremden. Dann aber verschwindet seine Tochter, und Duncan muss sich entscheiden, ob er Mara vertrauen darf.
"Die sagenhafte Emilie Richards ist wieder da - mit dem ersten Buch ihrer 'Men of Midnight'-Trilogie. (...) Fürwahr: Magie pur!"
Romantic Times
Men of Midnight 2 - In den Armen des Schicksals
Ian Ross glaubt nicht an die alten schottischen Mythen und Legenden. Doch als er die schöne Fremde aus dem eisigen Loch Ceo vor dem Ertrinken rettet, ist es, als würde seine Seele berührt. Er kann und will die amerikanische Wissenschaftlerin nicht mehr aus seinem Leben entlassen - womit Billie Harper durchaus einverstanden ist. Und dennoch: Ihre Liebe zueinander soll nicht sein: So sehr Ross‘ Herz sich auch nach ihr sehnt - der Jahrhunderte alte Fluch, der über seinem Haus liegt, zwingt sie dazu, scheinbar für immer getrennt zu bleiben.
"Ein neues Meisterwerk der fabelhaften Emilie Richards: 'In den Armen des Schicksals' verbindet eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einem großartigen Heldenpaar."
Romantic Times
Men of Midnight 3 - Wie Gespenster in der Nacht
Nebelverhangen liegt der See vor ihm. Wie immer, wenn Andrew MacDougall Vergessen sucht, tritt er ans Ufer des Loch Ceo. Hier verspürt er den Trost und die Sicherheit seiner schottischen Heimat, in der Mythen und Legenden noch lebendig zu sein scheinen.
Fiona Sinclair glaubt nicht an Märchen. Und doch ist das immer wiederkehrende Motiv in den Zeichnungen der erfolgreichen Kinderbuchillustratorin das sagenumworbene Seeungeheuer von Loch Ceo. Seit Fiona nach einem tragischen Unfall ihren Geburtsort Druidheachd verlassen musste, hat es sie nicht losgelassen. Nun bringt das Schicksal Andrew und Fiona erneut zusammen. Eine alte Liebe erwacht zu neuem Leben. Die aber kann nur eine Zukunft haben, wenn sich beide ihrer Vergangenheit stellen.
"Der atemberaubende Abschluss der 'Men of Midnight'-Trilogie (...) Emilie Richards bezaubert uns mit einer wunderschönen Liebesgeschichte mit einem Hauch von Magie.
Romantic Times
Für Mara MacTavish ist das kleine Dorf Druidheachd in den schottischen Highlands genau der richtige Ort für einen Neubeginn. Hier, wo Mythen noch lebendig sind, hofft sie, Ruhe zu finden. Nicht zuletzt von ihren eigenen Visionen.
Auch Duncan Sinclair sucht in seinem Heimatdorf Zuflucht. Das Scheitern seiner Ehe hat bei ihm und vor allem bei seiner Tochter April tiefe Wunden gerissen. Jetzt will Duncan seine Tochter um jeden Preis vor weiteren Enttäuschungen bewahren. Entsprechend misstrauisch beobachtet er die wachsende Freundschaft zwischen April und der geheimnisvollen Fremden. Dann aber verschwindet seine Tochter, und Duncan muss sich entscheiden, ob er Mara vertrauen darf.
"Die sagenhafte Emilie Richards ist wieder da - mit dem ersten Buch ihrer 'Men of Midnight'-Trilogie. (...) Fürwahr: Magie pur!"
Romantic Times
Men of Midnight 2 - In den Armen des Schicksals
Ian Ross glaubt nicht an die alten schottischen Mythen und Legenden. Doch als er die schöne Fremde aus dem eisigen Loch Ceo vor dem Ertrinken rettet, ist es, als würde seine Seele berührt. Er kann und will die amerikanische Wissenschaftlerin nicht mehr aus seinem Leben entlassen - womit Billie Harper durchaus einverstanden ist. Und dennoch: Ihre Liebe zueinander soll nicht sein: So sehr Ross‘ Herz sich auch nach ihr sehnt - der Jahrhunderte alte Fluch, der über seinem Haus liegt, zwingt sie dazu, scheinbar für immer getrennt zu bleiben.
"Ein neues Meisterwerk der fabelhaften Emilie Richards: 'In den Armen des Schicksals' verbindet eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einem großartigen Heldenpaar."
Romantic Times
Men of Midnight 3 - Wie Gespenster in der Nacht
Nebelverhangen liegt der See vor ihm. Wie immer, wenn Andrew MacDougall Vergessen sucht, tritt er ans Ufer des Loch Ceo. Hier verspürt er den Trost und die Sicherheit seiner schottischen Heimat, in der Mythen und Legenden noch lebendig zu sein scheinen.
Fiona Sinclair glaubt nicht an Märchen. Und doch ist das immer wiederkehrende Motiv in den Zeichnungen der erfolgreichen Kinderbuchillustratorin das sagenumworbene Seeungeheuer von Loch Ceo. Seit Fiona nach einem tragischen Unfall ihren Geburtsort Druidheachd verlassen musste, hat es sie nicht losgelassen. Nun bringt das Schicksal Andrew und Fiona erneut zusammen. Eine alte Liebe erwacht zu neuem Leben. Die aber kann nur eine Zukunft haben, wenn sich beide ihrer Vergangenheit stellen.
"Der atemberaubende Abschluss der 'Men of Midnight'-Trilogie (...) Emilie Richards bezaubert uns mit einer wunderschönen Liebesgeschichte mit einem Hauch von Magie.
Romantic Times
Lese-Probe zu „Men of Midnight, 3er-Package “
Rückkehr an den Ort meiner Träume von Emilie RichardsPROLOG
Babys, lauter kleine Babys. Und niemand war da, um ihnen auf die Welt zu helfen.
Dr. Angus Sutherland wünschte, er hätte nicht so tief ins Glas mit dem Glenmorangie geschaut. Ein dankbarer Patient hatte ihm eine ganze Flasche davon geschenkt. Aber es war eine kalte Nacht, und kaum ein Stern zeigte sich am Himmel. Das passte zu Halloween. So eine Nacht war wie geschaffen dafür, um sich mit einer Flasche guten Whiskeys und einem starken Schloss vor der Tür zurückzuziehen.
Leider hatte er nur das eine, aber nicht das andere.
"Gleich drei! Ich fasse es nicht! Drei auf einmal! Bisher sind in diesem Jahr insgesamt erst vier Babys im Krankenhaus zur Welt gekommen." Jeanne Maxwell stemmte die Hände auf ihre ausladenden Hüften und schürzte die schmalen Lippen, mit denen Gott sie gesegnet hatte. "Ich habe schon eine Kanne starken, heißen Tee gekocht", fuhr sie fort. "Aber Sie haben keine Zeit, ihn richtig zu genießen. Sie müssen ihn schnell trinken. Bis auf den letzten Tropfen."
"Glauben Sie wirklich, dass sie alle heute Nacht zur Welt kommen?" Angus nahm seinen Schal ab und schlüpfte aus dem Mantel. Vermutlich lag es an dem Whiskey, dass er sich noch einmal vergewissern musste, denn Jeanne hatte sich bereits unmissverständlich geäußert.
Jetzt hängte sie den Mantel an einen Haken. "Jawohl. Und ich glaube, dass sie bald kommen. Mit oder ohne Ihre Hilfe. Aber es wäre besser, wenn Sie ihnen dabei helfen würden."
"Es ist eine kalte Nacht, Jeanne. Eine nasse, kalte Nacht. Wir beide sollten es uns zu Hause vor einem schönen Feuer gemütlich machen."
"Sollen wir die Damen nach Hause schicken und sie bitten, morgen früh wiederzukommen?"
... mehr
Auch wenn alles andere verschwommen sein mochte wie ein nebliger Herbstmorgen in den Highlands, war Jeannes Gesichtsausdruck absolut klar. Sie war eine stämmige, patente Frau, die nicht einmal in ihren besten Jahren schön gewesen war. Aber sie hatte sich ein frisches Aussehen und einen festen Blick bewahrt. Jetzt sah sie ihn allerdings eher missbilligend an.
Angus seufzte. "Bringen Sie den Tee, während ich mich wasche." Er ging zum Waschbecken in der Ecke, drehte den Wasserhahn auf und begann seine Hände zu schrubben. "Was meinen Sie, wen ich zuerst untersuchen soll?"
"Ich würde Ihnen raten, zuerst nach Lady Ross zu sehen. Immerhin ist sie die Frau des Lords. Aber sie hat noch ein bisschen mehr Zeit als Mrs. Sinclair. Sie wird die Erste sein." Sie machte eine Pause. "So Gott will."
"Und Mrs. MacDougall?"
Jeanne zuckte die Achseln.
Er erkannte die Aussage, die sich hinter dieser Geste verbarg. Jeanne hatte eigentlich keine Ahnung, in welcher Reihenfolge die drei Frauen, die in den beiden Zimmern nebenan die unterschiedlichsten Seufzer von sich gaben, ihre Kinder zur Welt bringen würden.
Seit zwanzig Jahren war Angus Arzt. Achtzehn Jahre davon hatte er hier in diesem aus grauen Steinen gemauerten Krankenhaus in dem winzigen Dorf Druidheachd im abgelegensten Teil der Highlands verbracht. Doch er galt immer noch als Fremder. Er war der Doktor aus Edinburgh, der nur auf einen kurzen Urlaub hierher gekommen und nie wieder in sein feines Stadthospital zurückgekehrt war. Manche glaubten, er sei wegen der klaren Luft geblieben, Andere meinten, eine Hexe habe ihn mit einem Zauber belegt, damit er blieb. Nur wenige wussten, dass Angus begriffen hatte, welchen Wert die einfachen Dinge und Menschen besaßen. Er kannte den Namen und die Geschichte von jedem Bewohner im Umkreis von zwanzig Meilen. Und nun stand er kurz davor, drei weiteren kleinen Menschenkindern auf die Welt zu helfen, die alle ihre eigene Geschichte haben würden. In wenigen Stunden, möglicherweise sogar nur Minuten, würde es so weit sein.
"Ich werde meinen Lebtag nicht verstehen, warum die Frauen so lange warten, bis sie zu mir kommen", sagte er, während er seine Hände gründlich einseifte, den Schaum abspülte und ein weiteres Mal zur Seife griff.
"Mrs. MacDougall wollte eigentlich zu Hause entbinden, mit der Hilfe ihrer alten Großmutter. Aber als die alte Dame ständig einnickte, änderte sie ihre Meinung. Der Lord und seine Frau machten sich bei der ersten Wehe auf den Weg nach Glasgow, aber dann merkten sie, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würden, und kehrten wieder um. Und Mrs. Sinclair hatte nicht geglaubt, dass das Baby so schnell kommen würde. Außerdem haben Sie geschlafen und sich geweigert, ans Telefon zu gehen, sodass ich erst einen Burschen losschicken musste, um Sie zu wecken."
Er ignorierte den letzten Teil ihrer Erklärung. "Ich werde mir zuerst Mrs. Sinclair anschauen. Ich glaube, dass die lautesten Schreie von ihr kommen."
"Es ist fast Mitternacht." Jeanne sah auf die Uhr. "Und ihr Mann ist immer noch nicht zurück. Er hat sie hergebracht und ist wieder verschwunden."
"Donald Sinclair ist kein Mann, der jemanden trösten könnte. Wahrscheinlich sitzt er im Pub und zählt die Einnahmen aus dieser Nacht. Wir werden sie ein wenig beruhigen müssen."
"Terence MacDougall ist auch nicht hier", sagte Jeanne. "Das Geld, das Donald Sinclair zählt, stammt vermutlich zum großen Teil von ihm."
Angus Kopf begann zu schmerzen. "Und der Lord?"
"Steht neben dem Bett seiner Frau. Und wartet auf Sie."
Rasch fand Angus diese Aussage bestätigt. Die Geräusche aus dem Nebenzimmer wurden lauter. Er stürzte seinen Tee hinunter und schrubbte sich ein letztes Mal die Hände. Als er sich die Gummihandschuhe anzog, sah er, dass Jeanne sich ebenfalls wusch und Handschuhe anzog.
Im ersten Zimmer standen zwei Betten. Ein Mann mit silbrig-grauen Haaren stand in aristokratischer Haltung neben einem davon. Es war Malcolm Ross, der zehnte Lord of Druidheachd. Mary, seine Frau, hätte nächste Woche nach Glasgow ziehen sollen, um in der Nähe eines modernen Krankenhauses mit der besten medizinischen Ausstattung zu sein. Entweder kam das Baby zu früh, oder ein hoch gefeierter Spezialist konnte nicht richtig rechnen.
Neben dem Bett von Mrs. Ross warf sich Melissa Sinclair von einer Seite zur anderen. Sie war mit dem Wirt des Landgasthofs verheiratet. Angus wusste, dass Mrs. Sinclair ihr Kind nicht zu Hause zur Welt bringen wollte. Sie war Amerikanerin, und sie hasste alles an Druidheachd, einschließlich - so fürchtete er - ihres schottischen Gatten.
Im nächsten Raum, außer Sichtweite, aber gut zu hören, lag Jane MacDougall, die Frau des größten Taugenichts im Ort. Wenn er nicht trank oder seinen Rausch ausschlief, ging Terence MacDougall fischen oder führte die Touristen herum, die sich gelegentlich so tief in die Highlands hineinwagten, um einen Blick auf das Ungeheuer im Loch Ceo zu erhaschen.
"Meine Frau kommt zuerst", erklärte der Lord mit ruhiger Stimme.
Angus blieb kaum etwas anderes übrig. Er empfand Mitleid mit den beiden Frauen, deren Männer sie allein ihrem Schicksal überlassen hatten. Er trat auf das Bett von Mary Ross zu.
"Es kommt! Mein Baby kommt!", schrie Melissa Sinclair aus dem Zimmer nebenan.
Mit zitternden Händen ignorierte Angus den Schrei und schlug das Laken zurück, das Mary Ross bedeckte und sah, dass sie ebenfalls so weit war, obwohl sie grimmiges Schweigen bewahrte. Es blieb nicht mehr viel zu tun, außer den Sohn des Lords in Empfang zu nehmen, als Mary ein letztes Mal mit aller Kraft presste. Jeanne erreichte Melissa Sinclair fast im selben Moment und mit demselben Ergebnis. Und als sie beim Klang der Kirchenglocke Seite an Seite die Babys entbanden, hörten sie den kräftigen Schrei eines Neugeborenen aus dem Nebenzimmer. Angus drückte dem erstaunten Lord seinen Sohn in die Arme und rannte zur Tür.
Ein Blick sagte ihm, dass Jane MacDougall ihre Sache auch ohne jede Hilfe sehr gut gemacht hatte.
Am nächsten Tag war in Druidheachd von nichts anderem die Rede als von den Geburten. Drei gesunde Jungs, geboren im selben Augenblick. Um Mitternacht, um genau zu sein. Niemand, weder der Doktor, noch Jeanne und ganz gewiss nicht die stolzen Mütter konnten sagen, welches der winzigen Kerlchen zuerst da gewesen war.
"Margaret Henley sagt, es sei ein Zeichen, dass die drei Knirpse im selben Moment geboren wurden", vertraute Jeanne an diesem Nachmittag Angus an, als dieser gerade ein wohlverdientes Schlückchen Glenmorangie trank, von derselben Flasche, die er gestern bereits angebrochen hatte. "Sie sagt, sie haben ihr Leben zusammen begonnen und dürfen jetzt nicht getrennt werden. Sie nennt sie die Mitternachtsjungs."
Angus wusste, dass man im Dorf akzeptierte, was Margaret mit ihren neunzig Jahren sagte. Schließlich war allgemein bekannt, dass sie eine Seherin war. Die armen kleinen Men of Midnight würden diesen Titel tragen, bis wirklich Männer aus ihnen geworden waren. "Wenn sie älter sind, werden sie zusammen zur Schule gehen", sagte er. "Aber glauben Sie wirklich, dass Kinder von solch unterschiedlicher Herkunft wie Brüder aufwachsen werden? Ich kann es mir nicht vorstellen."
Aber Margarets Verkündung wurde im ganzen Dorf bekannt. Sie sickerte durch die Eingangstür des moosbedeckten Hotels, wand sich die prachtvolle Wendeltreppe im Anwesen des Lords empor und schlüpfte durch die Bohlen des ärmlichen Cottages am Ufer des Loch Ceo. Duncan Sinclair, Iain Ross und Andrew MacDougall waren durch die außergewöhnlichen Umstände ihrer Geburt miteinander verbunden. Es war ihre Bestimmung, dass ihre Schritte sie stets über denselben Boden führte.
Und so war es auch. Selbst, nachdem sie zu Männern herangewachsen waren.
© 1995 BY EMILIE RICHARDS MCGEE
Auch wenn alles andere verschwommen sein mochte wie ein nebliger Herbstmorgen in den Highlands, war Jeannes Gesichtsausdruck absolut klar. Sie war eine stämmige, patente Frau, die nicht einmal in ihren besten Jahren schön gewesen war. Aber sie hatte sich ein frisches Aussehen und einen festen Blick bewahrt. Jetzt sah sie ihn allerdings eher missbilligend an.
Angus seufzte. "Bringen Sie den Tee, während ich mich wasche." Er ging zum Waschbecken in der Ecke, drehte den Wasserhahn auf und begann seine Hände zu schrubben. "Was meinen Sie, wen ich zuerst untersuchen soll?"
"Ich würde Ihnen raten, zuerst nach Lady Ross zu sehen. Immerhin ist sie die Frau des Lords. Aber sie hat noch ein bisschen mehr Zeit als Mrs. Sinclair. Sie wird die Erste sein." Sie machte eine Pause. "So Gott will."
"Und Mrs. MacDougall?"
Jeanne zuckte die Achseln.
Er erkannte die Aussage, die sich hinter dieser Geste verbarg. Jeanne hatte eigentlich keine Ahnung, in welcher Reihenfolge die drei Frauen, die in den beiden Zimmern nebenan die unterschiedlichsten Seufzer von sich gaben, ihre Kinder zur Welt bringen würden.
Seit zwanzig Jahren war Angus Arzt. Achtzehn Jahre davon hatte er hier in diesem aus grauen Steinen gemauerten Krankenhaus in dem winzigen Dorf Druidheachd im abgelegensten Teil der Highlands verbracht. Doch er galt immer noch als Fremder. Er war der Doktor aus Edinburgh, der nur auf einen kurzen Urlaub hierher gekommen und nie wieder in sein feines Stadthospital zurückgekehrt war. Manche glaubten, er sei wegen der klaren Luft geblieben, Andere meinten, eine Hexe habe ihn mit einem Zauber belegt, damit er blieb. Nur wenige wussten, dass Angus begriffen hatte, welchen Wert die einfachen Dinge und Menschen besaßen. Er kannte den Namen und die Geschichte von jedem Bewohner im Umkreis von zwanzig Meilen. Und nun stand er kurz davor, drei weiteren kleinen Menschenkindern auf die Welt zu helfen, die alle ihre eigene Geschichte haben würden. In wenigen Stunden, möglicherweise sogar nur Minuten, würde es so weit sein.
"Ich werde meinen Lebtag nicht verstehen, warum die Frauen so lange warten, bis sie zu mir kommen", sagte er, während er seine Hände gründlich einseifte, den Schaum abspülte und ein weiteres Mal zur Seife griff.
"Mrs. MacDougall wollte eigentlich zu Hause entbinden, mit der Hilfe ihrer alten Großmutter. Aber als die alte Dame ständig einnickte, änderte sie ihre Meinung. Der Lord und seine Frau machten sich bei der ersten Wehe auf den Weg nach Glasgow, aber dann merkten sie, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würden, und kehrten wieder um. Und Mrs. Sinclair hatte nicht geglaubt, dass das Baby so schnell kommen würde. Außerdem haben Sie geschlafen und sich geweigert, ans Telefon zu gehen, sodass ich erst einen Burschen losschicken musste, um Sie zu wecken."
Er ignorierte den letzten Teil ihrer Erklärung. "Ich werde mir zuerst Mrs. Sinclair anschauen. Ich glaube, dass die lautesten Schreie von ihr kommen."
"Es ist fast Mitternacht." Jeanne sah auf die Uhr. "Und ihr Mann ist immer noch nicht zurück. Er hat sie hergebracht und ist wieder verschwunden."
"Donald Sinclair ist kein Mann, der jemanden trösten könnte. Wahrscheinlich sitzt er im Pub und zählt die Einnahmen aus dieser Nacht. Wir werden sie ein wenig beruhigen müssen."
"Terence MacDougall ist auch nicht hier", sagte Jeanne. "Das Geld, das Donald Sinclair zählt, stammt vermutlich zum großen Teil von ihm."
Angus Kopf begann zu schmerzen. "Und der Lord?"
"Steht neben dem Bett seiner Frau. Und wartet auf Sie."
Rasch fand Angus diese Aussage bestätigt. Die Geräusche aus dem Nebenzimmer wurden lauter. Er stürzte seinen Tee hinunter und schrubbte sich ein letztes Mal die Hände. Als er sich die Gummihandschuhe anzog, sah er, dass Jeanne sich ebenfalls wusch und Handschuhe anzog.
Im ersten Zimmer standen zwei Betten. Ein Mann mit silbrig-grauen Haaren stand in aristokratischer Haltung neben einem davon. Es war Malcolm Ross, der zehnte Lord of Druidheachd. Mary, seine Frau, hätte nächste Woche nach Glasgow ziehen sollen, um in der Nähe eines modernen Krankenhauses mit der besten medizinischen Ausstattung zu sein. Entweder kam das Baby zu früh, oder ein hoch gefeierter Spezialist konnte nicht richtig rechnen.
Neben dem Bett von Mrs. Ross warf sich Melissa Sinclair von einer Seite zur anderen. Sie war mit dem Wirt des Landgasthofs verheiratet. Angus wusste, dass Mrs. Sinclair ihr Kind nicht zu Hause zur Welt bringen wollte. Sie war Amerikanerin, und sie hasste alles an Druidheachd, einschließlich - so fürchtete er - ihres schottischen Gatten.
Im nächsten Raum, außer Sichtweite, aber gut zu hören, lag Jane MacDougall, die Frau des größten Taugenichts im Ort. Wenn er nicht trank oder seinen Rausch ausschlief, ging Terence MacDougall fischen oder führte die Touristen herum, die sich gelegentlich so tief in die Highlands hineinwagten, um einen Blick auf das Ungeheuer im Loch Ceo zu erhaschen.
"Meine Frau kommt zuerst", erklärte der Lord mit ruhiger Stimme.
Angus blieb kaum etwas anderes übrig. Er empfand Mitleid mit den beiden Frauen, deren Männer sie allein ihrem Schicksal überlassen hatten. Er trat auf das Bett von Mary Ross zu.
"Es kommt! Mein Baby kommt!", schrie Melissa Sinclair aus dem Zimmer nebenan.
Mit zitternden Händen ignorierte Angus den Schrei und schlug das Laken zurück, das Mary Ross bedeckte und sah, dass sie ebenfalls so weit war, obwohl sie grimmiges Schweigen bewahrte. Es blieb nicht mehr viel zu tun, außer den Sohn des Lords in Empfang zu nehmen, als Mary ein letztes Mal mit aller Kraft presste. Jeanne erreichte Melissa Sinclair fast im selben Moment und mit demselben Ergebnis. Und als sie beim Klang der Kirchenglocke Seite an Seite die Babys entbanden, hörten sie den kräftigen Schrei eines Neugeborenen aus dem Nebenzimmer. Angus drückte dem erstaunten Lord seinen Sohn in die Arme und rannte zur Tür.
Ein Blick sagte ihm, dass Jane MacDougall ihre Sache auch ohne jede Hilfe sehr gut gemacht hatte.
Am nächsten Tag war in Druidheachd von nichts anderem die Rede als von den Geburten. Drei gesunde Jungs, geboren im selben Augenblick. Um Mitternacht, um genau zu sein. Niemand, weder der Doktor, noch Jeanne und ganz gewiss nicht die stolzen Mütter konnten sagen, welches der winzigen Kerlchen zuerst da gewesen war.
"Margaret Henley sagt, es sei ein Zeichen, dass die drei Knirpse im selben Moment geboren wurden", vertraute Jeanne an diesem Nachmittag Angus an, als dieser gerade ein wohlverdientes Schlückchen Glenmorangie trank, von derselben Flasche, die er gestern bereits angebrochen hatte. "Sie sagt, sie haben ihr Leben zusammen begonnen und dürfen jetzt nicht getrennt werden. Sie nennt sie die Mitternachtsjungs."
Angus wusste, dass man im Dorf akzeptierte, was Margaret mit ihren neunzig Jahren sagte. Schließlich war allgemein bekannt, dass sie eine Seherin war. Die armen kleinen Men of Midnight würden diesen Titel tragen, bis wirklich Männer aus ihnen geworden waren. "Wenn sie älter sind, werden sie zusammen zur Schule gehen", sagte er. "Aber glauben Sie wirklich, dass Kinder von solch unterschiedlicher Herkunft wie Brüder aufwachsen werden? Ich kann es mir nicht vorstellen."
Aber Margarets Verkündung wurde im ganzen Dorf bekannt. Sie sickerte durch die Eingangstür des moosbedeckten Hotels, wand sich die prachtvolle Wendeltreppe im Anwesen des Lords empor und schlüpfte durch die Bohlen des ärmlichen Cottages am Ufer des Loch Ceo. Duncan Sinclair, Iain Ross und Andrew MacDougall waren durch die außergewöhnlichen Umstände ihrer Geburt miteinander verbunden. Es war ihre Bestimmung, dass ihre Schritte sie stets über denselben Boden führte.
Und so war es auch. Selbst, nachdem sie zu Männern herangewachsen waren.
© 1995 BY EMILIE RICHARDS MCGEE
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Autoren-Porträt von Emilie Richards
Bibliographische Angaben
- Autor: Emilie Richards
- 1008 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 3862789802
- ISBN-13: 9783862789801
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