Mensch ohne Hund / Inspektor Gunnar Barbarotti Bd.1
Barbarottis Rätsel: "Wir haben zwei Personen, einen Onkel und einen Neffen. Gemeinsam mit einigen weiteren Verwandten kommen diese ein paar Tage vor Weihnachten zusammen, um ein Familienfest zu feiern. In der ersten Nacht löst sich der Onkel in Luft auf....
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Barbarottis Rätsel: "Wir haben zwei Personen, einen Onkel und einen Neffen. Gemeinsam mit einigen weiteren Verwandten kommen diese ein paar Tage vor Weihnachten zusammen, um ein Familienfest zu feiern. In der ersten Nacht löst sich der Onkel in Luft auf. In der nächsten Nacht löst sich der Neffe in Luft auf. Warum?"
Trautes Heim, Glück allein? Es ist Dezember in Kymlinge, einem kleinen verschneiten Dorf in Schweden. Familie Hermansson ist zusammengekommen, um zwei Geburtstage zu feiern: den fünfundsechzigsten von Vater Karl-Erik - Lehrer von Beruf, Bildungsbürger par excellence und gerade erst pensioniert - sowie den vierzigsten der ältesten Tochter Ebba, erfolgreiche Ärztin, Mutter zweier halbwüchsiger Söhne und ihrer Ansicht nach weit unter Stand mit einem Supermarktleiter verheiratet. Zu den Feierlichkeiten erwartet werden zudem die jüngste Tochter Kristina, die beim Fernsehen arbeitet, und ihr Ehemann, ein karrierebewusster TV-Produzent, mit dem sie einen kleinen, leicht autistischen Sohn von zwei Jahren hat. Und schließlich gibt es da noch das schwarze Schaf der Familie, Sohn Walter, der den Jubilaren schon im vorhinein einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, indem er das geplante rauschende Fest mit zahlreichen Gästen in eine traute Feier im kleinen Rahmen verwandelt hat - zu peinlich erschien Familienoberhaupt Karl-Erik Sohn Walters unrühmliches Verhalten im schwedischen Fernsehen, wo er bei einer Art Dschungelcamp in Übersee mitgemacht hat: Dummerweise wurde er publikumswirksam beim Onanieren erwischt und geistert nun als "Wichs-Walter" durch alle Gazetten.
"Ein grandioser Roman."
Café
"Wenn Nesser das Niveau hält, wird Barbarotti einen größeren Eindruck hinterlassen als Van Veeteren."
Östersunds-Posten
Familie Hermansson hat sich versammelt, um zwei Geburtstage zu feiern: den 65. des gerade pensionierten Vaters Karl-Erik und den 40. der ltesten Tochter Ebba. Doch pl tzlich verschwinden zwei Familienmitglieder spurlos, Sohn Walter und Enkel Henrik. Wurden Sie Opfer eines Verbrechens? Die scheinbar heile Familienwelt beginnt zu br ckeln - und Kommissar Barbarotti ermittelt ...
Barbarottis R tsel: 'Wir haben zwei Personen, einen Onkel und einen Neffen. Gemeinsam mit einigen weiteren Verwandten kommen diese ein paar Tage vor Weihnachten zusammen, um ein Familienfest zu feiern. In der ersten Nacht l st sich der Onkel in Luft auf. In der n chsten Nacht l st sich der Neffe in Luft auf. Warum?'
Trautes Heim, Gl ck allein? Es ist Dezember in Kymlinge, einem kleinen verschneiten Dorf in Schweden. Familie Hermansson ist zusammengekommen, um zwei Geburtstage zu feiern: den f nfundsechzigsten von Vater Karl-Erik - Lehrer von Beruf, Bildungsb rger par excellence und gerade erst pensioniert - sowie den vierzigsten der ltesten Tochter Ebba, erfolgreiche rztin, Mutter zweier halbw chsiger S hne und ihrer Ansicht nach weit unter Stand mit einem Supermarktleiter verheiratet. Zu den Feierlichkeiten erwartet werden zudem die j ngste Tochter Kristina, die beim Fernsehen arbeitet, und ihr Ehemann, ein karrierebewusster TV-Produzent, mit dem sie einen kleinen, leicht autistischen Sohn von zwei Jahren hat. Und schlie lich gibt es da noch das schwarze Schaf der Familie, Sohn Walter, der den Jubilaren schon im vorhinein einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, indem er das geplante rauschende Fest mit zahlreichen G sten in eine traute Feier im kleinen Rahmen verwandelt hat - zu peinlich erschien Familienoberhaupt Karl-Erik Sohn Walters unr hmliches Verhalten im schwedischen Fernsehen, wo er bei einer Art Dschungelcamp in bersee mitgemacht hat: Dummerweise wurde er publikumswirksam beim Onanieren erwischt und geistert nun als "Wichs-Walter" durch alle Gazetten ...
Pressestimmen zu "Mensch ohne Hund" :
"Ich verspreche Ihnen, dass Sie viel Spa mit Mensch ohne Hund haben werden. Ich verspreche Ihnen, dies ist ein Roman, der einmal mehr die Grundlagen des Seins und des Zusammenlebens ber hrt." Blekinge L ns Tidning
Mensch ohne Hund von Håkan Nesser
LESEPROBE
1
Als Rosemarie Wunderlich Hermansson am Sonntag, dem 18. Dezember erwachte, war eskurz nach sechs, und sie hatte noch ein ganz klares Bild vor Augen.
Sie stand in einer Türöffnung undschaute auf einen fremden Garten hinaus. Es war Sommer oder früher Herbst. Inerster Linie betrachtete sie zwei kleine, dicke, gelbgrüne Vögel, welche aufeiner Telefonleitung zehn, fünfzehn Meter von ihr entfernt saßen, und jederhatte eine Sprechblase im Schnabel.
Du musst dich umbringen, stand in der einen.
Du musst Karl-Erik umbringen, stand in der anderen.
Die Botschaft war an sie gerichtet.Es war sie, Rosemarie Wunderlich Hermansson, die sichumbringen sollte. Oder Karl-Erik töten. In diesem Punkt herrschte nicht dergeringste Zweifel.
Letzterer war ihr Mann, und erstnach einigen Sekunden sah sie ein, dass diese beiden verrückten Aufforderungennatürlich aus etwas resultierten, das sie geträumt hatte - aber es war einTraum gewesen, der sich schnell davongeschlichen und nur diese beiden bizarrenVögel auf der Leitung zurückgelassen hatte. Merkwürdig.
Für einen Moment blieb sie ganzruhig auf der rechten Seite liegen und starrte in die Dunkelheit um sich herum,wartete auf eine fiktive Morgendämmerung, die sich wahrscheinlich im Augenblicknoch im Bereich des Ural befand, und sah ein, dass es sich genau so verhielt.Die Vögel breiteten ihre abgerundeten Schwingen aus und flogen davon, währendihre Behauptung zurückblieb und nicht falsch verstanden werden konnte.
Sie oder Karl-Erik. So war das also.Es hatte ein oder zwischen den Sprechblasen gegeben, kein und. Daseine schloss das andere aus, und es erschien auch wie wie eine zwingende Notwendigkeit,dass sie sich für eine der beiden Alternativen entschied. Jesus Christus,dachte sie, schwang die Beine über die Bettkante und setzte sich auf. Wie hattees nur dazu kommen können? Als ob diese Familie nicht schon genug Probleme hätte.
Doch als sie ihren Rücken streckteund die vertrauten Morgenschmerzen zwischen dem dritten und viertenLendenwirbel spürte, kamen auch die Alltagsgedanken angeschlichen. Ein sicherer,wenn auch ziemlich langweiliger Balsam für die Seele. Sie empfing sie miteiner Art träger Dankbarkeit, schob die Hände in die Achseln und schlurfte insBadezimmer. Man ist so schutzlos morgens, dachte sie. So nackt und bloß. Einedreiundsechzigjährige Handarbeitslehrerin ermordet nicht ihren Mann, das istvollkommen ausgeschlossen.
Sie war zwar außerdem auch nochDeutschlehrerin, aber das änderte die Tatsachen nicht nennenswert. Ließ sie inkeiner Weise akzeptabler erscheinen. Was um alles in der Welt sollte es indieser Frage für einen Unterschied machen, wenn sie Handarbeiten und Deutschunterrichtete?
Das hieß dann wohl, der eigenenWanderung im Jammertal ein Ende zu setzen, dachte Rosemarie Wunderlich Hermansson. Machte Licht, betrachtete ihr breites, glattesGesicht im Spiegel und stellte fest, dass jemand ein Lächeln daraufgeklebt hatte.
Warum lächle ich?,fragte sie sich. Es gibt doch weiß Gott keinen Grund zum Lächeln. Mir ist esnoch nie schlechter in meinem ganzen Leben gegangen, und in einer halben Stundewacht Karl-Erik auf. Was hatte der Schulleiter gesagt? Das tief klingendeErz, das das was? das dem heranwachsenden Geschlecht den moralischenund wissenschaftlichen Resonanzboden verleiht? Wo zum Teufel hatte er dasher? Dieses Gefasel. Jahrgang für Jahrgang, Generation für Generation, vierzigJahre lang. Eine pädagogische Fichte.
Ja, Fläskbergsonhatte Karl-Erik tatsächlich als pädagogische Fichte bezeichnet. Konnte darinein Funken Ironie verborgen sein?
Vermutlich nicht, dachte RosemarieWunderlich Hermansson und pflügte mit ihrerelektrischen Zahnbürste tief in die rechte Wange hinein. Vera Ragnebjörk, ihre einzige Kollegin in Sachen Deutsch, das inder Kymlinge-Schule am Aussterben war, pflegte zubehaupten, dass Fläskbergson die ironische Dimensionganz und gar fehle. Weshalb man mit ihm nicht wie mit einem normalen Menschensprechen konnte, und vermutlich war es diesem einzigartigen Mangel zuverdanken, dass er auch nach mehr als dreißig Jahren immer noch auf seinem Postenals Schulleiter saß.
Fläskbergson war nur ein Jahr jünger alsKarl-Erik, aber gut und gern vierzig Kilo schwerer, und bis zu dem traurigenTag vor fast acht Jahren, als seine Ehefrau Berit umgekommen war, nachdem siein Kitzbühl aus einem Skilift gefallen war und sich das Genick gebrochen hatte,hatten sie miteinander verkehrt. Zu viert. Zu Bridgeabenden oder so. EineTheaterreise nach Stockholm. Eine Katastrophenwoche auf Kreta. Rosemarieüberlegte, dass sie Berit ein wenig vermisste, nicht jedoch Fläskbergson.Den Umgang mit ihm sozusagen.
Warum stehe ich eigentlich hier undverschwende meine kostbaren Morgenminuten damit, an diese eindimensionale Nullzu denken?, fragte sie sich schließlich. Warum seheich nicht lieber zu, in aller Ruhe meine Morgenzeitung zu lesen? Offenbar binich dabei, die Kontrolle zu verlieren.
Aber auch bei Kaffee und Zeitungstellten sich keine besseren Gedanken ein. Es gab keine Lichtblicke. Als sieden Blick hob und auf die Küchenuhr schaute - ein Impulskauf bei IKEA für 49,50,vor langer Zeit, im Herbst 1979 und vermutlich unverwüstlich - zeigte diesezwanzig Minuten nach sechs, es würde noch mindestens siebzehn Stunden dauern,bis ihr die Gnade zuteil werden würde, wieder in ihr Bett kriechen zu dürfenund einen weiteren düsteren Tag mit seinen Ereignissen hinter sich zu legen.Und zu schlafen, nur zu schlafen.
Heute war Sonntag. Es war ihrzweiter Tag als glückliche Pensionärin, die letzte bedeutungsvolle Veränderungim Leben, bevor der Tod eintrat, wie eine freundliche Seele bemerkt hatte, undsie sagte sich, dass sie, hätte sie nur einen Zugang zu einer Waffe gehabt,bereits beim Aufwachen, als sie daran erstmals gedacht hatte, von ihr Gebrauchgemacht hätte. Sich eine Kugel in den Kopf geschossen, bevor Karl-Erik inseinem gestreiften Pyjama in die Küche gekommen wäre, bevor er sich gestrecktund erklärt hätte, er habe geschlafen wie ein Kind. Wenn dieseNahtod-Schilderungen stimmten, die sie gelesen hatte, hätte es anschließendinteressant sein können, unter der Decke zu schweben und sein Mienenspiel zubetrachten, wenn er sie fände, über dem Tisch zusammengebrochen, den Kopf in einergroßen, warmen Blutlache liegend.
Aber so etwas tut man nicht. Schongar nicht, wenn man keine gute Waffe hat und auch ein wenig an die Kinderdenken muss. Sie trank einen Schluck Kaffee, verbrannte sich dabei die Zungenspitzeund schaltete wieder ihr Alltagsgehirn ein. Was stand an diesem zweiten Tagnach einem langen Arbeitsleben auf dem Programm?
Das ganze Haus putzen. So einfachwar das. Die Kinder und die Enkelkinder sollten am nächsten Tag eintrudeln, undam Dienstag war der große Tag.
Der Tag, der eigentlich in dieAnnalen der Familie hätte eingehen sollen, der aber in sonderbarer Art undWeise wegen Walter zu einer Art pompösem Anti-Ereignis zusammengeschrumpftwar. Genau das. Den ganzen Herbst über war die Rede von einhundert biseinhundertzwanzig Personen gewesen; einzig das Fassungsvermögen der Svea-Speisesäle hatte die Sache beschränkt, und Karl-Erikhatte die Sache immer und immer wieder mit dem Kellermeister Brundindiskutiert, und gut hundert Leute sollten kein Problem darstellen.
Die dann aber nicht eingeladenwerden sollten. WaltersSkandal ereignete sich am 12. November, die Lokalitäten waren schon langereserviert worden, aber es war noch nicht zu spät gewesen, um abzusagen. So umdie siebzig Einladungskarten waren schon abgeschickt worden, um die zwanzigZusagen waren bereits eingegangen, aber die Leute waren äußerst verständnisvoll,als man ihnen erklärte, dass man sich aufgrund der Umstände dazu entschlossenhatte, eine kleinere Familienfeier zu arrangieren.
Durchgängig äußerst verständnisvollwaren sie gewesen. Die Sendung hatte eine Zuschauerzahl von fast zwei Millionengehabt, und die, die sie nicht gesehen hatten, wurden am folgenden Tag überdie Abendpresse informiert.
WICHS-WALTER. Das Wort in denSchlagzeilen hatte sich in Rosemaries Mutterherz eingebrannt wie einBrandzeichen auf einer borstigen Sau, und sie wusste, dass sie Walter für den Restihres Lebens nie wieder einen Gedanken widmen konnte, ohne diesen schrecklichenZusatz hinzuzufügen. Sie hatte beschlossen, nie, nie wieder das Aftonbladet oder den Expressen zu lesen, ein Versprechen,das sie bisher noch nicht gebrochen hatte, ja, nicht einmal im Ansatz darangedacht hatte, es zu brechen.
© btb Verlag
Übersetzung:Christel Hildebrandt
- Autor: Hakan Nesser
- 2007, 2. Aufl., 541 Seiten, Maße: 14,5 x 21,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Hildebrandt, Christel
- Übersetzer: Christel Hildebrandt
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 3442751489
- ISBN-13: 9783442751488
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