Mit der Liebe einer Löwin
Es sollte ein Abenteuerurlaub werden - es wurde die Liebe ihres Lebens! Als Christina Hachfeld nach dem Unfalltod ihres Mannes nach Afrika reist, ahnt sie nicht, dass dort das größte Abenteuer ihres Lebens auf sie wartet: Ein stolzer Krieger der...
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Es sollte ein Abenteuerurlaub werden - es wurde die Liebe ihres Lebens! Als Christina Hachfeld nach dem Unfalltod ihres Mannes nach Afrika reist, ahnt sie nicht, dass dort das größte Abenteuer ihres Lebens auf sie wartet: Ein stolzer Krieger der Samburu erklärt ihr seine Liebe - und sie wird seine Frau!
Fernab jeder Zivilisation, im wilden Norden Kenias muss sich diese Liebe beweisen.
Mit der Liebe einer Löwin von Christina Hachfeld-Tapukai
LESEPROBE
In der Abendsonne leuchtet rot
die warme Samburu-Erde.
Die KarisiaHills wölben sich blau
gegen den fahlgelben Himmelsbogen.
Leichtfüßig setze ich meinen Wegfort,
an Giraffen und Zebras vorbei.
Noch bevor der Gesang der Zikadenbeginnt,
werde ich heimgekehrt sein
zu dir und unserer Herde.
Bedauern
Vor mir liegt wieder das Meer. Ichsitze auf der Strandmauer des
Neptun-Beach-Hotels und denke an einige besondereStationen
meiner Reise ins Landesinnere mit Lekaitik. So aufregend und
viel versprechend hatte sie begonnen- so enttäuschend geendet,
durch die von mir selbstherbeigeführte Wendung in unserer Beziehung.
Mit wie viel Hoffnungen undErwartungen war ich meinem
lieben kenianischen Freund wiederbegegnet, und wenn es hätte
sein sollen, wäre ich bei ihmgeblieben. Lekaitik hatte mir viel bedeutet.
Ich hatte ihn während meiner erstenKenia-Reise nach dem
plötzlichen und frühen Tod meinesMannes zusammen mit meinen
Söhnen bei einerFolklore-Veranstaltung in Watamu am Indischen
Ozean kennen gelernt - ihn, denstolzen Samburu-Krieger
aus dem fernen Norden des Landes. Erhatte einige kunsthandwerkliche
Dinge aus seiner Heimat zum Kaufangeboten, und
meine Söhne hatten sich für einkleines Messer erwärmt, das in
einer reich mit winzigen Perlenverzierten Lederhülle steckte.Aus
dem Verkaufsgespräch war dann einelängere Unterhaltung geworden.
Durch diese Begegnung war es zurersten Konfrontation mit
einer gänzlich fremden Kulturgekommen, die mich völlig fasziniert
hatte. Vorsichtig hatten der Samburu-Krieger und ich uns
einander genähert, hatten Fragen undAdressen ausgetauscht und
waren bald sehr voneinandergefesselt und füreinander eingenommen
gewesen, obwohl die Verständigungauf Englisch Lekaitik
Schwierigkeiten bereitete.
Nach meiner Rückkehr nachDeutschland beschäftigte ich
mich intensiv mit Kenia und begannsogar Kisuaheli zu lernen. Ich
wollte noch einmal nach Kenia -allein wegen des exotischen
Kriegers.
Zweimal war ich LekaitiksEinladung gefolgt, mit ihm zusammen
sein Heimatdorf in einerwildromantischen Gebirgsregion zu
besuchen, ohne meine Söhne, da ihnendie Reise ins Ungewisse zu
riskant erschienen war.
Doch jetzt, bei einem drittengemeinsamen Besuch, hatte mir
Lekaitik eröffnet, dass er heiraten werde,ein Samburu-Mädchen
und etwas später auch mich, alsZweitfrau, und dass seine Familie
und seine Braut dem bereits zugestimmthätten und er darüber
sehr glücklich sei.
Ich war viel zu überrascht gewesen,um bedacht reagieren zu
können, und restlos überfordert vondiesem Ansinnen. Zwar hatte
ich mir ein Gespräch mit Lekaitik über unsere Beziehung gewünscht,
aber nie im Traum wäre mir die Ideegekommen, dass er
mich als seine Zweitfrau vorgesehenhatte. Natürlich wusste ich,
dass ich als Freundin willkommenwar, und ich hatte öfter mit dem
Gedanken gespielt, mehr als nur eineFreundin zu sein.
Aber zu erfahren, dass bereits eineBraut existierte, hatte plötzlich
die ganze Situation für michverändert. Wohl verstand ich,
dass LekaitiksWunsch eine große Auszeichnung für mich dar-
stellte, und ich war glücklich, dasser sich offen zu mir bekannte,
dennoch verletzte es mich sehr.
Ich versuchte, die Erklärungen vonSimon, einem Lehrer und
Lekaitiks bestem Freund, der Englisch sprachund häufiger zwischen
uns vermittelte, zu beherzigen. Dochimmer wieder kam ich
zu dem Schluss, dass ich einen Mannnicht wissentlich mit einer
anderen Frau teilen konnte. Nein,eine Zweitfrau wollte ich nicht
sein. Mit diesem Status würde ichnie zurechtkommen. Zudem
würde eine Ehe zu dritt meinerseitsnicht funktionieren, weil
meine christlich-konservativeErziehung sowie meine eingefleischte
Vorstellung von Moral, Recht undUnrecht dies nicht zuließen
- die ich aber, damals noch undenkbar,geraume Zeit später
über Bord werfen und unbeachtetlassen sollte.
Lehrer Simon hatte sich viel Mühegegeben, um meine europäische
Denkweise infrage stellen zu können.Doch er hatte mich
eher verwirrt.
Dank seiner Erläuterungen verstandich immerhin inzwischen
Lekaitiks Handlungsweise: Er würde eine Samburu heiraten, die
ihm die Clan-Ältesten- sie haben das Sagen in jedem Samburu-
Dorf - zugedacht hatten, um dasVersorgungsproblem in seiner
Familie zu lösen. Lekaitik hatte keinen Vater mehr, jedoch vier
jüngere Geschwister und einekränkelnde Mutter, so oblag ihm als
ältestem Sohn, für die Familie zusorgen. Allerdings war er in seiner
Eigenschaft als Krieger nicht fürhäusliche Dinge zuständig.
Seine zukünftige Frau dagegen warautomatisch dazu verpflichtet,
sich um seine Angehörigen zukümmern.
Als einer Fremden, Weißen, wurde mirwohl, was das anging -
außer von Lekaitikselbst -, weder sehr vertraut noch etwas zugetraut.
Auch hätte mich eine solche Aufgabemit Sicherheit damals
überfordert.
Ich dachte an Lekaitiksglückliches Gesicht vor wenigen Tagen
auf dem Viehmarkt in Maralal, an sein überwältigt gestammeltes
»Du weißt nicht, wie sehr ich dichliebe«, als ich den jungen, sandfarbenen
Stier für ihn gekauft hatte - meinHochzeits- und Ab-
schiedsgeschenk für ihn. Damit nahm ich Abschiedvon einer
wunderschönen Zeit, in der mein Herzzwischen Afrika und Europa
gependelt war, von einer Zeit, inder ich zum ersten Mal nach
dem Tod meines Mannes wieder Plänegeschmiedet, Veränderungen
in meinem Leben bereitwilligzugelassen, wenn nicht sogar
bewusst herbeigeführt und den Mutgefunden hatte, unbekannte,
neue Wege zu beschreiten.
Die Zeit mit Lekaitikwollte ich nicht missen. Sie hatte mich
sensibel gemacht für andere Völker,verständnisvoller und neugierig
auf fremde Kulturen.
Es war, als hätte ich mich seit derBegegnung mit diesem schönen
Samburu-Krieger aus einem tiefen Tal in lichtdurchflutete
Höhen aufschwingen können. Ich warlängst nicht mehr die trauernde
Witwe und auch zu jung, um allein zubleiben, viel zu jung,
um nicht noch von ganz neuen Dingenzu träumen, von Abenteuern,
die ich bestehen,und von Ländern, die ich sehen wollte.
Eines wusste ich schon damals ganzsicher, ich spürte es einfach:
Mein weiteres Leben würde mit Afrikaverknüpft sein, obwohl
im Moment nicht viel daraufhindeutete.
Wie viele Fremde hatte es mich nachKenia gezogen, und auch
ich war auf unerklärbare Weise vonAfrika gefesselt worden. In
meinem Herzen brannte ein stillesFeuer für diesen geheimnisvollen
Erdteil, und mein gesamtes Denkenund Fühlen wurde von
einem undefinierbaren Zauberheimgesucht, dem ich mich nicht
entziehen konnte.
Viele Afrika-Reisende unterlagen demZwang, zurückkommen
zu müssen, immer wieder, oder gar zubleiben. Es war fast
unheimlich, welche Kraft da in einemarbeitete, zerrte und für
Unruhe sorgte, bis man endlicherneut Afrika betreten durfte und
konnte.
War etwa die vielfach nochungezähmte Urwüchsigkeit die
Zauberformel für eine zwingendeWiederkehr? War es der Drang
nach Abenteuer und Freiheit, derWunsch, sich Unbekanntem zu
nähern?
Der Schwarze Kontinent barg eintiefes Geheimnis in sich. Es
gab hier etwas, das kein andererErdteil für sich beanspruchen
konnte. Der Schlüssel dazu lag inAfrika selbst.
Vielleicht war es nichts anderes alsdie ewige Suche nach dem
Ursprung allen Seins, sich demAnfang der Menschheit nähern zu
müssen, zurückzukehren zumAusgangspunkt menschlichen Herzschlags,
ein Paradies dort aufzuspüren, woeines verloren ging - kein
Paradies des Überflusses, sondernein Paradies des Reinen, des
Ursprünglichen.
Ich war fest davon überzeugt, dasses in Afrika etwas Einmaliges
gab, das - ohne Spekulationendarüber Vorschub zu leisten -
irgendwo in seinem Dunkel einefesselnde Macht besaß, die von
allen sensiblen Menschen erspürtwurde.
Afrika war ein wundervollerKontinent - im wahrsten Sinne
des Wortes!
Auf Lekaitikzu verzichten tat mir weh. Ich dachte an die Träume,
die ich gehegt hatte, wenn Lekaitiks Briefe in Simons Handschrift
Deutschlands grauen Winterhimmel fürmich erhellt hatten. Jedes
Mal hatte ich aufgeregt nachFormulierungen in dem Geschriebenen
gesucht, die mir Hoffnung gaben.
Ich wünschte mir sehr, dass Lekaitik und ich trotz der veränderten
Situation Freunde blieben, und hatteihm das auch gesagt.
»Pakiteng«, hatte er geantwortet und dabeigenickt.
Die Bedeutung dieses Wortes erfuhrich jedoch erst viel später.
©Verlagsgruppe Lübbe
- Autor: Christina Hachfeld-Tapukai
- 2006, 6. Aufl. 2006, 412 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404615913
- ISBN-13: 9783404615919
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 5Schreiben Sie einen Kommentar zu "Mit der Liebe einer Löwin".
Kommentar verfassen