Mutter ist die Allerbestie (Deutsche Literaturgesellschaft)

Danke für diesen tollen Roman, es war ein wahres Erlebnis, ihn zu lesen!! Ich war lange auf der Suche nach einer guten, einfallsreichen, trotz all der schwierigen Suche nach dem verlorengegangenen Selbst sehr lebensbejahenden Lektüre, die witzig ist und gleichzeitig nichts an Tiefe vermissen lässt, und habe sie in diesem Buch gefunden! Ich konnte es nicht weglegen, sondern MUSSTE es einfach ganz schnell zu Ende lesen! Wie oft ich lachen und manchmal auch ein kleines Tränchen verdrücken musste, kann ich gar nicht sagen. Es gefällt mir, dass so viele Facetten des Lebens einer Mutter, einer Ehefrau und..... ach, einfach: einer Frau!, angesprochen werden und das Raum ist für das "Andere". Frau Genter versteht es wirklich, mit einem ironischen Schmunzeln und auf der anderen Seite mit ganz viel Wehmut, Sehnsucht und Liebe zu schreiben, das hat mich tief berührt. Unbedingt lesenswert!!

Ich kenne Frau Genter noch aus badischen Kabarettzeiten (Stichlinge mit Axel Naumer: unvergessen ihr Parodien von Zarah Leander und Nina Hagen). und fand ihren Humor und ihr satirisches Talent von Anfang an genial. Dass Sie auch einen Roman schreiben kann hat mich eigentlich nicht wirklich überrascht. Ich bin zwar ein Mann und Vater schon lange erwachsener Kinder, konnte mich aber dennoch sehr gut durch die realitätsnahe Darstellung des Lebens mit Kindern zurückversetzen. Eine überforderte Mutter, die das Weite sucht, weil die Gesellschaft ihr über Jahre mehr oder weniger die Schuld gibt an der Krankheit ihres Kindes ist eigentlich eine traurige Angelegenheit, das wird im Buch auch nicht verharmlost. und dennoch gibt es dabei soviel zu lachen. Vor allem die Lehrer und Ärzte bekommen so richtig ihr Fett weg, herrlich. Kann nur hoffen, das Buch verkauft sich wie warme Semmeln.

Der Roman geht einer gestressten Mutter runter wie Öl. Bin selbst Mutter von drei Kindern und habe mich so in diesem Roman wiedergefunden und immer nur Danke! Danke! Danke! gedacht, das all dies mal jemand ausspricht. Ich bin also nicht die einzige, die Spielplatzbesuche, Elternabende und kleinkarierte Nachbarn hasst. Musste manchmal so lachen, dass mein Mann das Buch unbedingt auch lesen will. Auch die nachdenklichen und poetischen Zeilen über die Verliebtheit und den Alltagstrott, der manchmal die Liebe in der Partnerschaft zu ersticken droht, haben mir sehr gefallen. Ich werde zwar nicht wie die Protagonistin im Buch auf eine Insel abhauen, aber auf jeden Fall versuchen, den Alltag und die Kindererziehung wie die Autorin mit mehr Humor und Gelassenheit anzugehen. Hoffe, es hält eine Weile an.