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Mutternichts

 
 
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Das Nichts war zeitlebens im Rücken der Mutter, war allumfassend und doch nie greifbar. Nach dem Tod der Mutter fragt die Tochter sich, ob sie nun endlich sehen kann, was die Mutter hinter sich verborgen und worüber sie geschwiegen hat. Ihr bleiben nur...
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Kommentare zu "Mutternichts"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    marcialoup, 12.02.2024

    Die Mutter war’s…

    Ein melodischer Rhythmus durchklingt die Erzählung der Tochter von, über und aus ihrer Mutter, hinein in ihr Leben und ihr eigenes Leben. Ihr gemeinsames.
    Aber doch getrenntes. Leben.
    „Mutter starb an einem Sonntag im Mai…“ (Zitat S. 33)
    Anklagende Momente, Entscheidungen, fragwürdige Vorgaben, liebevolle Gesten, Verbundenheit, Fürsorgliches, Zärtliches, Schmerzliches und Ängstliches bekleidet die Tochter und begleitet sie über den Tod hinaus in Erinnerungen und tiefer Gedankenwelt an ihre Mutter und an Fragen, deren Antworten sie nun, nach ihrem Tod, über Rückblicke zu finden hofft.
    Nach wenigen Seiten schon wollte ich abbrechen, war überfordert, stellte in Frage und zweifelte – an dieser Sprache, an der Erzählerin, an mir…
    Doch wenn man sich auf diesen Roman einläßt, erfährt man etwas ganz Besonderes, eine Fülle, ein Reichtum an Ausdruck und Darstellung, findet Erklärungen und Verständnis. Vielleicht sogar Trost.

    Zunächst völlig anders pocht der Text der Autorin auf die lesende Person ein wie ein prasselnder Haufen ungewohnter Wörter. Wenn man darin die Melodie gefunden hat, erscheint eine gut komponierte Sin(n)fonie. Trotz teils melancholisch angehauchter Schwere strömt der Text auch etwas Erleichterndes, beinahe Dankbares aus.

    Das Nichts um die Mutter herum und das Nichts der Mutter selbst im Nicht-Sein: diese Thematik hat mich angesprochen, ich kenne den Blick selbst an meiner Mutter … ins Nichts…
    Es folgen Wörter, beeindruckende Sätze und unglaublich gebastelte Bilder entstehen daraus, wenn man darin plötzlich Erlebnisse eigener Mutternichts-Tochter-Momente erkennt.
    Faszinierend lese ich, verstehe und vertiefe mich in die Sprache, sauge sogartig die Bedeutungen dahinter auf, die wie Aha-Erlebnisse aus den Seiten herausspringen.
    Mutter-Tochter-Beziehungen sind wahrscheinlich im Grunde ähnlich aufgebaut. Man ist und bleibt Tochter. Nichts, auch Mutternichts, ändert das. Nicht.

    In einem kleinen, dicht gepackten Buch findet die Autorin brillant-strahlende, ausdrucksstarke Wörter in einer teils schweren, vielleicht auch traurig anmutenden Thematik, die fast poetisch mit grenzenloser Wucht in die Tiefe strömen und Situationen heraufholen, die berühren, und das mit einer solch unfassbaren Klugheit, die einen fragend und überraschend zurückläßt mit dem Gefühl, endlich Worte gefunden zu haben, um zu beschreiben, was dieses besondere Band einer Mutter-Tochter-Beziehung ausmacht, mit dem man auf immer verbunden ist.

    Das Cover präsentiert sich leise, fast zurückhaltend, aber dennoch sehr ausdrucksvoll durch das von Schwarz ins hellgraue Nichts verschwindende Wort Mutternichts. Nichts anderes hätte besser gepasst.

    Ich bin völlig überraschend restlos begeistert! Danke für diesen Roman!

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  • 5 Sterne

    Marion D., 22.02.2024

    Mutter war acht Jahre, als sie eine Dirn wurde. Ihre Eltern schickten sie zu fremden Bauern, auf einen großen Hof einige Kilometer entfernt. Das war nichts Ungewöhnliches. Familien, die nicht alle ihrer Kinder ernähren konnten brachten die Überzahl woanders unter. Befremdlich war, dass die Eltern nach Mutters Weggabe weitere Kinder bekamen. Und warum traf es ausgerechnet Mutter? Die Protagonistin fährt in das Tal, zu dem Hof, der Mutter verschluckte, sucht nach den Spuren, die Mutter in Nichts auflösten, nach Worten, die Mutters Schweigsamkeit begründen.

    Die Protagonistin möchte das Mutterrätsel über ihr Schreiben ergründen und hegt den Anspruch ihre Mutter so zu zeichnen, wie sie war und nicht, wie sie sie gern gehabt hätte. Sie versinkt in Erinnerungen und sieht Mutter, wie sie ihre Arbeit mit großer Sorgfalt und Dringlichkeit erledigte. Wie sie an Karfreitagen im Haus schuftete und danach mit großer Ernsthaftigkeit betete. Mit dem Vorrücken der Zeiger sank ihre Stimmung, bis sie zu der Stunde als der Heiland ans Kreuz geschlagen wurde, langsam aus ihrer Erstarrung erwachte.

    Ich hörte Mutter lautlos beten. Am Morgen am Tisch. In der Stube, wo die Uhr laut tickte und in die Stille schlug. S. 133

    Die Bäuerin auf dem Hof soll eine bösartige Frau gewesen sein. So oft es ging lief Mutter bei Wind und Wetter zu ihrer Familie. Sang laut gegen ihre zahlreichen Ängste an und schrie Gedichtzeilen in die Luft. Doch Zuhause lud niemand sie ein zu bleiben. Sie gehörte nirgendwohin, war überflüssig und wertlos.

    Fazit: Ich liebe diese Geschichte! Selten habe ich so eine Sicherheit im Umgang mit Worten erlebt. Die Autorin schreibt sich mit wortgewandter Poesie durch diese Geschichte, die von Anfang bis Ende überzeugt. Die Sprachbilder sind sinnlich und wecken Bilder und Gefühle. Die Autorin schreibt über schlimme Dinge ohne jeden Pathos, sondern mit einer Ruhe, die mich eines Spaziergangs gleich, durch die Zeilen führt. In ihrer Sprachmelodie glaube ich einen Österreichischen Dialekt zu hören. Die Reise von der Tochter zur Mutter deckt die Vergangenheit bis zu ihren Urgroßeltern auf. Es ist eine der schönsten Vergangenheitsbewältigungen, die ich je gelesen habe. Jeder Satz ein Genuss.

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  • 5 Sterne

    Alexandros, 21.04.2024

    Ein Buch wie eine Melodie

    Dieses kleine Buch ist eine sprachliche Offenbarung. Jedem einzelnen Wort merkt man an, dass es nicht zufällig gesetzt ist. Eine melancholische Sprachmelodie zieht sich durch alle Zeilen, Absätze, Seiten bis zum letzten Punkt.

    Worum geht es? Im Grunde um nichts. Um das im Titel genannte "Mutternichts". Das Unausgesprochene, Ungesagte der toten Mutter der Autorin Christine Vescoli, an der sie sich nun abarbeitet, zu ergründen versucht, worin wohl die Seele, das Leiden im Leben der Mutter bestand.

    Zum Ende ihres Lebens gab es immer mehr dieser schweigenden Momente, nach denen die Mutter dann doch einen Satz oder nur ein Versatzstück sagte, das die Tochter aufhorchen ließ. Ließ sie etwas durchblicken? Wollte sie doch endlich etwas sagen von dem, was ihr auf der Brust drückte? Wollte sie, dass die Tochter endlich einmal fragte? Wie war das damals für dich, als du weggeschickt wurdest? Weshalb hast du laut Gedichte rezitiert, wenn du allein warst? Was hat dir die Arbeit als Kind, als Dirn am fremden Hof bedeutet? Weg von der eigenen Familie zu sein? Scheinbar nicht gewollt zu sein?

    Doch im Leben haben Mutter und Tochter nie so gesprochen. Nun ist es zu spät, und Christine Vescoli versucht mit diesem Buch - ja, was eigentlich? Für mich beschreibt sie ihre Mutter mit ganz viel zärtlicher Liebe, fragt sie, versucht selbst zu antworten und setzt ihr somit nicht unbedingt ein Denkmal, entreißt sie jedoch den Klauen des Vergessens. Und das ist wohl das schönste Geschenk, das sie ihr machen kann.

    Fazit: Am außen schmucklosen Buch könnte man leicht vorbeigehen. Doch im Inneren entfaltet sich eine sprachliche Wucht, die von viel Liebe zeugt. Ein wunderbares Buch.

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