Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen
Wie spirituelle Erfahrung das Leben verändert
Jack Kornfield ist einer der ganz großen buddhistischen Lehrer neben dem Dalai Lama und Thich Nhat Hanh
Erleuchtung ist kein Ruhestand! Nehmen wir diese Herausforderung an, erleben wir, wie das erwachte Herz zum verlässlichen Ratgeber wird -...
Erleuchtung ist kein Ruhestand! Nehmen wir diese Herausforderung an, erleben wir, wie das erwachte Herz zum verlässlichen Ratgeber wird -...
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Produktinformationen zu „Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen “
Klappentext zu „Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen “
Jack Kornfield ist einer der ganz großen buddhistischen Lehrer neben dem Dalai Lama und Thich Nhat HanhErleuchtung ist kein Ruhestand! Nehmen wir diese Herausforderung an, erleben wir, wie das erwachte Herz zum verlässlichen Ratgeber wird - beispielsweise in schwierigen Familienverhältnissen, bei seelischem Schmerz, beruflichen Anforderungen, Krankheit oder Verlust.
Jack Kornfield berichtet über die Erfahrungen und Einsichten von Lehrern und Schülern buddhistischer, christlicher, jüdischer und hinduistischer Herkunft sowie der Sufi-Tradition. Auf einmalige und zutiefst ehrliche Weise verknüpft er Zeugnisse moderner Spiritualität zu Lektionen, wie das achtsame Herz weise wird.
Lese-Probe zu „Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen “
Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen von Jack Kornfield Aus dem Amerikanischen von Ilse Fath-Engelhardt
Eine Verbeugung zu Anfang
Als ich vor über dreißig Jahren in einem thailändischen
Waldkloster als buddhistischer Mönch aufgenommen wurde,
musste ich das Verbeugen lernen. Das fiel mir zunächst schwer.
Beim Betreten der Meditationshalle hatten wir niederzuknien
und mit dem Kopf dreimal ehrerbietig den Steinboden zwischen
den Händen zu berühren. Es war eine Aufmerksamkeits- und
Respektsübung, mit der wir unsere mönchische Verpflichtung zu
Schlichtheit, Mitgefühl und Achtsamkeit körperlich zum Ausdruck
brachten. Dieselbe Verbeugung gehörte sich, wenn wir zur
Übung in Anwesenheit des Meisters Platz nahmen.
Nachdem ich ein oder zwei Wochen im Kloster war, nahm
mich einer der älteren Mönche zu einer weiteren Instruktion beiseite:
»Hier im Kloster hast du dich nicht nur beim Betreten der
Meditationshalle und vor den Belehrungen des Meisters zu verbeugen,
sondern auch jedes Mal, wenn du einem Älteren begegnest.
« Als einziger Westler wollte ich mich korrekt verhalten und
fragte, wer denn meine Älteren seien. »Traditionell sind das alle,
die vor dir ordiniert worden sind, denn sie sind schon länger
Mönch als du und damit deine Älteren«, erfuhr ich. Mir war sofort
klar, dass das für mich alle waren.
... mehr
Also fing ich an, mich vor jedermann zu verbeugen.
Manchmal war das ganz in Ordnung - in der Gemeinschaft gab
es doch einige weise und würdige Ältere. Aber manchmal kam
ich mir lächerlich vor. So musste ich mich zum Beispiel vor einem
einundzwanzigjährigen Mönch verbeugen, der ziemlich viel
auf sich hielt und seinen Eltern zuliebe oder vielleicht auch nur
der besseren Kost wegen im Kloster war, bloß weil er eine Woche
vor mir ordiniert worden war. Oder ich musste mich vor
einem alten ungepflegten Reisbauern verbeugen, der vor einem
Vierteljahr im Zuge der Ruhestandsregelung für Bauern ins
Klos ter gekommen war, der ständig Betelnuss kaute und noch
nie in seinem Leben meditiert hatte. Es fiel mir schwer, diesen
Mitbewohnern in der Waldeseinsamkeit solchen Respekt zu zollen,
als wären sie große Meister.
Trotzdem verbeugte ich mich weiter, während ich in meiner
Not nach einer Lösung suchte. Und als ich mich wieder auf
einen Tag voller Verbeugungen vor meinen »Älteren« gefasst
machte, kam ich schließlich auf die Idee, meine Verbeugung
einem würdigen Aspekt des Betreffenden zu widmen. Ich verbeugte
mich vor den Lachfalten des alten Bauern dafür, dass er
all die Schwierigkeiten durchgestanden hatte, denen er in seinem
Leben begegnet war. Ich verbeugte mich vor der Lebensfreude
und Tatkraft der jungen Mönche, vor den unglaublichen Chancen,
die das Leben für sie noch bereit hielt.
Mir begann das Verbeugen Spaß zu machen. Ich verbeugte
mich vor meinen Älteren. Ich verbeugte mich beim Betreten und
Verlassen der Meditationshalle, ich verbeugte mich, bevor ich in
meine Waldklause ging, und vor der Quelle, bevor ich ein Bad
nahm. Bald hatte ich mich an das Verbeugen richtig gewöhnt -
es war mir zur zweiten Natur geworden. Was immer sich bewegte,
ich verbeugte mich davor.
Aus diesem Mut zur Verbeugung ist das Buch hervorgegangen.
Die wahren Aufgaben des spirituellen Lebens liegen nicht in
weiter Ferne und sind auch nicht in außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen
zu finden: Sie warten hier und jetzt auf uns.
Man muss dem Leben, so wie es ist, auf kluge, achtsame und
freundliche Art begegnen. Alles verdient diese Art Verbeugung,
Schönheit und Leiden, Verstrickung und Verwirrung, Ängste
und weltliche Ungerechtigkeit.
Wenn man der Wahrheit derart aufrichtig begegnet, dann
ist man auf dem Weg zur Freiheit. Es ist nicht unbedingt leicht,
sich statt vor Idealen vor dem zu verbeugen, was ist, aber ungeachtet
dessen ist es eine der nützlichsten und würdigsten Übungen
überhaupt.
Wer sich vor den Leiden und Enttäuschungen seines Lebens
verbeugt, akzeptiert sie; und aus dieser aufrichtigen Geste erwächst
die Einsicht, dass jedes Leben seinen Wert hat. Wer lernt,
sich zu verbeugen, entdeckt, dass er über mehr Freiheit und Mitgefühl
verfügt, als er sich jemals vorgestellt hat.
Der persische Dichter Rumi fasst dies in folgende Worte:
Der Mensch gleicht einem Gästehaus.
Jeden Tag neue Gesichter.
Augenblicke der Freude, der Niedergeschlagenheit,
der Niedertracht, alles
unerwartete Besucher.
Heiße sie willkommen,
selbst den puren Ärger,
der die Einrichtung deines Hauses
kurz und klein schlägt.
Vielleicht räumt er dich leer für
eine neue Freude.
Behandle jeden Gast respektvoll.
Den finsteren Gedanken, die Scham,
die Bosheit, begrüße sie mit einem Lachen
an der Tür und bitte sie herein.
Danke jedem für sein Kommen,
denn sie alle haben dir etwas
Wichtiges mitzuteilen.
Einleitung
Ein paar ehrliche Fragen
Zwitschert der Vogel anders als das Buch,
glaube immer dem Vogel.
James Audubon
Es gibt die Erleuchtung. Ein Erwachen ist möglich. Grenzenlose
Freude und Freiheit, Einheit mit dem Göttlichen, die Bewusstwerdung
ewiger Gnade - diese Erfahrungen treten häufiger
auf, als man denkt, und sie liegen ganz nah. Allerdings halten sie
nicht ewig an, und das ist ebenso wahr. Erkenntnisse und
Erleuchtungen mögen uns die Wirklichkeit der Welt offenbaren
und verändern, aber sie vergehen.
Wer hat nicht schon traditionelle Berichte über vollkommen
erleuchtete Weise in Asien oder über makellose Heilige und
Mystiker im Westen gelesen. Aber diese Heiligengeschichten
können in die Irre führen. Tatsächlich ist das Erwachen des Herzens
niemals abgeschlossen. Einen Erleuchteten-Ruhestand gibt
es nicht. Wir erleben etwas anderes.
Nach den Flitterwochen setzt der Ehealltag ein, nach der
Wahl das harte Regierungsgeschäft, wer wüsste das nicht. Und
im spirituellen Leben ist es genauso: Nach der Ekstase, der Erleuchtung,
kommt das Wäschewaschen, wartet der Haushalt.
Die meisten spirituellen Erfahrungsberichte enden mit der
Erleuchtung oder Illumination. Doch was geschieht danach? Wie
verhält sich der Zen-Meister zu Hause bei Frau und Kindern?
Wie kommt der christliche Mystiker beim Einkaufen zurecht?
Wie sieht das Leben nach der Erleuchtung aus? Werden die Einsichten
auch im Alltag umgesetzt?
Um das herauszufinden, habe ich mit einer Reihe von Menschen
gesprochen, die seit 25, 35, 40 Jahren auf dem spirituellen
Pfad unterwegs sind, besonders mit jenen, die heute Meditationsmeister
und Äbte, die Lehrer und Lamas im Westen sind.
Sie erzählten mir, wie es zu ihrem Erwachen kam und welche Erfahrungen
sie in den Jahren danach machten, als sie den alltäglichen
Weg echter Anteilnahme weitergingen.
Hier ist ein Bericht über das erste Satori (Erleuchtungserlebnis)
eines westlichen Zen-Meisters und was daraus folgte.
Solche Berichte werden selten veröffentlicht, denn nur allzu
leicht entsteht der falsche Eindruck, dass jemand, der so etwas
erlebt, etwas Besonderes sei. Mag die Erfahrung auch außergewöhnlich
sein, die Person ist es nicht. Jeder kann Erleuchtung
erfahren, sobald er nur gelassen und aufgeschlossen genug ist,
um die Welt auf radikal neue Weise zuzulassen.
Dieser Lehrer hatte sein Erleuchtungserlebnis mit 58 Jahren,
nach jahrelanger Praxis unter verschiedenen Meditationsmeistern.
Er war berufstätig und hatte eine Familie:
Mir brachten die einwöchigen Zen-Sesshins immer viel. Die
Meditation löste tiefe Gefühle und starke Erinnerungen in
mir aus. Es war wie eine Geburt - schmerzlich und befreiend
zugleich. Und diese Katharsis hielt dann noch wochenlang
im Alltag an.
Dieses Sesshin begann wie alle anderen. Während der
ersten Tage hatte ich es mit heftigen Emotionen und freigesetzten
Energien zu tun, die meinen Körper überfluteten.
Und jedes Mal, wenn ich beim Meister war, saß er ruhig
wie ein Fels da und stabilisierte mich durch seine Gegenwart
wie ein Steuermann auf stürmischer See. Mir war, als
müsste ich sterben, als würde es mich jeden Augenblick zerreißen.
Er riet mir, ich solle mich in meinen Koan vertiefen
und möglichst selbst vergessen. Ich wusste nicht mehr ein
noch aus.
Dann wurde ich plötzlich auf den süßen Duft aufmerksam,
der durchs Fenster hereinkam. Mir fielen draußen drei
junge Birken auf, die mir plötzlich wie meine Familie vorkamen.
Ich begab mich im Geiste zu ihnen, streichelte ihre
glatte Rinde und wurde selbst der berührte Baum. Meine
Meditation ging in helle Freude über.
Ich hatte schon vorher in einigen Retreats Glückserlebnisse
gehabt - große Wellen der Seligkeit, nachdem sich
körperliche Verkrampfungen gelöst hatten -, aber das hier
war anders. Der Kampf hatte aufgehört, mein Geist strahl te,
war klar und weit wie der Himmel und schmeckte der artig
süß nach Freiheit und Wachheit, dass es sich nicht
beschreiben lässt. Ich fühlte mich wie der Buddha, der mühelos
Stunden über Stunden dasaß, geborgen im Schoß des
Universums. Es war eine Welt unendlichen Friedens und
unsäglicher Freude.
Die großen Wahrheiten des Lebens lagen vor mir ausgebreitet
- dass das Festhalten Leiden hervorbringt; dass die
Identifizierung mit unserem kleinen Selbstbild, dem falschen
Ich, uns wie spitzfindige Vermieter herumlaufen lässt,
die sich über alles aufregen. Ich weinte über all das unnötige
Leid. Dann konnte ich stundenlang nicht aufhören zu
lachen und zu lächeln. Ich sah, wie perfekt alles ist, wie jeder
Augenblick Erleuchtung bringt, wenn man sich nur zu
öffnen weiß.
Ich verweilte tagelang in dieser zeitlosen Seligkeit, mein
Körper war leicht, mein Geist leer. Ich wachte auf, und
Wellen der Liebe und Lebenslust strömten durch mein Bewusstsein.
Dann kam eine Einsicht und Offenbarung nach
der anderen. Ich sah, wie sich der Lebensstrom in karmisch
bedingten Mustern entfaltet, die wir gestalten. Ich durchschaute
die Idee des Sichkasteiens als einen Aberwitz, mit
dem man sich das normale Leben und dessen Freuden vergällt.
In Wirklichkeit ist das Nirwana so offen und voller
Freude, so viel mehr als jedes der kleinen Vergnügen, nach
denen man greift. Man entsagt nicht der Welt, man gewinnt
sie.
Normalerweise steht ein großes Erwachen wie dieses am Schluss
einer spirituellen Biographie. Die erleuchtete Person gehört nun
zur Gemeinschaft der weisen Wesen, ist aller Probleme ledig und
lebt glücklich bis an ihr Ende. So jedenfalls hat man den Eindruck.
Doch wie ging es in Wirklichkeit danach weiter?
Einige Monate nach dieser Ekstase bekam ich eine Depression.
Gleichzeitig musste ich beruflich ziemliche Enttäuschungen
verkraften. Ich hatte auch Probleme mit meinen
Kindern und der Familie. Mein Unterricht war in Ordnung,
das ja. Ich war durchaus inspiriert. Wenn du aber meine
Frau fragst, wird sie dir sagen, dass ich mit der Zeit wieder
genauso mürrisch und ungeduldig wurde wie eh und je.
Obwohl mir die Wahrheit meiner großen spirituellen Intuition
bewusst war und mich innerlich trug, musste ich erfahren,
dass sich äußerlich vieles überhaupt nicht geändert
hatte. Um ehrlich zu sein, mein Geisteszustand und mein
Charakter waren fast unverändert und meine Neurosen
auch. Es ist sogar härter, weil ich sie nun klarer sehe. Da
waren diese kosmischen Offenbarungen, und trotzdem
brauchte ich eine Therapie, damit ich meine alltäglichen
Fehler erkannte und ein menschliches Leben führen lernte.
Was kann man aus dieser Geschichte lernen? Sie zeigt, dass Erleuchtung
eine Fortsetzung hat, ein Spiegel der Selbsterkenntnis
ist. Religiöse Lehren wurden schon immer großenteils durch Geschichtenerzählen
überliefert. Die Geschichte Noahs, Bal Shem
Tovs, der heiligen Theresa, Mohammeds, Milarepas, Krishnas
und Arjunas, die Suche des Buddha, die Berichte über Jesus werden
nach wie vor erzählt und wieder erzählt. Heute lernen wir
auch aus dem Leben Thomas Mertons, Suzuki Roshis, Anne
Franks und Martin Luther Kings. Das spirituelle Leben anderer
kann auf die eigenen Möglichkeiten aufmerksam machen und zu
einer klugen Lebensführung anregen.
Auf Menschenkenntnis wird auch in meiner Gemeinschaft,
meiner Übertragungslinie Wert gelegt. Mein Lehrer Ajahn Chah
wusste, dass unser Charakter sowohl die Ursache des Leidens als
auch der Schlüssel zur Befreiung ist. Er pflegte sein Gegenüber
stets genau anzusehen, so wie ein Uhrmacher das Gehäuse öffnet,
damit er das Räderwerk arbeiten sieht.
Als spiritueller Lehrer war ich in der glücklichen Lage, mit
vielen Zeitgenossen des modernen spirituellen Lebens engen
Kontakt zu haben. Ich habe zusammen mit Nonnen und Mönchen
christlicher Klöster praktiziert und gelehrt, mit jüdischen
Mystikern, mit hinduistischen, sufistischen und buddhistischen
Meistern und mit führenden Persönlichkeiten Jungianischer und
Transpersonaler Gesellschaften. Dabei konnte ich viel über die
Art lernen, wie sich das spirituelle Leben heute entfaltet und welche
Schwierigkeiten es mit sich bringt, auch für die engagier tes ten
Menschen. Folgendes Beispiel erläutert das.
Seit Beginn der 1990er-Jahre bin ich an der Organisation
regelmäßiger Treffen buddhistischer Lehrer aus allen Schulen beteiligt.
Eine Reihe davon fand auf Einladung des Dalai Lama in
seinem Palast in Dharamsala statt. Hier diskutierten asiatische
und westliche Lehrer miteinander über die Möglichkeiten, die
buddhistische Praxis für das moderne Leben fruchtbar zu machen,
aber auch über die Probleme, denen sie dabei begegneten.
Im Raum hatten sich aufrichtige, aufgeschlossene Zen-Meister,
Lamas, Mönche und Meditationsmeister versammelt, deren
Weisheit, Arbeit und Gemeinschaften Tausenden nützlich waren.
Wir sprachen über die vielen Erfolge und freuten uns gemeinsam
darüber. Als dann aber die Probleme offen zur Sprache kamen,
wurde klar, dass das spirituelle Leben nicht nur Schokoladenseiten
hat; es spiegelten sich darin auch gesellschaftliche Schwierigkeiten
und individuelle Neurosen wider. Selbst in dieser illustren
und engagierten Runde gab es Vorurteile und ausgeklammerte
Bereiche.
Sylvia Wetzel, eine buddhistische Lehrerin aus Deutschland,
sprach davon, wie hart es Frauen und weibliche Weisheit innerhalb
der buddhistischen Gemeinschaft haben, wenn es um öffentliches
Ansehen geht. Sie verwies auf die vielen goldenen
Buddhas und exquisiten tibetischen Rollbilder im Raum mit der
Bemerkung, dass sie alle nur Männer darstellten. Dann bat sie
den Dalai Lama und die anderen Lamas und Meister, die Augen
zu schließen und sich folgende veränderte Situation vorzustellen:
Die Versammlung hätte noch nicht begonnen, und sie beträten
den Raum, wo sie sich vor der vierzehnten weiblichen Inkarnation
des Dalai Lama verbeugten. Sie wäre wie eh und je nur von
Beraterinnen umgeben, an den Wänden hingen Buddha- und
Heiligenbilder, alle selbstverständlich in weiblicher Gestalt. Natürlich
würde nie die Unterlegenheit des Mannes gelehrt. Trotzdem
würden Männer ganz selbstverständlich gebeten, sich nach
hinten zu setzen, still zu sein und nach dem Treffen die Küchenarbeit
zu erledigen. Nach dieser Meditation sah man unter den
Männern verdutzte Blicke.
Dann übernahm Ani Tenzin Palmi, eine tibetische Nonne
englischer Abstammung, die seit zwanzig Jahren praktiziert
hatte (zwölf davon in Höhlen an der tibetischen Grenze), ganz
ruhig das Wort und beschrieb die spirituellen Bedürfnisse und
unglaublichen Entbehrungen frommer Frauen, die nur am Ran de
der Klöster leben dürften, oft ohne Unterricht, ohne Essen,
ohne Unterstützung. Als sie ausgesprochen hatte, stützte der Dalai
Lama den Kopf in die Hände und weinte. Er versprach, nach
besten Kräften für eine größere Gleichberechtigung der Frau in
seiner Gemeinschaft zu sorgen. Und trotzdem haben sich in
sämtlichen buddhistischen Ländern in den seither vergangenen
Jahren viele ältere Lehrer gegen diese Veränderungen mehr oder
weniger vehement gewehrt, manchmal im Namen der Tradition
und manchmal aufgrund ihrer psychologischen und kulturellen
Konditionierung. Bei dem Treffen beim Dalai Lama gab ein
älterer Zen-Abt zu, dass er aufgrund seines schwierigen Verhältnisses
zu seiner Mutter nicht in der Lage sei, mit den wenigen
Priesterinnen in seinem Tempel angemessen umzugehen. Auch
andere gaben ihre Probleme auf diesem Gebiet zu.
Wir kamen auf weitere Formen der Blindheit zu sprechen:
auf das Sektierertum und die destruktiven Machtkämpfe zwischen
gewissen buddhistischen Meistern und Gemeinschaften;
auf die Isolation und Einsamkeit, die die Lehrerrolle mit sich
bringt; auf die Lehrer, die durch den Missbrauch von Macht,
Geld und Sex wiederum ihre Schüler ausnützen. In zwanglosen
Gesprächs runden kamen auch intimere Probleme ans Licht: Da
wurden schmerzliche Scheidungen geschildert, Depressionen und
Angstphasen, Familienkonflikte und Streitereien mit Mitgliedern
der Gemeinschaft. Meditationslehrer berichteten über Stress und
Krankheit, über Selbstmordandrohungen ihrer halbwüchsigen
Kinder und über aufmüpfige Teenager, die nachts nicht nach
Hause kommen wollen und ihre Eltern vor den Kopf stoßen mit
einem »Du bist doch Zen-Meister, schau nur, wie verhaftet du
bist!«. Wir sahen, dass jeder seine körperlichen, persönlichen,
familiären und sozialen Probleme hat. Das ist einfach menschlich.
Zum Glück hatten wir uns auch Erfreuliches mitzuteilen,
Einsichten und Fähigkeiten, die aus der spirituellen Praxis erwachsen
waren, die Freude und Freiheit, die der Alltag trotz der
schwierigen und wechselnden Umstände bot.
Bemerkenswert und neu war die Offenheit, mit der gesprochen
wurde. Die Bescheidenheit und Einfühlsamkeit des Dalai
Lama, der stets dazulernen will, auch aus seinen Fehlern, inspirierten
uns. Wir merkten, dass wir voneinander lernen und gemeinsam
der Frage nachgehen konnten, wie man nicht immer
wieder dieselben leidigen Fehler begeht und Ideale menschlich
lebt. Es war als würden uns im Kollektiv die individuellen Einsichten
leichter fallen.
Die Schwierigkeiten einer angemessenen Spiritualität im
modernen Alltag sind nicht auf die östlichen Traditionen beschränkt.
Eine Mutter Oberin, die beliebte Äbtissin eines hundert
Jahre alten römisch-katholischen Frauenklosters in Maine,
hatte seit ihrem siebzehnten Lebensjahr bis Anfang der 1960erJahre
die Schweigepraxis ihres Klosters miterlebt. Dann kam die
große Reform Papst Johannes' XXIII., die Messe wurde nun auf
Englisch und nicht mehr auf Latein gehalten, und das strenge
Redeverbot der klösterlichen Orden war aufgehoben. Das traf
jene unglaublich hart, die seit Jahrzehnten an das heilige Schweigen
gewöhnt waren und deren Tage bislang von Gebet und Kon-
templation geprägt waren. Sie wussten schlichtweg nicht, was sie
sagen sollten, und wenn sie etwas sagten, war das oft äußerst
konfliktgeladen.
Neben ihrer Liebe kamen auch viele Vorurteile zum Vorschein,
aufgestaute Ressentiments, Kleinlichkeiten und Ängste,
die bisher durch Gebet und Schweigen zugedeckt worden waren.
Die Schwestern mussten mit ihrer Frömmigkeit laut zurechtkommen,
ohne vorher gelernt zu haben, wie. Viele verließen den
Konvent. Es dauerte einige Jahre, bis die Gemeinschaft im Gespräch
zu einer ähnlichen Verbundenheit gefunden hatte wie
zuvor im Schweigen. Doch beides gehört zum spirituellen Leben.
Inneres Wissen und äußerer Ausdruck sind zu einem Ganzen zu
integrieren, so wie auch die Atmung ein Ein und Aus kennt. Es
genügt nicht, dass man mit dem Erwachen in Berührung kommt.
Man muss es als ganzer Mensch leben lernen.
Von der vollkommenen Erleuchtung wird oft geschrieben,
doch ist sie, soweit es mir bekannt ist, noch bei keinem der westlichen
Meister und Lehrer vorgekommen. Phasen tiefer Einsicht,
großen Mitgefühls und wirklich erfahrener Freiheit wechseln
sich mit Perioden der Angst und Verwirrung, mit Neurosen und
Existenzkämpfen ab. Die meisten Lehrer werden das offen zu geben.
Leider behaupten ein paar Westler, dass sie unfehlbare
Vollkommenheit und Freiheit erlangt haben. In ihren Gemeinschaften
sind umso mehr Schattenseiten vorhanden. Ihre Selbstinflation
führte in vielen Fällen zu äußerst machtzentrierten und
destruktiven Gemeinschaften.
Die Weisen legen eine größere Bescheidenheit an den Tag.
Äbte, wie Vater Thomas Keating vom Kloster Snowmass und
Norman Fischer vom Zen-Zentrum in San Francisco zum Beispiel
sagen regelmäßig: »Ich bin am Dazulernen« und »Das weiß
ich nicht.« Im Sinne Gandhis, Mutter Teresas, Dorothy Days
und des Dalai Lama wissen sie, dass einem Vollkommenheit
nicht zufliegt, sondern dass spirituelle Reife der Geduld und
Liebe bedarf, die aus dem Wissen um die größere Gemeinschaft
erwachsen; und dass zur spirituellen Vollendung und Freiheit die
Beachtung alles Menschlichen gehört.
Jetzt könnte man fragen, was mit den alten Meistern aus
Asien sei? Könnte es nicht sein, dass die westlichen Zen-Meister
und Lamas für die Verkörperung echter Erleuchtung einfach zu
jung und unreif sind? Viele westliche Lehrer dürften dem unter
Hinweis auf sich selbst beipflichten. Doch auch wenn da jemand
weit Entferntes wäre, den man für vollkommen erleuchtet halten
könnte, dürfte dieser Eindruck eher auf einer Verwechslung der
archetypischen und menschlichen Ebene beruhen. In Tibet sagt
man, dass der eigene Guru mindestens drei Täler entfernt
wohnen sollte. Diese Täler sind von riesigen Bergen getrennt, so
dass man eine anstrengende mehrtägige Reise unternehmen
muss, um seinen Lehrer zu sehen. Gemeint ist also, dass man nur
bei dieser Distanz von der Vollkommenheit des Gurus inspiriert
sein kann.
Als ich mich bei meinem Abt Ajahn Chah, den Millionen
Menschen für einen Heiligen halten, beschwerte, er wirke nicht
immer wie ein Erleuchteter, lachte er und antwortete: »Das ist
gut so, sonst würdest du immer noch meinen, du könntest den
Buddha außerhalb von dir finden. Und dort ist er nicht.«
Tatsächlich gibt es viele beliebte und hoch angesehene asiatische
Meister, die sich selbst noch als Schüler bezeichnen und
zugeben, dass sie aus Fehlern lernen. Einige, wie Zen-Meister
Shunryu Suzuki, bezeichneten sich nicht einmal als erleuchtet.
Stattdessen sagte Suzuki Roshi: »Streng genommen gibt es überhaupt
keine erleuchteten Menschen, nur erleuchtetes Handeln.«
Diese ungewöhnliche Äußerung erinnert daran, dass sich Erleuchtung
nicht festhalten lässt. Sie existiert einfach in Augenblicken
der Freiheit.
Pir Vilayat Khan, das fünfundsiebzigjährige Oberhaupt des
Internationalen Sufi-Ordens, ist der folgenden Meinung:
Was die vielen großen Lehrer betrifft, denen ich in Indien
und Asien begegnet bin, bring sie nach Amerika, gib ihnen
ein Haus, zwei Autos, eine Ehefrau, drei Kinder, einen Beruf,
lass sie mit Versicherungen und Steuerzahlungen zu tun
haben ... sie hätten es allesamt schwer.
Welches spirituelle Leben man sich auch vorstellt - es muss sich
dort entfalten, wo man lebt, soll es authentisch sein. Wie sieht
also der Weg eines Westlers inmitten komplexer gesellschaftlicher
Verhältnisse aus? Wie meistern diejenigen ihr Leben, die
seit fünfundzwanzig, dreißig, vierzig Jahren auf dem spirituellen
Pfad unterwegs sind? Diese Fragen interessierten mich, als ich
das Gespräch mit westlichen Zen-Meistern, Lamas, Rabbis, Äbten,
Nonnen, Yogis, Lehrern und deren älteren Schülern suchte.
Um ihren spirituellen Weg von Anfang an zu verstehen,
fragte ich zunächst nach den Motiven und Vorfällen, die zu dem
Entschluss geführt haben, ein spirituelles Leben zu führen. Wei ter
hin fragte ich nach den Schwierigkeiten, die zu bewältigen
waren, welche Fähigkeiten und Einsichten errungen wurden und
was sich über die Erleuchtung sagen lässt. Schließlich fragte ich
auch nach den Erfahrungen nach der Ekstase, denn die spirituelle
Entwicklung vollzieht sich zyklisch. Gibt es eine innere
Reife, die sowohl die Ekstase als auch die Läuterung mit einbezieht?
© 2001 der deutschsprachigen Ausgabe
Kösel-Verlag, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
© 2000 Jack Kornfield published by arrangement with
Bantam Books, an imprint of The Bantam Dell Publishing Group,
a division of Random House, Inc.
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur München
Umschlagmotiv: kaselow Design, München/Foto Jupiter Images
SB • Herstellung: cb
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN: 978-3-442-21916-2
www.arkana-verlag.de
Also fing ich an, mich vor jedermann zu verbeugen.
Manchmal war das ganz in Ordnung - in der Gemeinschaft gab
es doch einige weise und würdige Ältere. Aber manchmal kam
ich mir lächerlich vor. So musste ich mich zum Beispiel vor einem
einundzwanzigjährigen Mönch verbeugen, der ziemlich viel
auf sich hielt und seinen Eltern zuliebe oder vielleicht auch nur
der besseren Kost wegen im Kloster war, bloß weil er eine Woche
vor mir ordiniert worden war. Oder ich musste mich vor
einem alten ungepflegten Reisbauern verbeugen, der vor einem
Vierteljahr im Zuge der Ruhestandsregelung für Bauern ins
Klos ter gekommen war, der ständig Betelnuss kaute und noch
nie in seinem Leben meditiert hatte. Es fiel mir schwer, diesen
Mitbewohnern in der Waldeseinsamkeit solchen Respekt zu zollen,
als wären sie große Meister.
Trotzdem verbeugte ich mich weiter, während ich in meiner
Not nach einer Lösung suchte. Und als ich mich wieder auf
einen Tag voller Verbeugungen vor meinen »Älteren« gefasst
machte, kam ich schließlich auf die Idee, meine Verbeugung
einem würdigen Aspekt des Betreffenden zu widmen. Ich verbeugte
mich vor den Lachfalten des alten Bauern dafür, dass er
all die Schwierigkeiten durchgestanden hatte, denen er in seinem
Leben begegnet war. Ich verbeugte mich vor der Lebensfreude
und Tatkraft der jungen Mönche, vor den unglaublichen Chancen,
die das Leben für sie noch bereit hielt.
Mir begann das Verbeugen Spaß zu machen. Ich verbeugte
mich vor meinen Älteren. Ich verbeugte mich beim Betreten und
Verlassen der Meditationshalle, ich verbeugte mich, bevor ich in
meine Waldklause ging, und vor der Quelle, bevor ich ein Bad
nahm. Bald hatte ich mich an das Verbeugen richtig gewöhnt -
es war mir zur zweiten Natur geworden. Was immer sich bewegte,
ich verbeugte mich davor.
Aus diesem Mut zur Verbeugung ist das Buch hervorgegangen.
Die wahren Aufgaben des spirituellen Lebens liegen nicht in
weiter Ferne und sind auch nicht in außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen
zu finden: Sie warten hier und jetzt auf uns.
Man muss dem Leben, so wie es ist, auf kluge, achtsame und
freundliche Art begegnen. Alles verdient diese Art Verbeugung,
Schönheit und Leiden, Verstrickung und Verwirrung, Ängste
und weltliche Ungerechtigkeit.
Wenn man der Wahrheit derart aufrichtig begegnet, dann
ist man auf dem Weg zur Freiheit. Es ist nicht unbedingt leicht,
sich statt vor Idealen vor dem zu verbeugen, was ist, aber ungeachtet
dessen ist es eine der nützlichsten und würdigsten Übungen
überhaupt.
Wer sich vor den Leiden und Enttäuschungen seines Lebens
verbeugt, akzeptiert sie; und aus dieser aufrichtigen Geste erwächst
die Einsicht, dass jedes Leben seinen Wert hat. Wer lernt,
sich zu verbeugen, entdeckt, dass er über mehr Freiheit und Mitgefühl
verfügt, als er sich jemals vorgestellt hat.
Der persische Dichter Rumi fasst dies in folgende Worte:
Der Mensch gleicht einem Gästehaus.
Jeden Tag neue Gesichter.
Augenblicke der Freude, der Niedergeschlagenheit,
der Niedertracht, alles
unerwartete Besucher.
Heiße sie willkommen,
selbst den puren Ärger,
der die Einrichtung deines Hauses
kurz und klein schlägt.
Vielleicht räumt er dich leer für
eine neue Freude.
Behandle jeden Gast respektvoll.
Den finsteren Gedanken, die Scham,
die Bosheit, begrüße sie mit einem Lachen
an der Tür und bitte sie herein.
Danke jedem für sein Kommen,
denn sie alle haben dir etwas
Wichtiges mitzuteilen.
Einleitung
Ein paar ehrliche Fragen
Zwitschert der Vogel anders als das Buch,
glaube immer dem Vogel.
James Audubon
Es gibt die Erleuchtung. Ein Erwachen ist möglich. Grenzenlose
Freude und Freiheit, Einheit mit dem Göttlichen, die Bewusstwerdung
ewiger Gnade - diese Erfahrungen treten häufiger
auf, als man denkt, und sie liegen ganz nah. Allerdings halten sie
nicht ewig an, und das ist ebenso wahr. Erkenntnisse und
Erleuchtungen mögen uns die Wirklichkeit der Welt offenbaren
und verändern, aber sie vergehen.
Wer hat nicht schon traditionelle Berichte über vollkommen
erleuchtete Weise in Asien oder über makellose Heilige und
Mystiker im Westen gelesen. Aber diese Heiligengeschichten
können in die Irre führen. Tatsächlich ist das Erwachen des Herzens
niemals abgeschlossen. Einen Erleuchteten-Ruhestand gibt
es nicht. Wir erleben etwas anderes.
Nach den Flitterwochen setzt der Ehealltag ein, nach der
Wahl das harte Regierungsgeschäft, wer wüsste das nicht. Und
im spirituellen Leben ist es genauso: Nach der Ekstase, der Erleuchtung,
kommt das Wäschewaschen, wartet der Haushalt.
Die meisten spirituellen Erfahrungsberichte enden mit der
Erleuchtung oder Illumination. Doch was geschieht danach? Wie
verhält sich der Zen-Meister zu Hause bei Frau und Kindern?
Wie kommt der christliche Mystiker beim Einkaufen zurecht?
Wie sieht das Leben nach der Erleuchtung aus? Werden die Einsichten
auch im Alltag umgesetzt?
Um das herauszufinden, habe ich mit einer Reihe von Menschen
gesprochen, die seit 25, 35, 40 Jahren auf dem spirituellen
Pfad unterwegs sind, besonders mit jenen, die heute Meditationsmeister
und Äbte, die Lehrer und Lamas im Westen sind.
Sie erzählten mir, wie es zu ihrem Erwachen kam und welche Erfahrungen
sie in den Jahren danach machten, als sie den alltäglichen
Weg echter Anteilnahme weitergingen.
Hier ist ein Bericht über das erste Satori (Erleuchtungserlebnis)
eines westlichen Zen-Meisters und was daraus folgte.
Solche Berichte werden selten veröffentlicht, denn nur allzu
leicht entsteht der falsche Eindruck, dass jemand, der so etwas
erlebt, etwas Besonderes sei. Mag die Erfahrung auch außergewöhnlich
sein, die Person ist es nicht. Jeder kann Erleuchtung
erfahren, sobald er nur gelassen und aufgeschlossen genug ist,
um die Welt auf radikal neue Weise zuzulassen.
Dieser Lehrer hatte sein Erleuchtungserlebnis mit 58 Jahren,
nach jahrelanger Praxis unter verschiedenen Meditationsmeistern.
Er war berufstätig und hatte eine Familie:
Mir brachten die einwöchigen Zen-Sesshins immer viel. Die
Meditation löste tiefe Gefühle und starke Erinnerungen in
mir aus. Es war wie eine Geburt - schmerzlich und befreiend
zugleich. Und diese Katharsis hielt dann noch wochenlang
im Alltag an.
Dieses Sesshin begann wie alle anderen. Während der
ersten Tage hatte ich es mit heftigen Emotionen und freigesetzten
Energien zu tun, die meinen Körper überfluteten.
Und jedes Mal, wenn ich beim Meister war, saß er ruhig
wie ein Fels da und stabilisierte mich durch seine Gegenwart
wie ein Steuermann auf stürmischer See. Mir war, als
müsste ich sterben, als würde es mich jeden Augenblick zerreißen.
Er riet mir, ich solle mich in meinen Koan vertiefen
und möglichst selbst vergessen. Ich wusste nicht mehr ein
noch aus.
Dann wurde ich plötzlich auf den süßen Duft aufmerksam,
der durchs Fenster hereinkam. Mir fielen draußen drei
junge Birken auf, die mir plötzlich wie meine Familie vorkamen.
Ich begab mich im Geiste zu ihnen, streichelte ihre
glatte Rinde und wurde selbst der berührte Baum. Meine
Meditation ging in helle Freude über.
Ich hatte schon vorher in einigen Retreats Glückserlebnisse
gehabt - große Wellen der Seligkeit, nachdem sich
körperliche Verkrampfungen gelöst hatten -, aber das hier
war anders. Der Kampf hatte aufgehört, mein Geist strahl te,
war klar und weit wie der Himmel und schmeckte der artig
süß nach Freiheit und Wachheit, dass es sich nicht
beschreiben lässt. Ich fühlte mich wie der Buddha, der mühelos
Stunden über Stunden dasaß, geborgen im Schoß des
Universums. Es war eine Welt unendlichen Friedens und
unsäglicher Freude.
Die großen Wahrheiten des Lebens lagen vor mir ausgebreitet
- dass das Festhalten Leiden hervorbringt; dass die
Identifizierung mit unserem kleinen Selbstbild, dem falschen
Ich, uns wie spitzfindige Vermieter herumlaufen lässt,
die sich über alles aufregen. Ich weinte über all das unnötige
Leid. Dann konnte ich stundenlang nicht aufhören zu
lachen und zu lächeln. Ich sah, wie perfekt alles ist, wie jeder
Augenblick Erleuchtung bringt, wenn man sich nur zu
öffnen weiß.
Ich verweilte tagelang in dieser zeitlosen Seligkeit, mein
Körper war leicht, mein Geist leer. Ich wachte auf, und
Wellen der Liebe und Lebenslust strömten durch mein Bewusstsein.
Dann kam eine Einsicht und Offenbarung nach
der anderen. Ich sah, wie sich der Lebensstrom in karmisch
bedingten Mustern entfaltet, die wir gestalten. Ich durchschaute
die Idee des Sichkasteiens als einen Aberwitz, mit
dem man sich das normale Leben und dessen Freuden vergällt.
In Wirklichkeit ist das Nirwana so offen und voller
Freude, so viel mehr als jedes der kleinen Vergnügen, nach
denen man greift. Man entsagt nicht der Welt, man gewinnt
sie.
Normalerweise steht ein großes Erwachen wie dieses am Schluss
einer spirituellen Biographie. Die erleuchtete Person gehört nun
zur Gemeinschaft der weisen Wesen, ist aller Probleme ledig und
lebt glücklich bis an ihr Ende. So jedenfalls hat man den Eindruck.
Doch wie ging es in Wirklichkeit danach weiter?
Einige Monate nach dieser Ekstase bekam ich eine Depression.
Gleichzeitig musste ich beruflich ziemliche Enttäuschungen
verkraften. Ich hatte auch Probleme mit meinen
Kindern und der Familie. Mein Unterricht war in Ordnung,
das ja. Ich war durchaus inspiriert. Wenn du aber meine
Frau fragst, wird sie dir sagen, dass ich mit der Zeit wieder
genauso mürrisch und ungeduldig wurde wie eh und je.
Obwohl mir die Wahrheit meiner großen spirituellen Intuition
bewusst war und mich innerlich trug, musste ich erfahren,
dass sich äußerlich vieles überhaupt nicht geändert
hatte. Um ehrlich zu sein, mein Geisteszustand und mein
Charakter waren fast unverändert und meine Neurosen
auch. Es ist sogar härter, weil ich sie nun klarer sehe. Da
waren diese kosmischen Offenbarungen, und trotzdem
brauchte ich eine Therapie, damit ich meine alltäglichen
Fehler erkannte und ein menschliches Leben führen lernte.
Was kann man aus dieser Geschichte lernen? Sie zeigt, dass Erleuchtung
eine Fortsetzung hat, ein Spiegel der Selbsterkenntnis
ist. Religiöse Lehren wurden schon immer großenteils durch Geschichtenerzählen
überliefert. Die Geschichte Noahs, Bal Shem
Tovs, der heiligen Theresa, Mohammeds, Milarepas, Krishnas
und Arjunas, die Suche des Buddha, die Berichte über Jesus werden
nach wie vor erzählt und wieder erzählt. Heute lernen wir
auch aus dem Leben Thomas Mertons, Suzuki Roshis, Anne
Franks und Martin Luther Kings. Das spirituelle Leben anderer
kann auf die eigenen Möglichkeiten aufmerksam machen und zu
einer klugen Lebensführung anregen.
Auf Menschenkenntnis wird auch in meiner Gemeinschaft,
meiner Übertragungslinie Wert gelegt. Mein Lehrer Ajahn Chah
wusste, dass unser Charakter sowohl die Ursache des Leidens als
auch der Schlüssel zur Befreiung ist. Er pflegte sein Gegenüber
stets genau anzusehen, so wie ein Uhrmacher das Gehäuse öffnet,
damit er das Räderwerk arbeiten sieht.
Als spiritueller Lehrer war ich in der glücklichen Lage, mit
vielen Zeitgenossen des modernen spirituellen Lebens engen
Kontakt zu haben. Ich habe zusammen mit Nonnen und Mönchen
christlicher Klöster praktiziert und gelehrt, mit jüdischen
Mystikern, mit hinduistischen, sufistischen und buddhistischen
Meistern und mit führenden Persönlichkeiten Jungianischer und
Transpersonaler Gesellschaften. Dabei konnte ich viel über die
Art lernen, wie sich das spirituelle Leben heute entfaltet und welche
Schwierigkeiten es mit sich bringt, auch für die engagier tes ten
Menschen. Folgendes Beispiel erläutert das.
Seit Beginn der 1990er-Jahre bin ich an der Organisation
regelmäßiger Treffen buddhistischer Lehrer aus allen Schulen beteiligt.
Eine Reihe davon fand auf Einladung des Dalai Lama in
seinem Palast in Dharamsala statt. Hier diskutierten asiatische
und westliche Lehrer miteinander über die Möglichkeiten, die
buddhistische Praxis für das moderne Leben fruchtbar zu machen,
aber auch über die Probleme, denen sie dabei begegneten.
Im Raum hatten sich aufrichtige, aufgeschlossene Zen-Meister,
Lamas, Mönche und Meditationsmeister versammelt, deren
Weisheit, Arbeit und Gemeinschaften Tausenden nützlich waren.
Wir sprachen über die vielen Erfolge und freuten uns gemeinsam
darüber. Als dann aber die Probleme offen zur Sprache kamen,
wurde klar, dass das spirituelle Leben nicht nur Schokoladenseiten
hat; es spiegelten sich darin auch gesellschaftliche Schwierigkeiten
und individuelle Neurosen wider. Selbst in dieser illustren
und engagierten Runde gab es Vorurteile und ausgeklammerte
Bereiche.
Sylvia Wetzel, eine buddhistische Lehrerin aus Deutschland,
sprach davon, wie hart es Frauen und weibliche Weisheit innerhalb
der buddhistischen Gemeinschaft haben, wenn es um öffentliches
Ansehen geht. Sie verwies auf die vielen goldenen
Buddhas und exquisiten tibetischen Rollbilder im Raum mit der
Bemerkung, dass sie alle nur Männer darstellten. Dann bat sie
den Dalai Lama und die anderen Lamas und Meister, die Augen
zu schließen und sich folgende veränderte Situation vorzustellen:
Die Versammlung hätte noch nicht begonnen, und sie beträten
den Raum, wo sie sich vor der vierzehnten weiblichen Inkarnation
des Dalai Lama verbeugten. Sie wäre wie eh und je nur von
Beraterinnen umgeben, an den Wänden hingen Buddha- und
Heiligenbilder, alle selbstverständlich in weiblicher Gestalt. Natürlich
würde nie die Unterlegenheit des Mannes gelehrt. Trotzdem
würden Männer ganz selbstverständlich gebeten, sich nach
hinten zu setzen, still zu sein und nach dem Treffen die Küchenarbeit
zu erledigen. Nach dieser Meditation sah man unter den
Männern verdutzte Blicke.
Dann übernahm Ani Tenzin Palmi, eine tibetische Nonne
englischer Abstammung, die seit zwanzig Jahren praktiziert
hatte (zwölf davon in Höhlen an der tibetischen Grenze), ganz
ruhig das Wort und beschrieb die spirituellen Bedürfnisse und
unglaublichen Entbehrungen frommer Frauen, die nur am Ran de
der Klöster leben dürften, oft ohne Unterricht, ohne Essen,
ohne Unterstützung. Als sie ausgesprochen hatte, stützte der Dalai
Lama den Kopf in die Hände und weinte. Er versprach, nach
besten Kräften für eine größere Gleichberechtigung der Frau in
seiner Gemeinschaft zu sorgen. Und trotzdem haben sich in
sämtlichen buddhistischen Ländern in den seither vergangenen
Jahren viele ältere Lehrer gegen diese Veränderungen mehr oder
weniger vehement gewehrt, manchmal im Namen der Tradition
und manchmal aufgrund ihrer psychologischen und kulturellen
Konditionierung. Bei dem Treffen beim Dalai Lama gab ein
älterer Zen-Abt zu, dass er aufgrund seines schwierigen Verhältnisses
zu seiner Mutter nicht in der Lage sei, mit den wenigen
Priesterinnen in seinem Tempel angemessen umzugehen. Auch
andere gaben ihre Probleme auf diesem Gebiet zu.
Wir kamen auf weitere Formen der Blindheit zu sprechen:
auf das Sektierertum und die destruktiven Machtkämpfe zwischen
gewissen buddhistischen Meistern und Gemeinschaften;
auf die Isolation und Einsamkeit, die die Lehrerrolle mit sich
bringt; auf die Lehrer, die durch den Missbrauch von Macht,
Geld und Sex wiederum ihre Schüler ausnützen. In zwanglosen
Gesprächs runden kamen auch intimere Probleme ans Licht: Da
wurden schmerzliche Scheidungen geschildert, Depressionen und
Angstphasen, Familienkonflikte und Streitereien mit Mitgliedern
der Gemeinschaft. Meditationslehrer berichteten über Stress und
Krankheit, über Selbstmordandrohungen ihrer halbwüchsigen
Kinder und über aufmüpfige Teenager, die nachts nicht nach
Hause kommen wollen und ihre Eltern vor den Kopf stoßen mit
einem »Du bist doch Zen-Meister, schau nur, wie verhaftet du
bist!«. Wir sahen, dass jeder seine körperlichen, persönlichen,
familiären und sozialen Probleme hat. Das ist einfach menschlich.
Zum Glück hatten wir uns auch Erfreuliches mitzuteilen,
Einsichten und Fähigkeiten, die aus der spirituellen Praxis erwachsen
waren, die Freude und Freiheit, die der Alltag trotz der
schwierigen und wechselnden Umstände bot.
Bemerkenswert und neu war die Offenheit, mit der gesprochen
wurde. Die Bescheidenheit und Einfühlsamkeit des Dalai
Lama, der stets dazulernen will, auch aus seinen Fehlern, inspirierten
uns. Wir merkten, dass wir voneinander lernen und gemeinsam
der Frage nachgehen konnten, wie man nicht immer
wieder dieselben leidigen Fehler begeht und Ideale menschlich
lebt. Es war als würden uns im Kollektiv die individuellen Einsichten
leichter fallen.
Die Schwierigkeiten einer angemessenen Spiritualität im
modernen Alltag sind nicht auf die östlichen Traditionen beschränkt.
Eine Mutter Oberin, die beliebte Äbtissin eines hundert
Jahre alten römisch-katholischen Frauenklosters in Maine,
hatte seit ihrem siebzehnten Lebensjahr bis Anfang der 1960erJahre
die Schweigepraxis ihres Klosters miterlebt. Dann kam die
große Reform Papst Johannes' XXIII., die Messe wurde nun auf
Englisch und nicht mehr auf Latein gehalten, und das strenge
Redeverbot der klösterlichen Orden war aufgehoben. Das traf
jene unglaublich hart, die seit Jahrzehnten an das heilige Schweigen
gewöhnt waren und deren Tage bislang von Gebet und Kon-
templation geprägt waren. Sie wussten schlichtweg nicht, was sie
sagen sollten, und wenn sie etwas sagten, war das oft äußerst
konfliktgeladen.
Neben ihrer Liebe kamen auch viele Vorurteile zum Vorschein,
aufgestaute Ressentiments, Kleinlichkeiten und Ängste,
die bisher durch Gebet und Schweigen zugedeckt worden waren.
Die Schwestern mussten mit ihrer Frömmigkeit laut zurechtkommen,
ohne vorher gelernt zu haben, wie. Viele verließen den
Konvent. Es dauerte einige Jahre, bis die Gemeinschaft im Gespräch
zu einer ähnlichen Verbundenheit gefunden hatte wie
zuvor im Schweigen. Doch beides gehört zum spirituellen Leben.
Inneres Wissen und äußerer Ausdruck sind zu einem Ganzen zu
integrieren, so wie auch die Atmung ein Ein und Aus kennt. Es
genügt nicht, dass man mit dem Erwachen in Berührung kommt.
Man muss es als ganzer Mensch leben lernen.
Von der vollkommenen Erleuchtung wird oft geschrieben,
doch ist sie, soweit es mir bekannt ist, noch bei keinem der westlichen
Meister und Lehrer vorgekommen. Phasen tiefer Einsicht,
großen Mitgefühls und wirklich erfahrener Freiheit wechseln
sich mit Perioden der Angst und Verwirrung, mit Neurosen und
Existenzkämpfen ab. Die meisten Lehrer werden das offen zu geben.
Leider behaupten ein paar Westler, dass sie unfehlbare
Vollkommenheit und Freiheit erlangt haben. In ihren Gemeinschaften
sind umso mehr Schattenseiten vorhanden. Ihre Selbstinflation
führte in vielen Fällen zu äußerst machtzentrierten und
destruktiven Gemeinschaften.
Die Weisen legen eine größere Bescheidenheit an den Tag.
Äbte, wie Vater Thomas Keating vom Kloster Snowmass und
Norman Fischer vom Zen-Zentrum in San Francisco zum Beispiel
sagen regelmäßig: »Ich bin am Dazulernen« und »Das weiß
ich nicht.« Im Sinne Gandhis, Mutter Teresas, Dorothy Days
und des Dalai Lama wissen sie, dass einem Vollkommenheit
nicht zufliegt, sondern dass spirituelle Reife der Geduld und
Liebe bedarf, die aus dem Wissen um die größere Gemeinschaft
erwachsen; und dass zur spirituellen Vollendung und Freiheit die
Beachtung alles Menschlichen gehört.
Jetzt könnte man fragen, was mit den alten Meistern aus
Asien sei? Könnte es nicht sein, dass die westlichen Zen-Meister
und Lamas für die Verkörperung echter Erleuchtung einfach zu
jung und unreif sind? Viele westliche Lehrer dürften dem unter
Hinweis auf sich selbst beipflichten. Doch auch wenn da jemand
weit Entferntes wäre, den man für vollkommen erleuchtet halten
könnte, dürfte dieser Eindruck eher auf einer Verwechslung der
archetypischen und menschlichen Ebene beruhen. In Tibet sagt
man, dass der eigene Guru mindestens drei Täler entfernt
wohnen sollte. Diese Täler sind von riesigen Bergen getrennt, so
dass man eine anstrengende mehrtägige Reise unternehmen
muss, um seinen Lehrer zu sehen. Gemeint ist also, dass man nur
bei dieser Distanz von der Vollkommenheit des Gurus inspiriert
sein kann.
Als ich mich bei meinem Abt Ajahn Chah, den Millionen
Menschen für einen Heiligen halten, beschwerte, er wirke nicht
immer wie ein Erleuchteter, lachte er und antwortete: »Das ist
gut so, sonst würdest du immer noch meinen, du könntest den
Buddha außerhalb von dir finden. Und dort ist er nicht.«
Tatsächlich gibt es viele beliebte und hoch angesehene asiatische
Meister, die sich selbst noch als Schüler bezeichnen und
zugeben, dass sie aus Fehlern lernen. Einige, wie Zen-Meister
Shunryu Suzuki, bezeichneten sich nicht einmal als erleuchtet.
Stattdessen sagte Suzuki Roshi: »Streng genommen gibt es überhaupt
keine erleuchteten Menschen, nur erleuchtetes Handeln.«
Diese ungewöhnliche Äußerung erinnert daran, dass sich Erleuchtung
nicht festhalten lässt. Sie existiert einfach in Augenblicken
der Freiheit.
Pir Vilayat Khan, das fünfundsiebzigjährige Oberhaupt des
Internationalen Sufi-Ordens, ist der folgenden Meinung:
Was die vielen großen Lehrer betrifft, denen ich in Indien
und Asien begegnet bin, bring sie nach Amerika, gib ihnen
ein Haus, zwei Autos, eine Ehefrau, drei Kinder, einen Beruf,
lass sie mit Versicherungen und Steuerzahlungen zu tun
haben ... sie hätten es allesamt schwer.
Welches spirituelle Leben man sich auch vorstellt - es muss sich
dort entfalten, wo man lebt, soll es authentisch sein. Wie sieht
also der Weg eines Westlers inmitten komplexer gesellschaftlicher
Verhältnisse aus? Wie meistern diejenigen ihr Leben, die
seit fünfundzwanzig, dreißig, vierzig Jahren auf dem spirituellen
Pfad unterwegs sind? Diese Fragen interessierten mich, als ich
das Gespräch mit westlichen Zen-Meistern, Lamas, Rabbis, Äbten,
Nonnen, Yogis, Lehrern und deren älteren Schülern suchte.
Um ihren spirituellen Weg von Anfang an zu verstehen,
fragte ich zunächst nach den Motiven und Vorfällen, die zu dem
Entschluss geführt haben, ein spirituelles Leben zu führen. Wei ter
hin fragte ich nach den Schwierigkeiten, die zu bewältigen
waren, welche Fähigkeiten und Einsichten errungen wurden und
was sich über die Erleuchtung sagen lässt. Schließlich fragte ich
auch nach den Erfahrungen nach der Ekstase, denn die spirituelle
Entwicklung vollzieht sich zyklisch. Gibt es eine innere
Reife, die sowohl die Ekstase als auch die Läuterung mit einbezieht?
© 2001 der deutschsprachigen Ausgabe
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Autoren-Porträt von Jack Kornfield
Jack Kornfield ist promovierter Psychologe und Psychotherapeut, war Mönch in Thailand, Burma und Indien und zählt zu den weltweit anerkannten Vermittlern von buddhistischem Gedankengut für den westlichen Alltag. Er gründete die Insight Meditation Society in Massachusetts und das Spirit Rock Center in Kalifornien, wo er heute lebt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jack Kornfield
- 2010, 365 Seiten, Maße: 13,3 x 20,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Ilse Fath-Engelhardt
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442219167
- ISBN-13: 9783442219162
- Erscheinungsdatum: 14.07.2010
Rezension zu „Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen “
Auf einmalige und zutiefst ehrliche Weise verknüpft er Zeugnisse moderner Spiritualität zu Lektionen, wie das achtsame Herz weise wird".
Pressezitat
Auf einmalige und zutiefst ehrliche Weise verknüpft er Zeugnisse moderner Spiritualität zu Lektionen, wie das achtsame Herz weise wird". Achtsames Leben
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