Neumond
Ausgezeichnet mit dem Jugendliteraturpreis Segeberger Feder 2008
Immer an Neumond treffen sie sich auf der Waldlichtung - Chang, Jonas und Yannik. Denn dort haben sie sich kennengelernt, als der Meteorit einschlug. Damals waren sie noch Kinder und haben sich ewige Freundschaft geschworen. Trotz aller Unterschiede - an...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Neumond “
Immer an Neumond treffen sie sich auf der Waldlichtung - Chang, Jonas und Yannik. Denn dort haben sie sich kennengelernt, als der Meteorit einschlug. Damals waren sie noch Kinder und haben sich ewige Freundschaft geschworen. Trotz aller Unterschiede - an Neumond sind die drei immer zusammen. Immer. Und daran wird sich auch nichts ändern. Das ist Gesetz. Genauso wie es immer Chicken Wings geben muss. Und es zwischen ihnen keinen Sex geben darf. Nichts kann sie trennen - bis ein zweiter Meteorit in das Leben der drei einschlägt: Yannik hat Krebs.
Ein Roman für Jugendliche ab 13 Jahren über den Verlust von Kindheit und eine Freundschaft, die stärker ist als der Tod.
Klappentext zu „Neumond “
Immer an Neumond treffen sie sich auf der Waldlichtung - Chang, Jonas und Yannik. Denn dort haben sie sich kennengelernt, als der Meteorit einschlug. Damals waren sie noch Kinder und haben sich ewige Freundschaft geschworen. Trotz aller Unterschiede - an Neumond sind die drei immer zusammen. Immer. Und daran wird sich auch nichts ändern. Das ist Gesetz. Genauso wie es immer Chicken Wings geben muss. Und es zwischen ihnen keinen Sex geben darf. Nichts kann sie trennen - bis ein zweiter Meteorit in das Leben der drei einschlägt: Yannik hat Krebs.Ein Roman für Jugendliche ab 13 Jahren über den Verlust von Kindheit und eine Freundschaft, die stärker ist als der Tod.
Lese-Probe zu „Neumond “
Neumond von Thomas Brinx und Anja KömmerlingDer Tag, an dem der Meteorit wie ein Feuerball aus dem Universum mitten im Stadtwald einschlagen sollte, war der wärmste Tag in einem März seit fünfundzwanzig Jahren.
Die Luft stand. Als wäre sie eine Mauer oder gar nicht da. Beides galt. Die Leute krempelten ihre Ärmel hoch und zogen die Schuhe aus. Sie sprachen über die Wärme und den Druck. Als könnte etwas passieren. Als stünde etwas bevor.
Jonas lief hinter seiner Klasse her. Die Dritte hatte Schulausflug in Zweierreihen. Aber sie waren neunundzwanzig in der Klasse. Ungerade. Deswegen lief Jonas am Ende allein. Er schwitzte in seinen dicken Schuhen, die vorne viel breiter waren als hinten. Platz für die Zehen.
Herr Kuhfuß erklärte die Pflanzen und Tiere. Die anderen nannten ihn Ochsenschwanz oder Schweineschwarte. Jonas fand das albern. Er hieß Kuhfuß. Was konnte er dafür?
Zwischen dem Gasthaus, in dem es Limo und Würstchen 8gab, und dem Weg lag eine umzäunte Weide. „Los, Kinder, wir klettern drüber. Wir nehmen die Abkürzung!“
Sie kletterten über den Zaun oder krochen unten durch. Alle hatten Durst. Es war so warm an diesem Tag. Jonas verschränkte die Arme vor der Brust.
„Jonas. Los, jetzt du!“
Er schüttelte den Kopf. „Das ist verboten. Sonst wäre da kein Zaun. Wenn wo ein Zaun ist, soll man da nicht rein.“
Herr Kuhfuß runzelte die Stirn. „Manchmal sind Zäune auch nur dafür da, dass jemand nicht raus kann. Also komm, mach schon.“
„Komm, Jonas, echt, der schon wieder!“ Die anderen.
Jonas schüttelte den Kopf. „Woher sollen wir wissen, ob wir nicht rein oder jemand nicht raus darf? Das können wir nicht wissen. Es ist vielleicht verboten.“
Herr Kuhfuß schüttelte unwillig den
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Kopf. „Wenn es verboten ist und wir erwischt werden, dann übernehme ich die Verantwortung. Ich kriege die Strafe, verstehst du?“
Jonas rührte sich nicht. „Ich warte hier!“
„Das geht nicht, ich kann dich nicht alleine lassen.“ Herr Kuhfuss schaute sich um und suchte nach einer Lösung. „Ich kann auch nicht mit dir zusammen außen rum gehen. Dann sind die anderen alleine. Wenn, dann müssen wir alle.“
„So ein Blödsinn!“
„Nur wegen dem!“
„Auf keinen Fall!“
„Idiot!“
Jonas legte den Kopf schief und schaute Herrn Kuhfuß an.
„Ich warte hier. Es kann nichts passieren. Herr Kuhfuß, sie wissen doch: Auf mich kann man sich verlassen!“
Herr Kuhfuß schloss die Augen und schnaubte.
„Jonas, würdest du bitte mit uns über diese Weide gehen!“
Jonas schüttelte den Kopf. Niemals.
„Ich warte hier!“
Der Lehrer seufzte, fügte sich in sein Schicksal und entschied sich fürs Risiko. Es war zu heiß, um auf die Erfrischung zu verzichten. „Aber du bleibst in Sichtweite. Wir bringen dir eine Limo mit.“
Das war nett von ihm. Herr Kuhfuss war nett. Jonas würde ihn niemals Ochsenschwanz nennen. Er schaute den anderen nach, wie sie Richtung Gasthaus immer kleiner wurden. Vor ihm landete ein kleiner Vogel, hüpfte aufgeregt hin und her, schielte zu ihm rauf und machte, dass er wieder wegkam. Jonas schaute sich um und entdeckte nicht weit weg eine Lichtung. Langsam ging er darauf zu. Er drehte sich immer wieder um, um nur nicht zu weit zu gehen. Das machte man nicht. Herr Kuhfuss könnte sich sorgen.
Die Lichtung war riesig. Ein Loch mitten im Wald, in dem die Luft sich nicht bewegte. Jonas setzte sich an einen Baum und zog die Schuhe aus. Endlich. Es war schön ohne die anderen. Er wackelte mit seinen heißen Zehen. Fünf links, sechs rechts.
Yannik trabte im Laufschritt vorneweg. Er konnte nicht normal gehen. Zu langsam, keine Zeit. Totos Mutter und die anderen sechs Kinder, die Toto zu seiner Geburtstagsparty eingeladen hatte, versuchten ihm auf den Fersen zu bleiben. Yannik kletterte auf einen Baumstammstapel und balancierte.
„Yannik, komm da runter, das ist gefährlich“, rief Totos aufgeregte Mutter. Sie hatte die Verantwortung und die Zettel für die Schnitzeljagd. „So, und hier ist auch schon der Startpunkt.“
Die Kinder versammelten sich um sie und schnatterten durcheinander. Jeder wollte die Schatztruhe finden. Yannik hüpfte von einem Bein aufs andere. Die außergewöhnliche Wärme an diesem Tag im März, die sich sogar durch die dunklen Äste der Nadelbäume schlängelte, machte ihm nichts.
„Also, hört zu. Auf diesen Zetteln stehen die Aufgaben, die ihr erfüllen müsst. Totochen ist der Meinung, wenn man acht wird, kann man auch schon mal einen Schatz finden. Was denkt ihr?“
Die Kinder streckten die Fäuste in die Luft. „Jaaaaa!“
„Vorausgesetzt, man darf den Schatz behalten!“, wandte Yannik grinsend ein und schnappte sich das erste Blatt.
„Konzentriert euch, immer einen Schritt nach dem anderen“, mahnte die Mutter und schaute auf ihre Armbanduhr. „Ich wünsche euch allen viel Glück!“
Die Kinder entfernten sich voneinander und studierten die Aufgaben. Im Gasthaus hinter der umzäunten Weide fragen, was ein Paar Würstchen kostet, einen Baum benennen, dann rechts, dann links, Yannik hatte die Aufgaben in einer Minute durch und wusste, wo der Schatz lag. Es war sonnenklar. Zielstrebig hüpfte er los zur großen Lichtung. Fünfmal auf dem rechten Bein und fünfmal auf dem linken. Rückwärts, vorwärts.
Er hatte eigentlich Zeit. Die anderen würden auf jeden Fall länger brauchen. Aber Yannik hatte nie Zeit, einfach so, er konnte keine Sekunde verlieren, Gemütlichkeit war nicht sein Zauberwort. Auf der Lichtung stand die Luft. Die Äste und Blätter des großen hohlen Baumes, der auf dem Zettel beschrieben war, bewegten sich nicht. Kein Wind, null.
Yannik ließ sich auf die Knie fallen und tastete in der Baumöffnung herum. Da, eindeutig, die Kiste. Er beugte sich vor und zog sie mit beiden Armen heraus. Eine richtige Schatzkiste. Stolz verschränkte er die Arme vor der Brust. „Hcafnie znag hcod raw, ettib an!“
Rückwärts, genauso gut wie vorwärts. Erst dann entdeckte er den Jungen. Er saß genau auf der anderen Seite der Lichtung an einen Baum gelehnt, wackelte mit den Zehen und schaute ihn an.
Changs pechschwarze Haare glänzten in der warmen Märzsonne. Jedes einzelne schien so dick wie ein Seil zu sein und sie schlängelten sich in einen festen Zopf gebändigt über ihren nackten Rücken. Die Haut war golden und schwitzte nie.
Chang lag auf einer Decke am Waldrand und starrte in den Himmel. Kein Wölkchen. Nur die Luft, fast sichtbar.
Benni versuchte sie zu kitzeln. Kribbelte mit seinen Kinderfingern über ihren nackten Körper und verstand das Gefühl nicht, das es bei ihm machte. Chang hatte kein Gefühl. Sie war nicht kitzlig und sie war nicht verliebt, so wie Benni und alle anderen Jungs, die sie sahen.
„Was machst du da?“, fragte sie und schaute weiter in die Luft.
„Spielen ... oder ...?“ Benni wurde rot. Sein achtjähriger Jungenkörper leuchtete blass in der Sonne und hob sich krass ab gegen Changs Gold. „Was soll ich machen?“
Chang setzte sich auf, zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn. Benni presste die Lippen aufeinander und küsste zurück. Ließ ihre Zunge nicht rein, wusste nicht, dass man das so machte. Sie brach ab und stand auf. Der Stein, der um ihren Hals hing, funkelte und fiel schwer zwischen ihre nicht vorhandenen Brüste.
„Mach weiter!“, schnaufte Benni von unten.
Chang fischte ihr kleines Kleid vom Boden. „Keine Lust mehr!“
„Hey, du kannst doch jetzt nicht einfach aufhören!“
„Warum nicht?“
„Weil ... weil ... das unfair ist!“
Chang wandte sich zum Gehen.
„Wenn du jetzt aufhörst, küsse ich dich nie wieder!“
Sie drehte sich zu dem kleinen Jungen um, der sich langsam von der 2Decke hochrappelte, während seine Augen brannten, und lächelte. „Schlimm!“ Dann ging sie. Mit großen Schritten Richtung Wald.
„Chang! Bleib stehen! Warte!“ Benni fing an zu laufen.
Chang lachte und rannte los, weg von der achtjährigen Begierde, hinein in den Wald, schlängelte sich durch die Bäume, immer tiefer, bis sie zu einer großen Lichtung kam. Sie blieb stehen und schaute sich um. Nichts zu sehen von Benni. Chang lächelte und entdeckte zwei Jungs, die rechts und links von ihr auf der anderen Seite der Lichtung standen und das nackte, goldene chinesische Mädchen anstarrten. Keiner rührte sich. Die Luft zitterte. Das erste Mal an diesem Tag im März kam Bewegung in sie. Dann ein Donner, viel länger und drohender als jeder normale Donner. Die Kinder schauten in den Himmel und sahen Feuer, einige Sekunden lang, dann war es wieder verschwunden.
Sie schauten sich an, blickten um sich und wieder nach oben. Ein Pfeifen, und dann ein Stein, etwa so groß wie ein Fußball, der durch die harte Luft sauste und mit einem dumpfen Schlag in der Mitte der Lichtung einschlug.
Es war Neumond.
Jonas rührte sich nicht. „Ich warte hier!“
„Das geht nicht, ich kann dich nicht alleine lassen.“ Herr Kuhfuss schaute sich um und suchte nach einer Lösung. „Ich kann auch nicht mit dir zusammen außen rum gehen. Dann sind die anderen alleine. Wenn, dann müssen wir alle.“
„So ein Blödsinn!“
„Nur wegen dem!“
„Auf keinen Fall!“
„Idiot!“
Jonas legte den Kopf schief und schaute Herrn Kuhfuß an.
„Ich warte hier. Es kann nichts passieren. Herr Kuhfuß, sie wissen doch: Auf mich kann man sich verlassen!“
Herr Kuhfuß schloss die Augen und schnaubte.
„Jonas, würdest du bitte mit uns über diese Weide gehen!“
Jonas schüttelte den Kopf. Niemals.
„Ich warte hier!“
Der Lehrer seufzte, fügte sich in sein Schicksal und entschied sich fürs Risiko. Es war zu heiß, um auf die Erfrischung zu verzichten. „Aber du bleibst in Sichtweite. Wir bringen dir eine Limo mit.“
Das war nett von ihm. Herr Kuhfuss war nett. Jonas würde ihn niemals Ochsenschwanz nennen. Er schaute den anderen nach, wie sie Richtung Gasthaus immer kleiner wurden. Vor ihm landete ein kleiner Vogel, hüpfte aufgeregt hin und her, schielte zu ihm rauf und machte, dass er wieder wegkam. Jonas schaute sich um und entdeckte nicht weit weg eine Lichtung. Langsam ging er darauf zu. Er drehte sich immer wieder um, um nur nicht zu weit zu gehen. Das machte man nicht. Herr Kuhfuss könnte sich sorgen.
Die Lichtung war riesig. Ein Loch mitten im Wald, in dem die Luft sich nicht bewegte. Jonas setzte sich an einen Baum und zog die Schuhe aus. Endlich. Es war schön ohne die anderen. Er wackelte mit seinen heißen Zehen. Fünf links, sechs rechts.
Yannik trabte im Laufschritt vorneweg. Er konnte nicht normal gehen. Zu langsam, keine Zeit. Totos Mutter und die anderen sechs Kinder, die Toto zu seiner Geburtstagsparty eingeladen hatte, versuchten ihm auf den Fersen zu bleiben. Yannik kletterte auf einen Baumstammstapel und balancierte.
„Yannik, komm da runter, das ist gefährlich“, rief Totos aufgeregte Mutter. Sie hatte die Verantwortung und die Zettel für die Schnitzeljagd. „So, und hier ist auch schon der Startpunkt.“
Die Kinder versammelten sich um sie und schnatterten durcheinander. Jeder wollte die Schatztruhe finden. Yannik hüpfte von einem Bein aufs andere. Die außergewöhnliche Wärme an diesem Tag im März, die sich sogar durch die dunklen Äste der Nadelbäume schlängelte, machte ihm nichts.
„Also, hört zu. Auf diesen Zetteln stehen die Aufgaben, die ihr erfüllen müsst. Totochen ist der Meinung, wenn man acht wird, kann man auch schon mal einen Schatz finden. Was denkt ihr?“
Die Kinder streckten die Fäuste in die Luft. „Jaaaaa!“
„Vorausgesetzt, man darf den Schatz behalten!“, wandte Yannik grinsend ein und schnappte sich das erste Blatt.
„Konzentriert euch, immer einen Schritt nach dem anderen“, mahnte die Mutter und schaute auf ihre Armbanduhr. „Ich wünsche euch allen viel Glück!“
Die Kinder entfernten sich voneinander und studierten die Aufgaben. Im Gasthaus hinter der umzäunten Weide fragen, was ein Paar Würstchen kostet, einen Baum benennen, dann rechts, dann links, Yannik hatte die Aufgaben in einer Minute durch und wusste, wo der Schatz lag. Es war sonnenklar. Zielstrebig hüpfte er los zur großen Lichtung. Fünfmal auf dem rechten Bein und fünfmal auf dem linken. Rückwärts, vorwärts.
Er hatte eigentlich Zeit. Die anderen würden auf jeden Fall länger brauchen. Aber Yannik hatte nie Zeit, einfach so, er konnte keine Sekunde verlieren, Gemütlichkeit war nicht sein Zauberwort. Auf der Lichtung stand die Luft. Die Äste und Blätter des großen hohlen Baumes, der auf dem Zettel beschrieben war, bewegten sich nicht. Kein Wind, null.
Yannik ließ sich auf die Knie fallen und tastete in der Baumöffnung herum. Da, eindeutig, die Kiste. Er beugte sich vor und zog sie mit beiden Armen heraus. Eine richtige Schatzkiste. Stolz verschränkte er die Arme vor der Brust. „Hcafnie znag hcod raw, ettib an!“
Rückwärts, genauso gut wie vorwärts. Erst dann entdeckte er den Jungen. Er saß genau auf der anderen Seite der Lichtung an einen Baum gelehnt, wackelte mit den Zehen und schaute ihn an.
Changs pechschwarze Haare glänzten in der warmen Märzsonne. Jedes einzelne schien so dick wie ein Seil zu sein und sie schlängelten sich in einen festen Zopf gebändigt über ihren nackten Rücken. Die Haut war golden und schwitzte nie.
Chang lag auf einer Decke am Waldrand und starrte in den Himmel. Kein Wölkchen. Nur die Luft, fast sichtbar.
Benni versuchte sie zu kitzeln. Kribbelte mit seinen Kinderfingern über ihren nackten Körper und verstand das Gefühl nicht, das es bei ihm machte. Chang hatte kein Gefühl. Sie war nicht kitzlig und sie war nicht verliebt, so wie Benni und alle anderen Jungs, die sie sahen.
„Was machst du da?“, fragte sie und schaute weiter in die Luft.
„Spielen ... oder ...?“ Benni wurde rot. Sein achtjähriger Jungenkörper leuchtete blass in der Sonne und hob sich krass ab gegen Changs Gold. „Was soll ich machen?“
Chang setzte sich auf, zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn. Benni presste die Lippen aufeinander und küsste zurück. Ließ ihre Zunge nicht rein, wusste nicht, dass man das so machte. Sie brach ab und stand auf. Der Stein, der um ihren Hals hing, funkelte und fiel schwer zwischen ihre nicht vorhandenen Brüste.
„Mach weiter!“, schnaufte Benni von unten.
Chang fischte ihr kleines Kleid vom Boden. „Keine Lust mehr!“
„Hey, du kannst doch jetzt nicht einfach aufhören!“
„Warum nicht?“
„Weil ... weil ... das unfair ist!“
Chang wandte sich zum Gehen.
„Wenn du jetzt aufhörst, küsse ich dich nie wieder!“
Sie drehte sich zu dem kleinen Jungen um, der sich langsam von der 2Decke hochrappelte, während seine Augen brannten, und lächelte. „Schlimm!“ Dann ging sie. Mit großen Schritten Richtung Wald.
„Chang! Bleib stehen! Warte!“ Benni fing an zu laufen.
Chang lachte und rannte los, weg von der achtjährigen Begierde, hinein in den Wald, schlängelte sich durch die Bäume, immer tiefer, bis sie zu einer großen Lichtung kam. Sie blieb stehen und schaute sich um. Nichts zu sehen von Benni. Chang lächelte und entdeckte zwei Jungs, die rechts und links von ihr auf der anderen Seite der Lichtung standen und das nackte, goldene chinesische Mädchen anstarrten. Keiner rührte sich. Die Luft zitterte. Das erste Mal an diesem Tag im März kam Bewegung in sie. Dann ein Donner, viel länger und drohender als jeder normale Donner. Die Kinder schauten in den Himmel und sahen Feuer, einige Sekunden lang, dann war es wieder verschwunden.
Sie schauten sich an, blickten um sich und wieder nach oben. Ein Pfeifen, und dann ein Stein, etwa so groß wie ein Fußball, der durch die harte Luft sauste und mit einem dumpfen Schlag in der Mitte der Lichtung einschlug.
Es war Neumond.
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Autoren-Porträt von Thomas Brinx, Anja Kömmerling
Thomas Brinx (geboren 1965) ist in Ringenberg am Niederrhein groß geworden, wo er vor allem viel Fußball gespielt hat. Die Schule schaffte er nebenbei mit links und ging danach nach Landshut, um Keramiker zu werden.1988 lernten sich Anja Kömmerling und Thomas Brinx in Südfrankreich kennen, seitdem schreiben sie zusammen Geschichten, zuerst fürs Radio, für die Augsburger Puppenkiste und dann vor allem fürs Fernsehen; einige Kinderbücher waren auch schon dabei. Thomas Brinx lebt heute in Bonn.Anja Kömmerling wurde 1965 in München geboren und ist dort auch aufgewachsen. Nach dem Abitur wollte sie vor allem nichts Kreatives werden - davon gab es in ihrer Kindheit genug - und machte eine Friseurlehre. Das war auch nicht das Richtige, deshalb ging sie nach Frankfurt zum Studieren. In dieser Zeit machte sie bei einem Praktikum ihre erste Bekanntschaft mit dem Kinderfernsehen. Heute lebt die Autorin in Düsseldorf. 1988 lernte sie Thomas Brinx in Südfrankreich kennen, seitdem schreiben sie zusammen Geschichten, zuerst fürs Radio, für die Augsburger Puppenkiste und dann vor allem fürs Fernsehen; einige Kinderbücher waren auch schon dabei.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Thomas Brinx , Anja Kömmerling
- Altersempfehlung: 13 - 16 Jahre
- 2008, 283 Seiten, Maße: 13,4 x 21,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
- ISBN-10: 352217917X
- ISBN-13: 9783522179171
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