Nordseeliebe und Inselglück

Als Zweitgeborene hat Marie im Familienbetrieb das Nachsehen. Dass ihr ein Sänger das Solo bei einem Chorkonzert vor der Nase wegschnappt, bringt das Fass zum Überlaufen. Dabei wäre der gutaussehende Jan Petersen genau ihr Typ. Kurzerhand flüchtet sie nach Husum, um Abstand von Allem zu gewinnen. Doch dort läuft ihr kein anderer wie Jan über den Weg. Die zwei kommen sich näher und alles scheint perfekt. Dann steht ein romantisches Wochenende auf der dänischen Insel Römö an, das Jan in einem völlig anderen Licht dastehen lässt. Ist Jan tatsächlich Maries Mann fürs Leben?

Gefühlvoll, romantisch, spannend, gewürzt mit etwas Drama – das umschreibt die Geschichte von Marie für mich recht gut. Alles beginnt sanft mit dem Kennenlernen Maries. Nach und nach nimmt die Handlung Fahrt auf und bekommt durch das Geschehen eine gewisse Tragik, die mich total gefesselt hat. Gegen Ende spitzt sich alles noch ein bisschen zu, sodass die Seiten nur so dahinfliegen und man unbedingt wissen möchte, in welche Richtung sich das mit Jan nun entwickelt. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und man kann sich dadurch schnell in Marie reinversetzen. Die verschiedenen Charaktere, die hier aufeinandertreffen, sind authentisch bezeichnet und verleihen der Geschichte das gewisse Etwas. Langweilig wird es beim Lesen definitiv nicht. Das Buch passt sehr gut in die Weihnachts-/ Winterzeit und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

Eifersucht und Familienfehde

Marie hat zu ihrem Bruder Eike ein schwieriges Verhältnis. Als ihr Vater stirbt, vererbt er den Familienbetrieb seinem Sohn, während Marie dort ihr Dasein als Angestellte fristet. Nachdem die Lage sich zuspitzt, begeht sie einen folgeschweren Fehler. Auch im Privaten scheint Marie momentan nicht gerade im Glück zu schwimmen. Das versprochene Solo im Konzert ihres Chores wird ihr genommen. Zuerst geht für sie eine Welt unter, doch dann muss sich Marie eingestehen, dass dieser Jan ja doch gar nicht so schlecht ist. Eigentlich gefällt er ihr sogar richtig gut. Doch da gibt es auch noch Jans Zwillingsbruder Arne, der alles nochmal gehörig durcheinander bringt…
Allein wegen der Orte, in denen der Roman spielt, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Ich liebe Husum und die dänische Halbinsel Römö, habe gerade bei der Beschreibung von Lakolk alles genau vor mir gesehen und in Urlaubserinnerungen geschwelgt.
Mir persönlich hat die Handlung gut gefallen, auch wenn ich selbst an einigen Stellen vielleicht anders reagiert hätte. Die einzelnen Figuren haben mir gut gefallen, es gab welche, die einen extrem gereizt haben, so dass man ihnen den Hals umdrehen wollte, andere waren sehr ambivalent angelegt, aber für mich durchaus stimmig. Die Geschichte las sich für mich sehr flüssig, ich konnte mich kaum bremsen und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Einige Wendungen kamen zum Teil unerwartet, manche Erklärungen hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, aber ich habe mich insgesamt sehr gut unterhalten gefühlt und würde mich über einen Folgeband freuen.

Leichte Unterhaltung zum Entspannen

Klappentext:
Marie ist stinksauer, als ein fremder Sänger ihr das Solo beim Konzert wegnimmt, dabei ist der Solist Jan Petersen eigentlich genau ihr Typ. Zu allem Übel erfährt sie, dass sie als jüngere Tochter nicht die Firma des Vaters erbt, sondern ihr Bruder. Jetzt reicht es! Marie will nicht mehr ständig zurückstecken müssen. Kurzerhand flüchtet sie ins Hafenstädtchen Husum, um dort bei Glühwein und Nordseeluft den Kopf freizukriegen. Als Jan plötzlich auftaucht, kommen sich die beiden bei malerischen Strandspaziergängen schnell näher. Doch Jans Zwillingsbruder, der scheinbar ein Auge auf Marie geworfen hat, bringt alles wieder aus dem Lot. Kann Jan an einem romantischen Wochenende auf der dänischen Insel Rømø Maries Herz für sich gewinnen?

Fazit:

Schon als ich den Klappentext gelesen habe, war mir klar, dass die Geschichte wohl im Winter handelt, obwohl das Cover etwas anderes vorgaukelt. Kleines Missgeschick, dass sich verzeihen lässt.

Marie führt nach dem Tod ihres Vaters ein relativ ruhiges Leben und hat bisher noch nicht die Zeit gehabt, den Tod zu betrauern, da sie in der Firma, die ihr Bruder geerbt hat, eingebunden ist. Ihr Bruder entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zum Ekelpaket und will seine Schwester über den Tisch ziehen. Doch mehr verrate ich an dieser Stelle nicht.

Kein Wunder, dass die Chorproben und die Aussicht auf ein Solo, das Highlight in Maries Leben sind. Als ihr das Solo entzogen wird, kann ich ihre Wut sehr gut verstehen. Gut, dass sie eine tolle Freundin hat, die sich für sie einsetzt. Nun bekommt Marie eine neue Chance. Beim Proben kommt sie dadurch Jan näher als erwartet. Was nun wohl geschieht? Auch das müsst ihr leider selbst lesen.

Marie erschien mir anfangs recht naiv und unselbstständig zu sein. Ständig steckt sie zurück und wehrt sich kaum gegen die Ungerechtigkeiten, die ihr zuteilwerden. Doch im Verlauf der Handlung beginnt sie, sich selbst zu hinterfragen und kann sich positiv entwickeln, auch wenn ich ihre Verhaltensweisen nicht immer verstehen konnte.

Jan war mir sehr schnell sympathisch, da er Marie sehr schnell versteht und oft zur Stelle ist, wenn sie Hilfe braucht. Zwischendurch gab es mal Momente, in denen er mir sogar unsympathisch wurde, doch auch er hat sich positiv entwickelt, so dass er mir wieder sympathisch war.

Maries Bruder war mir während der ganzen Handlung unsympathisch und ich hätte gerne gewusst, warum er so ist. Es hätte mich auch interessiert, wie es mit ihm weitergeht und ob er für seine Taten büßen muss.

Jans Zwillingsbruder konnte ich am Anfang relativ schlecht einordnen, da er mir wie ein oberflächlicher Lebemann erschien. Doch nach und nach entdeckte ich immer neue Facetten an ihm, die mir gefielen.

Die Geschichte habe ich in kürzester Zeit gelesen, da sie einige Spannung enthielt und ich unbedingt wissen wollte, ob Marie dann trotz der ganzen Verwicklungen doch noch ihr Glück findet. Der Schreibstil war flüssig, so dass die Seiten regelrecht davonflogen. Schade, dass nicht alle offenen Fragen geklärt wurden. Dennoch hatte ich schöne Lesestunden und konnte mich vom Alltag erholen.