Pfade der Sehnsucht
Roman. Deutsche Erstausgabe
Der Auftakt zu einer neuen Serie voll sinnlicher Spannung
Nathaniel Harrington ist Londons begehrtester Junggeselle - doch ihn interessieren die unentdeckten Schätze ferner Länder weitaus mehr als die Frauen. Bis er die bezaubernde Gabriella...
Nathaniel Harrington ist Londons begehrtester Junggeselle - doch ihn interessieren die unentdeckten Schätze ferner Länder weitaus mehr als die Frauen. Bis er die bezaubernde Gabriella...
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Produktinformationen zu „Pfade der Sehnsucht “
Der Auftakt zu einer neuen Serie voll sinnlicher Spannung
Nathaniel Harrington ist Londons begehrtester Junggeselle - doch ihn interessieren die unentdeckten Schätze ferner Länder weitaus mehr als die Frauen. Bis er die bezaubernde Gabriella trifft, die während einer Abendgesellschaft in der Bibliothek der Harringtons herumschnüffelt. Nathaniel ist begeistert. Gabriella, die seiner Familie die Schuld am Unglück ihres Bruders gibt, weniger...
Nathaniel Harrington ist Londons begehrtester Junggeselle - doch ihn interessieren die unentdeckten Schätze ferner Länder weitaus mehr als die Frauen. Bis er die bezaubernde Gabriella trifft, die während einer Abendgesellschaft in der Bibliothek der Harringtons herumschnüffelt. Nathaniel ist begeistert. Gabriella, die seiner Familie die Schuld am Unglück ihres Bruders gibt, weniger...
Klappentext zu „Pfade der Sehnsucht “
Der Auftakt zu einer neuen Serie voll sinnlicher SpannungNathaniel Harrington ist Londons begehrtester Junggeselle doch ihn interessieren die unentdeckten Schätze ferner Länder weitaus mehr als die Frauen. Bis er die bezaubernde Gabriella trifft, die während einer Abendgesellschaft in der Bibliothek der Harringtons herumschnüffelt. Nathaniel ist begeistert. Gabriella, die seiner Familie die Schuld am Unglück ihres Bruders gibt, weniger ...
Lese-Probe zu „Pfade der Sehnsucht “
Prolog London, 1867 "Wir dürfen nicht hier oben sein", sagte Sterling Harrington in jenem überlegenen Tonfall des älteren Bruders, den Nathanial in seinen acht Jahren allzu oft gehört hatte. Obgleich erst elf, klang Sterling bereits wie der Earl, der er eines Tages sein würde, zumindest für seinen jüngsten Bruder.
"Das macht nichts, solange wir nicht ertappt werden." Quinton Harrington drängte sich an Sterling vorbei weiter auf den Dachboden. Da er die Kerze hielt, ließen seine Brüder nicht lange auf sich warten.
Quinton war zwei Jahre jünger als Sterling und ein Jahr älter als Nathanial. Während Sterling die Eskapaden der drei stets anführte, war es zumeist Quinton, von dem die Ideen zu ihnen stammten. Ihre Gouvernante Miss Thompson sagte, Quinton hätte eine Abenteurerseele, und auch wenn es sich für Nathanial nicht nach einem Kompliment anhörte, nahm Quinton es als solches. Sterling hingegen galt als der vernünftige Bruder, wie Miss Thompson häufig betonte, was sehr wohl als Kompliment gemeint war, entsprach es doch ihrer Meinung nach dem künftigen Earl of Wyldewood.
Sterling war auch derjenige, der die Verantwortung übernahm, wenn etwas schiefging. Er sagte, es wäre seine Pflicht, aber Nathanial sah gar keinen Sinn darin, warum jemand freiwillig die Schuld für etwas eingestehen wollte. Das war gewiss eines von den vielen Dingen, die er erst verstehen würde, wenn er älter war.
Nathanial hatte vorgeschlagen, dass sie Frösche in der Badewanne im zweiten Stock züchteten, aber Sterling behauptete, es wäre seine Idee gewesen, als die Hausmädchen die Wanne voller umherschwimmender Kaulquappen entdeckten. Was Mädchen für ein Theater wegen solcher Sachen machten! Als die Jungen einen Ball in den alten Brunnen hinten im Garten fallen ließen, hatte Quinton gesagt, sie sollten Nathanial in den Schacht hinunterlassen, weil er der Kleinste war. Nathanial würde seinen Brüdern niemals erzählen, dass es in dem Brunnen sehr viel dunkler gewesen war, als er gedacht
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hätte, und ziemlich furchteinflößend. Auch da war es Sterling gewesen, der dem Vater sagte, er hätte die Idee gehabt, und er hatte die Strafe einstecken müssen, obwohl Quinton zuvor gestanden hatte, dass der Vorschlag von ihm kam.
Miss Thompson sagte, der Spitzbube hätte wenigstens ein Gewissen, was immer das sein mochte; sie hielt es offenbar für etwas Gutes. Und als die Gouvernante ihnen eine Geschichte über einen griechischen Jungen vorlas, der versucht hatte, mit Flügeln aus Wachs und Federn zu fliegen, war es zwar Sterling gewesen, der spöttisch erklärte, sie hätten Leim nehmen sollen, aber Quinton, der Leim, Federn und Stöcke auftrieb, damit sie sich ihre eigenen Flügel bauen konnten.
Fast eine Woche hatten sie gebraucht. Als sie fertig waren, benutzten sie das alte Rosenrankgitter, um auf das Dach des Gärtner-Cottages zu steigen.
Natürlich war Nathanial für den ersten Flugversuch auserkoren worden. Der Jüngste und Kleinste zu sein, hatte einige Nachteile. Hätten sie ihm kein Tau um den Bauch gebunden - damit er nicht wegfliegen könnte - wäre er womöglich verletzt worden. So baumelte er am Ende nur vom Dach, bis ein Erwachsener kam und ihn rettete. Für dieses Abenteuer waren sie alle bestraft worden. Das Rosenspalier wurde abgebaut, in den Badewannen durfte nur noch gebadet werden, und den alten Brunnen schüttete man zu. Nathanial aber folgte seinen großen Brüdern immer noch überall hin.
"Hier ist es viel zu dunkel. Man sieht ja gar nichts", sagte er nun, als würde er lediglich eine Tatsache feststellen, nicht im Geringsten besorgt.
Der Regen trommelte auf das Dach von Harrington House, was sich in den unteren Stockwerken nicht annähernd so unheimlich anhörte wie hier. Wäre er allein gewesen, hätte Nathanial den düsteren, höhlenartigen Dachboden vielleicht ein bisschen beängstigend gefunden. An sonnigen Tagen boten der Garten des Londoner Stadthauses sowie die nahe gelegenen Parks reichlich Abenteuermöglichkeiten. Inzwischen jedoch war es seit drei Tagen regnerisch, und die Jungen konnten sich nur im Haus aufhalten. Wie Miss Thompson ebenfalls. Vielleicht war es der letzte Streich gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Miss Thompson war das einzige Mädchen, das sie kannten, das anscheinend gar keine Angst vor Fröschen hatte. Trotzdem war sie seltsam erschrocken, als sie heute Morgen einen in ihrer Pultschublade fand, was schon ein wenig komisch war. Sie hatte die Jungen mit Leseaufgaben weggeschickt und sich dann in ihren privaten Salon zurückgezogen. Was sie gelegentlich tat. Gemeinhin an Regentagen.
"Also." Quinton hielt die Kerze in die Höhe und blickte sich auf dem Dachboden um. Er sah bereits wie ein Pirat aus, und sobald sie mehr Piratenkleider aufgetan hatten, würden die beiden anderen es auch. "Womit wollen wir anfangen?"
"Mit den Truhen", antwortete Sterling. "In denen sind ganz bestimmt Piratensachen." Er ging voraus in den hinteren Teil des Dachbodens, wo es, wie Nathanial dachte, ziemlich finster und gruselig war. Aber seine Brüder waren bei ihm, also brauchte er keine Angst zu haben.
"Welche?", fragte Sterling, der die vielen Holztruhen betrachtete, die alle genau wie Piratenschatzkisten aussahen, nur größer.
"Mit der größten natürlich." Quinton grinste seinen jüngeren Bruder an. "In der größten sind immer die besten Schätze."
"Na schön." Sterling klappte den Deckel der größten Truhe auf, und die Jungen sahen hinein.
"Da sind bloß Anziehsachen drin", sagte Nathanial enttäuscht, hatte er doch gehofft, sie würden einen Schatz finden.
"Das hier sind nicht bloß Anziehsachen." Quinton gab Nathanial die Kerze, griff in die Truhe und zog einen roten Gehrock heraus, der so aussah wie die aufgemalten ihrer Zinnsoldaten. "Das sind Kleider für Piraten und Ritter."
"Und Abenteurer", ergänzte Sterling. "Und Forscher." "Ich will ein Forscher sein", sagte Nathanial rasch. "Oder ein Abenteurer."
"Guckt euch das an." Sterling holte noch etwas anderes aus der Truhe.
Quinton zog eine Grimasse. "Das ist ein Buch!"
"Ein Tagebuch." Sterling ging näher zur Kerze und blätterte das Buch auf. "Es ist von Urgroßmutter."
"Trotzdem ist es bloß ein Buch", sagte Quinton.
"Ich weiß", murmelte Sterling. "Aber es könnte doch ein gutes Buch sein."
Quinton schnaubte verächtlich. "Wie kann denn ein Buch gut sein?"
"Du magst Bücher über Piraten", gab Nathanial zu bedenken.
"Das hier handelt von Schmugglern." Sterling blätterte immer weiter.
Nun trat ein Strahlen auf Quintons Züge. "Urgroßmutter kannte Schmuggler?"
"Ich glaube", sagte Sterling langsam, "Urgroßmutter ist vielleicht selbst eine Schmugglerin gewesen."
"Lies vor", bettelte Nathanial.
"Ja, gut." Sterling nickte.
Die Jungen hockten sich im Schneidersitz auf den Fußboden. Sterling gab die Kerze Nathanial, und der hielt sie so, dass mehr Licht auf die Seiten fiel. Die nächste Stunde lang las er seinen Brüdern von den Abenteuern ihrer Urgroßmutter vor, die offenbar wirklich eine Schmugglerin gewesen war, gejagt von einem Agenten der Krone, einem früheren Earl of Wyldewood.
Schließlich hörte es auf zu regnen, und Sterling klappte das Tagebuch zu. "Ich glaube nicht, dass wir Mutter hiervon erzählen sollten", konstatierte er streng.
"Weil wir ihr dann verraten müssen, dass wir auf dem Dachboden waren?", fragte Nathanial.
"Unsinn", höhnte Quinton. "Weil es ihr bestimmt nicht gefällt, eine Schmugglerin in der Familie zu haben."
"Ach so." Nathanial fand es eigentlich eher spannend, eine Schmugglerin zur Verwandten zu haben. "Lasst uns Schmuggler statt Piraten sein."
"Heute nicht mehr", sagte Sterling. "Miss Thompson wundert sich sicher schon, wo wir sind. Aber wir können vielleicht noch mal herkommen, weiterlesen und Schmuggler spielen."
"Denken wir uns dann auch Schmugglernamen aus?" Nathanials Stimme klang aufgeregt.
"Schmugglernamen!" Quinton lachte. "Was sind denn Schmugglernamen?"
"Dasselbe wie Piratennamen, nur für Schmuggler", verteidigte Nathanial sich voller Überzeugung. "Und ich bin Black Jack Harrington."
Seine älteren Brüder sahen sich an, und Sterling schüttelte den Kopf. "Der passt nicht zu dir."
"Wieso nicht?"
"Zum Beispiel, weil du gar nicht Jack heißt. Wir spielen nämlich nicht bloß", erklärte Quinton mit der Überlegenheit des Älteren. "Neue Namen sind eine ernste Sache, sogar Schmugglernamen. Der Schmugglername muss zum richtigen Namen passen."
"Nate", sagte Sterling. "Das klingt nach einem Schmuggler. Und du kannst Quint sein."
Quinton runzelte die Stirn. "Der Name ist langweilig." Er überlegte einen Moment. "Wie wär's mit Holzbein-Quint oder Quint der Verwegene?"
"Wohl eher Quint der Spitzbube", spöttelte Sterling.
"Und wie sollst du heißen?", fragte Nathanial, neuerdings Nate. "Wie ist dein Schmugglername?"
"Ich bleibe Sterling."
Quint schnaubte. "Das ist aber kein Name für einen Schmuggler."
"Ha, ich bin auch kein Schmuggler", erwiderte Sterling grinsend. "Ich bin der gefürchtete Earl of Wyldewood, Agent der Krone, furchtloser Jäger aller Schmuggler. Und ich bin der Retter der schönen Maid, der Held."
"Mädchen können nicht spielen", sagte Nate. "Sie sind Mädchen."
"Dann bin ich Quint." Quinton stemmte die Fäuste in die Hüften und streckte die Brust heraus. "Der wagemutige, kühne König der Schmuggler."
"Und wer bin ich?" Nate blickte vom gefürchteten Earl zum König der Schmuggler. Das war nicht fair! Was sie auch spielten, immer durfte er erst als Letzter wählen.
"Na schön." Sterling stieß einen langen, leidvollen Seufzer aus. "Ich gebe das mit furchtlos auf, und du kannst der furchtlose Schmuggler-Nate sein."
"Ich möchte >wagemutig< behalten, aber du kannst >kühn< haben." Quint grinste. "Dann bist du jetzt der furchtlose Schmuggler, Nate der Kühne."
Der furchtlose Schmuggler Nate der Kühne. Ja, das gefiel ihm.
"Schmuggler und Schmugglerjäger zu spielen, wird richtig gut", erklärte Sterling sehr ernst, als ginge es tatsächlich um eine höchst ernste Angelegenheit. "Wir erbeuten große Schätze, erleben spannende Abenteuer und retten hübsche Mädchen."
"Und wir reisen um die Welt und entdecken neue Länder", fügte Quint hinzu.
"Und ^ und Nate fiel nichts ein. Wieder einmal war er der Letzte. Aber das machte nichts. Auch er könnte große Abenteuer erleben und um die Welt reisen.
"Ich denke, wir brauchen einen Pakt", sagte Sterling nachdenklich. "Einen Schmugglerpakt."
Nate grübelte. "Schließen Schmuggler Pakte?"
"Weiß ich nicht", antwortete Quint achselzuckend. "Du meinst, so wie Musketiere? Einer für alle und alle für einen?"
"Das ist ein Motto", korrigierte Sterling. "Außerdem sind wir Brüder. Bei uns gilt sowieso immer einer für alle und alle für einen."
Nate betrachtete ihn prüfend. "Für immer und ewig?"
"Ja, tat es immer und wird es immer", sagte Sterling mit einem feierlichen Nicken, als gäbe er ein Versprechen ab, das ewig gelten sollte. "Brüder, einer für den anderen."
"Einer für den anderen", murmelte Quint.
"Einer für den anderen." Nate grinste.
Das war ein sehr guter Pakt.
Erstes Kapitel Sie sahen aus wie Herren, welche die Gesellschaft am liebsten gänzlich mieden, wäre es ihnen möglich. Und sie genossen weder deren Annehmlichkeiten noch Vergnügungen. Nein, nicht bloß die Gesellschaft widerstrebte ihnen, sondern die Zivilisation überhaupt. Ihre große Ähnlichkeit wies sie zweifelsfrei als Brüder aus, auch wenn sie eher dem Blick ihrer Augen, der Haltung ihres Kinns und der Zuversicht ihres Gangs geschuldet war als der Haarfarbe, der Breite der Schultern oder der überdurchschnittlichen Körpergröße.
In den Augen des Jüngsten erkannte man vornehmlich Intelligenz und Amüsement. Noch die am wenigsten empfindsame Dame wusste, begegnete sie diesen Augen, dass ihr ein Herr gegenüberstand, der weit mehr war, als er zunächst schien. Und sie erkannte überdies, dass er imstande wäre, der widerspenstigsten Dame das Herz zu stehlen.
Aber, ach, was für ein reizender Diebstahl wäre es!
Anmerkungen einer Dame zu ihrer Begegnung mit Nathanial Harrington und dessen Brüdern.
London, 1885 "Mir scheint, die Einheimischen sind in diesem Jahr besonders rastlos." Nathanial Harrington blickte von dem Balkon aus auf die Menge hinab.
"Nun, es ist Frühling", sagte sein älterer Bruder Quinton mit einem Anflug von Amüsiertheit. "Die Paarungsrituale haben begonnen."
"Ich würde meinen, dass die Spitzen der Londoner Gesellschaft ganz und gar nicht erfreut wären zu hören, dass du ihre Saisonfestivitäten als Paarungsrituale bezeichnest", bemerkte Nate trocken.
"So angemessen die Bezeichnung auch sein mag."
"Angemessenheit spielte bei gesellschaftlichen Aktivitäten noch nie eine tragende Rolle." Nate sah seinen Bruder an. "Ebenso wenig wie, zu deinem Glück, Pünktlichkeit."
Quint zuckte mit den Schultern. "Ich bin lediglich vornehm verspätet."
"Du hast Ägypten geschlagene zwei Wochen vor mir verlassen, und dennoch bin ich seit fünf Tagen wieder in London", sagte Nate und beäugte Quint prüfend. "Was hielt dich auf? Wo warst du?"
"Hier und dort. Und was die Frage betrifft, wodurch ich aufgehalten wurde, so ist es erstaunlich, wie zahlreich die Quint grinste auf jene verschlagene Art, die schon der Niedergang manch einer arglosen Dame gewesen war. "Zerstreuungen sind, denen ein Mann ohne die Obhut seines Gewissens ausgesetzt wird."
Nate lüpfte eine Braue. "Wenn du von Gewissen sprichst, meinst du mich?"
"Sehr richtig, kleiner Bruder." Quint lachte leise. "Du bist mein Gewissen, der Hüter meiner Moral, der Wächter meiner Tugendhaftigkeit, der Nate lachte. "Dann scheine ich meine Aufgabe sträflichst zu vernachlässigen."
"Und dafür werde ich dir ewig dankbar sein."
"Genau wie ich." So ungern er es auch zugab, wusste Nate, dass sein Leben unsagbar öde wäre, müsste er auf Quints Hang zum Abenteuer und die Schwierigkeiten verzichten, die ihm beständig auf dem Fuße folgten.
Nachdem Nate sein Studium abgeschlossen hatte, war es Quint gewesen, der vorschlug, dass er ihn auf seinen Reisen und der Suche nach verlorenen antiken Schätzen begleitete. Gemeinsam hatten sie Länder und Orte besucht, von denen Nate sich nie erträumt hätte, sie jemals mit eigenen Augen zu sehen. So waren sie mal in Ägypten, mal in Persien oder Kleinasien, wo der Nil, der Tigris oder der Euphrat flossen. Wo immer Menschen einst lebten und Städte errichteten, die für die Ewigkeit geplant waren.
Sollte er ehrlich sein, hatte Nate eher erwartet, seine Tage in staubigen Museumsbibliotheken oder den geweihten Hallen der einen oder anderen Universität zu verbringen. Er hatte sich vorgestellt, sein Leben mit der Suche nach antikem Wissen auszufüllen. Stattdessen studierte er nun vergilbte Manuskripte oder in Stein gemeißelte Fragmente nach Hinweisen auf historische Schätze. Für Nate hauchten die Artefakte und Antiquitäten, die sein Bruder und er fanden, den längst untergegangenen Zivilisationen neues Leben ein und machten sie real. Quint indes interessierte eher der hohe Preis, den sie mit ihnen bei Museen oder Sammlern erzielen konnten. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Philosophien, oder vielleicht gerade wegen ihnen, ergänzten sich die Brüder aufs Beste.
"Hast du Quint verstummte, denn im Grunde war es unnötig, die Frage laut auszusprechen.
Nate warf ihm einen resignierten Blick zu. "Die Bußgelder wurden gezahlt und die Passierscheine für die entsprechenden, wenn auch fiktiven, Daten ausgestellt. Alle betroffenen Behörden erhielten die üblichen, in einigen Fällen auch großzügigeren Zuwendungen. Und der französische Konsul ist nunmehr überzeugt, dass nicht du es warst, der beim Verlassen des Schlafgemachs seiner Gattin gesehen wurde. Die Aufmerksamkeit wurde auf einen der Amerikaner gelenkt." Nate schüttelte den Kopf. "Es ist ein Jammer, fürwahr, denn ich mochte sie."
"Ich wage zu behaupten, dass ihre Moral in Angelegenheiten dieser Natur nicht höher ist als meine. Und ganz gewiss nicht höher als die der französischen Konsulsgemahlin." Quint schmunzelte ohne einen Funken Reue. "Deine Hilfe weiß ich zu schätzen."
"Ja, das dachte ich mir", sagte Nate seufzend. "Wie dem auch sei, mach dich auf Mutters Zorn gefasst. Was den angeht, kann ich dir nicht helfen. Sie war in größter Sorge, du könntest gar nicht wieder heimkommen."
"Aber nein, ich würde doch niemals den ersten Ball unserer kleinen Schwester versäumen." Quint zupfte an seinen Manschetten. Er sah aus wie ein Mann, der sich in Eile angekleidet hatte, was zweifellos auch der Fall gewesen sein dürfte. "Reggie würde mir den Kopf abreißen, wie Mutter gleichfalls und wahrscheinlich auch Sterling."
"Ja, es ist offenbar ein ehernes Gesetz, dass alle Familienmitglieder anwesend sein müssen, wenn eine Schwester erstmals in die Gesellschaft eingeführt wird." Nate blickte wieder hinab in die Menge. "Wann bist du in London angekommen?"
"Wie spät ist es jetzt?", antwortete Quint grinsend. "Wie es aussieht, habe ich nichts von Bedeutung verpasst, und es klingt auch nicht, als wäre mir in Alexandria Interessantes entgangen."
"Nein, eigentlich nicht." Nach einer kurzen Pause sagte Nate: "Ach, jemand fragte nach dir."
Quints Grinsen wurde breiter. "Es fragt immerzu jemand nach mir."
"Ja, nun, dieses Mal war es weder ein misstrauischer Ehemann noch ein erzürnter Vater. Erinnerst du dich an Enrico Montini?"
Quint überlegte. "Vage."
"Gewiss entsinnst du dich. Er behauptete, er hätte ein antikes Siegel entdeckt, akkadisch, wenn ich mich nicht irre, das sich auf das Jungferngeheimnis bezog, die verlorene Stadt Ambropia. Er war überaus vorsichtig und wollte uns das Siegel selbst nicht zeigen, einzig den Lehmabdruck von ihm." Nate sah seinen Bruder an. Quint hatte mit dem Professor zusammengearbeitet, der vor Jahren eine führende Autorität auf diesem Gebiet war. "Du kannst es unmöglich vergessen haben, denn es war ein beachtlicher Fund."
"Ja, natürlich."
"Anscheinend ist er vor wenigen Monaten überraschend verstorben."
"Wie tragisch", murmelte Quint.
"Fürwahr. Sein Bruder, ein merkwürdiger kleiner Bursche, suchte mich einige Tage nach deiner Abreise auf. Er war ziemlich außer sich und beschuldigte uns, oder vielmehr dich "Mich?"
"Dein Ruf eilt dir voraus." Nate verzog das Gesicht. Während er alles daran setzte, ihre Aktivitäten im legalen Rahmen zu halten, hatte es Zwischenfälle gegeben, bevor er sich Quint zugesellte, die zumindest fragwürdig gewesen waren. "Montinis Bruder hegt den Verdacht, dass jenes Siegel durch eines von geringerer Qualität und Alter ausgetauscht wurde. Als er es ahnungslos dem Antiken-Begutachtungskomitee vorlegte, war man dort wenig amüsiert, wie du dir vorstellen kannst."
"Sie sind überhaupt selten amüsiert", raunte Quint.
"Montini wurde diskreditiert. Sein Bruder behauptet, dass die Beschädigung seiner Reputation maßgeblich zu seinem frühen Ableben beitrug, und will diejenigen finden, die dafür verantwortlich sind."
Das Komitee zur Einschätzung und Zuordnung von Funden bei der Londoner Antikengesellschaft entschied über die Bedeutung von Funden der Mitglieder, die in den entferntesten Winkeln der Welt nach Kunstgegenständen suchten, und prüfte Vorschläge für künftige Arbeiten. Anhand der Bewertungen des Komitees entschied der Gesellschaftsvorstand, ob Expeditionen gefördert würden oder nicht. Dabei konnte die Förderung minimal sein, indem die jeweiligen Forscher sich nur mit dem Namen der Gesellschaft schmücken durften, aber auch in einer maßgeblichen finanziellen Unterstützung bestehen.
"Du solltest erfahren, dass ich seinem Bruder sagte, du hättest Ägypten verlassen und wärst auf dem Weg in die Türkei. Ich vermute, er wollte dir folgen."
"Wie reizend."
"Man tut, was man kann, für seinen Bruder." Nate schüttelte den Kopf. "Ein Jammer um Montini."
"Gewiss hat er bloß einen Fehler gemacht", sagte Quint.
"Dennoch, wenn ich mich an den Abdruck erinnere, den er uns zeigte "Solche Dinge geschehen fortwährend. Auch du und ich schätzten gelegentlich Funde höher ein, als sie es letztlich waren." Quint schaute hinunter, nickte zur Menge unter ihnen und wechselte unvermittelt das Thema. "Wessen Idee war es, diesen Ball draußen abzuhalten?"
Nate lachte. "Was denkst du?"
"Und Mutter erlaubte es?"
"Die ganze Woche war sie in Sorge, es könnte regnen und was wir in dem Fall tun sollten. Aber du weißt, wie Reggie ist, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Und dies hier ist schließlich ihre Feier."
Im zarten Alter von achtzehn Jahren besaß Regina Harrington bereits eine Charakterstärke, die eines Tages der Untergang eines armen Mannes sein würde. Ihre Schwester war das jüngste Kind und das einzige Mädchen, weshalb es weder die Mutter noch die Brüder je übers Herz gebracht hatten, ihr etwas abzuschlagen. Und Reggie hatte beschlossen, dass es eine großartige Idee wäre, unter den Sternen auf der Terrasse zu tanzen, während der Ballsaal für die Dinnertische und die vornehme Konversation herhalten sollte. Die Bedenken ihrer Mutter hatte sie mit der unerschütterlichen Zuversicht abgetan, wie sie einzig junge Damen in ihrer ersten Saison bewiesen. Der Himmel würde es nicht wagen, auf Lady Regina Harringtons Einführungsball herabzuregnen, und er tat es auch nicht. Es war ein idealer Frühlingsabend.
Nate lehnte sich auf die Balustrade und betrachtete die Gästeschar. " Wann waren wir das letzte Mal im Frühjahr in England?"
"Ich weiß es nicht genau." Quint überlegte. "Im letzten Jahr um diese Zeit waren wir in Persien und das Jahr davor in Ägypten, glaube ich, oder vielleicht in der Türkei. Ich kann es dir beim besten Willen nicht sagen, doch es ist lange her."
Nates Schätzung zufolge mussten mindestens sechs Jahre vergangen sein, seit sein Bruder und er länger als vier oder fünf Monate in England residiert hatten, in dem Londoner Haus der Familie oder auf dem Landsitz. Ungleich häufiger traf man sie auf der Suche nach den Schätzen in einer versunkenen Stadt in der Türkei, einem verschwundenen Pharaonengrab in Ägypten oder einem vergessenen Tempel in Persien an. Dieser Tage waren sie eher daran gewöhnt, unter den Sternen zu campieren als zu tanzen. Nate zog an seinem kratzigen gestärkten Kragen, der ihm den Hals einschnürte. Ohne Frage, bequemer hatten sie es auf ihrer Expedition allemal. Trotzdem tat es gut, zu Hause zu sein.
"So ungern ich es zugebe, mir hat die Londoner Saison gefehlt", sagte Quint nachdenklich.
Nate schnaubte. "Das zu glauben, fällt mir schwer. Ich dachte, du hasst all dies."
"Unsinn, lieber Bruder." Quint blickte in die Menge. "Ich konnte mich lediglich nie für die unbarmherzigen Regeln erwärmen, die alles beherrschen. Dieses Ganze >Du musst dies tun und Du darfst jenes auf keinen Fall. Aber das Aufgebot an englischer Schönheit, das während der Saison zu sehen ist, ist unübertroffen. Es ist ein Fest, das jede Mühe lohnt."
Nate schmunzelte. "Ein Fest?"
"Unbedingt." Quint stützte seine Unterarme auf das Balkongeländer, faltete die Hände und suchte die Menge ab, bis er zu einer Gruppe junger Damen mit frischen, rosigen Gesichtern und weißen Ballkleidern nickte.
Nate folgte seinem Blick, doch seine Augen wurden von einer dunkelhaarigen jungen Dame angezogen. Sie trug ein Kleid in einem dunklen Apricot-Ton und schlenderte über die Terrasse, als würde sie nach etwas oder jemandem suchen.
"Dort hast du die Debütantinnen in ihrer ersten Saison. Sie sind sozusagen der erste Gang, leicht und den Appetit anregend. Eine zarte Andeutung dessen, was noch kommen wird."
"Und der zweite Gang?" Die Frau hielt sich mit der Selbstgewissheit einer geborenen Schönheit, dennoch hatte Nate das absurde Gefühl, sie wäre hier irgendwie fehl am Platz. Was für ein dummer Gedanke! Er kannte nicht einmal die Hälfte der anwesenden Gäste und konnte folglich gar nicht wissen, wer hierher gehörte und wer nicht. Was ihm ohnehin vollkommen gleich war.
"Dort." Quint wies auf eine weitere Gruppe pastellgewandeter junger Damen. "Es ist gewiss ihre zweite oder dritte Saison, mindestens. Die sind schon etwas vollmundiger, wenn auch immer noch eine Vorspeise. Was den Hauptgang betrifft Nachdenklich blinzelte er hinab.
Miss Thompson sagte, der Spitzbube hätte wenigstens ein Gewissen, was immer das sein mochte; sie hielt es offenbar für etwas Gutes. Und als die Gouvernante ihnen eine Geschichte über einen griechischen Jungen vorlas, der versucht hatte, mit Flügeln aus Wachs und Federn zu fliegen, war es zwar Sterling gewesen, der spöttisch erklärte, sie hätten Leim nehmen sollen, aber Quinton, der Leim, Federn und Stöcke auftrieb, damit sie sich ihre eigenen Flügel bauen konnten.
Fast eine Woche hatten sie gebraucht. Als sie fertig waren, benutzten sie das alte Rosenrankgitter, um auf das Dach des Gärtner-Cottages zu steigen.
Natürlich war Nathanial für den ersten Flugversuch auserkoren worden. Der Jüngste und Kleinste zu sein, hatte einige Nachteile. Hätten sie ihm kein Tau um den Bauch gebunden - damit er nicht wegfliegen könnte - wäre er womöglich verletzt worden. So baumelte er am Ende nur vom Dach, bis ein Erwachsener kam und ihn rettete. Für dieses Abenteuer waren sie alle bestraft worden. Das Rosenspalier wurde abgebaut, in den Badewannen durfte nur noch gebadet werden, und den alten Brunnen schüttete man zu. Nathanial aber folgte seinen großen Brüdern immer noch überall hin.
"Hier ist es viel zu dunkel. Man sieht ja gar nichts", sagte er nun, als würde er lediglich eine Tatsache feststellen, nicht im Geringsten besorgt.
Der Regen trommelte auf das Dach von Harrington House, was sich in den unteren Stockwerken nicht annähernd so unheimlich anhörte wie hier. Wäre er allein gewesen, hätte Nathanial den düsteren, höhlenartigen Dachboden vielleicht ein bisschen beängstigend gefunden. An sonnigen Tagen boten der Garten des Londoner Stadthauses sowie die nahe gelegenen Parks reichlich Abenteuermöglichkeiten. Inzwischen jedoch war es seit drei Tagen regnerisch, und die Jungen konnten sich nur im Haus aufhalten. Wie Miss Thompson ebenfalls. Vielleicht war es der letzte Streich gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Miss Thompson war das einzige Mädchen, das sie kannten, das anscheinend gar keine Angst vor Fröschen hatte. Trotzdem war sie seltsam erschrocken, als sie heute Morgen einen in ihrer Pultschublade fand, was schon ein wenig komisch war. Sie hatte die Jungen mit Leseaufgaben weggeschickt und sich dann in ihren privaten Salon zurückgezogen. Was sie gelegentlich tat. Gemeinhin an Regentagen.
"Also." Quinton hielt die Kerze in die Höhe und blickte sich auf dem Dachboden um. Er sah bereits wie ein Pirat aus, und sobald sie mehr Piratenkleider aufgetan hatten, würden die beiden anderen es auch. "Womit wollen wir anfangen?"
"Mit den Truhen", antwortete Sterling. "In denen sind ganz bestimmt Piratensachen." Er ging voraus in den hinteren Teil des Dachbodens, wo es, wie Nathanial dachte, ziemlich finster und gruselig war. Aber seine Brüder waren bei ihm, also brauchte er keine Angst zu haben.
"Welche?", fragte Sterling, der die vielen Holztruhen betrachtete, die alle genau wie Piratenschatzkisten aussahen, nur größer.
"Mit der größten natürlich." Quinton grinste seinen jüngeren Bruder an. "In der größten sind immer die besten Schätze."
"Na schön." Sterling klappte den Deckel der größten Truhe auf, und die Jungen sahen hinein.
"Da sind bloß Anziehsachen drin", sagte Nathanial enttäuscht, hatte er doch gehofft, sie würden einen Schatz finden.
"Das hier sind nicht bloß Anziehsachen." Quinton gab Nathanial die Kerze, griff in die Truhe und zog einen roten Gehrock heraus, der so aussah wie die aufgemalten ihrer Zinnsoldaten. "Das sind Kleider für Piraten und Ritter."
"Und Abenteurer", ergänzte Sterling. "Und Forscher." "Ich will ein Forscher sein", sagte Nathanial rasch. "Oder ein Abenteurer."
"Guckt euch das an." Sterling holte noch etwas anderes aus der Truhe.
Quinton zog eine Grimasse. "Das ist ein Buch!"
"Ein Tagebuch." Sterling ging näher zur Kerze und blätterte das Buch auf. "Es ist von Urgroßmutter."
"Trotzdem ist es bloß ein Buch", sagte Quinton.
"Ich weiß", murmelte Sterling. "Aber es könnte doch ein gutes Buch sein."
Quinton schnaubte verächtlich. "Wie kann denn ein Buch gut sein?"
"Du magst Bücher über Piraten", gab Nathanial zu bedenken.
"Das hier handelt von Schmugglern." Sterling blätterte immer weiter.
Nun trat ein Strahlen auf Quintons Züge. "Urgroßmutter kannte Schmuggler?"
"Ich glaube", sagte Sterling langsam, "Urgroßmutter ist vielleicht selbst eine Schmugglerin gewesen."
"Lies vor", bettelte Nathanial.
"Ja, gut." Sterling nickte.
Die Jungen hockten sich im Schneidersitz auf den Fußboden. Sterling gab die Kerze Nathanial, und der hielt sie so, dass mehr Licht auf die Seiten fiel. Die nächste Stunde lang las er seinen Brüdern von den Abenteuern ihrer Urgroßmutter vor, die offenbar wirklich eine Schmugglerin gewesen war, gejagt von einem Agenten der Krone, einem früheren Earl of Wyldewood.
Schließlich hörte es auf zu regnen, und Sterling klappte das Tagebuch zu. "Ich glaube nicht, dass wir Mutter hiervon erzählen sollten", konstatierte er streng.
"Weil wir ihr dann verraten müssen, dass wir auf dem Dachboden waren?", fragte Nathanial.
"Unsinn", höhnte Quinton. "Weil es ihr bestimmt nicht gefällt, eine Schmugglerin in der Familie zu haben."
"Ach so." Nathanial fand es eigentlich eher spannend, eine Schmugglerin zur Verwandten zu haben. "Lasst uns Schmuggler statt Piraten sein."
"Heute nicht mehr", sagte Sterling. "Miss Thompson wundert sich sicher schon, wo wir sind. Aber wir können vielleicht noch mal herkommen, weiterlesen und Schmuggler spielen."
"Denken wir uns dann auch Schmugglernamen aus?" Nathanials Stimme klang aufgeregt.
"Schmugglernamen!" Quinton lachte. "Was sind denn Schmugglernamen?"
"Dasselbe wie Piratennamen, nur für Schmuggler", verteidigte Nathanial sich voller Überzeugung. "Und ich bin Black Jack Harrington."
Seine älteren Brüder sahen sich an, und Sterling schüttelte den Kopf. "Der passt nicht zu dir."
"Wieso nicht?"
"Zum Beispiel, weil du gar nicht Jack heißt. Wir spielen nämlich nicht bloß", erklärte Quinton mit der Überlegenheit des Älteren. "Neue Namen sind eine ernste Sache, sogar Schmugglernamen. Der Schmugglername muss zum richtigen Namen passen."
"Nate", sagte Sterling. "Das klingt nach einem Schmuggler. Und du kannst Quint sein."
Quinton runzelte die Stirn. "Der Name ist langweilig." Er überlegte einen Moment. "Wie wär's mit Holzbein-Quint oder Quint der Verwegene?"
"Wohl eher Quint der Spitzbube", spöttelte Sterling.
"Und wie sollst du heißen?", fragte Nathanial, neuerdings Nate. "Wie ist dein Schmugglername?"
"Ich bleibe Sterling."
Quint schnaubte. "Das ist aber kein Name für einen Schmuggler."
"Ha, ich bin auch kein Schmuggler", erwiderte Sterling grinsend. "Ich bin der gefürchtete Earl of Wyldewood, Agent der Krone, furchtloser Jäger aller Schmuggler. Und ich bin der Retter der schönen Maid, der Held."
"Mädchen können nicht spielen", sagte Nate. "Sie sind Mädchen."
"Dann bin ich Quint." Quinton stemmte die Fäuste in die Hüften und streckte die Brust heraus. "Der wagemutige, kühne König der Schmuggler."
"Und wer bin ich?" Nate blickte vom gefürchteten Earl zum König der Schmuggler. Das war nicht fair! Was sie auch spielten, immer durfte er erst als Letzter wählen.
"Na schön." Sterling stieß einen langen, leidvollen Seufzer aus. "Ich gebe das mit furchtlos auf, und du kannst der furchtlose Schmuggler-Nate sein."
"Ich möchte >wagemutig< behalten, aber du kannst >kühn< haben." Quint grinste. "Dann bist du jetzt der furchtlose Schmuggler, Nate der Kühne."
Der furchtlose Schmuggler Nate der Kühne. Ja, das gefiel ihm.
"Schmuggler und Schmugglerjäger zu spielen, wird richtig gut", erklärte Sterling sehr ernst, als ginge es tatsächlich um eine höchst ernste Angelegenheit. "Wir erbeuten große Schätze, erleben spannende Abenteuer und retten hübsche Mädchen."
"Und wir reisen um die Welt und entdecken neue Länder", fügte Quint hinzu.
"Und ^ und Nate fiel nichts ein. Wieder einmal war er der Letzte. Aber das machte nichts. Auch er könnte große Abenteuer erleben und um die Welt reisen.
"Ich denke, wir brauchen einen Pakt", sagte Sterling nachdenklich. "Einen Schmugglerpakt."
Nate grübelte. "Schließen Schmuggler Pakte?"
"Weiß ich nicht", antwortete Quint achselzuckend. "Du meinst, so wie Musketiere? Einer für alle und alle für einen?"
"Das ist ein Motto", korrigierte Sterling. "Außerdem sind wir Brüder. Bei uns gilt sowieso immer einer für alle und alle für einen."
Nate betrachtete ihn prüfend. "Für immer und ewig?"
"Ja, tat es immer und wird es immer", sagte Sterling mit einem feierlichen Nicken, als gäbe er ein Versprechen ab, das ewig gelten sollte. "Brüder, einer für den anderen."
"Einer für den anderen", murmelte Quint.
"Einer für den anderen." Nate grinste.
Das war ein sehr guter Pakt.
Erstes Kapitel Sie sahen aus wie Herren, welche die Gesellschaft am liebsten gänzlich mieden, wäre es ihnen möglich. Und sie genossen weder deren Annehmlichkeiten noch Vergnügungen. Nein, nicht bloß die Gesellschaft widerstrebte ihnen, sondern die Zivilisation überhaupt. Ihre große Ähnlichkeit wies sie zweifelsfrei als Brüder aus, auch wenn sie eher dem Blick ihrer Augen, der Haltung ihres Kinns und der Zuversicht ihres Gangs geschuldet war als der Haarfarbe, der Breite der Schultern oder der überdurchschnittlichen Körpergröße.
In den Augen des Jüngsten erkannte man vornehmlich Intelligenz und Amüsement. Noch die am wenigsten empfindsame Dame wusste, begegnete sie diesen Augen, dass ihr ein Herr gegenüberstand, der weit mehr war, als er zunächst schien. Und sie erkannte überdies, dass er imstande wäre, der widerspenstigsten Dame das Herz zu stehlen.
Aber, ach, was für ein reizender Diebstahl wäre es!
Anmerkungen einer Dame zu ihrer Begegnung mit Nathanial Harrington und dessen Brüdern.
London, 1885 "Mir scheint, die Einheimischen sind in diesem Jahr besonders rastlos." Nathanial Harrington blickte von dem Balkon aus auf die Menge hinab.
"Nun, es ist Frühling", sagte sein älterer Bruder Quinton mit einem Anflug von Amüsiertheit. "Die Paarungsrituale haben begonnen."
"Ich würde meinen, dass die Spitzen der Londoner Gesellschaft ganz und gar nicht erfreut wären zu hören, dass du ihre Saisonfestivitäten als Paarungsrituale bezeichnest", bemerkte Nate trocken.
"So angemessen die Bezeichnung auch sein mag."
"Angemessenheit spielte bei gesellschaftlichen Aktivitäten noch nie eine tragende Rolle." Nate sah seinen Bruder an. "Ebenso wenig wie, zu deinem Glück, Pünktlichkeit."
Quint zuckte mit den Schultern. "Ich bin lediglich vornehm verspätet."
"Du hast Ägypten geschlagene zwei Wochen vor mir verlassen, und dennoch bin ich seit fünf Tagen wieder in London", sagte Nate und beäugte Quint prüfend. "Was hielt dich auf? Wo warst du?"
"Hier und dort. Und was die Frage betrifft, wodurch ich aufgehalten wurde, so ist es erstaunlich, wie zahlreich die Quint grinste auf jene verschlagene Art, die schon der Niedergang manch einer arglosen Dame gewesen war. "Zerstreuungen sind, denen ein Mann ohne die Obhut seines Gewissens ausgesetzt wird."
Nate lüpfte eine Braue. "Wenn du von Gewissen sprichst, meinst du mich?"
"Sehr richtig, kleiner Bruder." Quint lachte leise. "Du bist mein Gewissen, der Hüter meiner Moral, der Wächter meiner Tugendhaftigkeit, der Nate lachte. "Dann scheine ich meine Aufgabe sträflichst zu vernachlässigen."
"Und dafür werde ich dir ewig dankbar sein."
"Genau wie ich." So ungern er es auch zugab, wusste Nate, dass sein Leben unsagbar öde wäre, müsste er auf Quints Hang zum Abenteuer und die Schwierigkeiten verzichten, die ihm beständig auf dem Fuße folgten.
Nachdem Nate sein Studium abgeschlossen hatte, war es Quint gewesen, der vorschlug, dass er ihn auf seinen Reisen und der Suche nach verlorenen antiken Schätzen begleitete. Gemeinsam hatten sie Länder und Orte besucht, von denen Nate sich nie erträumt hätte, sie jemals mit eigenen Augen zu sehen. So waren sie mal in Ägypten, mal in Persien oder Kleinasien, wo der Nil, der Tigris oder der Euphrat flossen. Wo immer Menschen einst lebten und Städte errichteten, die für die Ewigkeit geplant waren.
Sollte er ehrlich sein, hatte Nate eher erwartet, seine Tage in staubigen Museumsbibliotheken oder den geweihten Hallen der einen oder anderen Universität zu verbringen. Er hatte sich vorgestellt, sein Leben mit der Suche nach antikem Wissen auszufüllen. Stattdessen studierte er nun vergilbte Manuskripte oder in Stein gemeißelte Fragmente nach Hinweisen auf historische Schätze. Für Nate hauchten die Artefakte und Antiquitäten, die sein Bruder und er fanden, den längst untergegangenen Zivilisationen neues Leben ein und machten sie real. Quint indes interessierte eher der hohe Preis, den sie mit ihnen bei Museen oder Sammlern erzielen konnten. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Philosophien, oder vielleicht gerade wegen ihnen, ergänzten sich die Brüder aufs Beste.
"Hast du Quint verstummte, denn im Grunde war es unnötig, die Frage laut auszusprechen.
Nate warf ihm einen resignierten Blick zu. "Die Bußgelder wurden gezahlt und die Passierscheine für die entsprechenden, wenn auch fiktiven, Daten ausgestellt. Alle betroffenen Behörden erhielten die üblichen, in einigen Fällen auch großzügigeren Zuwendungen. Und der französische Konsul ist nunmehr überzeugt, dass nicht du es warst, der beim Verlassen des Schlafgemachs seiner Gattin gesehen wurde. Die Aufmerksamkeit wurde auf einen der Amerikaner gelenkt." Nate schüttelte den Kopf. "Es ist ein Jammer, fürwahr, denn ich mochte sie."
"Ich wage zu behaupten, dass ihre Moral in Angelegenheiten dieser Natur nicht höher ist als meine. Und ganz gewiss nicht höher als die der französischen Konsulsgemahlin." Quint schmunzelte ohne einen Funken Reue. "Deine Hilfe weiß ich zu schätzen."
"Ja, das dachte ich mir", sagte Nate seufzend. "Wie dem auch sei, mach dich auf Mutters Zorn gefasst. Was den angeht, kann ich dir nicht helfen. Sie war in größter Sorge, du könntest gar nicht wieder heimkommen."
"Aber nein, ich würde doch niemals den ersten Ball unserer kleinen Schwester versäumen." Quint zupfte an seinen Manschetten. Er sah aus wie ein Mann, der sich in Eile angekleidet hatte, was zweifellos auch der Fall gewesen sein dürfte. "Reggie würde mir den Kopf abreißen, wie Mutter gleichfalls und wahrscheinlich auch Sterling."
"Ja, es ist offenbar ein ehernes Gesetz, dass alle Familienmitglieder anwesend sein müssen, wenn eine Schwester erstmals in die Gesellschaft eingeführt wird." Nate blickte wieder hinab in die Menge. "Wann bist du in London angekommen?"
"Wie spät ist es jetzt?", antwortete Quint grinsend. "Wie es aussieht, habe ich nichts von Bedeutung verpasst, und es klingt auch nicht, als wäre mir in Alexandria Interessantes entgangen."
"Nein, eigentlich nicht." Nach einer kurzen Pause sagte Nate: "Ach, jemand fragte nach dir."
Quints Grinsen wurde breiter. "Es fragt immerzu jemand nach mir."
"Ja, nun, dieses Mal war es weder ein misstrauischer Ehemann noch ein erzürnter Vater. Erinnerst du dich an Enrico Montini?"
Quint überlegte. "Vage."
"Gewiss entsinnst du dich. Er behauptete, er hätte ein antikes Siegel entdeckt, akkadisch, wenn ich mich nicht irre, das sich auf das Jungferngeheimnis bezog, die verlorene Stadt Ambropia. Er war überaus vorsichtig und wollte uns das Siegel selbst nicht zeigen, einzig den Lehmabdruck von ihm." Nate sah seinen Bruder an. Quint hatte mit dem Professor zusammengearbeitet, der vor Jahren eine führende Autorität auf diesem Gebiet war. "Du kannst es unmöglich vergessen haben, denn es war ein beachtlicher Fund."
"Ja, natürlich."
"Anscheinend ist er vor wenigen Monaten überraschend verstorben."
"Wie tragisch", murmelte Quint.
"Fürwahr. Sein Bruder, ein merkwürdiger kleiner Bursche, suchte mich einige Tage nach deiner Abreise auf. Er war ziemlich außer sich und beschuldigte uns, oder vielmehr dich "Mich?"
"Dein Ruf eilt dir voraus." Nate verzog das Gesicht. Während er alles daran setzte, ihre Aktivitäten im legalen Rahmen zu halten, hatte es Zwischenfälle gegeben, bevor er sich Quint zugesellte, die zumindest fragwürdig gewesen waren. "Montinis Bruder hegt den Verdacht, dass jenes Siegel durch eines von geringerer Qualität und Alter ausgetauscht wurde. Als er es ahnungslos dem Antiken-Begutachtungskomitee vorlegte, war man dort wenig amüsiert, wie du dir vorstellen kannst."
"Sie sind überhaupt selten amüsiert", raunte Quint.
"Montini wurde diskreditiert. Sein Bruder behauptet, dass die Beschädigung seiner Reputation maßgeblich zu seinem frühen Ableben beitrug, und will diejenigen finden, die dafür verantwortlich sind."
Das Komitee zur Einschätzung und Zuordnung von Funden bei der Londoner Antikengesellschaft entschied über die Bedeutung von Funden der Mitglieder, die in den entferntesten Winkeln der Welt nach Kunstgegenständen suchten, und prüfte Vorschläge für künftige Arbeiten. Anhand der Bewertungen des Komitees entschied der Gesellschaftsvorstand, ob Expeditionen gefördert würden oder nicht. Dabei konnte die Förderung minimal sein, indem die jeweiligen Forscher sich nur mit dem Namen der Gesellschaft schmücken durften, aber auch in einer maßgeblichen finanziellen Unterstützung bestehen.
"Du solltest erfahren, dass ich seinem Bruder sagte, du hättest Ägypten verlassen und wärst auf dem Weg in die Türkei. Ich vermute, er wollte dir folgen."
"Wie reizend."
"Man tut, was man kann, für seinen Bruder." Nate schüttelte den Kopf. "Ein Jammer um Montini."
"Gewiss hat er bloß einen Fehler gemacht", sagte Quint.
"Dennoch, wenn ich mich an den Abdruck erinnere, den er uns zeigte "Solche Dinge geschehen fortwährend. Auch du und ich schätzten gelegentlich Funde höher ein, als sie es letztlich waren." Quint schaute hinunter, nickte zur Menge unter ihnen und wechselte unvermittelt das Thema. "Wessen Idee war es, diesen Ball draußen abzuhalten?"
Nate lachte. "Was denkst du?"
"Und Mutter erlaubte es?"
"Die ganze Woche war sie in Sorge, es könnte regnen und was wir in dem Fall tun sollten. Aber du weißt, wie Reggie ist, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Und dies hier ist schließlich ihre Feier."
Im zarten Alter von achtzehn Jahren besaß Regina Harrington bereits eine Charakterstärke, die eines Tages der Untergang eines armen Mannes sein würde. Ihre Schwester war das jüngste Kind und das einzige Mädchen, weshalb es weder die Mutter noch die Brüder je übers Herz gebracht hatten, ihr etwas abzuschlagen. Und Reggie hatte beschlossen, dass es eine großartige Idee wäre, unter den Sternen auf der Terrasse zu tanzen, während der Ballsaal für die Dinnertische und die vornehme Konversation herhalten sollte. Die Bedenken ihrer Mutter hatte sie mit der unerschütterlichen Zuversicht abgetan, wie sie einzig junge Damen in ihrer ersten Saison bewiesen. Der Himmel würde es nicht wagen, auf Lady Regina Harringtons Einführungsball herabzuregnen, und er tat es auch nicht. Es war ein idealer Frühlingsabend.
Nate lehnte sich auf die Balustrade und betrachtete die Gästeschar. " Wann waren wir das letzte Mal im Frühjahr in England?"
"Ich weiß es nicht genau." Quint überlegte. "Im letzten Jahr um diese Zeit waren wir in Persien und das Jahr davor in Ägypten, glaube ich, oder vielleicht in der Türkei. Ich kann es dir beim besten Willen nicht sagen, doch es ist lange her."
Nates Schätzung zufolge mussten mindestens sechs Jahre vergangen sein, seit sein Bruder und er länger als vier oder fünf Monate in England residiert hatten, in dem Londoner Haus der Familie oder auf dem Landsitz. Ungleich häufiger traf man sie auf der Suche nach den Schätzen in einer versunkenen Stadt in der Türkei, einem verschwundenen Pharaonengrab in Ägypten oder einem vergessenen Tempel in Persien an. Dieser Tage waren sie eher daran gewöhnt, unter den Sternen zu campieren als zu tanzen. Nate zog an seinem kratzigen gestärkten Kragen, der ihm den Hals einschnürte. Ohne Frage, bequemer hatten sie es auf ihrer Expedition allemal. Trotzdem tat es gut, zu Hause zu sein.
"So ungern ich es zugebe, mir hat die Londoner Saison gefehlt", sagte Quint nachdenklich.
Nate schnaubte. "Das zu glauben, fällt mir schwer. Ich dachte, du hasst all dies."
"Unsinn, lieber Bruder." Quint blickte in die Menge. "Ich konnte mich lediglich nie für die unbarmherzigen Regeln erwärmen, die alles beherrschen. Dieses Ganze >Du musst dies tun und Du darfst jenes auf keinen Fall. Aber das Aufgebot an englischer Schönheit, das während der Saison zu sehen ist, ist unübertroffen. Es ist ein Fest, das jede Mühe lohnt."
Nate schmunzelte. "Ein Fest?"
"Unbedingt." Quint stützte seine Unterarme auf das Balkongeländer, faltete die Hände und suchte die Menge ab, bis er zu einer Gruppe junger Damen mit frischen, rosigen Gesichtern und weißen Ballkleidern nickte.
Nate folgte seinem Blick, doch seine Augen wurden von einer dunkelhaarigen jungen Dame angezogen. Sie trug ein Kleid in einem dunklen Apricot-Ton und schlenderte über die Terrasse, als würde sie nach etwas oder jemandem suchen.
"Dort hast du die Debütantinnen in ihrer ersten Saison. Sie sind sozusagen der erste Gang, leicht und den Appetit anregend. Eine zarte Andeutung dessen, was noch kommen wird."
"Und der zweite Gang?" Die Frau hielt sich mit der Selbstgewissheit einer geborenen Schönheit, dennoch hatte Nate das absurde Gefühl, sie wäre hier irgendwie fehl am Platz. Was für ein dummer Gedanke! Er kannte nicht einmal die Hälfte der anwesenden Gäste und konnte folglich gar nicht wissen, wer hierher gehörte und wer nicht. Was ihm ohnehin vollkommen gleich war.
"Dort." Quint wies auf eine weitere Gruppe pastellgewandeter junger Damen. "Es ist gewiss ihre zweite oder dritte Saison, mindestens. Die sind schon etwas vollmundiger, wenn auch immer noch eine Vorspeise. Was den Hauptgang betrifft Nachdenklich blinzelte er hinab.
... weniger
Autoren-Porträt von Victoria Alexander
Bevor Victoria Alexander sich dem Schreiben zuwandte, arbeitete sie als erfolgreiche, mit Preisen ausgezeichnete TV-Reporterin. Mit ihren historischen Liebesromanen hat sie sich mittlerweile eine groß, treue Fangemeinde geschaffen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Victoria Alexander
- 2010, 431 Seiten, Maße: 11,8 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Schilasky, Sabine
- Übersetzer: Sabine Schilasky
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453491130
- ISBN-13: 9783453491137
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