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Raumfahrer

Roman | »Feine, große Literatur.« Welt am Sonntag
 
 
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Behutsam und voller Empathie zeichnet Lukas Rietzschel ein eindrückliches Bild von Menschen, die durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind -- und von Verletzungen, die sich durch Generationen hindurchziehen und scheinbar nie verheilen.

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Kommentare zu "Raumfahrer"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer R., 08.07.2021

    Jan wohnt zusammen mit seinem Vater in der sächsischen Provinz, dort wo es fast nichts gibt außer Trostlosigkeit. Immerhin noch ein Krankenhaus, in dem Jan arbeitet, doch auch das soll bald geschlossen werden. Patient dort ist der im Rollstuhl sitzende Torsten Kern, der Jan eines Tages zu sich einlädt und ihm eine Kiste mit alten Dokumenten und Fotoaufnahmen. Nach und nach entspannt sich die Geschichte um Torsten Kern, dessen Vater und seinen Onkel, den berühmten Maler Georg Baselitz, der eigentlich Kern heißt.
    „Raumfahrer“ ist eine Geschichte, die tief eintaucht in das Erbe der DDR und die Lage der Menschen in einem vergessenen Landstrich. Nach „Mit der Faust in die Welt schlagen“ ist dies der zweite Roman von Lukas Rietzschel, der selbst aus der sächsischen Oberlausitz stammt.
    Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven, wobei vor allem die von Jan im Mittelpunkt steht und die mit Abstand häufigste ist. Der Stil ist bildhaft und schnörkelhaft, allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, da er teilweise abgehakt wirkt. Nicht alle Gedankengänge werden zu Ende gebracht – ihre Ergänzung und die Interpretation des Ganzen wird den Lesern überlassen. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, eine erfrischende Abwechslung zu vielen anderen Büchern. Statt mit bloßer Handlung trumpft der Roman vor allem mit seiner ganz eigenen Atmosphäre auf. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit so manchem zeitlichen Sprung in Jans Vergangenheit meine Probleme hatte. Aufmerksames Lesen ist hier Pflicht!
    Die Atmosphäre ist melancholisch. So wie das Krankenhaus nach und nach geschlossen wird, so scheint auch das Dorf in dem Jan lebt, nach und nach zerfallen zu sein. Jede Seite transportiert das Gefühl der Verlorenheit.
    Jan als Protagonist ist sympathisch, bleibt aber meist passiv – etwas das dieses Gefühl der Verlorenheit nochmal verstärkt. Insgesamt werden Emotionen hier gut transportiert, ohne jemals klar genannt werden. Melancholie, Angst, Verwirrung. Beim Lesen taucht man in Jans Gefühlswelt ein, der mit seiner Umgebung hadert und sich den Bedingungen doch geschlagen gegeben hat – vielleicht, weil er es nicht anders kennt.
    Geschickt werden weitere Themen außer dem DDR-Erbe und zweier miteinander verwobenen Familiengeschichten eingewoben. Unter anderem die Alkoholprobleme seiner Mutter, die sich mal wie ein Kind über ihre Umgebung freut und dann wieder an sich selbst und ihrem Lebenslauf zerbricht. Hier gibt es eine eindrucksvolle Szenen, die im Gedächtnis bleiben. Aber auch das Leben nach dem Krieg – die beiden Kern Brüder finden in einem Kapitel alte Munition, die sie in die Luft jagen wie ein Feuerwerk. Eine bloße Zusammenfassung dessen wird diesen Szenen zweifellos nicht gerecht.
    Für mich ist es immer wieder beeindruckend, wie Lukas Rietzschel es schafft, Einzelschicksale exemplarisch für ganze Generationen zu präsentieren. Der Roman stellt nicht nur Fragen nach der Vergangenheit, sondern auch nach der Gegenwart. Und viel wichtiger: wie wird die Zukunft aussehen? Für die Menschen, die vergessen wurden. Die in sterbenden Dörfern leben und nichts anderes kennen als die Tristesse ihrer kleinen Welt.
    Raumfahrer ist ein weiteres Meisterwerk aus Rietzschels Feder, emotional, mitreißend, wenn auch manchmal nur schwer zu tragen. Ein „Muss“ für alle, die es anspruchsvoller mögen.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 04.07.2021

    Das ostdeutsche Land und die Geschichte seiner Menschen

    Hier erleben wir nicht die Geschichtsbuchvariante des Lebens im Osten Deutschlands, zu Zeiten der DDR und danach. Hier erfährt man das wahre Erleben dieser Menschen, dazu den Umbruch durch die Vereinigung zu unserer heutigen Bundesrepublik. Was verändert sich wie versprochen zum Besseren, wer wurde vergessen in diesem Spiel.
    Da ist Jan, geboren genau in diesem Jahr 1989 und er arbeitet in einem Krankenhaus in Kamenz, einem vergessenen Ort mit vergessenen zurückgelassenen Menschen. Lebendig ist hier so gut wie nichts mehr und auch das marode Krankenhaus wird es bald nicht mehr geben. Jan lebt mit seinem Vater zusammen, der auf nichts mehr hofft, nichts mehr erwartet und sich in der Tristesse seines Lebens eingerichtet hat. Eines Tages jedoch geschieht tatsächlich etwas. Einer von Jans Patienten übergibt ihm eine Schachtel mit Bildern und Dokumenten, die ihn ungeahnt aufrütteln, ihn dazu bringen, zu erfragen, nachzuforschen, und so mehr zu erfahren, über das Leben vor seiner Zeit, vor der so lang erwünschten Vereinigung und damit auch über die Vergangenheit seiner Eltern in der Nachkriegszeit.
    Dies ist ein besonderes Buch, ein Roman, der einerseits ganz nah dran ist, an dem, wie es damals in der Nachkriegszeit, in der DDR wirklich war, ganz unten angesetzt, fernab des 'politischen Scheins', bei den Menschen selbst, den Zwängen, der 'Unterdrückung', der Hoffnung und der Hoffnungslosigkeit und dem sich sich schließlich darin ergeben. Und dann ist da dieses sozusagen 'im Raum schweben', über ganze Kapitel ohne viel Handlung und ganz ohne Halt an irgendetwas, schwebt man als Leser 'wie ein Raumfahrer' mit durch die Zeit, mit den Gefühlen und Erinnerungen der Menschen in dieser Geschichte.
    Man muss sich einlassen auf diese 'Eigenartigkeit' der Geschichte, aber der Autor mit seinen kurzen Kapiteln und seinem sehr fließenden Schreibstil macht es einem dabei leicht. Und ganz dem Titel des Romans entsprechend, ist man sehr schnell eingefangen in diese begrenzte Grenzenlosigkeit von Raum und Zeit, sehr unmittelbar und die Geschichte lebt.

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