Sag's nicht weiter, Liebling
In Panik legt Emma eine dramatische Lebensbeichte ab:...
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In Panik legt Emma eine dramatische Lebensbeichte ab: Jedes Geheimnis, jede jemals geäußerte Lüge bricht aus ihr heraus.
Zu dumm, dass sich Emmas Sitznachbar ausgerechnet als ihr oberster - und zudem äußerst attraktiver - Chef entpuppt.
'absolut passend, um den Alltag für einige Stunden komplett zu vergessen und sich am Ende einfach gut zu fühlen.' -- Main Echo
Sag s nicht weiter, Liebling von SophieKinsella
LESEPROBE
Ich habe noch nie jemandemerzählt, dass ich Flugangst habe. Das klingt einfach zu blöd. Und ich habe jaschließlich keine Phobie oder so was. Es ist nicht so, dass ich nicht inFlugzeuge einsteigen könnte. Es ist nur ... wenn ich die Wahl hätte, würde ichlieber am Boden bleiben.
Früher hatte ich keineAngst. Aber in den letzten Jahren bin ich immer nervöser geworden. Ich weiß,dass das total unlogisch ist. Ich weiß, dass täglich Tausende von Leutenfliegen und dass es fast sicherer ist, als im Bett zu liegen. Mit dem Flugzeugabzustürzen ist weniger wahrscheinlich, als ... als in London einen Mann zufinden oder so.
Trotzdem. Ich mag es einfachnicht. Vielleicht trinke ich einfach schnell noch einen Wodka. Als mein Flugaufgerufen wird, habe ich noch zwei Wodkas getrunken und bin schon viel besserdrauf. Lissy hat schließlich Recht. Immerhin habe ich Eindruck gemacht, oder?Sie werden sich auf jeden Fall an mich erinnern. Auf dem Weg zum Gate klammereich mich an meiner Aktentasche fest und fühle mich fast schon wieder wie einesouveräne Businessfrau. Ein paar Leute lächeln mich an, als sie an mirvorübergehen, und ich lächle voller Herzlichkeit und Freundlichkeit zurück. Naalso. Die Welt ist doch gar nicht so schlecht. Man muss nur positiv denken.Schließlich kann ja im Leben alles Mögliche passieren. Man weiß nie, was einenhinter der nächsten Ecke erwartet.
Am Eingang zum Flugzeugsteht die Stewardess mit dem Mozartzopf, die vorhin an der Bar saß, undkontrolliert die Boarding Passes. »Ach, hallo«, sage ich und lächle, »was fürein Zufall!« Die Stewardess starrt mich an. »Hi. Ähm ...« »Ja?« Warum guckt sieso betreten? »Verzeihung. Es ist nur ... wissen Sie, dass ...« Sie deutethilflos auf meine Seidenbluse. »Was denn?«, frage ich freundlich, schaue an mirherunter und erstarre vor Schreck. Irgendwie sind mir unterwegs Knöpfeaufgegangen. Drei Knöpfe stehen offen, und die Bluse klafft vorne auseinander. MeinBH guckt heraus. Mein rosa Spitzen-BH. Der, der in der Wäsche ein bisschenscheckig geworden ist. Deswegen haben die Leute mich angegrinst. Nicht weil dieWelt so schön ist, sondern weil ich die Rosa-Flecken-BHFrau bin. »Danke«,murmle ich und knöpfe mir mit zitternden Fingern und vor Scham brennendemGesicht die Bluse zu. »Es war nicht Ihr Tag heute, oder?«, fragt die Stewardessmitfühlend und nimmt mir den Boarding Pass ab. »Tut mir Leid, ich habe dasvorhin zufällig mitgehört.« »Ist schon okay.« Ich versuche ein Lächeln zustandezu bringen. »Nein, es war nicht gerade der beste Tag in meinem Leben.« Sieschweigt kurz, als sie meinen Boarding Pass überprüft. »Wissen Sie was?«, sagtsie dann leise. »Soll ich Sie nicht eine Klasse hochstufen?« »Bitte?« Ich binganz perplex. »Das täte Ihnen doch heute sicher gut.« »Echt? Aber ... könnenSie mich denn so einfach umsetzen?« »Wenn Plätze frei sind, schon. Wir machendas ganz diskret. Und es ist ja nur ein kurzer Flug.« Sie lächelt mich verschwörerischan. »Aber erzählen Sie es nicht weiter, ja?« Sie führt mich in den vorderenTeil des Flugzeugs und zeigt auf einen großen, breiten, bequemen Sitz. Ich binnoch nie hochgestuft worden! Ich kann es noch gar nicht glauben, dass sie daswirklich für mich tut. »Ist das die erste Klasse?«, flüstere ich und lasse diegedämpfte, luxuriöse Atmosphäre auf mich wirken. Rechts klappert ein Mann imeleganten Anzug auf einem Laptop, und in der Ecke stöpseln zwei ältere DamenKopfhörer ein. »Business Class. Auf diesem Flug gibt es keine erste Klasse.«Sie spricht in normaler Lautstärke weiter. »Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit?«»Es ist perfekt. Vielen Dank.« »Gern geschehen.« Sie lächelt mich an und gehtweg, und ich schiebe meine Aktentasche unter den Vordersitz. Wow. Das istwirklich herrlich. Große, breite Sitze und Fußstützen und all so was. Das wirdvon Anfang bis Ende eine höchst angenehme Erfahrung, sage ich mir fest. Ichgreife nach dem Gurt, schnalle mich lässig an und versuche, das besorgteFlattern meines Magens zu ignorieren. »Möchten Sie ein Glas Champagner?« MeineFreundin, die Stewardess, strahlt mich an. »Das wäre wunderbar«, sage ich.»Danke!« Champagner! »Und Sie, Sir? Champagner?« Der Mann neben mir hat bishernicht einmal aufgesehen. Er trägt Jeans und ein altes Sweatshirt und guckt ausdem Fenster. Als er sich umdreht, um zu antworten, sehe ich kurz dunkle Augen,Bartstoppeln und tiefe Sorgenfalten auf seiner Stirn. »Nein, danke. Nur einenBrandy. Danke.« Seine Stimme ist trocken, und er hat einen amerikanischen Akzent.Fast hätte ich ihn höflich gefragt, wo er herkommt, aber er wendet sich sofortwieder ab und starrt weiter aus dem Fenster. Was völlig in Ordnung ist, dennehrlich gesagt ist mir auch nicht gerade nach Konversation zumute.
© Goldmann
Übersetzung: Isabel Bogdan
- Autor: Sophie Kinsella
- 2004, 379 Seiten, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Engl. v. Isabel Bogdan
- Übersetzer: Isabel Bogdan
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442456320
- ISBN-13: 9783442456321
- Erscheinungsdatum: 01.02.2004
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