Schnee
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Ein aktueller Roman, in dessen Zentrum die Frage nach der Identität der Türkei zwischen "Verwestlichung" und Islamismus steht.
Schnee von Orhan Pamuk
LESEPROBE
Ka hatte sich auf sein Bett ausgestreckt und vor sich hingeträumt, da klopfte es. Er stand, wie er im Mantel dagelegen hatte, auf undöffnete. Cavit, der Rezeptionist, der den ganzen Tag neben dem Ofen mitFernsehen zubrachte, stand an der Tür und sagte: »Das habe ich vorhinvergessen; Serdar Bey erwartet Sie dringend.« Gemeinsam stiegen sie in dieHotelhalle hinunter. In dem Augenblick, als Ka das Hotel verlassen wollte,blieb er stehen: I·pek war eben durch die Tür neben der Rezeption eingetreten;und sie war viel schöner, als Ka sie in Erinnerung hatte. Ihm fiel plötzlichwieder ein, wie schön sie in ihren Studentenjahren gewesen war. Er wurde ganzaufgeregt. Ja, natürlich, so schön war sie gewesen. Wie zwei verwestlichteBourgeois aus Istanbul gaben sie sich erst die Hand, dann, nach kurzer Unentschlossenheit,reckten sie den Kopf vor, umarmten und küßten sich auf die Wangen, ohne daß dieunteren Teile ihrer Leiber sich berührten. I·pek wich etwas zurück und sagtemit überraschender Offenheit: »Ich wußte, daß du kommen würdest. Taner hatangerufen und es mir gesagt.« Sie schaute Ka direkt in die Augen. »Ich binwegen der Lokalwahlen und der jungen Selbstmörderinnen hier.« »Wie langebleibst du?« fragte I·pek. »Neben dem Hotel Asien ist die Konditorei NeuesLeben. Ich habe jetzt mit meinem Vater zu tun. Um halb zwei könnten wir uns dortzusammensetzen und reden.« Ka spürte, daß die ganze Szene etwas merkwürdig war,weil sie sich nicht in Istanbul - etwa im Viertel Beyog_lu -, sondern in Karsabspielte. Er wurde sich auch nicht klar, wieviel von seiner Aufregung anI·peks Schönheit lag. Nachdem er auf die Straße getreten
war und Richtung Zeitungsredaktion ging, während der Schnee fiel, dachte er:Wie gut, daß ich diesen Mantel gekauft habe. Unterwegs sagte ihm sein Herz mitder unerschütterlichen Gewißheit der Gefühle noch zwei Dinge, die sein Verstandnie zugegeben hätte. Erstens: Ka war nicht nur zum Begräbnis seiner Mutter vonFrankfurt nach Istanbul gekommen, sondern auch, um nach zwölf einsamen Jahrenein türkisches Mädchen zum Heiraten zu finden. Zweitens: Ka war von Istanbulnach Kars gekommen, weil er insgeheim glaubte, dieses Mädchen sei I·pek. Hätteihm gegenüber ein Freund mit starker Einfühlungsgabe diesen zweiten Gedankengeäußert, hätte ihm Ka nicht nur nie verziehen, sondern sich wegen derRichtigkeit dieser Vermutung selbst sein Leben lang geschämt und beschuldigt.Ka war einer der Moralisten, die sich selbst überzeugt haben, daß das größteGlück des Menschen sei, nichts für sein persönliches Glück zu tun. Überdieshätte er es mit seiner elitären westlichen Bildung nicht vereinbaren können,eine Frau, die er kaum kannte, aufzusuchen, um sie zu heiraten. Trotzdem warihm nicht unwohl, als er bei der Grenzstadtzeitung ankam, denn seine ersteBegegnung mit I·pek war besser verlaufen, als er es sich im Autobus vorgestellthatte, ohne es sich selbst einzugestehen. Die Grenzstadtzeitung lag eine Straßeunterhalb von Kas Hotel an der Faikbey-Straße; die Fläche, die Redaktion undDruckerei zusammen einnahmen, war etwas größer als Kas kleines Hotelzimmer. DerRaum war durch eine Holzwand zweigeteilt, an der Bilder Atatürks hingen,Kalender, Muster für Visitenkarten und Hochzeitseinladungen, Fotografien, dieSerdar Bey von sich zusammen mit hochrangigen Inhabern von Staatsämtern undberühmten Türken hatte machen lassen, die nach Kars gekommen waren, sowie diegerahmte, vierzig Jahre zuvor erschienene erste Nummer der Zeitung. ImHintergrund lief mit freundlichem Lärm eine elektrische Druckmaschine mitSchwungpedal, die vor mehr als hundert Jahren in Leipzig von der Firma Baumannhergestellt, ein Vierteljahrhundert in Hamburg benutzt, in der Periode derPressefreiheit nach Verkündung der Zweiten Konstitutionellen Periode nachIstanbul verkauft und 1955 nach fünfundvierzigjährigem Dienst dort kurz vorihrer Verschrottung von Serdar Beys seligem Vater mit dem Zug nach Karsgebracht worden war. Mit der rechten Hand, deren einen Finger er mit Speichelanfeuchtete, fütterte ein Sohn Serdar Beys die Maschine mit leerem Papier, mitder linken sammelte er die gedruckte Zeitung geschickt ein - denn derAblegekorb war vor zehn Jahren bei einem Streit zwischen ihm und seinem Bruderzerbrochen - und konnte sogar noch Ka mit einem Augenaufschlag begrüßen. Derzweite Sohn sah nicht wie sein Bruder dem Vater, sondern seiner Mutter ähnlich,die Ka augenblicklich als schlitzäugig, mondgesichtig, klein und fett vor Augenhatte. Er saß an einer von Druckfarbe völlig geschwärzten Werkbank vor kleinen,in Hunderte von Fächern unterteilten Schubladen zwischen bleiernen Letternverschiedener Größe, Vignetten und Klischees und setzte, geduldig undsorgfältig wie ein Kalligraph, der der Welt entsagt hat, mit der Hand Anzeigenfür die in drei Tagen erscheinende Zeitung. »Sie sehen, unter welchenBedingungen die Presse in Ostanatolien um ihr Überleben kämpft«, sagte SerdarBey. In dem Moment gab es einen Stromausfall. Während die Druckmaschinestillstand und die Werkstatt in geheimnisvoller Dunkelheit versank, bemerkteKa, wie schön das Weiß des draußen fallenden Schnees war. »Wie viele sind esbis jetzt?« fragte Serdar Bey. Er zündete eine Kerze an und ließ Ka auf einemBürostuhl im vorderen Teil des Raums Platz nehmen. »Hundertundsechzig, Vater.« »Wennder Strom wieder angeht, mach dreihundertundvierzig; heute haben wir den Besuchvon den Theaterleuten.« Die Grenzstadtzeitung wurde in Kars nur an einemeinzigen Ort verkauft, bei einem Händler gegenüber dem Volkstheater, bei dem amTag zwanzig Leute vorbeikamen, um sie zu erwerben, aber wie Serdar Bey stolzerzählte, war wegen der Abonnements die verkaufte Auflagedreihundertundzwanzig. Zweihundert dieser Abonnenten waren Ämter und Firmen inKars, die Serdar Bey ab und an wegen ihrer Erfolge preisen mußte. Dierestlichen achtzig Abonnenten hingegen waren im Staat angesehene, »wichtige undehrenhafte« Personen, die zwar Kars verlassen und sich in Istanbulniedergelassen, aber ihre Verbindung zur Stadt nicht gekappt hatten. Der Stromging wieder an, und Ka sah auf Serdar Beys Stirn eine wütende, vorstehendeAder. »Nachdem wir uns getrennt haben, haben Sie mit den falschen Leutengesprochen und falsche Informationen über unsere Grenzstadt eingezogen«, sagteSerdar Bey. Ka fragte: »Woher wissen Sie, wohin ich gegangen bin?«
»Die Polizei ist Ihnen natürlich gefolgt«, erklärte der Journalist. »Und wirhören aus beruflichen Gründen mit diesem Funkgerät die Gespräche der Polizistenab. Neunzig Prozent der Nachrichten, die in unserer Zeitung erscheinen, teilenuns das Gouverneursamt und das Polizeipräsidium von Kars mit. Das ganze Polizeipräsidiumweiß, daß Sie jedermann fragen, warum Kars so zurückgeblieben und arm ist undwarum unsere jungen Mädchen sich umgebracht haben.« Ka hatte eine Vielzahl vonErklärungen dafür angehört, warum Kars so verarmt war. Zum Beispiel denRückgang des Handels mit den Sowjets in den Jahren des Kalten Kriegs, dieSchließung der Zollstationen an der Grenze, die Tatsache, daß diekommunistischen Banden, die in den siebziger Jahren die Stadt beherrschthatten, die Reichen bedroht und vertrieben hatten, daß alle Reichen, die einwenig Kapital zusammengebracht hatten, nach Istanbul oder Ankara zogen, daß derStaat und Allah Kars vergessen hatten, die endlosen Konflikte zwischen derTürkei und Armenien... »Ich habe mich entschlossen, Ihnen zu sagen, wie es ist«,sagte Serdar Bey. Mit einer Klarheit des Verstands und einem Optimismus, wie ersie seit Jahren nicht mehr empfunden hatte, begriff Ka sofort, daß daseigentliche Thema Scham war. In Deutschland war das auch für ihn selbstjahrelang das Thema gewesen, aber er hatte die Scham vor sich selbst verborgen.Weil Ka jetzt eine Hoffnung auf Glück in sich trug, konnte er sich dieseTatsache eingestehen. »Wir waren hier früher alle Brüder«, sagte Serdar Bey,als verrate er ein Geheimnis. »Aber seit ein paar Jahren haben alle angefangenzu sagen Ich bin Aserbaidschaner , Ich bin Kurde , Ich bin ein Terekeme .Natürlich gibt es hier Angehörige aller möglichen Völker. Die Terekeme - wirnennen sie auch Karapapak - sind Brüder der Aserbaidschaner. Die Kurden - wirsagen Stämme zu ihnen - wußten nichts über ihr Kurdentum. Der seitosmanischer Zeit Ansässige hat nicht geprahlt: Ich bin ein Alteingesessener! Turkmenen, Lasen aus Posof, Deutsche, die der Zar aus Rußland verbannt hatte,die gab es alle, und keiner bildete sich etwas darauf ein, was er war. Diesenganzen Stolz hat das kommunistische Radio Tiflis verbreitet, das die Spaltungund Vernichtung der Türkei beabsichtigt. Heute ist jeder ärmer und stolzer alsfrüher.« Serdar Bey kam zu dem Schluß, daß Ka beeindruckt war, und ging zueinem anderen Thema über. »Die Islamisten gehen von Tür zu Tür, besuchen dieLeute in Gruppen zu Hause, schenken den Frauen Haushaltswaren, Töpfe,Orangenpressen, Kartons voller Seife, Weizenschrot und Waschmittel, bauen einenengen Kontakt von Frau zu Frau auf, stecken den Kindern mit StecknadelnGoldstücke an die Schultern. Sie sagen Gebt eure Stimme der Wohlfahrtspartei ,die sie die Partei Allahs nennen, sagen, daß diese Armut, dieses Elend, dasüber uns gekommen ist, daher kommt, weil wir vom Wege Gottes abgewichen sind.Mit den Männern sprechen Männer, mit den Frauen Frauen. Sie gewinnen dasVertrauen der Arbeitslosen mit ihrem geknickten Stolz, ihrem Zorn, sie bereitenden Frauen der Arbeitslosen, die nicht wissen, was sie abends im Topf zumKochen haben werden, eine Freude, versprechen dann mehr Geschenke und lassensie schwören, für sie zu stimmen. Sie gewinnen nicht nur den Respekt der vonmorgens bis abends erniedrigten Ärmsten und der Arbeitslosen, sondern auch der Studenten,die am Tag nur einmal eine heiße Suppe in den Magen bekommen, der Arbeiter undsogar der Handwerker und Händler. Denn sie sind fleißiger, ehrlicher und bescheidenerals alle anderen.« Der Besitzer der Grenzstadtzeitung meinte, daß der frühereBürgermeister, der umgebracht worden war, nicht deswegen von jedermann gehaßtworden war, weil er die Kutschen als »unmodern« hatte abschaffen wollen (dieseMaßnahme war bloß wegen seiner Ermordung nicht durchgesetzt worden), sondernweil er bestechlich und korrupt war. Aber von den rechten und linkenrepublikanischen Parteien, die wegen alter Blutfehden, wegen ethnischerSpaltungen und des Nationalismus miteinander in zerstörerischer Konkurrenzlägen, habe keine einen starken Kandidaten für das Bürgermeisteramt aufstellenkönnen. »Einzig auf die Ehrbarkeit des Kandidaten der Partei Allahs wirdvertraut«, meinte Serdar Bey. »Und der ist der frühere Ehemann von I·pek Hanim,der Tochter Turgut Beys, des Besitzers Ihres Hotels. Er ist nicht besondersklug, aber ein Kurde. Die Kurden machen hier vierzig Prozent der Bevölkerungaus. Die Bürgermeisterwahl wird die Partei Allahs gewinnen.« Der noch dichterfallende Schnee erweckte in Ka wieder ein Ge-fühl von Einsamkeit; und dieseEinsamkeit wurde begleitet von der Angst, daß das Ende der Verhältnisse, indenen er in Istanbul aufgewachsen war und gelebt hatte, ja überhaupt desverwestlichten Lebens in der Türkei gekommen sei. In Istanbul hatte er gesehen,daß die Straßen, auf denen er seine Kindheit verbracht hatte, entstellt waren,daß man all die alten und eleganten Gebäude vom Anfang des Jahrhunderts, indenen zum Teil seine Freunde gewohnt hatten, abgerissen hatte, daß die Bäumeseiner Kindheit vertrocknet und gefällt worden waren und daß die Kinosinnerhalb von zehn Jahren zugemacht hatten und in Zeilen enger, dunklerBekleidungsgeschäfte verwandelt worden waren. Das bedeutete nicht nur das Endeseiner ganzen Kindheit, sondern auch seines Traumes, eines Tages wieder inIstanbul zu leben. Ihm fiel auch ein, daß seine Schwester mit unbedecktem Kopfnicht einmal mehr auf die Straße würde gehen können, wenn sich in der Türkeieine starke Scheriatsregierung etablierte. Ka schaute auf den wie in einemMärchen in riesigen Flocken langsam fallenden Schnee im Licht der Neonlampender Grenzstadtzeitung und malte sich aus, daß er mit I·pek nach Frankfurtzurückkehren würde. Sie machten gemeinsam einen Einkaufsbummel im zweiten Stockbei den Damenschuhen in dem Kaufhof, in dem er seinen aschgrauen Mantel gekaufthatte, den er jetzt ganz fest um sich wickelte. »Das ist alles Teil derinternationalen islamistischen Bewegung, die aus der Türkei so etwas Ähnliches wieden Iran machen möchte...« »Gehören auch die jungen Selbstmörderinnen dazu?«fragte Ka.
»Uns gehen Hinweise zu, daß leider auch sie verleitet wurden, aber dasschreiben wir nicht, weil die Mädchen sich dann weiter aufregen und dieSelbstmorde noch zunehmen. Man sagt, der bekannte islamistische TerroristLapislazuli sei in der Stadt. Um den Turban-Mädchen und den Selbstmörderinnenseinen Rat zu geben.«
»Sind die Islamisten nicht gegen Selbstmord?« Darauf gab Serdar Bey keineAntwort. Als die Druckmaschine stillstand und sich Stille im Raum ausbreitete,schaute Ka dem unglaublichen Schnee zu, der draußen fiel. Sich um die Problemein Kars zu sorgen, war genau das Richtige gegen seine Unruhe und Furcht, diezunahmen, weil er sich bald mit I·pek treffen würde. Aber Ka wollte jetzt nurnoch an I·pek denken und sich so auf ihre Verabredung in der Konditoreivorbereiten, denn es war zwanzig nach
eins.
© 2005 by Carl Hanser VerlagGmbH & Co. KG, München
Übersetzung: Christoph Neumann
Autoren-Porträt von Orhan Pamuk
2006erhielt Orhan Pamuk alserster türkischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur. Der Preis istmit umgerechnet knapp 1,1 Millionen Euro dotiert und wird jährlich verliehen.Im Vorjahr hatte den Preis der englische Dramatiker Harold Pintererhalten. Die höchste literarische Auszeichnung der Welt wurde erstmals 1901von der Schwedischen Akademie in Stockholm im Auftrag der Nobel-Stiftungvergeben. In der Begründung wurde Orhan Pamuk gewürdigt als Schriftsteller, "whoin the quest for the melancholicsoul of his native city hasdiscovered new symbols for theclash and interlacing of cultures" (der aufder Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt neue Symbole fürdas Aufeinanderprallen und die Verflechtung der Kulturen gefunden hat).
Am 7. Juni1952 wurde Orhan Pamuk inIstanbul geboren. Zunächst studierte er drei Jahre lang Architektur an derTechnischen Universität in Istanbul. Später schloss er ein Journalismus-Studiuman der Universität Istanbul ab. Im Alter von 22 Jahren begann er mit demSchreiben. Rasch erhielt er Preise für seine ersten Veröffentlichungen. In den80er Jahren erreichte er auch die Aufmerksamkeit des ausländischen Publikums.So schrieb die New York Times: "Im Osten ist ein neuer Stern aufgegangen - dertürkische Schriftsteller Orhan Pamuk."
PamuksWerke sind in über 30 Sprachen erschienen. Aufgrund kritischer Äußerungen zurtürkischen Politik der jüngeren und jüngsten Vergangenheit, etwa in der Kurdenproblematikoder im Zusammenhang mit dem Völkermord an den Armeniern, ist Pamuk in seiner Heimat vielfach angegriffen worden. Ende2005 wurde Orhan Pamukwegen "öffentlicher Herabsetzung des Türkentums" angeklagt, ein Tatbestand, dermit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden kann. Der Prozess wurde Anfang 2006eingestellt. Im Herbst 2005 erhielt Orhan Pamuk den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, eineninternational renommierten Preis, den vor Pamuk zumBeispiel Hermann Hesse, Manès Sperber, Max Frisch undSiegfried Lenz erhalten hatten. In der Begründung der Jury hieß es unteranderem: "In seinen Romanen "Die weiße Festung", "Rot ist mein Name" oder "Schnee"verbindet er orientalische Erzähltraditionen mit den Stilelementen derwestlichen Moderne und entwickelt Bilder und Begriffe, die unsere Gesellschaftin einem nicht eng verstandenen Europa gebrauchen wird."
- Autor: Orhan Pamuk
- 2005, 6. Aufl., 513 Seiten, Maße: 15,2 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung:Neumann, Christoph K.
- Übersetzer: Christoph K. Neumann
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446205748
- ISBN-13: 9783446205741
"Orhan Pamuks Roman ist nicht einfach das fast prophetische Epos über den Aufstieg des politischen Islams. Er ist zugleich ein poetologisches Jahrhundertwerk, das davon erzählt, wie die Kunst aus dem gewaltsamen Irrlichern der Gewalt, der Armut und der Leidenschaften entsteht und wie sie dem Chaos ihrer Ordnung entgegensetzt: als Kraft der Verwandlung." Eisabeth von Thadden, Die Zeit, 08.10.15
"Von Putschisten und Attentätern: Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk verwandelt Zeitungsstoffe in große Romane." Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung, 04.02.05
"Pamuk schreibt mit dem bitteren Humor eines Moralisten, der Absurdes entlarvt." Monika Carbe, Neue Zürcher Zeitung, 22.02.05
"Sarkastisch und mitfühlend, von scharfer Intelligenz und erzählerischer Fantasie." Eberhard Falcke, Tages-Anzeiger, 24.03.05
"... eine märchenhafte Liebesgeschichte..." Klaus Nüchtern, Falter, 24.06.05
"Der Schriftsteller Orhan Pamuk entwirft in seinem neuen Roman ein fantastisches und realistisches Bild der Türkei." Ulrich Greiner, Die Zeit, 12.05.05
"Pamuk bringt es fertig, Märchen im Reportageton zu erzählen und Zeitungsberichte in Märchen zu verwandeln ... 'Schnee' ist ein groteskes, grausames und infernalisch komisches Buch, eine politische Farce, in der man nie auf der sicheren Seite ist und stets zwischen Lachen und Weinen schwankt." Bruno Preisendörfer, Der Tagesspiegel, 03.03.05
"Reisen in das Herz der türkischen Finsternis lässt der Schriftsteller Orhan Pamuk unternehmen ... 500 Seiten lang schlägt Pamuk hochdiszipliniert Kapriolen, die jedem anderen Autor das Genick brechen würden." Jörg Plath, Frankfurter Rundschau, 16.03.05
"Die vermessene Behauptung, mit der Pamuk antritt, lautet: Es kann euch nicht egal sein, was in dem anatolischen Kaff, dessen Namen ihr nie zuvor gehört habt,vor mehr als zehn Jahren im Laufe einiger
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