Schwerelos
Roman
Die neue Komödie von Ildikó von Kürthy, deren Bücher stets Stammgäste auf den Bestenlisten sind!
Na endlich! Zu ihrem 40. Geburtstag bekommt Rosa doch endlich noch, was sie sich immer schon gewünscht...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Schwerelos “
Die neue Komödie von Ildikó von Kürthy, deren Bücher stets Stammgäste auf den Bestenlisten sind!
Na endlich! Zu ihrem 40. Geburtstag bekommt Rosa doch endlich noch, was sie sich immer schon gewünscht hat: einen Heiratsantrag. Könnte also alles perfekt sein. Wären da nicht ihre beste Freundin, die ihren Mann seit anderthalb Jahren aus Überzeugung betrügt. Ihre durchgeknallte Cousine, die schwanger ist, nur leider nicht weiß, von wem. Oder ihre tote Tante, die ihr einen beunruhigenden Brief aus dem Jenseits schreibt.
Rosa hat also alle Hände voll zu tun mit all den Verrückten um sich herum. Doch eigentlich geht es für Rosa um etwas ganz anderes. Den Klassiker unter allen Fragen: Was will ich eigentlich?
Die Spezialistin für turbulente Frauenunterhaltung hat wieder eine rasante Komödie geschrieben!
Ebenfalls als Hörbuch erhältlich:
Schwerelos, Hörbuch (Best.-Nr.: 0297864)
Schwerelos, Hörbuch (Best.-Nr.: 0297864)
Klappentext zu „Schwerelos “
Es könnte doch alles so schön sein! Kurz bevor sie 37 wird, bekommt Marie doch noch das, was sie immer wollte: einen Heiratsantrag. Ihre Träume von Ehe, Familie und einem Häuschen mit Carport und Komposthaufen scheinen sich endlich zu erfüllen. Aber als sie gerade "Ja!" sagen will, geschehen ausgesprochen merkwürdige Dinge: Ihre Tante verglüht um Mitternacht in einem Feuerball - was sie allerdings nicht daran hindert, Marie weiter mit unbequemen Lebensweisheiten zu verunsichern.
Ihre beste Freundin hat einen prominenten Geliebten und vertritt den beunruhigenden Standpunkt, dass man nicht gleichzeitig treu und glücklich verheiratet sein kann.
Ihre umtriebige Cousine weiß nicht genau, von wem sie schwanger ist.
Ihr schwuler Schulfreund fällt beim Geburtsvorbereitungskurs unangenehm auf und im Kreissaal kommt auch alles ganz anders als erwartet.
Ihr Chef droht mit Kündigung, und Marie fällt vom Stuhl direkt in die Arme eines Mannes mit Brustbehaarung und eigener Talkshow.
Alles ziemlich beunruhigend für eine vernünftige Frau, die Sicherheit mehr liebt als hohe Schuhe, und die bisher dachte, dass sie mit ihrem Leben eigentlich zufrieden sei.
Aber was heißt schon "zufrieden"?
Vielleicht ist es an der Zeit, endlich unvernünftig zu werden...
Es könnte doch alles so schön sein! Kurz bevor sie 37 wird, bekommt Marie doch noch das, was sie immer wollte: einen Heiratsantrag. Ihre Träume von Ehe, Familie und einem Häuschen mit Carport und Komposthaufen scheinen sich endlich zu erfüllen. Aber als sie gerade "Ja!" sagen will, geschehen ausgesprochen merkwürdige Dinge:
Ihre Tante verglüht um Mitternacht in einem Feuerball - was sie allerdings nicht daran hindert, Marie weiter mit unbequemen Lebensweisheiten zu verunsichern.
Ihre beste Freundin hat einen prominenten Geliebten und vertritt den beunruhigenden Standpunkt, dass man nicht gleichzeitig treu und glücklich verheiratet sein kann.
Ihre umtriebige Cousine weiß nicht genau, von wem sie schwanger ist.
Ihr schwuler Schulfreund fällt beim Geburtsvorbereitungskurs unangenehm auf und im Kreissaal kommt auch alles ganz anders als erwartet.
Ihr Chef droht mit Kündigung, und Marie fällt vom Stuhl direkt in die Arme eines Mannes mit Brustbehaarung und eigener Talkshow.
Alles ziemlich beunruhigend für eine vernünftige Frau, die Sicherheit mehr liebt als hohe Schuhe, und die bisher dachte, dass sie mit ihrem Leben eigentlich zufrieden sei.
Aber was heißt schon "zufrieden"?
Vielleicht ist es an der Zeit, endlich unvernünftig zu werden...
Ihre Tante verglüht um Mitternacht in einem Feuerball - was sie allerdings nicht daran hindert, Marie weiter mit unbequemen Lebensweisheiten zu verunsichern.
Ihre beste Freundin hat einen prominenten Geliebten und vertritt den beunruhigenden Standpunkt, dass man nicht gleichzeitig treu und glücklich verheiratet sein kann.
Ihre umtriebige Cousine weiß nicht genau, von wem sie schwanger ist.
Ihr schwuler Schulfreund fällt beim Geburtsvorbereitungskurs unangenehm auf und im Kreissaal kommt auch alles ganz anders als erwartet.
Ihr Chef droht mit Kündigung, und Marie fällt vom Stuhl direkt in die Arme eines Mannes mit Brustbehaarung und eigener Talkshow.
Alles ziemlich beunruhigend für eine vernünftige Frau, die Sicherheit mehr liebt als hohe Schuhe, und die bisher dachte, dass sie mit ihrem Leben eigentlich zufrieden sei.
Aber was heißt schon "zufrieden"?
Vielleicht ist es an der Zeit, endlich unvernünftig zu werden...
Lese-Probe zu „Schwerelos “
Schwerelos von Ildikó von KürthyLESEPROBE
Auf dem Grabstein steht mein Name — und das ist schon mal kein guter Anfang. Was mir die Stimmung zusätzlich vermiest: Mein Name ist auch noch falsch geschrieben. Ich bin bei so was normalerweise wirklich nicht kleinlich, aber bei einer derart existenziellen Angelegenheit, also ich weiß nicht, ich finde, da darf man doch etwas mehr Sorgfalt erwarten.
Meine Füße fühlen sich taub an, ich möchte fast sagen wie abgestorben, und durch den Schnee dringen Geräusche nur gedämpft zu mir.
Ich habe nie darüber nachgedacht, wie das aussehen würde: mein Name auf einem Grabstein. Warum auch? Erst neulich habe ich mir den Kopf über neue Visitenkarten zerbrochen. Ich bin nicht in dem Alter, wo man sich fragt, wie sich der eigene Name auf poliertem schwarzem Granit machen würde.
Aber wie so häufig im Leben war auch in diesem Fall der Tod ungebeten und überraschend hereingeschneit und hatte den Beteiligten keine Zeit gelassen, sich über ein ansprechendes Grab-Design zu verständigen.
Ich muss es ganz klar so sagen: Diese Grabstätte sieht unmöglich aus.
Meine Eltern, als nächste Verwandte verantwortlich für die Beerdigung, hatten sowohl Kosten als auch Mühen gescheut und im Internet bei «traurigaberguenstig.de» für 499 Euro einen Kiefernsarg für Selbstabholer gekauft.
Den Grabstein hatte meine Mutter ausgesucht. Sie ist eine wunderbare Frau, die mit einem aufsehenerregend schlechten Geschmack ausgestattet ist, und dem Wunsch, in ihrem Leben möglichst viele Schnäppchen zu ergattern.
Die Prospekte mit den Sonderangeboten, die dem «Wiesbadener Kurier» beiliegen, liest sie noch aufmerksamer als die Todesanzeigen. Ihre Lieblingsseiten kommentiert sie dann gerne beim
... mehr
Frühstück, was bis heute zu gewöhnungsbedürftigen Äußerungen führt wie: «Eins achtzig für hundert Gramm Leberkäse? Haben wir noch Platz in der Kühltruhe? Das ist ein Jahrhundert-Tiefstand!»
Ich glaube nicht, dass ich, solange ich finanziell von meinem Elternhaus abhängig war, jemals ein Kleidungsstück getragen habe, das nicht runtergesetzt war oder aus einer fragwürdigen Aktion stammte wie «Nehmen Sie vier, bezahlen Sie zwei».
Auch bei der Grabsteinbeschaffung war es meiner Mutter gelungen, sich an ihrem bewährten Prinzip «günstig und geschmacklos» zu orientieren. Sie hatte sich für das Auslaufmodell «Tower of Trauer» entschieden: einen hohen, schmalen Stein, angeblich nur «mit kleinen Mängeln », der aussieht wie ein ausgebranntes Hochhaus.
Was meine Mutter ganz offensichtlich nicht bedacht hatte, war: Mein Name braucht viel Platz, und zwar mehr, als dieses spindeldürre Grabmal bietet. Ein langer Name trifft hier also auf einen schmalen Stein, und beide gehen, ähnlich wie Dick und Doof, eine recht unansehnliche Paarung ein.
Um alle wesentlichen Informationen unterzubringen, hatte der Steinmetz in seiner Not sowohl meinen Vor- als auch meinen Nachnamen in der Mitte getrennt — und dabei leider einen Bindestrich vergessen. Irgendwie sieht es jetzt so aus, als hätten in diesem Einzelgrab zwei zwergwüchsige Schwestern platz- und kostensparend ihre letzte Ruhe gefunden.
ROSE MARIE GOLD- HAUSEN
Das hat man eben davon, wenn man sich nicht selbst um alles kümmert, denke ich verbittert, während jemand, für meinen Geschmack etwas zu schwungvoll, ein Bund frühe Tulpen in die offene Grube schmeißt.
Die Eiseskälte kriecht mir in alle Knochen. Neben meinen frierenden Eltern bin ich die Einzige, die hier ausharren muss, bis die Schlange der Beileidsbekunder abgearbeitet und auch der letzte zum Leichenschmaus unterwegs ist.
Ein unappetitliches Keuchen reißt mich aus meinen düsteren Überlegungen. Zunächst sehe ich nur einen Haufen Rosen auf zwei knöchrigen Säbelbeinchen. Ein dürrer, alter Mann, der unter der Last eines riesigen Blumenkranzes beinahe zusammenbricht, bahnt sich seinen Weg durch die Trauergemeinde.
Es ist Heinz-Peter. Der alte Angeber hat sich seinen Auftritt bis fast zum Schluss aufgehoben. Nach der Scheidung keinen Cent rausrücken wollen, aber dann bei der Beerdigung mit einer Tonne roter Rosen anrücken. Die langstieligen, versteht sich. Auf der Trauerschleife steht: «Ein letzter Gruß für dich, liebe Rosemarie. In tiefer Trauer. Dein Heinz- Peter.»
Du Lump, denke ich, das Einzige, worum du trauerst, ist doch die Abfindung, die sie dir aus deinen maroden Rippen geleiert hat. Ich muss mich zurückhalten, ihn nicht ins offene Grab zu schubsen. Aber ich weiß, das wäre das Letzte, was meine geliebte Tante gewollt hätte. Sie hat sich ja wohl kaum nach sechs Monaten von Heinz-Peter scheiden lassen, um dann eine Ewigkeit mit ihm auf engstem Raum verbringen zu müssen.
«Heinzelmann» hatte sie ihn nach vier Wochen Ehe getauft. Und das war nicht nett gemeint, sondern die angemessene Bezeichnung für den albernen Gernegroß, als den sie ihn zunehmend empfand.
«Heinzelmann war ein Fehler», hatte sie zu mir vor einem Jahr gesagt, als sie übers Wochenende nach Berlin gekommen war. «Ist es nicht absurd, dass ich mit siebenundsiebzig Jahren tatsächlich nochmal an den falschen Mann gerate? Als hätte ich in all den Jahren nichts gelernt.» Sie schüttelte den Kopf, eher belustigt als zornig, denn sie hatte es sich abgewöhnt, sich zu ärgern. «Das kostet Zeit und Kraft, und von beidem habe ich nicht mehr viel. Was ich aber gelernt habe, ist, die Fehler, die ich mache, schnell zu korrigieren. Die Scheidung läuft bereits. Ich kann unmöglich mit diesem selbstgefälligen Gockel zusammenbleiben.»
Wir hatten in Hamburg auf einer Bank an der Alster gesessen. Rosemarie hatte den Ehering von ihrem schmalen Finger gestreift, gegen die Wintersonne gehalten und mich gefragt: «Was meinst du, Marie, einer meiner Backenzähne braucht eine neue Goldkrone. Soll ich den Ring einschmelzen lassen?»
Seit acht Jahren trafen wir uns immer im Januar, um gemeinsam zurückzuschauen und Vorsätze zu fassen. Wir lachten von morgens bis abends, jammerten, fluchten und durchlebten die Freuden und Kümmernisse des vergangenen Jahres noch einmal gemeinsam. Meine Wünsche und guten Absichten schrieb ich in eines dieser potthässlichen, in chinesische Billigseide gebundenen Notizbücher, in die ich schon meine Träume notiert hatte, als sie sich noch hauptsächlich um Ferien auf dem Ponyhof, die Liebe zu meinem Grundschullehrer, die Liebe zu meinem Flötenlehrer und die Liebe zu meinem Turnlehrer drehten.
© Wunderlich Verlag
Ich glaube nicht, dass ich, solange ich finanziell von meinem Elternhaus abhängig war, jemals ein Kleidungsstück getragen habe, das nicht runtergesetzt war oder aus einer fragwürdigen Aktion stammte wie «Nehmen Sie vier, bezahlen Sie zwei».
Auch bei der Grabsteinbeschaffung war es meiner Mutter gelungen, sich an ihrem bewährten Prinzip «günstig und geschmacklos» zu orientieren. Sie hatte sich für das Auslaufmodell «Tower of Trauer» entschieden: einen hohen, schmalen Stein, angeblich nur «mit kleinen Mängeln », der aussieht wie ein ausgebranntes Hochhaus.
Was meine Mutter ganz offensichtlich nicht bedacht hatte, war: Mein Name braucht viel Platz, und zwar mehr, als dieses spindeldürre Grabmal bietet. Ein langer Name trifft hier also auf einen schmalen Stein, und beide gehen, ähnlich wie Dick und Doof, eine recht unansehnliche Paarung ein.
Um alle wesentlichen Informationen unterzubringen, hatte der Steinmetz in seiner Not sowohl meinen Vor- als auch meinen Nachnamen in der Mitte getrennt — und dabei leider einen Bindestrich vergessen. Irgendwie sieht es jetzt so aus, als hätten in diesem Einzelgrab zwei zwergwüchsige Schwestern platz- und kostensparend ihre letzte Ruhe gefunden.
ROSE MARIE GOLD- HAUSEN
Das hat man eben davon, wenn man sich nicht selbst um alles kümmert, denke ich verbittert, während jemand, für meinen Geschmack etwas zu schwungvoll, ein Bund frühe Tulpen in die offene Grube schmeißt.
Die Eiseskälte kriecht mir in alle Knochen. Neben meinen frierenden Eltern bin ich die Einzige, die hier ausharren muss, bis die Schlange der Beileidsbekunder abgearbeitet und auch der letzte zum Leichenschmaus unterwegs ist.
Ein unappetitliches Keuchen reißt mich aus meinen düsteren Überlegungen. Zunächst sehe ich nur einen Haufen Rosen auf zwei knöchrigen Säbelbeinchen. Ein dürrer, alter Mann, der unter der Last eines riesigen Blumenkranzes beinahe zusammenbricht, bahnt sich seinen Weg durch die Trauergemeinde.
Es ist Heinz-Peter. Der alte Angeber hat sich seinen Auftritt bis fast zum Schluss aufgehoben. Nach der Scheidung keinen Cent rausrücken wollen, aber dann bei der Beerdigung mit einer Tonne roter Rosen anrücken. Die langstieligen, versteht sich. Auf der Trauerschleife steht: «Ein letzter Gruß für dich, liebe Rosemarie. In tiefer Trauer. Dein Heinz- Peter.»
Du Lump, denke ich, das Einzige, worum du trauerst, ist doch die Abfindung, die sie dir aus deinen maroden Rippen geleiert hat. Ich muss mich zurückhalten, ihn nicht ins offene Grab zu schubsen. Aber ich weiß, das wäre das Letzte, was meine geliebte Tante gewollt hätte. Sie hat sich ja wohl kaum nach sechs Monaten von Heinz-Peter scheiden lassen, um dann eine Ewigkeit mit ihm auf engstem Raum verbringen zu müssen.
«Heinzelmann» hatte sie ihn nach vier Wochen Ehe getauft. Und das war nicht nett gemeint, sondern die angemessene Bezeichnung für den albernen Gernegroß, als den sie ihn zunehmend empfand.
«Heinzelmann war ein Fehler», hatte sie zu mir vor einem Jahr gesagt, als sie übers Wochenende nach Berlin gekommen war. «Ist es nicht absurd, dass ich mit siebenundsiebzig Jahren tatsächlich nochmal an den falschen Mann gerate? Als hätte ich in all den Jahren nichts gelernt.» Sie schüttelte den Kopf, eher belustigt als zornig, denn sie hatte es sich abgewöhnt, sich zu ärgern. «Das kostet Zeit und Kraft, und von beidem habe ich nicht mehr viel. Was ich aber gelernt habe, ist, die Fehler, die ich mache, schnell zu korrigieren. Die Scheidung läuft bereits. Ich kann unmöglich mit diesem selbstgefälligen Gockel zusammenbleiben.»
Wir hatten in Hamburg auf einer Bank an der Alster gesessen. Rosemarie hatte den Ehering von ihrem schmalen Finger gestreift, gegen die Wintersonne gehalten und mich gefragt: «Was meinst du, Marie, einer meiner Backenzähne braucht eine neue Goldkrone. Soll ich den Ring einschmelzen lassen?»
Seit acht Jahren trafen wir uns immer im Januar, um gemeinsam zurückzuschauen und Vorsätze zu fassen. Wir lachten von morgens bis abends, jammerten, fluchten und durchlebten die Freuden und Kümmernisse des vergangenen Jahres noch einmal gemeinsam. Meine Wünsche und guten Absichten schrieb ich in eines dieser potthässlichen, in chinesische Billigseide gebundenen Notizbücher, in die ich schon meine Träume notiert hatte, als sie sich noch hauptsächlich um Ferien auf dem Ponyhof, die Liebe zu meinem Grundschullehrer, die Liebe zu meinem Flötenlehrer und die Liebe zu meinem Turnlehrer drehten.
© Wunderlich Verlag
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Autoren-Porträt von Ildikó von Kürthy
Kürthy, Ildikó vonIldikó von Kürthy ist Rheinländerin, Mutter von zwei Söhnen, Journalistin und Kolumnistin bei der Brigitte. Sie lebt mit ihrem Mann und den Kindern in Hamburg, und besonders an Karneval hat sie schlimme Sehnsucht nach ihrer alten Heimat. Ildikó von Kürthys Romane wurden mehr als sechs Millionen Mal gekauft und in 21 Sprachen übersetzt. Sie ist eine der meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen, ihr erster Roman «Mondscheintarif» wurde fürs Kino verfilmt, und auch ihre Sachbücher, «Unter dem Herzen», «Neuland» und «Hilde» waren allesamt Bestseller. Zuletzt erschien ihr Roman und Nummer-1-Bestseller «Es wird Zeit».
Autoren-Interview mit Ildikó von Kürthy
Interview mit Ildikó von Kürthy
Rosemaries Freundin Regina hat ein Kind, Leonie bekommt eins und Erdal wünscht sich eins – und Rosemarie?
Rosemarie überprüft die Pläne, die sie immer von ihrem Leben hatte. Und siehe da, sie ist sich nicht mehr sicher, ob das, was sie schon immer zu wollen glaubte, das ist, was sie wirklich noch will. Das gilt auch für ihren Kinderwunsch. Die Zeit drängt, sie ist 37, sie hat einen Job, in dem sie sich einschränken müsste, einen Mann, der der klassische Ernährer wäre, und eine, zunächst uneingestandene Sehnsucht nach Freiheit. Da ist es wirklich schwer für sie, sich nicht von der verdammten biologischen Uhr verrückt machen zu lassen und eine Entscheidung mit klarem Kopf und ganzem Herzen zu treffen.
Mit Rosemaries Selbstbewusstsein steht es nicht zum Besten. Sind das die üblichen Minderwertigkeitskomplexe, oder steckt mehr dahinter?
Es sind die üblichen Minderwertigkeitskomplexe einer Frau, die als junges Mädchen eine riesenhafte Zahnspange, die Klamotten ihrer älteren Brüder und eine grauenvolle Frisur trug. Eine handelsübliche Neurose, würde ich sagen.
Rosemaries Tante stirbt am Anfang des Buches und bleibt doch als Rat- und Stichwortgeberin präsent. Wie funktioniert das?
... mehr
Menschen wie Tante Rosemarie sterben nicht so einfach. Ihre Stimme, ihre Weisheit, ihre Ratschläge und ihre Liebe waren so intensiv – die sind nicht totzukriegen. Außerdem vermacht sie ihrer Nichte das so genannte „Tantenbuch“, in das sie alles, was sie bewegte und beeindruckte, notiert hat. „Menschen wie ich sollten tausend Jahre leben“, sagt Tante Rosemarie zum Schluss. Und das tun sie auch!
Der Autor des Bestsellers „Hauptsache Liebe“ in Ihrem Buch resümiert: „Leidenschaft gibt es nur außerhalb der Ehe“. Ist das Konzept „Liebesheirat“ tatsächlich schon im Ansatz falsch?
Nein, absolut nicht. Es ist nicht falsch, aber es ist riskant, weil in die Liebe so gnadenlos hohe Erwartungen gesetzt werden.
Der Roman kreist nicht zuletzt um die Frage, wie viel Pragmatismus eine Beziehung braucht bzw. verträgt. Haben Sie persönlich schon eine Antwort darauf gefunden?
Nein. Wie sagt schon Tante Rosemarie: „Mittelwege sind die Wege, die am schwersten zu finden sind.“ Ich suche noch.
Ihre Charaktere sind – jeder auf seine Art – so komisch und unterhaltsam, dass man fast übersieht, dass Sie hier ganz reale und existenzielle Konflikte beschreiben. Welchen Anspruch hat das Buch über die reine Unterhaltung hinaus?
Es soll trösten, Mut machen, Rat geben, umarmen, liebevoll verspotten, ehrlich sein, verzeihen, unterhalten, nachdenklich und fröhlich machen. Mein Buch ist die gedruckte beste Freundin.Die Fragen stellte Carsten Hansen, Literaturtest.
Der Autor des Bestsellers „Hauptsache Liebe“ in Ihrem Buch resümiert: „Leidenschaft gibt es nur außerhalb der Ehe“. Ist das Konzept „Liebesheirat“ tatsächlich schon im Ansatz falsch?
Nein, absolut nicht. Es ist nicht falsch, aber es ist riskant, weil in die Liebe so gnadenlos hohe Erwartungen gesetzt werden.
Der Roman kreist nicht zuletzt um die Frage, wie viel Pragmatismus eine Beziehung braucht bzw. verträgt. Haben Sie persönlich schon eine Antwort darauf gefunden?
Nein. Wie sagt schon Tante Rosemarie: „Mittelwege sind die Wege, die am schwersten zu finden sind.“ Ich suche noch.
Ihre Charaktere sind – jeder auf seine Art – so komisch und unterhaltsam, dass man fast übersieht, dass Sie hier ganz reale und existenzielle Konflikte beschreiben. Welchen Anspruch hat das Buch über die reine Unterhaltung hinaus?
Es soll trösten, Mut machen, Rat geben, umarmen, liebevoll verspotten, ehrlich sein, verzeihen, unterhalten, nachdenklich und fröhlich machen. Mein Buch ist die gedruckte beste Freundin.Die Fragen stellte Carsten Hansen, Literaturtest.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Ildikó von Kürthy
- 2008, 3. Aufl., 256 Seiten, mit farbigen Abbildungen, mit Abbildungen, Maße: 13,5 x 19,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung:Sadurski, Tomek
- Verlag: Wunderlich
- ISBN-10: 3805208499
- ISBN-13: 9783805208499
- Erscheinungsdatum: 01.10.2008
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