Sechs Jahre

Charlotte Link ist eine meine bevorzugten Autorinnen. Jedes ihrer Bücher ist sehr ausgereift, besitzt eine in sich abgeschlossene Handlung und das Ende ist nicht vorhersehbar. Ich mag ihre Art zu schreiben, mich mit ihren Geschichten so zu fesseln, dass ich in der Geschichte bin, eintauche und vollkommen von der Handlung erfasst werde. Nicht jedem Schriftsteller gelingt diese Art zu schreiben.

Dieses Buch ist das erste, welches genau diese Art von Stil beinhaltet, aber es hat einen wahren Hintergrund: es handelt vom Sterben ihrer Schwester Franziska.

Zum Inhalt:
Charlottes Schwester Franziska erfährt, dass sie an Krebs leidet. Nachdem sie sich nach einem Magendarmvirus nicht richtig erholt, ergeben Untersuchungen, dass in der Lunge Metastasen sind. Daraus schließen die Ärzte, dass sich in ihrem Körper ein Tumor befindet, der bereits gestreut hat. Und sie werden fündig: sie hat Darmkrebs.

Darmkrebs hat durchaus gute Heilungschancen, sofern er rechtzeitig erkannt wird. Hat er jedoch bereits gestreut, was hier der Fall ist, sinken die Chancen ihn zu überleben rapide. Trotzdem hat Franziska den Mut, sich dieser Erkrankung zu stellen.

Insgesamt sechs Jahre lang kämpft sie mit Hilfe ihrer Familie darum, dem Krebs Einhalt zu gebieten und ihr ein normales Leben zu ermöglichen. Charlotte begleitet dieses Kampf und schildert in ihrem Buch das jahrelange Hoffen und die Verzweiflung, die sich durch empathielose Mediziner, schwere Nebenwirkungen der Behandlung und auch vielen Hoffnungsmomenten hindurch zieht.

Charlotte Link wählt für diese Geschichte mit ihren Worten den Weg, über eine Krankheit zu berichten, die - obwohl sehr erforscht - doch immer noch den Tod bedeuten kann. Sie schildert in feinen Nuancen das, was oftmals in anderen Büchern verborgen bleibt: den Erhalt der menschlichen Würde, das Gefühl, dass der Kampf oftmals nicht mehr für den Patienten selbst, sondern für die Angehörigen geführt wird und dass auch sie, als Miterlebende, das Leben ein anderes sein wird.
Es ist zudem ein Buch, dass die Liebe zweier Schwester zueinander spiegelt und das voller Wärme und Zuneigung deren Geschichte erzählt.

Empfehlenswert, sehr emotional und trotz des Themas ein Buch, das weiterzuempfehlen ist. Volle Fünf Sterne!

Da ich ein großer Fan der Romane von Charlotte Link bin, hat mir auch dieser Roman sehr gut gefallen. Es ist sehr einfühlsam geschrieben und hat mich während des Lesens unheimlich berührt. Ebenso wurde ich bei manchen Passagen an das Schicksal meiner Schwester erinnert. Es war wieder ein Buch das ich nur ungern aus der Hand gelegt habe.

Charlotte Link - einmal ein ganz anderes Buch. Berührend, mitreißend, klar und deutlich in der Sache, von Mitgefühl getragen, das den Leser mitnimmt in den Kampf und die Verzweiflung...
Ich schätze die Thriller und Krimis von Frau Link seit langer Zeit, aber dieses Buch war so - mir fehlt das richtige Wort dafür, denn "schön" oder "es hat mir sehr gut gefallen" passt hier nicht. Vielleicht kann ich es als "ergreifend" bezeichnen, auf jeden Fall ein hervorragend geschriebenes Buch.

Ich lese gerade das Buch Sechs Jahre und kann es kaum aus der Hand legen. Obwohl es hier um ein ganz anders Thema geht, als in den Büchern, die man sonst von Charlotte Link geht.
Dieses Buch bewegt mich sehr. Es schildert sehr eindeutig den leider oft recht überheblichen Umgang von Ärzten mit den Ängsten ihrer Patienten und zeigt aber auch, dass es anders geht. Mich berührt auch sehr, wie die gesamte Familie mit diesem Schicksal umgeht. Das ist wieder mal ein sehr gelungenes Buch, auch wenn es diesmal um eine totbringende Krankheit geht und den verzweifelten Kampf ums Überleben

Das ist mehr als "ein Buch" für mich persönlich. Ich danke Charlotte Link dafür. Es ist auch meine Geschichte. Nur anders. Es zeigt, es gibt viele Menschen mit einem derartigen Schicksal, man ist nicht alleine - man denkt es nur zu jenem Zeitpunkt. Auch ich war Angehörige. Danke für dieses Werk. Es ist auch meine Therapie.