Spyland Island

"In den frühen Morgenstunden setzt ein schwarzes Schlauchboot an die »BetterWorld« an. Maskierte Männer legen die Paddel beiseite, klettern lautlos an Bord, dringen unter Deck in die Kojen ein und verprügeln die fünfköpfige Mannschaft mit Schlagstöcken. Zwei Männer suchen das Laboratorium auf und verwüsten es: Karten, Aufzeichnungen, Chemikalien, empfindliche elektronische und mikroskopische Gerätschaften liegen in Schutt und Scherben. Am Ende zünden sie das Schiff an, steigen in ihr Schlauchboot, schalten den Außenbordmotor ein und fahren mit hohem Tempo davon. Erst jetzt schlüpft sie aus dem Verschlag und blickt auf die See. Das Schlauchboot hält Kurs auf ein Kriegsschiff am Horizont. Die Frau springt die Treppen hinab. »Wir müssen sofort hier weg«, ruft sie den Männern zu. Jean, Chris, Marc, Peter, Enzo. Sie können sie nicht hören. Gebrochene Knochen, überall Blut. Zu schwer verletzt, um aufzustehen. Das Feuer breitet sich immer weiter aus. Das Unterdeck, der Bug mit den Spruchbändern und das Segel stehen bereits in Flammen. »Das Rettungsboot ist unsere letzte Chance«, ruft sie in dem Getöse. »Diesmal gehen sie aufs Ganze.« Ein dumpfer Knall erschüttert das Schiff. Die Frau begreift: Die bombardieren uns. Die Explosion zerreißt das gesamte Schiff. Sie wird mit zerberstenden Teilen der »BetterWorld« ins Meer geschleudert. Der verbliebene Rumpf sinkt, überall treiben Bruchstücke. Von den Jungs keine Spur. Mit letzter Kraft vergewissert sie sich, dass sie noch ihre Kamera um den Hals trägt. Sie hat alles festgehalten. Das Schiff, das Meer, den Angriff und die Insel. Die Insel.
LEVEL 1 Agent E-Boy trifft Spyleader Vor dem Spiel ist vor dem Spiel Schwer zu sagen, wie lange ich schon auf SPYLAND ISLAND warte. Seit den ersten Ankündigungen in den Computerspiele-Magazinen vor knapp zwei Jahren fiebere ich der Veröffentlichung entgegen. Dabei schrieb kaum ein Heft über Einzelheiten. Keine Bilder, keine Story, keine Hintergründe. Weil sie nichts wussten. Die

Thomas Feibel, geboren 1962, ist der führende Journalist zum Thema "Kinder und Computer". Er leitet das "Büro für Kindermedien" in Berlin und publizierte u.a. im Spiegel und in DIE ZEIT. Außerdem ist er Autor des jährlich erscheinenden Standardwerks "Der Kindersoftware-Ratgeber". Gemeinsam mit der Zeitschrift "spielen und lernen" gibt er den Deutschen Kinder-Software-Preis TOMMI heraus, welcher innovative und herausragende Kindersoftware-Titel auszeichnet. Er hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. 2014 erhielt er für sein "herausragendes Engagement im Bereich der Leseförderung und der Vermittlung elektronischer Medien für Kinder und Jugendliche" die Karl-Preusker-Medaille des Verbandes Bibliothek & Information Deutschland (BID).