Steinkalt

Erst einmal möchte ich anmerken, dass das Cover des Buches super gestaltet ist : die düstere Stimmung, die Farbgestaltung – das verspricht spannend zu werden.
Der Einstieg in das Buch gelingt sehr gut, dank des leichten und flüssigen Schreibstils von Isa Klink. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, auch das macht das Lesen der einzelnen Abschnitte leicht.
Die Autorin versteht es den Leser / die Leserin an der Nase herum zu führen und falsche Fährten zu legen, so dass man in der einen Minute meint, zu wissen, wer es ist und dann direkt in der anderen Minute eine neue Fährte zu lesen bekommt. So erhält Isa Klink den Spannungsbogen über das gesamte Buch aufrecht, was es teilweise wirklich schwierig macht, das Buch aus den Händen zu legen.
Die Figuren sind allesamt gut ausgearbeitet, die Örtlichkeiten ebenso und so hat man direkt einen Bezug zur Geschichte.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, deshalb gibt es von mir eine volle Leseempfehlung – den nächsten Fall von Cora Brecht werde ich auf jeden Fall auch lesen!

Dieses Buch erschien 2024 Im Verlag Edition M und beinhaltet 343 Seiten.
„Wenn du deine Seele dem Bösen verkaufst, musst du mehr als nur die irdischen Gerichte fürchten.“
Den Menschen im Schwarzwald gefriert das Blut in den Adern wegen eines Serienmörders. Scheinbar willkürlich wählt der Täter seine Opfer aus, tötet in immer rascherer Folge und mit sprichwörtlich chirurgischer Präzision. Von der Presse wird er der „Schwarzwald-Ripper“ genannt. Cora Brecht kümmert sich im Schwarzwald nur um den Verkauf des Elternhauses und eigentlich ist es kein Fall für die Kriminalpsychologin. Aber irgendwie wird sie hineingezogen. Der Verdacht fällt zunächst auf sie, und ausgerechnet Till, ihr Jugendfreund, der bei der Mordkommission arbeitet, muss gegen sie ermitteln. Der Druck auf die Polizei wächst weiter. Cora stellt weitere Nachforschungen an und gerät dabei selbst in den Fokus des Killers…
Das Cover ist schon mal echt toll und auch der Titel lässt mir bereits Schauer über den Rücken laufen. Da ich zuerst den zweiten Teil um Cora Brecht „Gnadenkalt“ gelesen habe und von diesem so sehr begeistert war, musste ich nun unbedingt den vorherigen, nämlich den ersten Fall mit Cora Brecht, lesen. Und dieser hat mich auch wieder vollends mitgenommen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen und habe es verschlungen. Einfach genial. Die Autorin Isa Klink hat eine Art zu schreiben, dass es mich als Leserin nur so gruselte. Ich hatte Gänsehautmomente voller Nervenkitzel. Hier treibt ein wirklich perfider Täter sein Unwesen. Man kann nicht glauben, wozu Menschen fähig sein können. Ich dachte immer, im Schwarzwald geht es beschaulich zu, aber falsch gedacht. Was für ein spannender, aufregender, packender und fesselnder Krimi-Thriller! Cora Brecht mag ich sehr. Sie ist unerschrocken und mutig und vor allem auch neugierig. Ich habe gebangt, gehofft und gezittert… Toll, dass sie Till, ihrem Jugendfreund, wieder begegnet ist. Und es knistert ziemlich zwischen den beiden. Doch ihre angehende Liebe steht unter keinem guten Stern, denn es gibt einen Serienmörder, der alles durcheinander bringt. Mehr verrate ich nicht. Die Autorin hat geschickt falsche Fährten ausgelegt, einen tollen Spannungsbogen zurechtgelegt und mein Herz schlug bis zum Hals. Bis zum Ende hatte ich keine Ahnung, was hier wirklich vorgeht und welche Beweggründe den Täter zu solchen Taten brachten. Megatoll gelöst! Nun kenne ich auch die Vorgeschichte und bin hellauf begeistert. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter und bin froh, dass ich zu den Büchern dieser Autorin gegriffen habe, denn sie sind auf jeden Fall eine Bereicherung meiner angehenden Bibliothek. Mich hat die Autorin Isa Klink begeistert, fasziniert und komplett überzeugt und ich freue mich auf neue Geschichten von ihr, auf die ich jetzt schon voller Spannung warte.

Das Grauen geht um im Schwarzwald

„Steinkalt“ von Isa Klink ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Schwarzwald beheimatet ist.

Kurz zum Inhalt:
Die Angst geht um im Schwarzwald, wo ein Serienmörder scheinbar willkürlich seine Opfer auswählt. Die Kriminalpsychologin Cora Brecht ist eigentlich nur in der Gegend, um den Verkauf ihres Elternhauses abzuwickeln, wird aber unversehens in den Fall hineingezogen, gerät sogar in Verdacht. Durch die Ermittlungen trifft sie ihren Jugendfreund Till von der Mordkommission wieder. Schließlich beginnt sie auf eigene Faust, nach dem Mörder zu forschen. Ein gefährliches Unterfangen …

Das Cover vermittelt ausgezeichnet die diffuse, unheimliche Stimmung in jenem Wald, wo der Serienmörder sein Unwesen treibt. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der nicht näher beschriebenen Gegenwart. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft, detailreich. Die Kapitel sind kurz, ohne Zeit- oder Ortsangaben, wodurch man chronologisch nicht gut nachvollziehen kann, über welchen Zeitraum sich die Handlung de facto hinzieht. Sehr interessant fand ich den Bezug zu dem Hauff-Märchen „Das kalte Herz“.

Der Einstieg ist gleich heftig – ein Mörder entnimmt seinem Opfer das warme, pulsierende Herz und ersetzt es durch einen kalten Stein, somit ist auch der Titel des Krimis klar. Nach diesem ersten Spannungsmoment lernt man die Protagonisten Cora und Till kennen. Die Spannung steigt erst wieder nach dem Fund der ersten Leiche und steigert sich so nach und nach bis zum dramatischen Showdown. Etliche Spuren und mehrere Verdächtige geben Raum zum Miträtseln. Diverse Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich, insbesondere jene, die in die Gedankenwelt und die Aktionen des Täters führen. Die Einblicke in Coras Privatleben und die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen ihr und Till verjagt zwischendurch so manch verstörende Bilder aus dem Kopfkino und lässt die Gänsehaut wieder abklingen. Das fand ich wohltuend.

Die Protagonisten sind einmal ganz gut vorgestellt worden, mit Stärken und Schwächen. So einiges aus ihrer Vergangenheit wurde offenbart, beide haben Erlebnisse hinter sich, die sie geprägt haben. Cora erschien mir für eine Psychologin etwas zu impulsiv und emotional. Till blieb neben ihr noch etwas farbloser, aber sehr sympathisch. Bin neugierig, wie sich die beiden in den Fortsetzungsromanen entwickeln werden. Auch die Nebenfiguren wirken authentisch und lebendig.

„Steinkalt“ ist ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Serie. Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle – mit dem Team Cora und Till! Mir hat die Lektüre fesselnde Lesestunden beschert – ich vergebe 5 Sterne!