Sub Terra
Sub Terra: Unter dem Eis der Antarktis erforscht ein Team von Spezialisten eine faszinierende Höhlenlandschaft. Nach dem Fund einer 5 Millionen Jahre alten Figur aus makellosem Diamant sucht die Expedition in der Tiefe fieberhaft weiter. Für...
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Sub Terra: Unter dem Eis der Antarktis erforscht ein Team von Spezialisten eine faszinierende Höhlenlandschaft. Nach dem Fund einer 5 Millionen Jahre alten Figur aus makellosem Diamant sucht die Expedition in der Tiefe fieberhaft weiter. Für Ashley Carter, Leiterin der Expedition und Anthropologin, ist die entscheidende Frage: Woher stammt die Figur? Gab es einst Leben in diesem unwirklichen Labyrinth? Was Ashley und ihr Vertrauter, der Höhlenforscher Ben, nicht wissen: Ihr Team ist das zweite, das in diese atemberaubende Welt reiste. Die Forscher, auf deren Spuren sie in die Höhlen vordringen, kehrten niemals zurück.
Das Blut des Teufels: Fast fünfhundert Jahre alt ist die Mumie, die der Archäologe Henry Conklin in einer Höhle hoch oben in den Anden gefunden hat. Doch schnell stellt sich heraus, dass es sich nicht um einen Eingeborenen handelt, sondern um einen spanischen Priester. Und die Mumie ist auf seltsame Weise präpariert: Ihr Schädel wurde mit einer Substanz gefüllt, die aussieht wie reines, flüssiges Gold.
Gleichzeitig entdeckt eine Gruppe junger Archäologen, darunter Conklins Neffe Sam, bei Ausgrabungen im peruanischen Dschungel eine verborgene Schatzkammer der Inkas, gefüllt mit unermesslichen Reichtümern. Ein sensationeller Fund - und eine tödliche Falle!
James Rollins ist selbst begeisterter Höhlenforscher.
Sub Terra / Das Blut des Teufels vonJames Rollins
LESEPROBE
Montag, 20. August, 11.52 Uhr Johns Hopkins Universität Baltimore,Maryland
Professor Henry Conklins Finger zitterten leicht, als er dieletzte Schicht Decken von seinem tiefgekühlten Schatz entfernte. Er hielt denAtem an. In welchem Zustand befände sich die Mumie nach der dreieinhalbtausend Kilometerlangen Reise von den Anden? In Peru hatte er die gefrorenen Überrestesorgfältig in Trockeneis gepackt, aber während der langen Fahrt nach Baltimorehätte alles Mögliche schief gehen können.
Henry fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare, diemittlerweile reichlich mit Grau durchsetzt waren. Immerhin hatte ervergangenes Jahr die Sechzig überschritten. Er hoffte inständig, dass sich seineletzten drei Jahrzehnte der Forschung und der Arbeit im Gelände jetzt bezahlt machten.Eine zweite Chance würde es nicht mehr geben. Der Transport der Mumie von Südamerikahierher hatte ihn fast die gesamten Forschungsgelder gekostet. Und heutzutagegingen neue Stipendien und Forschungsgelder ausschließlich an jüngere Wissenschaftler.Bei Texas A&M wurde er allmählich zum Dinosaurier. Natürlich, man verehrteihn noch, nahm ihn aber trotz aller Hätschelei nicht mehr recht ernst.
Doch seine kürzliche Entdeckung der Ruinen einer kleinenInkastadt hoch in den Anden könnte alles ändern - insbesondere, wenn sie seineumstrittene Theorie bewies.
Vorsichtig zog er das letzte Leinentuch weg. Der Nebel ausdem schmelzenden Trockeneis nahm ihm vorübergehend die Sicht. Er wedelteden Dunst beiseite und da tauchte die Gestalt auf: Die Knie waren an die Brustgezogen und die Arme um die Beine geschlungen, fast wie bei einem Fötus. Genauin dieser Haltung hatten sie die Mumie in einer kleinen Höhle nahe am schneebedecktenMount Arapa entdeckt.
Henry starrte seinen Fund an. Uralte, leere Augenhöhlen erwidertenseinen Blick. Strähnen glatten schwarzen Haars lagen noch immer um den Schädel.Die ausgetrockneten Lippen waren zurückgezogen und enthüllten gelb gewordeneZähne. Nach wie vor hafteten ausgefranste Überreste eines Leichentuchs an derzu Leder gewordenen Haut. Das Tuch war so gut erhalten, dass sogar die schwarzeFarbe auf dem zerrissenen Stoff hell unter der Chirurgenlampe desForschungslabors aufleuchtete.
»O mein Gott!«, rief jemand neben ihm aus. »Das ist unglaublich!«
Henry fuhr ein wenig zusammen. Versunken, wie er war, hatteer die anderen im Raum völlig vergessen. Er wandte sich um und wurde vomBlitzlicht einer Kamera geblendet. Ohne die Nikon vom Auge zu nehmen, trat dieReporterin vom Baltimore Herald zurück und postierte sich füreinen weiteren Schnappschuss. Ihr blondes Haar war zu einem strengenPferdeschwanz zurückgekämmt. Während sie weitere Fotos machte, fragte sie:»Wie alt würden Sie sie schätzen, Professor?«
Henry blinzelte, um die Funken vor den Augen zu vertreiben,und wich einen Schritt zurück, sodass die anderen einen Blick auf die Überrestewerfen konnten. Zwei Wissenschaftler traten mit Untersuchungsinstrumenten heran.
»Ich ... ich würde die Mumifizierung ins sechzehnte Jahrhundertdatieren - vor etwa fünfhundert Jahren.« Die Reporterin nahm ihre Kamera herab,ließ die zusammengekrümmte Gestalt auf dem CT Tisch jedoch nicht aus denAugen. Etwas angewidert kräuselte sie die Oberlippe. »Nein, ich habe gemeint,wie alt war die Mumie bei ihrem Tod?«
»Oh ...« Er schob sich die Drahtgestellbrille höher auf die Nase.»Etwa zwanzig ... Genauer lässt sich das nach einer oberflächlichenUntersuchung nicht sagen.«
Eine zierliche Frau Ende vierzig mit dunklen Haaren, die ihrin seidigen Strähnen bis weit über den Rücken fielen, drehte sich zu ihnen um.Sie gehörte zum zweiköpfigen Ärzteteam. Sie hielt einen Zungenspatel in derHand und hatte den Kopf der Mumie untersucht. »Er war bei seinem Tod zweiunddreißig«,stellte sie nüchtern fest. Dr. Joan Engel war Leiterin der forensischenPathologie an der Johns Hopkins Universität sowie eine alte Freundin vonHenry. Ihre Stellung hier war einer der Gründe, weshalb er die Mumie an dieJohns Hopkins gebracht hatte. Sie führte ihre Feststellung weiter aus. »SeineWeisheitszähne, also die dritten Backenzähne, sind teilweise impaktiert, aberdem Grad der Abnutzung der zweiten Backenzähne und der fehlenden Abnutzung beiden dritten zufolge, müsste meine Schätzung mit einer maximalen Abweichung vondrei Jahren zutreffen. Die CT Untersuchung sollte das Alter noch präziser bestimmenkönnen.«
Während sie sprach, leuchteten ihre Jadeaugen im Kontrastzu ihrem ruhigen Auftreten hell auf. In den Augenwinkeln waren leichteKrähenfüße zu erkennen. Auf ihrem Gesicht zeigte sich keinerlei Ekel, als siedie Mumie untersuchte, nicht einmal, als sie die ausgedörrten Überreste mit denbehandschuhten Fingern hin und her schob. Henry spürte, dass sie ebensoaufgeregt war wie er selbst. Gut zu wissen, dass Joans Begeisterung fürwissenschaftliche Rätsel seit ihrem Studium nicht nachgelassen hatte. Siemachte sich wieder an die Untersuchung, nicht ohne Henry zuvor einen entschuldigendenBlick zugeworfen zu haben, weil sie seiner Einschätzung des Alters der Mumiewidersprochen hatte.
Henrys Wangen röteten sich - eher aus Verlegenheit als ausÄrger. Sie war so scharfsinnig und schlau wie eh und je.
Heftig schluckend versuchte er, die Fassung zurückzugewinnen,und wandte sich der Reporterin zu. »Ich kann hoffentlich beweisen, dass dieÜberreste, die in dieser Inkasiedlung gefunden wurden, eigentlich zu einemanderen Volk peruanischer Indianer gehören, nicht zu den Inka.«
»Was wollen Sie damit sagen?«
»Seit langem ist bekannt, dass die Inka ein Kriegervolk waren,das oft benachbarte Völker eroberte und seine Städte über denen der anderenerrichtete. Es verleibte sie sich regelrecht ein. Anhand meiner Untersuchungenvon Macchu Picchu und anderer Ruinen in abgelegenen Berggegenden der Anden habeich die Theorie entwickelt, dass die Inka aus dem Tiefland diese Städte in denWolken nicht erbaut, sondern von einem anderen, vor ihnen existierenden Volk übernommenhaben. Sie haben diesen Vorfahren den Platz in der Geschichte geraubt, den siesich als die geschickten Architekten der Bergstädte verdient hatten.« Henrynickte zu der Mumie hinüber. »Ich hoffe, der Bursche da kann diesen historischenIrrtum korrigieren.«
Die Reporterin schoss ein weiteres Foto, musste dann jedochzurücktreten, als das Ärzteteam sich an die Untersuchung des unteren Teils derMumie machte. »Warum glauben Sie, dass diese Mumie Ihre Theorie untermauern kann?«,fragte sie.
»Die Grabstätte, in der wir sie entdeckt haben, ist mindestensein Jahrhundert älter als die Ruinen der Inka, was darauf hindeutet, dass wires hier möglicherweise mit den wahren Erbauern der Bergfestung zu tun haben.Außerdem ist diese Mumie einen guten Kopf größer als der durchschnittlicheInka in dieser Region ... sogar seine Gesichtszüge unterscheiden sich. Ichhabe die Mumie hierher gebracht, um zu beweisen, dass sie nicht zu den Inkagehört, sondern zu den wahren Architekten dieser außergewöhnlichen Städte. Mitden hier vorhandenen Genkarten kann ich beweisen ...«
»Henry«, unterbrach ihn Joan erneut. »Vielleicht möchtestdu dir das hier mal ansehen.«
Die Reporterin trat beiseite, um Henry Platz zu machen, undhob erneut ihre Nikon, die ihr halbes Gesicht bedeckte. Henry schob sichzwischen Joan und dem anderen Arzt durch, die den Rumpf des Leichnamsabgetastet hatten. Engels Assistent, ein junger Mann mit sandfarbenem Haar undgroßen Augen, hatte sich über die Mumie gebeugt und zog vorsichtig mit einerPinzette eine lange Schnur aus einer Hautfalte am Hals der Gestalt.
Joan zeigte darauf. »Ihm wurde die Kehle durchgeschnitten«,meinte sie und zerteilte die lederartige Haut, sodass die Knochen daruntersichtbar wurden. »Ich muss noch eine mikroskopische Untersuchung vornehmen,damit ich ganz sicher sein kann, aber ich würde sagen, die Verletzung ist antemortem entstanden.« Sie warf Henry und der Reporterin einen Blick zu. »VorEintritt des Todes«, übersetzte sie. »Und war höchstwahrscheinlich dessen Ursache.«
Henry nickte. »Die Inka hatten eine Schwäche für Blutrituale.Viele waren mit Enthauptung und Menschenopfern verbunden.«
Der Assistent der Ärztin arbeitete weiter an der Verletzungund holte ein Stück Schnur hervor. Er hielt inne und sah seine Mentorin an. »Ichhalte es für ein Halsband«, murmelte er und zog weiter. Bei dieser Bewegungregte sich etwas unter dem Gewand.
Joan hob ihren Blick zu Henry - eine schweigende Bitte umdie Erlaubnis, fortzufahren.
Er nickte.
© Ullstein Buchverlage
Übersetzung: Alfons Winkelmann (Das Blut desTeufels) und Rudolf Krahm (Sub Terra)
Interviewmit JamesRollins
DerSchauplatz Ihres Bestsellers Operation Amazonas" war der südamerikanischeDschungel. Nun führen Sie den Leser mit Mission Arktis" an den Nordpol. Kann mansagen, dass einer der Hauptdarsteller Ihrer Thriller immer auch die Naturselbst ist?
Absolut! Jede Geschichte ist unmittelbar mit der Umgebung, in der siespielt, verbunden. Die Charaktere entwickle ich auch mit dem Gedanken, inwelcher Landschaft die Geschichte spielt, ob es sich nun um die Volksstämme amAmazonas oder die Inuit im eisigen Norden handelt. Kultur, Geschichte,Mythologie: Sie alle sind untrennbar mit der Natur verbunden. Deshalb ist esmir sehr wichtig, alles so eindrücklich und lebendig wie möglich zu schildern.
IhreNaturbeschreibungen in Mission Arktis" sind derart eindringlich, dass man deneisigen Wind zu spüren glaubt. Waren Sie selbst schon einmal dort?
Am Nordpol war ich noch nicht, aber ich habe Alaska bereist mit seinerTundra und seinen unendlichen Weiten. Allerdings habe ich den Nordpol schon einmalüberflogen, in einem kleinen Buschflugzeug.
In Mission Arktis" stößt ein amerikanisches Forschungs-U-Boot auf eine verlassenerussische Forschungsstation und ein grausiges Geheimnis. Welche Recherchenmachen Sie für Ihre Bücher?
Ich brauche normalerweise drei bis vier Monate für die Recherchen zueinem Buch. In dieser Zeit lese ich alles Wichtige, spreche mit Experten, macheReisen usw. Und auch danach sind die Recherchen keineswegs beendet. Denn währenddes Schreibens braucht fast jede einzelne Seite noch einmal einen kleinenExtra-Check. Insofern hören die Recherchearbeiten eigentlich nie auf. Schreibenund Recherchieren sind miteinander verwoben.
Das ist eine sehr wichtige Frage! Ich untersuche sie eigentlich in allmeinen Büchern. Fortschritt hat immer zwei Seiten. Die Menschheit hat einenPreis zu bezahlen, und auch unsere moralischen Werte stehen auf dem Prüfstand.Wir erleben ja gerade eine Bewegung gegen bestimmte wissenschaftlicheForschungsrichtungen, wie zum Beispiel das Klonen oder die Arbeit mitStammzellen. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass der technischeFortschritt in immer größeren Schritten voranschreitet. Die Menschen kommen dagar nicht mehr hinterher. Wer versteht denn noch, was da wirklich vor sichgeht? Wir sind ja gar nicht mehr fähig, den Fortschritt leidenschaftslos undobjektiv zu beurteilen. Und diese Unsicherheit, dieses Unbehagen, diese vielenoffenen Fragen und Zwickmühlen sind hervorragender Stoff für meineWissenschafts-Thriller.
IhreThriller sind Action pur. Als Leser fühlt man sich bisweilen wie auf einerAchterbahnfahrt. Wie schalten Sie nach einem Arbeitstag ab? Oder sind IhreHelden, während Sie an einer Geschichte schreiben, immer bei Ihnen?
Während des Schreibens sind die Figuren eigentlich ständig bei mir. MeineGedanken kreisen viel um sie. Trotzdem ist es natürlich wichtig, auch malAbstand zu gewinnen. Ich bin jeden Tag im Fitnessstudio und liebe es, an denWochenenden in die Berge zu gehen zum Klettern oder Mountainbikefahren.
WelcheAutoren lesen Sie am liebsten? Und lesen Sie zur Unterhaltung oder zur Recherche?
Ich werde niemals aufhören zu lesen. Unmöglich! Natürlich lese ichtäglich sehr viel, um zu recherchieren, aber auch einfach nur zur Unterhaltung.Ich lese zum Beispiel, während ich auf dem Laufband trainiere, und würde auch niemalsohne ein Buch zu Bett gehen. Zu meinen Lieblingsautoren gehören MichaelChrichton - es ist einfach eine Freude zu lesen, wie er über Wissenschaftschreibt -, Douglas Preston und Lincoln Child, für ihre einfallsreichen,spannenden Geschichten, George R. R. Martin, weil er Geschichte und Fantastischesso meisterhaft zu verbinden versteht, und Nevada Barr, die die unglaublichstenSzenarien entwickeln kann. Ich könnte ewig so weitererzählen - die Liste ist einfachendlos!
Die Fragen stellte Eva Hepper,Literaturtest.
- Autor: James Rollins
- 2006, 1038 Seiten, Maße: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Krahm, Rudolf; Winkelmann, Alfons
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 354826428X
- ISBN-13: 9783548264288
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