Teufelsglaube und Hexenprozesse
Diese Textsammlung liefert eine profunde historische Aufarbeitung der Themen Hexenverfolgung und Teufelsglauben der Zeit zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. Die Herkunft des Hexenwahns wird genau aufgezeigt, die wesentlichen Epochen der Hexenprozesse werden dargestellt.
Diese Textsammlung liefert eine profunde historische Aufarbeitung der Themen Hexenverfolgung und Teufelsglauben der Zeit zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. Die Herkunft des Hexenwahns wird genau aufgezeigt, die wesentlichen Epochen der Hexenprozesse werden dargestellt.
Die Da-Vinci-Diätvon Stephen Lanzalotta
LESEPROBE
Kapitel 1
Da Vinci, der goldene Schnitt und - Wasgibt s zum Essen?
Der klügste und größte Lehrer istdie Natur selbst.
Leonardo da Vinci
Der Mensch erreicht den Gipfel derWeisheit, wenn alles, was er tut, so selbstverständlich ist wie das, was dieNatur tut.
I Ching
Mailand, Winter 1492
Leonardo legt den Stift aus seinerlinken Hand und nimmt ein Stück Bigio, einVollkornbrot, auf. Er tunkt es in eine Schale mit dampfender Minestra, einer typischen Mailänder Gemüsesuppe ausWirsing und verschiedenen Wurzelgemüsen.Gedankenverloren spießt er ein Stück Gemüse auf die Gabel in seiner rechtenHand. In Reichweite befinden sich einige dünne Scheiben von cremigem TaleggioKäse und eine Flasche mit Wein aus den Weinbergenseines Förderers Ludivico di Sforza, dem Herzog vonBari.
Die Suppe erinnert Leonardo an die Minestrone aus seiner toskanischen Heimat Florenz, würzig,mit viel Fleisch - meist gehacktem und gebratenem Hühnerklein und Schwei-nefleisch - und einer Mischung aus gedünstetenKräutern, Gewürzen und Pfefferkörnern. Der Herzog war ziemlich überraschtgewesen, als Leonardo diese Suppe für ihn gekocht hatte. Der lombardische Herrscher aß gern Schweinefleisch und kannteLeonardos Ruf als hervorragender Koch, aber aus der Küche eines Vegetariershätte er ein solches Gericht nie erwartet.
Leonardo malte zu jener Zeit nichtviel, da sich der Herzog momentan mehr für Stadtplanung und Bauwesen interessierte- Stadtmauern und -gräben, Kriegsmaschinen und Ähnliches. Aber der Herzog hatteein Fresko für das Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie vorgeschlagen,und Leonardo plante im Geiste schon die Darstellung einer Mahlzeit mit Brot undWein. Ohne es seinen Gönner wissen zu lassen, spielte der Künstler mit demGedanken, durch dieses Werk eine Botschaft zu vermitteln, die so groß, sounerwartet und so schockierend war, dass er ihre tiefere Bedeutung, wennüberhaupt, nur verschlüsselt darstellen konnte.
Zunächst beschäftigt sich Leonardoslebhafter Verstand allerdings damit, die Geometrie jenes Werkes genau zu planen,das einmal eines seiner größten werden sollte. Während er die Schale anhebt,um den letzten Schluck Suppe zu trinken, denkt er darüber nach, das neue,monumentale Werk in dem Verhältnis zu unterteilen, das er sectioaurea nennt - den goldenen Schnitt. Er stellt sichvor, wie sich die Linien aufeinander beziehen und dabei bestimmte Winkelbilden. Wenn die Proportionen, die den Aufbau eines Gemäldes bestimmen, richtigsind, das weiß er, so wird die Ästhetik des Bildes im Betrachter etwas zumSchwingen bringen.
Leonardo hebt die Schale an seineLippen, trinkt den Rest Suppe und wischt die letzten Tropfen mit einem StückKruste aus. Was er genießt, birgt ein Geheimnis: Den Schlüssel zu einem langenLeben und guter Gesundheit hält er buchstäblich in seiner Hand.
In dieser erdachten Szene beendeteines der größten Genies der Menschheit eine Mahlzeit, die so ideal zusammengestelltund proportioniert ist wie seine Meisterwerke. Was Leonardo auf den Tischbrachte, war so ausgewogen wie alles, was er in seiner langen Laufbahn bewusstentwarf - eine Laufbahn, in der er viel Energie darauf verwandte, jene altemathematische Formel zu erforschen und anzuwenden, die als goldener Schnittbezeichnet wird. Leonardo hat die Formel des goldenen Schnitts in seiner Kunstmit Sicherheit ganz bewusst angewandt, bei der Planung von Mahlzeiten hat ersie jedoch wohl eher intuitiv eingesetzt. Leonardo nutzte einfach die unglaublicheVielfalt frischer, vollwertiger Lebensmittel, die ihm zur Verfügung stand, undkonnte so eine ausgewogene Ernährung erreichen. Grundlage der Ernährung warenfür ihn die drei Elemente Brot, Wein und Käse. Er nahm dadurch die dreiwichtigsten Makronährstoffe zu sich - Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett. DieProportionen, in denen diese Nährstoffe auf dem Teller zusammengestellt sind,haben große Auswirkungen auf die Gesundheit, genau wie die Proportionen auf derLeinwand ausschlaggebend für ein harmonisches Gesamtbild sind.
Leonardo selbst profitierte vondieser Ernährungsweise. Er war sein Leben lang schlank und für seine Kraftberühmt. (Man sagte ihm nach, er könne mit einer Hand ein Hufeisen biegen odermit bloßen Händen ein Pferd anhalten, das in vollem Galopp an ihmvorbeipreschte.) Er wird allgemein als einer der größten Denker der Menschheitangesehen.
Ich kann Ihnen nicht garantieren,dass Sie, wenn Sie sich ähnlich ernähren wie Leonardo, ebenfalls eine großeMalerin, Erfinderin, Architektin, Ingenieurin, Botanikerin, ein großer Anatom,Astronom oder Bildhauer werden. Aber ich verspreche Ihnen, dass Sie schlankerund kräftiger werden, wenn Sie Ihre Nahrungsmittel so zusammenstellen und aufQualität und Ausgewogenheit achten, wie da Vinci es tat. Die richtigen Proportionenbei der Zusammenstellung der Nahrungsmittel führen garantiert bald zu einerVeränderung Ihrer eigenen Proportionen. Sie müssen nur Da Vincis»Ernährungs-Code« knacken und die einfache Methode erlernen, die das Geheimnisvon leichter Gewichtsabnahme in sich birgt: die Auswahl der Nährstoffe und denStoffwechsel optimieren. ( )
© Wilhelm Heyne Verlag
Übersetzung: Ruth Niel
- Autor: Stephen Lanzalotta
- 2007, 4. Aufl., 202 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgeber: Schwaiger, Georg
- Herausgegeben: Georg Schwaiger
- Verlag: Nikol Verlag
- ISBN-10: 393787268X
- ISBN-13: 9783937872681
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