Tutanchamun - Die Wächter des Todes
"Wollen Sie erfahren, wer Sie wirklich sind?"
Ein anonymer Brief lockt Mark Wilder nach Kairo. Dort trifft er auf einen Nachkommen der altägyptischen Amon-Priester, der ihn mit einer Mission beauftragt, die ihm seine wahre...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
13.00 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Tutanchamun - Die Wächter des Todes “
"Wollen Sie erfahren, wer Sie wirklich sind?"
Ein anonymer Brief lockt Mark Wilder nach Kairo. Dort trifft er auf einen Nachkommen der altägyptischen Amon-Priester, der ihn mit einer Mission beauftragt, die ihm seine wahre Identität enthüllen soll: die Suche nach Tutanchamuns letztem Geheimnis. Doch dabei weckt Wilder nicht nur die Dämonen seiner Vergangenheit, sondern stört auch die letzte Ruhe des verfluchten Pharaos. Und nun sind die Wächter des Todes, die seit jeher das Grab beschützen, hinter ihm her.
Klappentext zu „Tutanchamun - Die Wächter des Todes “
Der neue Mystery-Roman des französischen Bestsellerautors"Wollen Sie erfahren, wer Sie wirklich sind?" Ein anonymer Brief lockt Mark Wilder nach Kairo. Dort trifft er auf einen Nachkommen der altägyptischen Amon- Priester, der ihn mit einer Mission beauftragt, die ihm seine wahre Identität enthüllen soll: die Suche nach Tutanchamuns letztem Geheimnis. Doch dabei weckt Wilder nicht nur die Dämonen seiner Vergangenheit, sondern stört auch die letzte Ruhe des verfluchten Pharaos. Und nun sind die Wächter des Todes, die seit jeher das Grab beschützen, hinter ihm her ...
Lese-Probe zu „Tutanchamun - Die Wächter des Todes “
Während Mark Wilder diese unglaubliche Nachricht bestimmt zum zehnten Mal las, rempelte er einen Spaziergänger an. Verlegen entschuldigte er sich, hob den Kopf, und sein Blick fiel auf den Obelisken, den man 1881 im Central Park aufgestellt hatte. Man hatte ihm den Spitznamen "die Nadel Cleopatras" gegeben, obwohl der Obelisk aus der Zeit von Thutmosis III. stammte, einem der größten Pharaonen des alten Ägypten. Dessen lange Regentschaft - sie dauerte über fünfzig Jahre - stand unter dem Schutz von Thot, dem Gott der Wissenschaft. Von ihm stammt Das Buch des verborgenen Zimmers, in dem die Seele des Königs in neuem Glanz erstrahlte.Aber Mark Wilder, der ziellos umherstrich, hatte kein Auge für den imposanten Stein, der die Wolken zu zerschneiden schien und die positiven Energien anzog. Die Hieroglyphen auf dem Obelisken kündeten vom Sedfest, bei dem die Götter Thutmosis III. neue Kräfte für seine Herrschaft verliehen hatten, und berichteten von der Fähigkeit des Pharaos, auf magische Weise Himmelskraft auf die Menschen zu übertragen. Wie fern von alledem war das heutige New York mit seiner Businesswelt, in der Anwälte ihrem unbarmherzigen Geschäft nachgingen! Mark Wilder war einer der erfolgreichsten von ihnen. Eine Karriere in der Politik war ihm sicher, der Posten eines Senators war dabei das Mindeste. Er hatte die uneingeschränkte Aufmerksamkeit einflussreicher Männer aus der Umgebung des Präsidenten erregt, denn er besaß alle Fähigkeiten, die man braucht, um hohe Staatsämter zu bekleiden. Mark war die perfekte Verkörperung des amerikanischen Traums.
Aber Mark wollte sich eine Verschnaufpause gönnen. Er war zweiundvierzig Jahre alt, dabei in bester körperlicher Verfassung. Er lief Marathon, und beim Tennis konnte er es mit den besten Spielern aufnehmen. In seinem Beruf musste er sich nichts mehr beweisen. Seine Erfolge sprachen für sich. Geld hatte er genug, und so hatte der eingefleischte Junggeselle beschlossen, sich ein Sabbatical zu nehmen, die Welt zu
... mehr
bereisen, fremde Länder und Kulturen kennenzulernen, um so den Kopf wieder freizubekommen. Dutsy Malone, seine rechte Hand, würde sich um die Kanzlei und die laufenden Geschäfte kümmern. In dringenden Fällen könnte er ihn jederzeit kontaktieren.
Mark hatte gerade seine Reiseroute festgelegt, als er diesen merkwürdigen Brief aus Kairo erhielt. Anscheinend erlaubte sich da jemand einen üblen Scherz mit ihm! Wäre der Brief einen Monat früher eingetroffen - er musste sich damals mit einem unerbittlichen Kontrahenten auseinandersetzen, gegen den er schließlich doch noch souverän gewann -, hätte er ihn in den Papierkorb befördert. Aber so kurz vor seiner Abreise zögerte er. Sein Jagdinstinkt warnte ihn vor einer zu vernunftgesteuerten Reaktion.
Mit großen Schritten durchmaß er den Central Park, auf dem Weg zu seinem luxuriösen Büro in Manhattan. Im Gehen hatte er oft schwierige Probleme gelöst. Deshalb fuhr er auch nie mit dem Wagen, und anstelle des Fahrstuhls benutzte er, sooft es ging, die Treppe.
In den ersten drei Monaten des Jahres 1951 hatte seine Kanzlei aufsehenerregende Triumphe gefeiert; sie galt jetzt als die erfolgreichste von ganz New York. Die besten Fachleute wetteiferten darum, zu seinem Team zu gehören. Auch Dutsy Malone mit seinem unfehlbaren Riecher war einer von ihnen.
Dutsy war Marks Vertrauter und sein einziger wahrer Freund. Er war nicht neidisch auf seinen Chef, ihm genügte es vollkommen, die zweite Geige zu spielen.
"Da bist du ja wieder!", rief Dutsy und zog an seiner kubanischen Zigarre. "Bevor du dich aus dem Staub machst, brauche ich deine Meinung zu drei dicken Aktenordnern. Danach organisiere ich das Notwendigste für die Zeit deiner Abwesenheit. Und da ich davon ausgehe, dass dein Sabbatical höchstens drei Wochen dauert, kehrt hier bald wieder der Alltag ein. Drei Wochen, ich übertreibe . Nach zwei Wochen in Hotels und am Strand, mit Mädchen, die ebenso schön wie blöd sind, und nach diversen touristischen Führungen stirbst du vor Langeweile und nimmst den ersten Flieger nach New York."
Dutsy Malone schnalzte mit seinen Hosenträgern, so sicher war er sich seiner Vorhersage. Dabei schaute er sich diesen Mann mit der hohen Stirn, den braunen Augen, dem durchtrainierten Körper, der alles immer in Ruhe anging, genau an. Schon immer hatte er Mark aufrichtig bewundert.
"Was hältst du von diesem Brief?", fragte Mark, während er ihn seinem Freund reichte.
Dutsy war sprachlos.
"Die reinste Spinnerei! Du gibst doch nichts auf dieses wirre Gekritzel eines Geisteskranken. Außerdem ist der Brief gar nicht unterschrieben!"
"Ich kenne Ägypten überhaupt nicht. Das würde mich schon reizen."
"Ich kenne Ägypten! Dieses Land ist ein einziges Pulverfass. Hast du etwa den Krieg von 1948 vergessen? Die Israelis haben die Ägypter vernichtend geschlagen, und in Kairo gab es schlimme Unruhen mit zahllosen Anschlägen gegen westliche Firmen, gegen Kaufhäuser, Kinos, Vertretungen englischer und französischer Unternehmen und natürlich gegen jüdische Einrichtungen. Bomben sind im jüdischen Viertel explodiert. Dabei starben viele Menschen."
"Der Krieg ist vorbei, Dutsy."
"Da irrst du dich gewaltig! Seit der Anerkennung des Staates Israels durch die Westmächte ist die Lage weiter extrem angespannt. Ägypten hat keinen Friedensvertrag unterzeichnet. Es hat nur einem Waffenstillstand zugestimmt, und der kann jederzeit gebrochen werden."
"König Faruk scheint aber kein blutdürstiger Eroberer zu sein", erwiderte Mark Wilder.
"Er hat einen langen Atem und ist unberechenbar. Im Sommer 1948 hat er westliches Vermögen beschlagnahmt. Wer Glück hatte, war nicht im Land. Die anderen hat man eingesperrt. Viele, die schon lange in Ägypten lebten, wurden ausgeraubt. Und die Soldaten Faruks sind, unterstützt von der politischen Polizei, nicht vor Attentaten zurückgeschreckt und haben französische Militärs getötet. Nur die Engländer bieten ihm erfolgreich die Stirn. Aber er will sie vertreiben, den Sueskanal wieder in seinen Besitz bringen, um sich als geistlicher und weltlicher Führer im Nahen Osten zu profilieren."
Mark lächelte.
"Wenn man den Zeitungen glauben darf, verbringt er seine Zeit lieber damit, riesige Summen in den Kasinos von Alexandria, Monte Carlo und Deauville zu verspielen."
Dutsy Malone kaute auf seiner Zigarre.
"Nun gut. Dieser aufgeblähte Fettwanst ist wohl ein unverbesserlicher Zocker. Ihm scheint es nichts auszumachen, mehr als fünfzigtausend Dollar in einer Nacht zu verlieren. Aber trotzdem gehört er zu denen, die ihre Gegner ausschließen."
"Zu denen ich nicht gehöre", stellte der Anwalt fest. "Ich bin nur ein einfacher Tourist. Sein Thron gerät durch mich nicht in Gefahr."
"Mark, fahr da nicht hin! Du verschwendest nur deine Zeit. Gönn dir ein paar schöne Tage in der Karibik und komm schnell wieder zurück!"
"Aber herauszufinden, wer ich wirklich bin, das klingt doch verlockend."
"Verdammt noch mal! Willst du dich in die Höhle des Löwen begeben?"
"Dutsy, das Leben kann seltsam sein. Und wenn man mir schon die Gelegenheit bietet, ein Geheimnis zu lüften ."
Malone schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
"Was die Metaphysik doch alles mit uns anstellt! Also gut, mach die Fliege. Amüsier dich in Kairo, schau dir die Pyramiden und deine Kirche Sankt Sergius an. Richte der Sphinx einen schönen Gruß von mir aus und dann tanze hier wieder an. Denn hier wartet eine Menge Arbeit auf dich."
Im Herzen des alten Kairo genoss Pater Pachom die Friedfertigkeit des Alters. Die Zeit schien den gelehrten Greis vergessen zu haben. Er besaß eine riesige Bibliothek, in der sich ägyptische, koptische, griechische und armenische Schriften stapelten. Der Pater war hieroglyphenkundig, und er empfing gern junge Forscher, die wertvolle Ratschläge von ihm bekamen.
An diesem Morgen bekam er Besuch von einer sehr aufgeregten Händlerin, die ihn um einen Rat der besonderen Art bat: "Mein Vater, helfen Sie mir! Ich flehe Sie an!"
"Was ist denn los, mein Kind?"
"Ich bin vom Teufel besessen."
"Und woher nimmst du die Gewissheit?"
"Die Kunden kaufen mir meine Körbe nicht mehr ab, mein Mann interessiert sich nicht mehr für mich, und die Kinder gehorchen mir nicht mehr."
"Schwere Zeiten durchlebt jeder einmal."
"Nein, mein Vater, der Teufel steckt dahinter. Gestern waren meine Hände voller Blut. In der Nacht rumpelt mein Bett, die Möbel knarren, und ein schwarzes Wesen wandert durchs Haus und lacht höhnisch. Erlösen Sie mich, ich flehe Sie an!"
"Hast du deinen Pfarrer aufgesucht?"
"Er kann mir nicht helfen. Jeder weiß, dass Sie der größte Teufelsaustreiber von Kairo sind und Hunderte von Opfern aus seinen Fängen befreit haben. Lassen Sie mich nicht im Stich, erbarmen Sie sich!"
"Dann will ich sehen, was ich tun kann."
In den Augen der Händlerin stieg Hoffnung auf, und sie ließ sich bereitwillig untersuchen.
Pater Pachom tastete ihre Hände und Füße ab, legte das Ohr auf ihre Brust und die Hand auf ihren Nacken.
"Es besteht kein Zweifel. Ein Afarit hat von dir Besitz ergriffen. Das ist ein aggressives Geschöpf, das dir den Atem raubt und dein Blut verdirbt."
"Können Sie mich retten?"
"Ich will es versuchen. Knie nieder und bete!"
Die Besessene tat wie befohlen.
Der Pater zog ein langes weißes Gewand an. Nur in dieser Farbe konnte er mit den unsichtbaren Kräften in Verbindung treten.
Dann schlug er in einem Zauberbuch nach, das aus der Zeit der Ptolemäer stammte, und sagte eine Reihe von jahrhundertealten Sprüchen auf, mit denen er sich direkt an den König der Dämonen wandte. Damit zwang er ihn, ihm zu antworten und ihm die Identität des Afariten preiszugeben, der die Unglückliche quälte. Es handelte sich um ein unersättliches Nagetier, das eine neidische Verwandte geschickt hatte.
Pachom formte aus Wachs eine Statue, in die er den Namen des Übeltäters eingravierte. Dann verbrannte er sie in einem bronzenen Schälchen.
Die Besessene verzog das Gesicht und fiel auf den Rücken, die Hände gekreuzt.
Während der Afarit in den Flammen aufging, verbrannte der Pater Weihrauch und benetzte Stirn, Brust, Hände und Füße der Frau mit Weihwasser.
Besänftigt stand sie wieder auf.
"Mir geht es gut, richtig gut."
"Mein Kind, du bist erlöst. Tünche die Tür zu deinem Schlafzimmer rot, und trag diesen Talisman immer bei dir."
Der alte Mann überreichte der jungen Frau ein kleines Stück Leinen, auf dem unentzifferbare Zeichen standen.
"Mein Vater Wie kann ich Ihnen nur danken? Ich gebe Ihnen die Hälfte von allem, was ich besitze. Ich ."
"Ich will nichts, mein Kind. Dass du erlöst bist, ist mir Lohn genug."
Die Händlerin küsste die Hände des Exorzisten.
"Möge Gott Sie auf all Ihren Wegen beschützen!"
"Sein Wille geschehe!"
Leichten Herzens und glücklich machte sich die Händlerin auf den Weg.
Pachom sperrte die Tür zu seinem Domizil gleich zweimal ab und stieg in einen unterirdischen Raum, dessen Existenz nur er kannte.
Wer hätte gedacht, dass sich unter dem Gewand eines koptischen Mönchs, der zudem von der gesamten christlichen Gemeinde Kairos verehrt wurde, der letzte Priester des Gottes Amun versteckte? Denn trotz der Christianisierung Ägyptens und der ihr folgenden arabischen Invasion lebte die ursprüngliche Tradition weiter. Gewiss hatten die meisten Anhänger das Land, in dem sie nicht mehr gelitten waren, verlassen und im Westen Zuflucht gesucht. Dort hatten sie Gemeinden gegründet und Kathedralen gebaut, wo die alte Botschaft symbolisch weitergegeben wurde. Aber selbst in Ägypten hatten einige Clans mehr schlecht als recht überlebt.
Doch jetzt drohte diese lange Verbindungslinie für immer unterbrochen zu werden.
Die unterirdische Kapelle war ein Ort für die Ewigkeit. Sie war von Pachoms Ahnen erbaut worden, zu jener Zeit, als die Welt der Pharaonen schon dem Untergang geweiht war. Man betrat sie über eine Schwelle aus rosa Granit, ihr Boden war silbern. Zwei Säulen in Form der Lotusblüte erhoben sich, es gab einen Sockel für das Sonnenboot aus Akazienholz und einen Tisch für Opfergaben. In ihrem Hauptraum konnte man eine Figur aus Gold entdecken, die die Göttin Maat darstellte, Symbol für die Gerechtigkeit und das Gleichgewicht der Welt.
Im Namen all seiner verstorbenen Glaubensbrüder feierte Pachom hier jeden Morgen das Ritual zur Erweckung der göttlichen Kräfte. Der Name bedeutete "der Getreue Chnums". Dieser Gott, mit dem Antlitz eines Widders, schenkte mit seiner Töpferscheibe Mensch, Tier und Pflanzen das Leben. In einer Welt, die sich den schlimmsten Verrücktheiten, dem Chaos und der Grausamkeit ausgeliefert hatte, behütete Pachom einen Hort der Harmonie.
Aber bald würde sein Herz zu schlagen aufhören, und er würde den Weg all seiner Vorfahren gehen. Doch vorher musste er noch die zentrale Botschaft weitergeben, die er in seinem Herzen trug. Er selbst hatte keinerlei Vorteil davon. Diese Aufgabe war wichtiger als er selbst und sein ganzes Zeitalter. Vielleicht war das Unterfangen sinnlos, aber er hatte es versprochen. Andernfalls würde seine Seele vor dem Tribunal des Osiris diesem zum Fraß vorgeworfen werden.
Es war auch dieser letzte Priester Amuns gewesen, der an Mark Wilder geschrieben hatte. Er hatte ihn zu einem Gespräch gebeten, bei dem er ihn über seine wahre Identität aufklären wollte.
Aber würde ein glänzender Handelsanwalt aus Amerika, dessen Ehrgeiz grenzenlos war, sich für einen so befremdlichen Brief überhaupt interessieren?
Pachom sprach die Formeln des Rituals der "Mundöffnung", der "Opfergabe des Pharaos" und der "Ankunft in Frieden". Diese kündeten von der wiedervereinten Seele des Sonnengottes Re mit Osiris, dem Gott der Dunkelheit. Ein sanftes Licht erfüllte das Heiligtum, und der Betende spürte beinahe die Anwesenheit seiner Vorgänger, die über Jahrtausende das Band zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren aufrechterhalten hatten.
Würde Amun, der Gott, der sich verbirgt, bereit sein, ihm zu antworten, dieser Eine, der so vielem Leben einhauchte, und dabei immer der Eine blieb?
Am Ende des Rituals fiel Pachoms Blick auf die Kopie des Briefs, den er an Mark Wilder geschickt hatte.
An dessen unteren Rand hatte Pachom eine Hieroglyphe gekritzelt. Sie zeigte zwei Beine in Bewegung. Die Bedeutung war ausgesprochen leicht zu entziffern: Mark Wilder wird kommen.
Mark Wilder war kurz nach dem Start seines Flugzeugs eingeschlafen und wachte erst bei der Landung auf. Das Flugzeug schien ein idealer Ort der Erholung für ihn zu sein. Über den Wolken, für jedermann unerreichbar, konnte er die Zeit endlich dazu nutzen, etwas zu schlafen.
Die Einreiseformalitäten gingen in einem fröhlichen Durcheinander vonstatten, auch wenn die Polizisten und Zollbeamten nicht gerade freundlich dreinblickten. Bei der Gepäckabholung lernte der Rechtsanwalt sein erstes arabisches Wort, das zugleich eines der wichtigsten war: Bakschisch, Trinkgeld. Die große Kunst bestand darin, es richtig zu dosieren. Der Flughafen befand sich mitten in der Wüste, in der Nähe des antiken Heliopolis, das heute ein schicker Vorort der Hauptstadt war. Er verband die moderne Welt mit der alten der Pharaonen.
Während Mark nach jemandem Ausschau hielt, der ihn abholen sollte, ertönte plötzlich eine laute Stimme: "Mark! Bist du's oder bist du's nicht?"
"John!"
"Was für eine Freude, dich wiederzusehen! Bist du als Tourist hier oder geschäftlich?"
"Als Tourist."
"In welchem Hotel wohnst du?"
"Im Mena House."
"Sehr gute Wahl! Wenn du willst, nehme ich dich mit."
Mark entdeckte eine kleine Gestalt, die Mühe hatte, sich Platz zu verschaffen. Sie wedelte mit einem Schild, auf dem sein Name stand.
"Man erwartet mich und ."
"Keine Sorge! Ich kümmere mich darum."
Die kleine Gestalt zeigte sich sehr zufrieden mit dem Bakschisch, das sie erhalten hatte, und John eroberte einen Gepäckwagen.
"Ich will deinen Zeitplan aber nicht durcheinanderbringen", sagte Mark.
"Mein Alter, du bist gerade im Orient gelandet. Hier ist die Zeit dehnbar. Beruhige dich also. Ich habe einen Kunden zum Flughafen begleitet, und meine nächste Verabredung habe ich erst gegen Mitternacht mit einem Politiker. Kairo ist eine Stadt, die niemals schläft. Und nachmittags halten die Beamten eine ausgedehnte Siesta."
John Hopkins war ein agiler, mittelgroßer Mann in den Vierzigern mit braun gebrannter Haut. Dem internationalen Händler fiel das Geschäftemachen leicht. Er besaß eine scharfe Intelligenz, reiste gern und viel und konnte auch mit undurchsichtigen Ländern komplizierte Verträge abschließen. Dabei hatte er mehrmals erfolgreich die Hilfe von Marks Kanzlei in Anspruch genommen. Außerhalb der Geschäftsbeziehungen hatten die beiden Männer Gefallen aneinander gefunden, sie hatten sich einige Tennispartien geliefert, bevor sie sich danach kulinarischen Genüssen hingegeben hatten.
John Hopkins steuerte seinen Mercedes durch einen Verkehr, der einem den Verstand rauben konnte.
"Es gibt hier nur eine Verkehrsregel", erklärte er, "und die lautet: das gegnerische Fahrzeug einschüchtern! Die Verkehrsschilder sind reine Dekoration. Willkommen in Kairo, Mark! Eine aufreibende Stadt, einfach und kompliziert zugleich. Im Osten befinden sich die alten Viertel mit ihren zahllosen Moscheen und Palästen, die mehr oder weniger nur noch Ruinen sind; im Westen sind die modernen Viertel, ein Stück Europa mit Hotels, Geschäften und privaten Klubs. Dort wird man königlich empfangen, denn hier verkehrt die feine Gesellschaft. Wenn du Geld hast, wartet ein schönes Leben auf dich!"
Der Mercedes überholte einen vollgestopften Autobus. Trauben von Menschen klebten an den Fenstern.
"Die Überbevölkerung ist das Hauptproblem. 1930 hatte Kairo sechzehn Millionen Einwohner, und bald werden es schon fünfundzwanzig sein! Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Bevölkerung noch schneller wachsen wird. Die Bauern verlassen das Land in Richtung Stadt, wo sie hoffen, bessere Lebensbedingungen zu finden. Und kein Verbot der Regierung hält sie davon ab. So errichtet man überall auf die Schnelle Wohnhäuser, in denen die Menschen zusammengepfercht leben müssen. Ich sage dir, da kommt was auf uns zu. Dabei ist das Land reich, die Industrie floriert. Aber nur eine sehr kleine Minderheit profitiert tatsächlich davon. Das andere Übel ist die galoppierende Inflation, die die Mittelschicht ruiniert. Kurz gesagt, Reichtum und Elend existieren auf bedrohliche Weise nahe beieinander. Manchmal werden Mehl, Zucker oder das Benzin rationiert. Und weniger als zwei Prozent der Ägypter besitzen mehr als die Hälfte des bestellbaren Landes. Stellst du zu all dem noch die Enttäuschung und den Groll des Volkes über die letzte militärische Niederlage in Rechnung, dann verstehst du den Ernst der Lage."
"Und was hat dich hierherverschlagen?", fragte Mark.
"Die Baumwolle. Ich habe viel investiert, und jetzt will ich meinen Einsatz zurück. Zu meinem Unglück wurde an der Börse von Alexandria gerade ein Skandal aufgedeckt. Spekulanten haben die Börsenkurse manipuliert und sind dabei erwischt worden. Nun macht sich Wut breit. Mark, da kommt mir eine Idee Wie wäre es, wenn du mir bei all dem ein bisschen zur Hand gehen würdest?"
"John, ich mache Urlaub."
"Wie ich dich kenne, wird er höchstens eine Woche dauern."
"Ich brauche Erholung. Und dann gibt es sicherlich eine Menge zu sehen in Ägypten."
"Du wirst nicht enttäuscht werden! Aber trotzdem Bald wird dir deine Arbeit fehlen, und ich bräuchte wirklich deine Hilfe, um ein Desaster zu verhindern."
"Man wird sehen, John. Vorsicht!"
Der Mercedes fuhr gerade an der Oper vorbei, als ein roter Wagen ihm in hohem Tempo den Weg abschnitt.
Nur mit Mühe konnte John einen Zusammenprall vermeiden. Beinahe hätte er eine Gruppe von Fußgängern gestreift, die erschreckt aufschrien und zurückwichen.
"Dieser Wahnsinnige gehört hinter Gitter! Aber keiner wird das je wagen."
"Warum nicht?", fragte Mark erstaunt.
"Weil es sich um König Faruk höchstpersönlich handelt. Wie ein Weltmeister rast er mit seinen Rolls-Royces und Cadillacs durch die Gegend. Sein Fahrstil ist eine Katastrophe. Hast du die Farbe des Teufelsgefährts gesehen? Grelles Rot! Nur die Wagen seines riesigen Fuhrparks dürfen diese Farbe haben, damit die Verkehrspolizei nicht auf die Idee kommt, ihn abzufangen. Dabei hatte er mit vierundvierzig Jahren einen schweren Unfall. Aber das hat ihn nur dazu angestachelt, noch schneller zu fahren. Eines Tages hat ein anderer Irrer versucht, ihn zu überholen. Daraufhin hat der König ihm in die Reifen geschossen! Ganz Kairo leidet unter seinem wütenden Gehupe. Ob er damit wohl das Schmettern eines Horns, das Geleier einer Drehorgel oder die letzten Seufzer eines überfahrenen Hundes nachäffen will?"
"Und dieser Kerl regiert Ägypten?"
"Im Moment, Mark, im Moment. Seine Politik - das muss man sehen - zeigt Wirkung, und die Armee steht trotz zunehmenden Gemurres nach wie vor hinter ihm. Aber kümmere dich nicht darum und mach dir ein paar schöne Tage. Im Mena House wird dir das nicht schwerfallen."
Das Luxushotel lag unweit der Pyramiden. Ursprünglich hatte es dem Khediven Ismael als Jagdschloss gedient. Zu den Feierlichkeiten anlässlich der Eröffnung des Sueskanals im Jahr 1869 waren in diesem Haus illustre Gäste empfangen worden, bevor es sich ganz dem Tourismus öffnete. Die Engländer schätzten die schattige Terrasse, auf der die Teestunde zu einem wahren Genuss wurde. Das Hotel war mit orientalischen Möbeln eingerichtet, seine großzügigen Zimmer weckten die Erinnerung an einen Palast aus Tausendundeiner Nacht. Inmitten des Gartens, der sorgfältig gepflegt wurde, wirkte das Schwimmbad wie eine Oase, die zum Entspannen und Träumen verführte.
Ein Angestellter kümmerte sich hingebungsvoll um Marks Gepäck, und ein aufmerksamer Oberkellner wies den beiden Amerikanern den besten Tisch zu.
"Ich komme oft hierher", gestand John. "Ein Hort der Ruhe, fernab der Rastlosigkeit von Kairo. Als Vorspeise empfehle ich dir grünen Salat mit frischen kleinen Zwiebeln. Danach dürfte gebratenes Lamm mit Korinthen das Richtige für dich sein. Und es gibt sogar französischen Wein!"
Mark Wilder überkamen seltsame Gefühle. Zum ersten Mal in seinem Leben fehlte ihm der Orientierungspunkt, und er fragte sich, ob er wirklich schon angekommen war. Ganz in der Nähe war die große Cheopspyramide überraschender Zeuge dieser Selbstprüfung, mit der er nicht gerechnet hatte.
Er hatte Ägypten gerade mal flüchtig beschnuppert, aber dennoch, eines war ihm jetzt schon klar: Kein anderes Land war wie dieses. Trotz aller Modernität war der Zauber des Vergangenen nicht verschwunden. Was auch passieren würde, niemals würde er bereuen, in diesen Himmel geschaut zu haben, dessen Blau von einem unvergesslichen Zauber war. Und er würde auch nicht bereuen, diese Luft geatmet zu haben, die ihre Reinheit der Wüste verdankte.
"John, mir geht da ein absurder Gedanke durch den Kopf. Bist du vielleicht der Verfasser dieses Briefes?"
Der Anwalt reichte das Papier seinem Freund, der es zügig durchlas.
"Nein, Mark, diese merkwürdige Vorladung stammt nicht von mir. Ich unterschreibe meine Briefe in der Regel auch, und nicht im Traum käme ich auf die Idee, so Kontakt mit dir aufzunehmen. >Wollen Sie wissen, wer Sie wirklich sind?< Was mag das bedeuten?"
"Das wüsste ich auch zu gern."
"Auf den ersten Blick würde ich sagen, da hat sich jemand einen Scherz erlaubt."
"Dem ich zumindest verdanke, Ägypten kennenzulernen."
"Das alte Kairo ist einen Besuch wert, und Sankt Sergius ist eine schöne Kirche. Aber vergiss die Pyramiden nicht!"
"Keine Sorge! Ihnen gilt mein erster Besuch."
"Und faulenze nicht zu lange! Sobald du es absehen kannst, ruf mich unter dieser Nummer an, und wir reden über meine Probleme mit der Baumwolle. Du wirst es nicht bereuen, großzügiger Lohn wartet auf dich. Bis bald, Mark!"
Der Anwalt steckte die Visitenkarte von John Hopkins in seine Westentasche. Berauscht von der Pracht der Landschaft verließ er das Hotel und lenkte seine Schritte zum Hochplateau der Pyramiden.
Mark hatte gerade seine Reiseroute festgelegt, als er diesen merkwürdigen Brief aus Kairo erhielt. Anscheinend erlaubte sich da jemand einen üblen Scherz mit ihm! Wäre der Brief einen Monat früher eingetroffen - er musste sich damals mit einem unerbittlichen Kontrahenten auseinandersetzen, gegen den er schließlich doch noch souverän gewann -, hätte er ihn in den Papierkorb befördert. Aber so kurz vor seiner Abreise zögerte er. Sein Jagdinstinkt warnte ihn vor einer zu vernunftgesteuerten Reaktion.
Mit großen Schritten durchmaß er den Central Park, auf dem Weg zu seinem luxuriösen Büro in Manhattan. Im Gehen hatte er oft schwierige Probleme gelöst. Deshalb fuhr er auch nie mit dem Wagen, und anstelle des Fahrstuhls benutzte er, sooft es ging, die Treppe.
In den ersten drei Monaten des Jahres 1951 hatte seine Kanzlei aufsehenerregende Triumphe gefeiert; sie galt jetzt als die erfolgreichste von ganz New York. Die besten Fachleute wetteiferten darum, zu seinem Team zu gehören. Auch Dutsy Malone mit seinem unfehlbaren Riecher war einer von ihnen.
Dutsy war Marks Vertrauter und sein einziger wahrer Freund. Er war nicht neidisch auf seinen Chef, ihm genügte es vollkommen, die zweite Geige zu spielen.
"Da bist du ja wieder!", rief Dutsy und zog an seiner kubanischen Zigarre. "Bevor du dich aus dem Staub machst, brauche ich deine Meinung zu drei dicken Aktenordnern. Danach organisiere ich das Notwendigste für die Zeit deiner Abwesenheit. Und da ich davon ausgehe, dass dein Sabbatical höchstens drei Wochen dauert, kehrt hier bald wieder der Alltag ein. Drei Wochen, ich übertreibe . Nach zwei Wochen in Hotels und am Strand, mit Mädchen, die ebenso schön wie blöd sind, und nach diversen touristischen Führungen stirbst du vor Langeweile und nimmst den ersten Flieger nach New York."
Dutsy Malone schnalzte mit seinen Hosenträgern, so sicher war er sich seiner Vorhersage. Dabei schaute er sich diesen Mann mit der hohen Stirn, den braunen Augen, dem durchtrainierten Körper, der alles immer in Ruhe anging, genau an. Schon immer hatte er Mark aufrichtig bewundert.
"Was hältst du von diesem Brief?", fragte Mark, während er ihn seinem Freund reichte.
Dutsy war sprachlos.
"Die reinste Spinnerei! Du gibst doch nichts auf dieses wirre Gekritzel eines Geisteskranken. Außerdem ist der Brief gar nicht unterschrieben!"
"Ich kenne Ägypten überhaupt nicht. Das würde mich schon reizen."
"Ich kenne Ägypten! Dieses Land ist ein einziges Pulverfass. Hast du etwa den Krieg von 1948 vergessen? Die Israelis haben die Ägypter vernichtend geschlagen, und in Kairo gab es schlimme Unruhen mit zahllosen Anschlägen gegen westliche Firmen, gegen Kaufhäuser, Kinos, Vertretungen englischer und französischer Unternehmen und natürlich gegen jüdische Einrichtungen. Bomben sind im jüdischen Viertel explodiert. Dabei starben viele Menschen."
"Der Krieg ist vorbei, Dutsy."
"Da irrst du dich gewaltig! Seit der Anerkennung des Staates Israels durch die Westmächte ist die Lage weiter extrem angespannt. Ägypten hat keinen Friedensvertrag unterzeichnet. Es hat nur einem Waffenstillstand zugestimmt, und der kann jederzeit gebrochen werden."
"König Faruk scheint aber kein blutdürstiger Eroberer zu sein", erwiderte Mark Wilder.
"Er hat einen langen Atem und ist unberechenbar. Im Sommer 1948 hat er westliches Vermögen beschlagnahmt. Wer Glück hatte, war nicht im Land. Die anderen hat man eingesperrt. Viele, die schon lange in Ägypten lebten, wurden ausgeraubt. Und die Soldaten Faruks sind, unterstützt von der politischen Polizei, nicht vor Attentaten zurückgeschreckt und haben französische Militärs getötet. Nur die Engländer bieten ihm erfolgreich die Stirn. Aber er will sie vertreiben, den Sueskanal wieder in seinen Besitz bringen, um sich als geistlicher und weltlicher Führer im Nahen Osten zu profilieren."
Mark lächelte.
"Wenn man den Zeitungen glauben darf, verbringt er seine Zeit lieber damit, riesige Summen in den Kasinos von Alexandria, Monte Carlo und Deauville zu verspielen."
Dutsy Malone kaute auf seiner Zigarre.
"Nun gut. Dieser aufgeblähte Fettwanst ist wohl ein unverbesserlicher Zocker. Ihm scheint es nichts auszumachen, mehr als fünfzigtausend Dollar in einer Nacht zu verlieren. Aber trotzdem gehört er zu denen, die ihre Gegner ausschließen."
"Zu denen ich nicht gehöre", stellte der Anwalt fest. "Ich bin nur ein einfacher Tourist. Sein Thron gerät durch mich nicht in Gefahr."
"Mark, fahr da nicht hin! Du verschwendest nur deine Zeit. Gönn dir ein paar schöne Tage in der Karibik und komm schnell wieder zurück!"
"Aber herauszufinden, wer ich wirklich bin, das klingt doch verlockend."
"Verdammt noch mal! Willst du dich in die Höhle des Löwen begeben?"
"Dutsy, das Leben kann seltsam sein. Und wenn man mir schon die Gelegenheit bietet, ein Geheimnis zu lüften ."
Malone schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
"Was die Metaphysik doch alles mit uns anstellt! Also gut, mach die Fliege. Amüsier dich in Kairo, schau dir die Pyramiden und deine Kirche Sankt Sergius an. Richte der Sphinx einen schönen Gruß von mir aus und dann tanze hier wieder an. Denn hier wartet eine Menge Arbeit auf dich."
Im Herzen des alten Kairo genoss Pater Pachom die Friedfertigkeit des Alters. Die Zeit schien den gelehrten Greis vergessen zu haben. Er besaß eine riesige Bibliothek, in der sich ägyptische, koptische, griechische und armenische Schriften stapelten. Der Pater war hieroglyphenkundig, und er empfing gern junge Forscher, die wertvolle Ratschläge von ihm bekamen.
An diesem Morgen bekam er Besuch von einer sehr aufgeregten Händlerin, die ihn um einen Rat der besonderen Art bat: "Mein Vater, helfen Sie mir! Ich flehe Sie an!"
"Was ist denn los, mein Kind?"
"Ich bin vom Teufel besessen."
"Und woher nimmst du die Gewissheit?"
"Die Kunden kaufen mir meine Körbe nicht mehr ab, mein Mann interessiert sich nicht mehr für mich, und die Kinder gehorchen mir nicht mehr."
"Schwere Zeiten durchlebt jeder einmal."
"Nein, mein Vater, der Teufel steckt dahinter. Gestern waren meine Hände voller Blut. In der Nacht rumpelt mein Bett, die Möbel knarren, und ein schwarzes Wesen wandert durchs Haus und lacht höhnisch. Erlösen Sie mich, ich flehe Sie an!"
"Hast du deinen Pfarrer aufgesucht?"
"Er kann mir nicht helfen. Jeder weiß, dass Sie der größte Teufelsaustreiber von Kairo sind und Hunderte von Opfern aus seinen Fängen befreit haben. Lassen Sie mich nicht im Stich, erbarmen Sie sich!"
"Dann will ich sehen, was ich tun kann."
In den Augen der Händlerin stieg Hoffnung auf, und sie ließ sich bereitwillig untersuchen.
Pater Pachom tastete ihre Hände und Füße ab, legte das Ohr auf ihre Brust und die Hand auf ihren Nacken.
"Es besteht kein Zweifel. Ein Afarit hat von dir Besitz ergriffen. Das ist ein aggressives Geschöpf, das dir den Atem raubt und dein Blut verdirbt."
"Können Sie mich retten?"
"Ich will es versuchen. Knie nieder und bete!"
Die Besessene tat wie befohlen.
Der Pater zog ein langes weißes Gewand an. Nur in dieser Farbe konnte er mit den unsichtbaren Kräften in Verbindung treten.
Dann schlug er in einem Zauberbuch nach, das aus der Zeit der Ptolemäer stammte, und sagte eine Reihe von jahrhundertealten Sprüchen auf, mit denen er sich direkt an den König der Dämonen wandte. Damit zwang er ihn, ihm zu antworten und ihm die Identität des Afariten preiszugeben, der die Unglückliche quälte. Es handelte sich um ein unersättliches Nagetier, das eine neidische Verwandte geschickt hatte.
Pachom formte aus Wachs eine Statue, in die er den Namen des Übeltäters eingravierte. Dann verbrannte er sie in einem bronzenen Schälchen.
Die Besessene verzog das Gesicht und fiel auf den Rücken, die Hände gekreuzt.
Während der Afarit in den Flammen aufging, verbrannte der Pater Weihrauch und benetzte Stirn, Brust, Hände und Füße der Frau mit Weihwasser.
Besänftigt stand sie wieder auf.
"Mir geht es gut, richtig gut."
"Mein Kind, du bist erlöst. Tünche die Tür zu deinem Schlafzimmer rot, und trag diesen Talisman immer bei dir."
Der alte Mann überreichte der jungen Frau ein kleines Stück Leinen, auf dem unentzifferbare Zeichen standen.
"Mein Vater Wie kann ich Ihnen nur danken? Ich gebe Ihnen die Hälfte von allem, was ich besitze. Ich ."
"Ich will nichts, mein Kind. Dass du erlöst bist, ist mir Lohn genug."
Die Händlerin küsste die Hände des Exorzisten.
"Möge Gott Sie auf all Ihren Wegen beschützen!"
"Sein Wille geschehe!"
Leichten Herzens und glücklich machte sich die Händlerin auf den Weg.
Pachom sperrte die Tür zu seinem Domizil gleich zweimal ab und stieg in einen unterirdischen Raum, dessen Existenz nur er kannte.
Wer hätte gedacht, dass sich unter dem Gewand eines koptischen Mönchs, der zudem von der gesamten christlichen Gemeinde Kairos verehrt wurde, der letzte Priester des Gottes Amun versteckte? Denn trotz der Christianisierung Ägyptens und der ihr folgenden arabischen Invasion lebte die ursprüngliche Tradition weiter. Gewiss hatten die meisten Anhänger das Land, in dem sie nicht mehr gelitten waren, verlassen und im Westen Zuflucht gesucht. Dort hatten sie Gemeinden gegründet und Kathedralen gebaut, wo die alte Botschaft symbolisch weitergegeben wurde. Aber selbst in Ägypten hatten einige Clans mehr schlecht als recht überlebt.
Doch jetzt drohte diese lange Verbindungslinie für immer unterbrochen zu werden.
Die unterirdische Kapelle war ein Ort für die Ewigkeit. Sie war von Pachoms Ahnen erbaut worden, zu jener Zeit, als die Welt der Pharaonen schon dem Untergang geweiht war. Man betrat sie über eine Schwelle aus rosa Granit, ihr Boden war silbern. Zwei Säulen in Form der Lotusblüte erhoben sich, es gab einen Sockel für das Sonnenboot aus Akazienholz und einen Tisch für Opfergaben. In ihrem Hauptraum konnte man eine Figur aus Gold entdecken, die die Göttin Maat darstellte, Symbol für die Gerechtigkeit und das Gleichgewicht der Welt.
Im Namen all seiner verstorbenen Glaubensbrüder feierte Pachom hier jeden Morgen das Ritual zur Erweckung der göttlichen Kräfte. Der Name bedeutete "der Getreue Chnums". Dieser Gott, mit dem Antlitz eines Widders, schenkte mit seiner Töpferscheibe Mensch, Tier und Pflanzen das Leben. In einer Welt, die sich den schlimmsten Verrücktheiten, dem Chaos und der Grausamkeit ausgeliefert hatte, behütete Pachom einen Hort der Harmonie.
Aber bald würde sein Herz zu schlagen aufhören, und er würde den Weg all seiner Vorfahren gehen. Doch vorher musste er noch die zentrale Botschaft weitergeben, die er in seinem Herzen trug. Er selbst hatte keinerlei Vorteil davon. Diese Aufgabe war wichtiger als er selbst und sein ganzes Zeitalter. Vielleicht war das Unterfangen sinnlos, aber er hatte es versprochen. Andernfalls würde seine Seele vor dem Tribunal des Osiris diesem zum Fraß vorgeworfen werden.
Es war auch dieser letzte Priester Amuns gewesen, der an Mark Wilder geschrieben hatte. Er hatte ihn zu einem Gespräch gebeten, bei dem er ihn über seine wahre Identität aufklären wollte.
Aber würde ein glänzender Handelsanwalt aus Amerika, dessen Ehrgeiz grenzenlos war, sich für einen so befremdlichen Brief überhaupt interessieren?
Pachom sprach die Formeln des Rituals der "Mundöffnung", der "Opfergabe des Pharaos" und der "Ankunft in Frieden". Diese kündeten von der wiedervereinten Seele des Sonnengottes Re mit Osiris, dem Gott der Dunkelheit. Ein sanftes Licht erfüllte das Heiligtum, und der Betende spürte beinahe die Anwesenheit seiner Vorgänger, die über Jahrtausende das Band zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren aufrechterhalten hatten.
Würde Amun, der Gott, der sich verbirgt, bereit sein, ihm zu antworten, dieser Eine, der so vielem Leben einhauchte, und dabei immer der Eine blieb?
Am Ende des Rituals fiel Pachoms Blick auf die Kopie des Briefs, den er an Mark Wilder geschickt hatte.
An dessen unteren Rand hatte Pachom eine Hieroglyphe gekritzelt. Sie zeigte zwei Beine in Bewegung. Die Bedeutung war ausgesprochen leicht zu entziffern: Mark Wilder wird kommen.
Mark Wilder war kurz nach dem Start seines Flugzeugs eingeschlafen und wachte erst bei der Landung auf. Das Flugzeug schien ein idealer Ort der Erholung für ihn zu sein. Über den Wolken, für jedermann unerreichbar, konnte er die Zeit endlich dazu nutzen, etwas zu schlafen.
Die Einreiseformalitäten gingen in einem fröhlichen Durcheinander vonstatten, auch wenn die Polizisten und Zollbeamten nicht gerade freundlich dreinblickten. Bei der Gepäckabholung lernte der Rechtsanwalt sein erstes arabisches Wort, das zugleich eines der wichtigsten war: Bakschisch, Trinkgeld. Die große Kunst bestand darin, es richtig zu dosieren. Der Flughafen befand sich mitten in der Wüste, in der Nähe des antiken Heliopolis, das heute ein schicker Vorort der Hauptstadt war. Er verband die moderne Welt mit der alten der Pharaonen.
Während Mark nach jemandem Ausschau hielt, der ihn abholen sollte, ertönte plötzlich eine laute Stimme: "Mark! Bist du's oder bist du's nicht?"
"John!"
"Was für eine Freude, dich wiederzusehen! Bist du als Tourist hier oder geschäftlich?"
"Als Tourist."
"In welchem Hotel wohnst du?"
"Im Mena House."
"Sehr gute Wahl! Wenn du willst, nehme ich dich mit."
Mark entdeckte eine kleine Gestalt, die Mühe hatte, sich Platz zu verschaffen. Sie wedelte mit einem Schild, auf dem sein Name stand.
"Man erwartet mich und ."
"Keine Sorge! Ich kümmere mich darum."
Die kleine Gestalt zeigte sich sehr zufrieden mit dem Bakschisch, das sie erhalten hatte, und John eroberte einen Gepäckwagen.
"Ich will deinen Zeitplan aber nicht durcheinanderbringen", sagte Mark.
"Mein Alter, du bist gerade im Orient gelandet. Hier ist die Zeit dehnbar. Beruhige dich also. Ich habe einen Kunden zum Flughafen begleitet, und meine nächste Verabredung habe ich erst gegen Mitternacht mit einem Politiker. Kairo ist eine Stadt, die niemals schläft. Und nachmittags halten die Beamten eine ausgedehnte Siesta."
John Hopkins war ein agiler, mittelgroßer Mann in den Vierzigern mit braun gebrannter Haut. Dem internationalen Händler fiel das Geschäftemachen leicht. Er besaß eine scharfe Intelligenz, reiste gern und viel und konnte auch mit undurchsichtigen Ländern komplizierte Verträge abschließen. Dabei hatte er mehrmals erfolgreich die Hilfe von Marks Kanzlei in Anspruch genommen. Außerhalb der Geschäftsbeziehungen hatten die beiden Männer Gefallen aneinander gefunden, sie hatten sich einige Tennispartien geliefert, bevor sie sich danach kulinarischen Genüssen hingegeben hatten.
John Hopkins steuerte seinen Mercedes durch einen Verkehr, der einem den Verstand rauben konnte.
"Es gibt hier nur eine Verkehrsregel", erklärte er, "und die lautet: das gegnerische Fahrzeug einschüchtern! Die Verkehrsschilder sind reine Dekoration. Willkommen in Kairo, Mark! Eine aufreibende Stadt, einfach und kompliziert zugleich. Im Osten befinden sich die alten Viertel mit ihren zahllosen Moscheen und Palästen, die mehr oder weniger nur noch Ruinen sind; im Westen sind die modernen Viertel, ein Stück Europa mit Hotels, Geschäften und privaten Klubs. Dort wird man königlich empfangen, denn hier verkehrt die feine Gesellschaft. Wenn du Geld hast, wartet ein schönes Leben auf dich!"
Der Mercedes überholte einen vollgestopften Autobus. Trauben von Menschen klebten an den Fenstern.
"Die Überbevölkerung ist das Hauptproblem. 1930 hatte Kairo sechzehn Millionen Einwohner, und bald werden es schon fünfundzwanzig sein! Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Bevölkerung noch schneller wachsen wird. Die Bauern verlassen das Land in Richtung Stadt, wo sie hoffen, bessere Lebensbedingungen zu finden. Und kein Verbot der Regierung hält sie davon ab. So errichtet man überall auf die Schnelle Wohnhäuser, in denen die Menschen zusammengepfercht leben müssen. Ich sage dir, da kommt was auf uns zu. Dabei ist das Land reich, die Industrie floriert. Aber nur eine sehr kleine Minderheit profitiert tatsächlich davon. Das andere Übel ist die galoppierende Inflation, die die Mittelschicht ruiniert. Kurz gesagt, Reichtum und Elend existieren auf bedrohliche Weise nahe beieinander. Manchmal werden Mehl, Zucker oder das Benzin rationiert. Und weniger als zwei Prozent der Ägypter besitzen mehr als die Hälfte des bestellbaren Landes. Stellst du zu all dem noch die Enttäuschung und den Groll des Volkes über die letzte militärische Niederlage in Rechnung, dann verstehst du den Ernst der Lage."
"Und was hat dich hierherverschlagen?", fragte Mark.
"Die Baumwolle. Ich habe viel investiert, und jetzt will ich meinen Einsatz zurück. Zu meinem Unglück wurde an der Börse von Alexandria gerade ein Skandal aufgedeckt. Spekulanten haben die Börsenkurse manipuliert und sind dabei erwischt worden. Nun macht sich Wut breit. Mark, da kommt mir eine Idee Wie wäre es, wenn du mir bei all dem ein bisschen zur Hand gehen würdest?"
"John, ich mache Urlaub."
"Wie ich dich kenne, wird er höchstens eine Woche dauern."
"Ich brauche Erholung. Und dann gibt es sicherlich eine Menge zu sehen in Ägypten."
"Du wirst nicht enttäuscht werden! Aber trotzdem Bald wird dir deine Arbeit fehlen, und ich bräuchte wirklich deine Hilfe, um ein Desaster zu verhindern."
"Man wird sehen, John. Vorsicht!"
Der Mercedes fuhr gerade an der Oper vorbei, als ein roter Wagen ihm in hohem Tempo den Weg abschnitt.
Nur mit Mühe konnte John einen Zusammenprall vermeiden. Beinahe hätte er eine Gruppe von Fußgängern gestreift, die erschreckt aufschrien und zurückwichen.
"Dieser Wahnsinnige gehört hinter Gitter! Aber keiner wird das je wagen."
"Warum nicht?", fragte Mark erstaunt.
"Weil es sich um König Faruk höchstpersönlich handelt. Wie ein Weltmeister rast er mit seinen Rolls-Royces und Cadillacs durch die Gegend. Sein Fahrstil ist eine Katastrophe. Hast du die Farbe des Teufelsgefährts gesehen? Grelles Rot! Nur die Wagen seines riesigen Fuhrparks dürfen diese Farbe haben, damit die Verkehrspolizei nicht auf die Idee kommt, ihn abzufangen. Dabei hatte er mit vierundvierzig Jahren einen schweren Unfall. Aber das hat ihn nur dazu angestachelt, noch schneller zu fahren. Eines Tages hat ein anderer Irrer versucht, ihn zu überholen. Daraufhin hat der König ihm in die Reifen geschossen! Ganz Kairo leidet unter seinem wütenden Gehupe. Ob er damit wohl das Schmettern eines Horns, das Geleier einer Drehorgel oder die letzten Seufzer eines überfahrenen Hundes nachäffen will?"
"Und dieser Kerl regiert Ägypten?"
"Im Moment, Mark, im Moment. Seine Politik - das muss man sehen - zeigt Wirkung, und die Armee steht trotz zunehmenden Gemurres nach wie vor hinter ihm. Aber kümmere dich nicht darum und mach dir ein paar schöne Tage. Im Mena House wird dir das nicht schwerfallen."
Das Luxushotel lag unweit der Pyramiden. Ursprünglich hatte es dem Khediven Ismael als Jagdschloss gedient. Zu den Feierlichkeiten anlässlich der Eröffnung des Sueskanals im Jahr 1869 waren in diesem Haus illustre Gäste empfangen worden, bevor es sich ganz dem Tourismus öffnete. Die Engländer schätzten die schattige Terrasse, auf der die Teestunde zu einem wahren Genuss wurde. Das Hotel war mit orientalischen Möbeln eingerichtet, seine großzügigen Zimmer weckten die Erinnerung an einen Palast aus Tausendundeiner Nacht. Inmitten des Gartens, der sorgfältig gepflegt wurde, wirkte das Schwimmbad wie eine Oase, die zum Entspannen und Träumen verführte.
Ein Angestellter kümmerte sich hingebungsvoll um Marks Gepäck, und ein aufmerksamer Oberkellner wies den beiden Amerikanern den besten Tisch zu.
"Ich komme oft hierher", gestand John. "Ein Hort der Ruhe, fernab der Rastlosigkeit von Kairo. Als Vorspeise empfehle ich dir grünen Salat mit frischen kleinen Zwiebeln. Danach dürfte gebratenes Lamm mit Korinthen das Richtige für dich sein. Und es gibt sogar französischen Wein!"
Mark Wilder überkamen seltsame Gefühle. Zum ersten Mal in seinem Leben fehlte ihm der Orientierungspunkt, und er fragte sich, ob er wirklich schon angekommen war. Ganz in der Nähe war die große Cheopspyramide überraschender Zeuge dieser Selbstprüfung, mit der er nicht gerechnet hatte.
Er hatte Ägypten gerade mal flüchtig beschnuppert, aber dennoch, eines war ihm jetzt schon klar: Kein anderes Land war wie dieses. Trotz aller Modernität war der Zauber des Vergangenen nicht verschwunden. Was auch passieren würde, niemals würde er bereuen, in diesen Himmel geschaut zu haben, dessen Blau von einem unvergesslichen Zauber war. Und er würde auch nicht bereuen, diese Luft geatmet zu haben, die ihre Reinheit der Wüste verdankte.
"John, mir geht da ein absurder Gedanke durch den Kopf. Bist du vielleicht der Verfasser dieses Briefes?"
Der Anwalt reichte das Papier seinem Freund, der es zügig durchlas.
"Nein, Mark, diese merkwürdige Vorladung stammt nicht von mir. Ich unterschreibe meine Briefe in der Regel auch, und nicht im Traum käme ich auf die Idee, so Kontakt mit dir aufzunehmen. >Wollen Sie wissen, wer Sie wirklich sind?< Was mag das bedeuten?"
"Das wüsste ich auch zu gern."
"Auf den ersten Blick würde ich sagen, da hat sich jemand einen Scherz erlaubt."
"Dem ich zumindest verdanke, Ägypten kennenzulernen."
"Das alte Kairo ist einen Besuch wert, und Sankt Sergius ist eine schöne Kirche. Aber vergiss die Pyramiden nicht!"
"Keine Sorge! Ihnen gilt mein erster Besuch."
"Und faulenze nicht zu lange! Sobald du es absehen kannst, ruf mich unter dieser Nummer an, und wir reden über meine Probleme mit der Baumwolle. Du wirst es nicht bereuen, großzügiger Lohn wartet auf dich. Bis bald, Mark!"
Der Anwalt steckte die Visitenkarte von John Hopkins in seine Westentasche. Berauscht von der Pracht der Landschaft verließ er das Hotel und lenkte seine Schritte zum Hochplateau der Pyramiden.
... weniger
Autoren-Porträt von Christian Jacq
Christian Jacq, geboren 1947 bei Paris, promovierte in Ägyptologie an der Sorbonne. Für seine wissenschaftlichen Publikationen wurde er von der Académie française ausgezeichnet. Im Zuge seiner Forschung gründete er das Institut Ramses, das sich insbesondere der Erhaltung gefährdeter Baudenkmäler der Antike widmet. Er schreibt erfolgreiche historische Romane.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christian Jacq
- 2010, 415 Seiten, Maße: 13,5 x 20,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Fell, Herbert
- Übersetzer: Herbert Fell
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442375924
- ISBN-13: 9783442375929
Kommentare zu "Tutanchamun - Die Wächter des Todes"
0 Gebrauchte Artikel zu „Tutanchamun - Die Wächter des Todes“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
2 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Tutanchamun - Die Wächter des Todes".
Kommentar verfassen