Unser geraubtes Leben
Die wahre Geschichte von Liebe und Hoffnung in einer grausamen Sekte. Originalausgabe
Gudrun und Wolfgang Müller leben fast 50 Jahre lang in der Auswanderersekte "Colonia Dignidad" in Chile. Liebe ist hier ein Fremdwort, hier herrschen Missbrauch, Folter und Zwangsarbeit. Nur ihre gegenseitige Liebe lässt sie überleben - und schließlich fliehen.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Unser geraubtes Leben “
Gudrun und Wolfgang Müller leben fast 50 Jahre lang in der Auswanderersekte "Colonia Dignidad" in Chile. Liebe ist hier ein Fremdwort, hier herrschen Missbrauch, Folter und Zwangsarbeit. Nur ihre gegenseitige Liebe lässt sie überleben - und schließlich fliehen.
Klappentext zu „Unser geraubtes Leben “
Missbrauch, Elektroschocks, Zwangsarbeit und Psychofolter - Alltag in der deutschen Auswanderersekte "Colonia Dignidad" in Chile. Sektenführer Paul Schäfer hatte unter dem Deckmantel bayrischer Idylle ein perfides Schreckensregime errichtet. Liebe war darin ein Fremdwort. Dennoch gab es sie. Heimlich.Gudrun und Wolfgang Müller, deren Liebesgeschichte dieses Buch erzählt, haben fast fünfzig Jahre Gehirnwäsche und Folter überlebt. Dann erfuhren sie die bittere Wahrheit über Paul Schäfer und zogen die einzige Konsequenz, die ihnen richtig schien: Sie verließen ihr mit Stacheldraht abgeriegeltes Gefängnis in Chile, das sie fast ihr ganzes Leben als Heimat betrachtet hatten ...
Lese-Probe zu „Unser geraubtes Leben “
Unser geraubtes Leben von Ulla FröhlingVORWORT
Spurensuche
Die Vergangenheit ist nicht tot,
sie ist noch nicht einmal vergangen.
William Faulkner, Requiem für eine Nonne, 1951
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Gudrun und Wolfgang Müller, deren Liebesgeschichte in diesem Buch erzählt wird, haben fast fünfzig Jahre Gehirnwäsche und Folter überlebt. Trotz allem standen sie bis 2005 treu zu ihrem Führer, ihrem Gott, Paul Schäfer, der sie belogen und betrogen, verschleppt, misshandelt und missbraucht hatte.
Dann erfuhren sie die Wahrheit und zogen die einzige Konsequenz, die ihnen richtig erschien: Sie verließen ihr mit Stacheldraht und Stolperfallen abgeriegeltes Gefängnis in Chile, das sie fast ihr ganzes Leben lang als Heimat betrachtet hatten.
Am 24. April 2010 starb der deutsche Sektenführer Paul Schäfer im Gefängniskrankenhaus von Santiago de Chile. Vier Jahre zuvor war der Chef der deutschen Auswanderersiedlung im Süden Chiles, der Colonia Dignidad1, zu zwanzig Jahren Haft verurteilt worden - wegen Missbrauchs chilenischer Kinder in 27 Fällen.
Doch diese 27 Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs. »Der durchschnittliche pädophile2 Triebtäter missbraucht 50 bis 150 Kinder, bevor er verhaftet wird (und danach noch viele andere)«, schreibt die Kriminalpsychologin Anna Salter.3 Viele überführte und verurteilte Sexualstraftäter verbringen ein paar Jahre im Gefängnis und machen dann weiter. Bei einem langen Leben - Schäfer wurde 88 und war nur die letzten fünf Jahre in Haft - kann man von der hundertfachen Dunkelziffer an Taten ausgehen.
Die meisten Opfer sexueller Gewalt werden nicht zu Tätern. Doch einige schon. Studien bestätigen, dass sexuelle Gewalt in der Kindheit ein ganzes Leben prägen kann. Und seit Kurzem weiß man, dass sie sogar Spuren im Erbgut hinterlässt .4
Mehr als sechzig Jahre lang konnte Schäfer ungestraft Menschen körperlich, sexuell und seelisch quälen und von sich abhängig machen. Niemand gebot ihm Einhalt. Die 1961 aus Deutschland nach Chile entführten Kinder hatten keine Wahl - ihre Eltern schon. Am Anfang jedenfalls. Die meisten Erwachsenen waren ihm freiwillig gefolgt - es waren gläubige und gottesfürchtige Menschen, die gute Werke tun und ein urchristliches Leben führen wollten. Ihre Folterkammern errichteten sie selbst: Am Fuße der chilenischen Anden besiedelten rund vierhundert Deutsche ein riesiges Gebiet, machten es urbar, bauten Häuser, Straßen, Brücken, errichteten Fabriken, landwirtschaftliche Betriebe, Krankenhäuser, Restaurants. Ein sauber gewienertes deutsches Mustergut. Geschaffen in Zwangsarbeit. Genannt »Colonia Digni dad« - »Kolonie der Würde«, in zynischer Tätersprache. Dem chilenischen Militärdiktator General Augusto Pinochet und seinem Geheimdienst DINA5 in den 1970er und 1980er Jahren zur Verfügung gestellt zum Foltern, Morden und zum Verscharren der Leichen.
Paul Schäfers Flucht (1997), seine Verhaftung (2005), Verurteilung (2006) und sein Tod (2010) bedeuten nicht das Ende seiner Herrschaft. Viele Anhänger, denen er Freiheit, Gesundheit, Menschenrechte und Würde raubte - manchen unwiederbringlich auch den Verstand -, sind ihm weiterhin treu ergeben. Die Türen ihres Gefängnisses stehen jetzt offen, aber aus dem inneren Gefängnis lösen sie sich nur schwer. Manche kehren nach Deutschland zurück und leben hier. Vielleicht wohnen sie nebenan? Viele geraten sofort in den Sog der nächsten Sekte, zum Beispiel der Freien Volksmission in Krefeld unter Ewald Frank. Einige versuchen selbstbestimmt zu leben - nach fünfzig Jahren, in denen sie keine eigenen Gedanken, kein privates Gefühl zeigen durften. Welches Erbe werden sie alle weitergeben an ihre Kinder und deren Kinder wiederum an die Enkel?
Immer wieder verfangen Menschen sich im Netz sektenartiger Wahnsysteme, geben ihre Freiheit auf und folgen charismatischen Führern in den Abgrund, manchmal sogar in den Tod. Wie können sie so abhängig gemacht werden? Und wa rum verharren sie dort? Mit welchen Strategien arbeiten die Täter? Welche Sehnsüchte in uns stillen sie? Welche Leere füllen sie, und welche Wunden nutzen sie aus? Mit anderen Worten: Wie funktioniert Gehirnwäsche?
Diese Fragen beschäftigen mich seit Langem. Mein erster Freund aus Kindertagen - wir wohnten in derselben Straße und gingen die ersten vier Jahre gemeinsam zur Schule - wuchs in einer christlichen Sekte auf, die ihm viele seiner kindlichen Freiheiten raubte. Ich bemerkte nichts. Erst Jahrzehnte später erzählte er mir davon.
In den 1980er Jahren lernte ich Ernst-Wolfgang Kneese6 kennen, dessen Flucht aus der Colonia Dignidad 1966 Schlagzeilen machte. »Wie funktioniert Gedankenkontrolle?«, fragte ich ihn. Er antwortete: »Bei jeder kleinen Entscheidung - trinke ich Kaffee oder Tee - treffe nicht ich die Wahl, sondern in meinem Kopf steht Paul Schäfer auf und entscheidet. Und ich kriege ihn da nicht weg.«
Ich traf Scientologen. Meine Nachbarn wurden Anhänger von Bhagwan, dem 1980er-Jahre-Guru mit einem Faible für goldene Luxuskarossen und die Farbe Orange. Plötzlich war die Wäsche auf der Leine nebenan durchgefärbt: Orange für Vater, Mutter und zwei Kinder. Sannyasin, so hießen die Anhänger, wurde auch die stellvertretende Chefredakteurin des Magazins Brigitte, bei dem ich damals arbeitete. Ein Freund ging zu Maharishi Mahesh Yogi wie Beatle George Harrison, erzählte vom Fliegen durch transzendentale Meditation und hob ab in unerreichbare Fernen. Eine Freundin berichtete von jahrelangem Missbrauch durch den katholischen Dorfpfarrer. Gottgefällig zu leben brachte er ihr bei. Zu lügen und ihm sexuell zu Diensten zu sein auch. Ihre Familie war arm; wenig musste auf viele verteilt werden. Die sexuellen Übergriffe schockierten und ekelten sie, brachten aber auch Privilegien: in seinem Wagen mitfahren, kleine Geschenke - für sie ganz allein, nicht für die Geschwister. Ein perverses Bindungsmuster, aus dem sich viele Opfer nie befreien können. Manche fühlen sich selbst schuldig, verlieren den klaren Blick dafür, dass sie benutzt, ausgebeutet werden. Oder sie haben diesen klaren Blick nie gewonnen: Kinder lieben ihre gewalttätigen Eltern, weil sie keine Wahl haben. Sektenopfer verteidigen den Ausbeuter zur Not mit ihrem Leben. So wie manche Entführte sich mit ihren Entführern solidarisieren: Stockholm-Syndrom7 nennt man dieses Phänomen seit der fünftägigen Geiselnahme in einer Stockholmer Bank im Jahr 1973. Die Muster ähneln sich: Immer geht es um Macht und Unterwerfung.
Vieles bleibt öffentlich unsichtbar. Die Medien berichten nur über spektakuläre Fälle, Massen(selbst)morde wie die der People's Temple in Jonestown/Guayana, der Davidianer in Waco/USA, der Sonnentempler oder der Sekte »Heaven's Gate«, deren Mitglieder einen tödlichen Cocktail trinken mussten, in Erwartung, von einem UFO im Schweif des Kometen Hale-Bopp abgeholt und in höhere Sphären gebracht zu werden - mit Nike-Schuhen an den Füßen.8
Auch wenn man von den unauffälligeren Sekten nichts hört - solche geschlossenen verrückten Systeme existieren weiterhin - ohne Kontrolle oder Korrektiv von außen. Ohne erkennbare Vorwarnung können sie implodieren oder explodieren.
Vor zwanzig Jahren begannen meine Recherchen zu »ritueller Gewalt« und multiplen Persönlichkeiten9, ein heiß umstrittenes Thema. Folter und rituelle Morde in Deutschland? Gibt es nicht, hieß es oft. Wo sind denn die Opfer? Dieses Buch gibt einige Antworten. Wer vor fünfzig Jahren in den Bannkreis von Paul Schäfer geriet wie Gudrun aus Österreich und Wolfgang aus Deutschland, die Hauptpersonen dieses Buches, und ihm nach Chile folgte, wie die Kinder dem Rattenfänger von Hameln in den Abgrund gefolgt sind, der versteht, wovon rituell misshandelte Menschen berichten; ob sie in okkultistischen, faschistischen Gruppen gequält wurden, ob sie Voodoo-Ritualen oder extremem Fundamentalismus unterworfen wurden - sei er christlich oder islamistisch. Alle schildern ähnliche Folterqualen. Der Unterschied: Die Existenz der Colonia Dignidad ist unbestritten; ihre Morde, ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ihre anderen kriminellen Taten sind bewiesen und von chilenischen Gerichten verurteilt. Belegt sind auch gemeinsame Folterkurse für deutsche Siedler der Colonia Dignidad und für DINA-Angehörige nach Anleitungen aus der Nazizeit.10
Aber auch wenn das Unrecht in Chile gerichtlich anerkannt ist, die überlebenden Opfer in der Kolonie sind immer noch nicht entschädigt. In Deutschland stellten sich die Gerichte lange taub. Das Auswärtige Amt erschwert die Akteneinsicht in dieses dunkle Kapitel seiner Geschichte immer noch erheblich. Die meisten Überlebenden werden alleingelassen und leben an der Armutsgrenze. Wie Gudrun und Wolfgang Müller, die voller Entsetzen über den Abgrund an Gewalt, Missbrauch und Lügen, der endlich auch für sie deutlich sichtbar wurde, die Colonia Dignidad verließen. »Auf diesem Boden, an dem das Blut unschuldiger Menschen klebt, können wir nicht bleiben.«
»Wir schütteln den Staub von unseren Füßen«11, schrieben sie in ihrem Abschiedsbrief an die Zurückbleibenden und kehrten dem perversen Reich eines Päderasten den Rücken, einer Enklave, in der die Zeit seit den Fünfzigerjahren stillstand, mitten in einem Land, dessen Sprache sie nicht lernen durften. Wie in einer Zeitreise finden sie sich plötzlich im 21. Jahrhundert wieder und begreifen allmählich, was man ihnen geraubt hat.
Als sie mir davon berichteten, wollte ich ihre Geschichte erzählen. Denn es ist eine Geschichte über Resilienz - über die Fähigkeit, Unerträgliches zu erleben, sich aber dennoch einen unzerstörten Kern zu bewahren. Wie konnte es ihnen gelingen, sich die Hoffnung auf ein besseres Leben zu bewahren?
Ulla Fröhling
PROLOG
Villa Baviera, Parral, Chile
Im März 2000, zwischen 2 und 4 Uhr morgens
Wie ein angeleinter Hund in der Nacht hockt er im Dunkel des schmalen Raumes, das eine Ende des Stricks am eisernen Feldbett festgeknotet, das andere um den Hals. Jetzt nur noch die Schlinge zuziehen, sich fallen lassen. Nur noch.
Sein Name ist Wolfgang. Doch sie nennen ihn den Pfuscher. Oder Herbert. Manchmal weiß er seinen eigenen Namen nicht mehr. Spitznamen sind lustig, sagen sie; wer keinen hat, bei dem stimmt's nicht.
Wolfgang lauscht, doch alles bleibt still. Das rasselnde Schnarchen aus dem Nachbarzimmer im Neukra, wie sie das neue Krankenhaus nennen, ist das Einzige, was er hört.
Günter 12, der Kranke, der dort liegt, wird ihn nicht stören. Selbst wenn der jetzt erwachte, er könnte ihn nicht von seinem Vorhaben abhalten, so wie der Schlaganfall ihn zurückgelassen hat. Allein kann der nicht einmal das Bett verlassen. Wolfgang muss ihn versorgen, ihn füttern, waschen, muss ihn in den Rollstuhl heben. Doch zuerst muss er in die Metzgerei, muss schlachten, zerlegen, schleppen. Dann wieder zurück zu Günter, der nicht aufwachen will. Denn Schlaf ist für viele die einzige Zeit ohne Qual. Ihre Tage sind voller Leid und Demütigungen. Wie für Helmuth Schaffrik, den anderen Gelähmten. Mit dem niemand sprechen darf, über den sich alle lustig machen. »Mit dir stimmt's nicht«, sagen sie zu ihm, »wirst schon wissen, was du getan hast, dass du im Rollstuhl sitzen musst.« Und drehen sich weg, gehen weiter, wenn er stecken bleibt mit seinem Rollstuhl im Sand und Geröll der Wege. Gestern hat Wolfgang gewartet, bis alle weg waren, dann hat er Helmut durch den Sand geschoben.
Nur wenige Stunden Schlaf gibt es. Manchmal bleibt er traumlos. Das ist am schönsten. Denn die Gewalt folgt einem auch in die Träume.
Doch heute ist alles anders. Heute bleibt Wolfgang in seinem Zimmer. Mit dem Strick um den Hals. Den hat er sich schon vor Wochen besorgt. Heimlich. Aus der Werkstatt. Da hinzugehen ist unverdächtig; dort, bei seinem Lehrherrn und Meister, arbeitet er oft. »Alles gehört allen«, sagen sie. Doch nehmen darf man sich nichts. Denn ihnen, die hier arbeiten, manchmal sechzehn Stunden am Tag, jeden Tag, bis die Tage ineinandergeflossen sind ohne Unterschied, ihnen gehört gar nichts. Sich etwas zu nehmen wird schwer bestraft. Wenn es he rauskommt. Und es kommt fast immer he raus. Auch wenn der, den sie am meisten fürchten und am meisten lieben - ihr Führer, ihr Gott Paul Schäfer - längst fort ist, seit Jahren schon. Es kommt he raus, weil alles gebeichtet werden muss. Gerade das Heimliche. Doch auch wer beich tet, wird bestraft. Wegen der Schuld. Sie schlagen auf einen ein, alle, die gerade in der Nähe sind, die zur Stelle sind. Mit Fäusten, Stöcken, Kabelenden. Oder treten zu, bis man zusammenbricht. Dann tragen sie einen ins Neukra, das neue Krankenhaus, und nehmen den Elektroschocker, bis nur die eigene Schuld in der Erinnerung bleibt, alles andere ist weg. Gelöscht.
Ihn, Wolfgang, der so stark ist, dass er gefährlich werden könnte, hatten sie ruhiggestellt mit Medikamenten, seine Gefühle abgeschaltet, bis ihm der Speichel aus dem Mund lief und er nur noch lallen konnte.
Wer aber nicht beich tet, der wird verraten. Denn Verrat ist Pflicht. Wer nicht verrät, wird bestraft. Denn meist beobachtet jemand auch den, der etwas sieht. Auch dieser muss seine Beobachtung melden. Denn auch ihn könnte jemand gesehen haben.
Dennoch muss das Heimliche geschehen. Sonst würde man den Verstand verlieren. Das, was noch übrig ist. Aber was für einen Sinn hat das Heimliche, wenn man allein bleibt damit? Über vierzig Jahre hat Wolfgang gewartet, und jetzt, da sich alles ändern soll, hat er niemanden. Was soll ich noch auf der Welt, wenn ich allein sein muss?, denkt er, knotet den Strick fester und zieht die Schlinge zu.
»Sie kommt, sie kommt, sie kommt.«
Was war das? Hat jemand gesprochen, oder war das eine Stimme in seinem Kopf? Günter nebenan schnarcht weiter, der hat nichts gehört.
Vielleicht sollte man doch noch warten, schießt es Wolfgang durch den Kopf. Was für einen Unterschied macht schon ein weiterer Tag, hier, wo ein Tag ist wie der andere?
Aber das war nicht ihre Stimme. Die kennt er genau. Es kann gar nicht ihre Stimme gewesen sein, denkt er; sie würde nie mehr mit ihm sprechen. Nie mehr. Damals, vor zwölf Jahren, haben sie ihm den Brief gezeigt, in ihrer Handschrift. Dass sie ihn nie wiedersehen will, stand da, dass sie nie wieder etwas mit ihm zu tun haben will und wird. Am nächsten Tag kam er dann weg. Ans Meer. In die Verbannung.
Egal, wohin sie ihn auch verbannen würden und wie lange, immer bleibt doch das Bild in seinem Kopf, wie sie aussah, vor fast einem halben Jahrhundert, als er sie zum allerersten Mal erblickte.
Es war bei seiner ersten Versammlung, einer Evangelisationsfreizeit in den Ferien. Rechts stand das große Zelt. Dahinter floss die Oker. Er trat aus dem Versammlungszelt, davor sang der »Wagner-Chor«. Wagner, so hieß ihre Familie. Wunderschön haben sie gesungen. Der Fluss warf die späten Sonnenstrahlen zurück, das Gras duftete. Und da war sie, vorne rechts an der Seite, die Kleine mit der hohen Stirn und dem dunkelblonden Kranz auf dem Kopf. Sie gefiel ihm, wie sie dort stand, im weit schwingenden Sommerkleid. Ganz in sich versunken. Und im Gesang. Das ist sie, dachte er. Meine Frau. Er denkt es auch jetzt.
Copyright © 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
Gudrun und Wolfgang Müller, deren Liebesgeschichte in diesem Buch erzählt wird, haben fast fünfzig Jahre Gehirnwäsche und Folter überlebt. Trotz allem standen sie bis 2005 treu zu ihrem Führer, ihrem Gott, Paul Schäfer, der sie belogen und betrogen, verschleppt, misshandelt und missbraucht hatte.
Dann erfuhren sie die Wahrheit und zogen die einzige Konsequenz, die ihnen richtig erschien: Sie verließen ihr mit Stacheldraht und Stolperfallen abgeriegeltes Gefängnis in Chile, das sie fast ihr ganzes Leben lang als Heimat betrachtet hatten.
Am 24. April 2010 starb der deutsche Sektenführer Paul Schäfer im Gefängniskrankenhaus von Santiago de Chile. Vier Jahre zuvor war der Chef der deutschen Auswanderersiedlung im Süden Chiles, der Colonia Dignidad1, zu zwanzig Jahren Haft verurteilt worden - wegen Missbrauchs chilenischer Kinder in 27 Fällen.
Doch diese 27 Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs. »Der durchschnittliche pädophile2 Triebtäter missbraucht 50 bis 150 Kinder, bevor er verhaftet wird (und danach noch viele andere)«, schreibt die Kriminalpsychologin Anna Salter.3 Viele überführte und verurteilte Sexualstraftäter verbringen ein paar Jahre im Gefängnis und machen dann weiter. Bei einem langen Leben - Schäfer wurde 88 und war nur die letzten fünf Jahre in Haft - kann man von der hundertfachen Dunkelziffer an Taten ausgehen.
Die meisten Opfer sexueller Gewalt werden nicht zu Tätern. Doch einige schon. Studien bestätigen, dass sexuelle Gewalt in der Kindheit ein ganzes Leben prägen kann. Und seit Kurzem weiß man, dass sie sogar Spuren im Erbgut hinterlässt .4
Mehr als sechzig Jahre lang konnte Schäfer ungestraft Menschen körperlich, sexuell und seelisch quälen und von sich abhängig machen. Niemand gebot ihm Einhalt. Die 1961 aus Deutschland nach Chile entführten Kinder hatten keine Wahl - ihre Eltern schon. Am Anfang jedenfalls. Die meisten Erwachsenen waren ihm freiwillig gefolgt - es waren gläubige und gottesfürchtige Menschen, die gute Werke tun und ein urchristliches Leben führen wollten. Ihre Folterkammern errichteten sie selbst: Am Fuße der chilenischen Anden besiedelten rund vierhundert Deutsche ein riesiges Gebiet, machten es urbar, bauten Häuser, Straßen, Brücken, errichteten Fabriken, landwirtschaftliche Betriebe, Krankenhäuser, Restaurants. Ein sauber gewienertes deutsches Mustergut. Geschaffen in Zwangsarbeit. Genannt »Colonia Digni dad« - »Kolonie der Würde«, in zynischer Tätersprache. Dem chilenischen Militärdiktator General Augusto Pinochet und seinem Geheimdienst DINA5 in den 1970er und 1980er Jahren zur Verfügung gestellt zum Foltern, Morden und zum Verscharren der Leichen.
Paul Schäfers Flucht (1997), seine Verhaftung (2005), Verurteilung (2006) und sein Tod (2010) bedeuten nicht das Ende seiner Herrschaft. Viele Anhänger, denen er Freiheit, Gesundheit, Menschenrechte und Würde raubte - manchen unwiederbringlich auch den Verstand -, sind ihm weiterhin treu ergeben. Die Türen ihres Gefängnisses stehen jetzt offen, aber aus dem inneren Gefängnis lösen sie sich nur schwer. Manche kehren nach Deutschland zurück und leben hier. Vielleicht wohnen sie nebenan? Viele geraten sofort in den Sog der nächsten Sekte, zum Beispiel der Freien Volksmission in Krefeld unter Ewald Frank. Einige versuchen selbstbestimmt zu leben - nach fünfzig Jahren, in denen sie keine eigenen Gedanken, kein privates Gefühl zeigen durften. Welches Erbe werden sie alle weitergeben an ihre Kinder und deren Kinder wiederum an die Enkel?
Immer wieder verfangen Menschen sich im Netz sektenartiger Wahnsysteme, geben ihre Freiheit auf und folgen charismatischen Führern in den Abgrund, manchmal sogar in den Tod. Wie können sie so abhängig gemacht werden? Und wa rum verharren sie dort? Mit welchen Strategien arbeiten die Täter? Welche Sehnsüchte in uns stillen sie? Welche Leere füllen sie, und welche Wunden nutzen sie aus? Mit anderen Worten: Wie funktioniert Gehirnwäsche?
Diese Fragen beschäftigen mich seit Langem. Mein erster Freund aus Kindertagen - wir wohnten in derselben Straße und gingen die ersten vier Jahre gemeinsam zur Schule - wuchs in einer christlichen Sekte auf, die ihm viele seiner kindlichen Freiheiten raubte. Ich bemerkte nichts. Erst Jahrzehnte später erzählte er mir davon.
In den 1980er Jahren lernte ich Ernst-Wolfgang Kneese6 kennen, dessen Flucht aus der Colonia Dignidad 1966 Schlagzeilen machte. »Wie funktioniert Gedankenkontrolle?«, fragte ich ihn. Er antwortete: »Bei jeder kleinen Entscheidung - trinke ich Kaffee oder Tee - treffe nicht ich die Wahl, sondern in meinem Kopf steht Paul Schäfer auf und entscheidet. Und ich kriege ihn da nicht weg.«
Ich traf Scientologen. Meine Nachbarn wurden Anhänger von Bhagwan, dem 1980er-Jahre-Guru mit einem Faible für goldene Luxuskarossen und die Farbe Orange. Plötzlich war die Wäsche auf der Leine nebenan durchgefärbt: Orange für Vater, Mutter und zwei Kinder. Sannyasin, so hießen die Anhänger, wurde auch die stellvertretende Chefredakteurin des Magazins Brigitte, bei dem ich damals arbeitete. Ein Freund ging zu Maharishi Mahesh Yogi wie Beatle George Harrison, erzählte vom Fliegen durch transzendentale Meditation und hob ab in unerreichbare Fernen. Eine Freundin berichtete von jahrelangem Missbrauch durch den katholischen Dorfpfarrer. Gottgefällig zu leben brachte er ihr bei. Zu lügen und ihm sexuell zu Diensten zu sein auch. Ihre Familie war arm; wenig musste auf viele verteilt werden. Die sexuellen Übergriffe schockierten und ekelten sie, brachten aber auch Privilegien: in seinem Wagen mitfahren, kleine Geschenke - für sie ganz allein, nicht für die Geschwister. Ein perverses Bindungsmuster, aus dem sich viele Opfer nie befreien können. Manche fühlen sich selbst schuldig, verlieren den klaren Blick dafür, dass sie benutzt, ausgebeutet werden. Oder sie haben diesen klaren Blick nie gewonnen: Kinder lieben ihre gewalttätigen Eltern, weil sie keine Wahl haben. Sektenopfer verteidigen den Ausbeuter zur Not mit ihrem Leben. So wie manche Entführte sich mit ihren Entführern solidarisieren: Stockholm-Syndrom7 nennt man dieses Phänomen seit der fünftägigen Geiselnahme in einer Stockholmer Bank im Jahr 1973. Die Muster ähneln sich: Immer geht es um Macht und Unterwerfung.
Vieles bleibt öffentlich unsichtbar. Die Medien berichten nur über spektakuläre Fälle, Massen(selbst)morde wie die der People's Temple in Jonestown/Guayana, der Davidianer in Waco/USA, der Sonnentempler oder der Sekte »Heaven's Gate«, deren Mitglieder einen tödlichen Cocktail trinken mussten, in Erwartung, von einem UFO im Schweif des Kometen Hale-Bopp abgeholt und in höhere Sphären gebracht zu werden - mit Nike-Schuhen an den Füßen.8
Auch wenn man von den unauffälligeren Sekten nichts hört - solche geschlossenen verrückten Systeme existieren weiterhin - ohne Kontrolle oder Korrektiv von außen. Ohne erkennbare Vorwarnung können sie implodieren oder explodieren.
Vor zwanzig Jahren begannen meine Recherchen zu »ritueller Gewalt« und multiplen Persönlichkeiten9, ein heiß umstrittenes Thema. Folter und rituelle Morde in Deutschland? Gibt es nicht, hieß es oft. Wo sind denn die Opfer? Dieses Buch gibt einige Antworten. Wer vor fünfzig Jahren in den Bannkreis von Paul Schäfer geriet wie Gudrun aus Österreich und Wolfgang aus Deutschland, die Hauptpersonen dieses Buches, und ihm nach Chile folgte, wie die Kinder dem Rattenfänger von Hameln in den Abgrund gefolgt sind, der versteht, wovon rituell misshandelte Menschen berichten; ob sie in okkultistischen, faschistischen Gruppen gequält wurden, ob sie Voodoo-Ritualen oder extremem Fundamentalismus unterworfen wurden - sei er christlich oder islamistisch. Alle schildern ähnliche Folterqualen. Der Unterschied: Die Existenz der Colonia Dignidad ist unbestritten; ihre Morde, ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ihre anderen kriminellen Taten sind bewiesen und von chilenischen Gerichten verurteilt. Belegt sind auch gemeinsame Folterkurse für deutsche Siedler der Colonia Dignidad und für DINA-Angehörige nach Anleitungen aus der Nazizeit.10
Aber auch wenn das Unrecht in Chile gerichtlich anerkannt ist, die überlebenden Opfer in der Kolonie sind immer noch nicht entschädigt. In Deutschland stellten sich die Gerichte lange taub. Das Auswärtige Amt erschwert die Akteneinsicht in dieses dunkle Kapitel seiner Geschichte immer noch erheblich. Die meisten Überlebenden werden alleingelassen und leben an der Armutsgrenze. Wie Gudrun und Wolfgang Müller, die voller Entsetzen über den Abgrund an Gewalt, Missbrauch und Lügen, der endlich auch für sie deutlich sichtbar wurde, die Colonia Dignidad verließen. »Auf diesem Boden, an dem das Blut unschuldiger Menschen klebt, können wir nicht bleiben.«
»Wir schütteln den Staub von unseren Füßen«11, schrieben sie in ihrem Abschiedsbrief an die Zurückbleibenden und kehrten dem perversen Reich eines Päderasten den Rücken, einer Enklave, in der die Zeit seit den Fünfzigerjahren stillstand, mitten in einem Land, dessen Sprache sie nicht lernen durften. Wie in einer Zeitreise finden sie sich plötzlich im 21. Jahrhundert wieder und begreifen allmählich, was man ihnen geraubt hat.
Als sie mir davon berichteten, wollte ich ihre Geschichte erzählen. Denn es ist eine Geschichte über Resilienz - über die Fähigkeit, Unerträgliches zu erleben, sich aber dennoch einen unzerstörten Kern zu bewahren. Wie konnte es ihnen gelingen, sich die Hoffnung auf ein besseres Leben zu bewahren?
Ulla Fröhling
PROLOG
Villa Baviera, Parral, Chile
Im März 2000, zwischen 2 und 4 Uhr morgens
Wie ein angeleinter Hund in der Nacht hockt er im Dunkel des schmalen Raumes, das eine Ende des Stricks am eisernen Feldbett festgeknotet, das andere um den Hals. Jetzt nur noch die Schlinge zuziehen, sich fallen lassen. Nur noch.
Sein Name ist Wolfgang. Doch sie nennen ihn den Pfuscher. Oder Herbert. Manchmal weiß er seinen eigenen Namen nicht mehr. Spitznamen sind lustig, sagen sie; wer keinen hat, bei dem stimmt's nicht.
Wolfgang lauscht, doch alles bleibt still. Das rasselnde Schnarchen aus dem Nachbarzimmer im Neukra, wie sie das neue Krankenhaus nennen, ist das Einzige, was er hört.
Günter 12, der Kranke, der dort liegt, wird ihn nicht stören. Selbst wenn der jetzt erwachte, er könnte ihn nicht von seinem Vorhaben abhalten, so wie der Schlaganfall ihn zurückgelassen hat. Allein kann der nicht einmal das Bett verlassen. Wolfgang muss ihn versorgen, ihn füttern, waschen, muss ihn in den Rollstuhl heben. Doch zuerst muss er in die Metzgerei, muss schlachten, zerlegen, schleppen. Dann wieder zurück zu Günter, der nicht aufwachen will. Denn Schlaf ist für viele die einzige Zeit ohne Qual. Ihre Tage sind voller Leid und Demütigungen. Wie für Helmuth Schaffrik, den anderen Gelähmten. Mit dem niemand sprechen darf, über den sich alle lustig machen. »Mit dir stimmt's nicht«, sagen sie zu ihm, »wirst schon wissen, was du getan hast, dass du im Rollstuhl sitzen musst.« Und drehen sich weg, gehen weiter, wenn er stecken bleibt mit seinem Rollstuhl im Sand und Geröll der Wege. Gestern hat Wolfgang gewartet, bis alle weg waren, dann hat er Helmut durch den Sand geschoben.
Nur wenige Stunden Schlaf gibt es. Manchmal bleibt er traumlos. Das ist am schönsten. Denn die Gewalt folgt einem auch in die Träume.
Doch heute ist alles anders. Heute bleibt Wolfgang in seinem Zimmer. Mit dem Strick um den Hals. Den hat er sich schon vor Wochen besorgt. Heimlich. Aus der Werkstatt. Da hinzugehen ist unverdächtig; dort, bei seinem Lehrherrn und Meister, arbeitet er oft. »Alles gehört allen«, sagen sie. Doch nehmen darf man sich nichts. Denn ihnen, die hier arbeiten, manchmal sechzehn Stunden am Tag, jeden Tag, bis die Tage ineinandergeflossen sind ohne Unterschied, ihnen gehört gar nichts. Sich etwas zu nehmen wird schwer bestraft. Wenn es he rauskommt. Und es kommt fast immer he raus. Auch wenn der, den sie am meisten fürchten und am meisten lieben - ihr Führer, ihr Gott Paul Schäfer - längst fort ist, seit Jahren schon. Es kommt he raus, weil alles gebeichtet werden muss. Gerade das Heimliche. Doch auch wer beich tet, wird bestraft. Wegen der Schuld. Sie schlagen auf einen ein, alle, die gerade in der Nähe sind, die zur Stelle sind. Mit Fäusten, Stöcken, Kabelenden. Oder treten zu, bis man zusammenbricht. Dann tragen sie einen ins Neukra, das neue Krankenhaus, und nehmen den Elektroschocker, bis nur die eigene Schuld in der Erinnerung bleibt, alles andere ist weg. Gelöscht.
Ihn, Wolfgang, der so stark ist, dass er gefährlich werden könnte, hatten sie ruhiggestellt mit Medikamenten, seine Gefühle abgeschaltet, bis ihm der Speichel aus dem Mund lief und er nur noch lallen konnte.
Wer aber nicht beich tet, der wird verraten. Denn Verrat ist Pflicht. Wer nicht verrät, wird bestraft. Denn meist beobachtet jemand auch den, der etwas sieht. Auch dieser muss seine Beobachtung melden. Denn auch ihn könnte jemand gesehen haben.
Dennoch muss das Heimliche geschehen. Sonst würde man den Verstand verlieren. Das, was noch übrig ist. Aber was für einen Sinn hat das Heimliche, wenn man allein bleibt damit? Über vierzig Jahre hat Wolfgang gewartet, und jetzt, da sich alles ändern soll, hat er niemanden. Was soll ich noch auf der Welt, wenn ich allein sein muss?, denkt er, knotet den Strick fester und zieht die Schlinge zu.
»Sie kommt, sie kommt, sie kommt.«
Was war das? Hat jemand gesprochen, oder war das eine Stimme in seinem Kopf? Günter nebenan schnarcht weiter, der hat nichts gehört.
Vielleicht sollte man doch noch warten, schießt es Wolfgang durch den Kopf. Was für einen Unterschied macht schon ein weiterer Tag, hier, wo ein Tag ist wie der andere?
Aber das war nicht ihre Stimme. Die kennt er genau. Es kann gar nicht ihre Stimme gewesen sein, denkt er; sie würde nie mehr mit ihm sprechen. Nie mehr. Damals, vor zwölf Jahren, haben sie ihm den Brief gezeigt, in ihrer Handschrift. Dass sie ihn nie wiedersehen will, stand da, dass sie nie wieder etwas mit ihm zu tun haben will und wird. Am nächsten Tag kam er dann weg. Ans Meer. In die Verbannung.
Egal, wohin sie ihn auch verbannen würden und wie lange, immer bleibt doch das Bild in seinem Kopf, wie sie aussah, vor fast einem halben Jahrhundert, als er sie zum allerersten Mal erblickte.
Es war bei seiner ersten Versammlung, einer Evangelisationsfreizeit in den Ferien. Rechts stand das große Zelt. Dahinter floss die Oker. Er trat aus dem Versammlungszelt, davor sang der »Wagner-Chor«. Wagner, so hieß ihre Familie. Wunderschön haben sie gesungen. Der Fluss warf die späten Sonnenstrahlen zurück, das Gras duftete. Und da war sie, vorne rechts an der Seite, die Kleine mit der hohen Stirn und dem dunkelblonden Kranz auf dem Kopf. Sie gefiel ihm, wie sie dort stand, im weit schwingenden Sommerkleid. Ganz in sich versunken. Und im Gesang. Das ist sie, dachte er. Meine Frau. Er denkt es auch jetzt.
Copyright © 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
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Autoren-Porträt von Ulla Fröhling
Ulla Fröhling: Soziologin, freie Journalistin und Autorin. Nach 15 Jahren als Redakteurin, Ressortleiterin und Autorin in Frauenzeitschriften arbeitet sie für ARTE, WDR, NZZ-Folio und Die Zeit; Schwerpunkte sind gesellschaftliche Tabus wie Inzest und Langzeitfolgen sexueller Gewalt, aber auch Sucht, organisierte Kriminalität und Humor. Als Sachverständige wurde sie in Bundestagsanhörungen zu 'Destruktiven Kulten' gehört, im Europäischen Parlament in Brüssel zu 'Kindesmißbrauch und Kindesentführung'; für ihre Arbeiten zum Thema Trauma erhielt die mehrfach ausgezeichnete Autorin den amerikanischen Media Achievement Award 2001.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ulla Fröhling
- 2012, 5. Aufl., 313 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 340461660X
- ISBN-13: 9783404616602
- Erscheinungsdatum: 14.02.2012
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