Valley - Tal der Wächter
Der neue, packende Fantasy-Roman von Bestsellerautor Jonathan Stroud ("Bartimäus").
Der junge wagemutige Hall und seine ungestüme Freundin Aud leben in einem weiten, friedlichen Tal, das umgeben ist von tiefen...
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Buch
Produktdetails
Produktinformationen zu „Valley - Tal der Wächter “
Der neue, packende Fantasy-Roman von Bestsellerautor Jonathan Stroud ("Bartimäus").
Der junge wagemutige Hall und seine ungestüme Freundin Aud leben in einem weiten, friedlichen Tal, das umgeben ist von tiefen Wäldern und mächtigen Bergen. Doch der freundliche Schein trügt. Das Tal steht nämlich unter einem besonderen Bann: Alle Wege, die aus ihm herausführen, werden bewacht von mächtigen und bedrohlichen Fabelwesen, die jedem gefährlich werden, der sich ihnen nähert. Deshalb ist es nach dem Gesetz der Ahnen aufs Strengste verboten, einen Weg in die Welt außerhalb zu suchen. Gepackt von Neugierde und Abenteuerlust wagen Hall und Aud sich dennoch an die Grenzen ihres Tals. Nur ist das, was sie dort erwartet dunkler und gefährlicher als alles, auf das die Geschichten der Alten sie vorbereitet haben.
Ab 12 Jahren!
Klappentext zu „Valley - Tal der Wächter “
Drei verfeindete Häuser, zwei fast furchtlose Helden, ein von Gott vergessenes Tal - und ein unfassbares Geheimnis.Der junge wagemutige Hal und seine ungestüme Freundin Aud leben in einem weiten, friedlichen Tal, das umgeben ist von tiefen Wäldern und mächtigen Bergen. Doch der freundliche Schein trügt. Das Tal steht nämlich unter einem besonderen Bann: Alle Wege, die aus ihm herausführen, werden bewacht von mächtigen und bedrohlichen Fabelwesen, die jedem gefährlich werden, der sich ihnen nähert. Deshalb ist es nach dem Gesetz der Ahnen aufs Strengste verboten, einen Weg in die Welt außerhalb zu suchen. Gepackt von Neugierde und Abenteuerlust wagen Hal und Aud sich dennoch an die Grenzen ihres Tals. Nur ist das, was sie dort erwartet dunkler und gefährlicher als alles, auf das die Geschichten der Alten sie vorbereitet haben. Gefährliche Fabelwesen, alte Legenden und ein dunkles Tal voller Geheimnisse. Zwei starke Helden kämpfen gemeinsam gegen eine unsichtbare Macht ...
"Stroud erzählt in einem pragmatischen, ja beiläufigen Ton. Wie schon in seinen 'Bartimäus'-Bänden wird das Übernatürliche dadurch je nach Situation ironisch wieder auf den Teppich des Quasi-Realen zurückgeholt. Obwohl die Handlung durchaus spannend ist, ist es besonders der Erzählton, mit dem sich dieser Roman für Leser ab 11 Jahren empfiehlt." -- Literaturen
"Liebevoll begleitet Stroud seine Helden durch das Abenteuer, schickt einen Hauch Ironie mit ein, setzt raffinierte Spannungsbögen und vergisst nie, Hal und Aud ernst zu nehmen." -- Berliner Morgenpost
'Und wieder bricht der Autor mit Traditionen, lotet die Grenzen aus zwischen Realität und Phantasie und nimmt dabei sein Genre nicht allzu ernst. Auch dieser Stroud steckt wieder voll britischem Humor.' -- Kölner Stadtanzeiger
"Liebevoll begleitet Stroud seine Helden durch das Abenteuer, schickt einen Hauch Ironie mit ein, setzt raffinierte Spannungsbögen und vergisst nie, Hal und Aud ernst zu nehmen." -- Berliner Morgenpost
'Und wieder bricht der Autor mit Traditionen, lotet die Grenzen aus zwischen Realität und Phantasie und nimmt dabei sein Genre nicht allzu ernst. Auch dieser Stroud steckt wieder voll britischem Humor.' -- Kölner Stadtanzeiger
Lese-Probe zu „Valley - Tal der Wächter “
WENN DU VERSPRICHST, gut aufzupassen, erzähl ich dir noch einmal von der Schlacht am Troldfelsen. Aber wehe, du zappelst wieder so herum und machst Unsinn, dann hör ich gleich wieder auf! / Damals, kurz nachdem die Siedler hergekommen waren, es ist schon lange, lange her, trieben die Trolde noch im ganzen Tal ihr Unwesen, von der Flussmündung bis zum Steilgebirge. Nach Einbruch der Dunkelheit waren kein Haus, kein Kuhstall, kein Heuschober vor ihnen sicher. Ihre unterirdischen Gänge führten kreuz und quer unter den Feldern und Wiesen hindurch bis unter die Türen der Höfe. Kaum eine Nacht verging, ohne dass Kühe von den Weiden und Schafe von den Berghängen verschwanden. Männer, die spätabends noch unterwegs waren, wurden in Sichtweite ihrer Häuser unter die Erde gezerrt. Frauen und Kleinkinder wurden aus ihren Betten geholt, und am nächsten Morgen fand man ihre Decken, die nur noch zur Hälfte aus dem Boden schauten. Niemand wusste, wo sich das nächste Troldloch auftun würde oder was man dagegen unternehmen sollte. / Als Erstes machten sich die Angehörigen jedes Hauses daran, ihre Anwesen mit schweren Granitplatten zu pflastern -die Halle, den Stall, die Innenhöfe und so weiter, damit die Trolde nicht mehr durchkamen. Anschließend errichteten sie hohe Mauern rings um die Gebäude und stellten Wachposten auf. Das schuf Abhilfe. Trotzdem hörte man nachts die Trolde immer noch unter den Steinfliesen klopfen und scharren und nach irgendeinem Durchschlupf suchen. Es war kein schönes Leben. / Sven, der bedeutendste Held des Tals, ein vor Kraft strotzender junger Mann, hatte schon so manchen Trold im Zweikampf erschlagen und die Straßen von Wegelagerern, Wölfen und anderen Gefahren gesäubert. Aber nicht jeder war so tüchtig wie er, und Sven fand, es sei nun an der Zeit, dem Elend ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. / Darum rief er eines schönen Mittsommertags die anderen Helden zusammen. Alle zwölf versammelten sich auf einem Feld auf halber Höhe des Tales, ungefähr
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dort, wo heute Eiriks Hof liegt. Anfangs ließen sie erst einmal tüchtig die Muskeln spielen und hantierten rauflustig mit ihren Schwertknäufen. / Dann erhob Sven die Stimme: »Freunde, es ist kein Geheimnis, dass wir seinerzeit so manche Meinungsverschiedenheit hatten. Mein Bein trägt immer noch die Narbe von deinem Speer, Ketil, und ich könnte mir vorstellen, dass dir immer noch der Hintern von meinem Pfeil wehtut. Heute jedoch plädiere ich für einen Waffenstillstand. Die Trolde geraten allmählich außer Rand und Band. Ich schlage vor, dass wir uns zusammentun und sie aus dem Tal vertreiben. Was haltet ihr davon?« / Wie nicht anders zu erwarten, fingen alle erst einmal an, zu hüsteln und zu brummeln, und gaben sich alle Mühe, Svens Blick auszuweichen, aber schließlich trat Egil vor. »Sven«, sagte er, »deine Worte haben mein Herz getroffen wie Pfeile. Ich bin dabei.« Da schlossen sich ihm auch die Übrigen, teils aus Verlegenheit, teils, um ihren Mut zu beweisen, einer nach demanderen an. / Dann fragte Thord: »Was du sagst, ist alles schön und gut, aber was springt für uns dabei heraus?« / »Wenn wir einen Pakt schließen, das Tal zu schützen«, antwortete Sven, »wird es uns von da an für alle Zeiten gehören. Na, wie hört sich das an?« / Die anderen waren der Meinung, das klänge sehr gut. / Dann fragte Orm: »Wo wollen wir uns ihnen zum Kampf stellen?« / »Ich wüsste schon, wo«, erwiderte Sven und führte die anderen über das Feld zu einem mächtigen Felsen, der halb umgestürzt im Lehm lag. Weiß der Himmel, wie er dort hingekommen war. Er war so groß wie ein halbes Haus, gerade so, als hätte ein übermütiger Riese ein Stück aus dem Bergmassiv oberhalb des Tals herausgebrochen und durch die Gegend geschleudert. Der Felsen liegt so auf der Seite, dass er wie ein Keil aus dem Feld ragt. / Damals hieß der Felsen nur »der Keil«, heute ist er allgemein als »Troldfelsen« bekannt. Unten ist er mit Gras un
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Autoren-Porträt von Jonathan Stroud
Jonathan Stroud wurde in Bedford geboren. Er arbeitete zunächst als Lektor. Nachdem er seine ersten eigenen Kinderbücher veröffentlicht hatte, beschloss er, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er wohnt mit seiner Frau Gina und den gemeinsamen Kindern Isabelle und Arthur in der Nähe von London.<br /><br />Berühmt wurde er durch seine weltweite Bestseller-Tetralogie um den scharfzüngigen Dschinn Bartimäus, dessen Abenteuer in »Das Amulett von Samarkand«, »Das Auge des Golem«, »Die Pforte des Magiers« und »Der Ring des Salomo« erzählt werden.
Autoren-Interview mit Jonathan Stroud
Wann hatten Sie die erste Idee für den Roman Valley -Tal der Wächter? Jonathan Stroud:
Das war in Neuseeland im Sommer 2006. Dort habe ich die erste Notiz zum Valley gemacht. Ich hatte davor kaum etwas geschrieben, weil ich viel unterwegs war, um Lesungen und PR für Bartimäus zu machen. Dann hatte ich einige Tage frei unten in Queenstown. Ich wollte etwas schreiben, was sich deutlich von Bartimäus unterschied. Bartimäus ist ja sehr städtisch. Also wollte ich aufs Land mit dem nächsten Buch. Wenn Bartimäus urban war, so ist das Valley rural. Sie beginnen Valley mit einer nordisch klingenden Legende. Eine alte Frau erzählt Kindern den Mythos von der Schlacht am Troldfelsen. Jonathan Stroud: Ich wollte Fantasy und Magie nicht von Anfang an präsent haben. Mir war es wichtig, das Fantastische nicht in den Mittelpunkt zu stellen, obwohl alte Sagen und Trolde ja genügend Stoff dafür bieten. Beim Schreiben der ersten Seiten ging ich von isländischen und allgemein von skandinavischen Legenden aus, wo Übernatürliches zwar eine Rolle, aber nicht die zentrale Rolle spielt. Fantastisches bleibt etwas an der Peripherie, so auch im Valley. Aber die Grenzen sind fließend und schön gruseln muss man sich im Valley allemal.
Haben Sie Valley -Tal der Wächter in Neuseeland dann in einem Guss geschrieben? Jonathan Stroud:
Oh, nein! Bei
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Bartimäus begann es mit der Stimme. Das ging dann schnell weiter. Hier war es ein langer und intensiver Prozess. Valley war ziemlich schwierig zu schreiben. Es war wie ein Puzzle mit mehreren Ideen, die ich richtig zusammenschieben musste. Ich habe viele verschiedene Versionen dieses Romans erstellt. Erst nach einem Jahr wusste ich wirklich, wo's langgehen würde. Die beiden Helden beispielsweise, der junge Hal und seine Freundin Aud, waren nicht immer wie in der letzten Fassung ein Duo. Zuerst hatte ich für Hal einen Nebenbuhler geschaffen, aber den musste ich dann aus verschiedenen Gründen wieder verabschieden. Und schon begann der Schreibprozess von vorne.
Bartimäus ist geprägt von verschiedenen Schauplätzen. Warum dominiert hier das Valley? Jonathan Stroud:
Es gibt eine große Gemeinsamkeit in all meinen Büchern. Das ist die Betrachtung und Variation der Grenzen zwischen Fantasie und Realität. Das ist der Archetypus meiner Geschichten. Auch in Valley geht es um Legenden und Wirklichkeit. Ich glaube, Valley - Tal der Wächter ist eine Mischung aus dem Bartimäus -Stil mit dessen Komik, Witz und Action und andererseits aus Elementen, wie sie insbesondere in Die Spur ins Schattenland vorhanden sind. Auch Die Eisfestung hat nur wenige Protagonisten und eine Bühne für das Drama. Der Schauplatz, die Landschaft, die Umgehung sind mir sehr wichtig. Ich mag diese Form des konzentrierten Erzählens. Ich finde es sehr schön, Geschichten zu schreiben und zu lesen, die deutlich verortet sind. Wie in einem Kammerstück kann man die Spannung und Dynamik darin steigern. Am Anfang stellt sich die Frage: Existieren die Trolde oder existieren sie nicht. Darüber diskutieren ja auch lange Hal und Aud - und die Leser fiebern mit.
Herr Stroud, existieren Trolde? Jonathan Stroud:
Ich gebe zu, lange Zeit wusste ich es auch nicht. Und ich beziehe Ihre Frage jetzt mal nur auf Valley, ja? Ich schrieb also Valley und dachte: Eigentlich sollten Trolde dort nicht wirklich existieren. Sie sollten von den Bewohnern des Valley als eine irreale, wenn auch große Bedrohung empfunden werden. Einbildungen. Schreckgespenste. Manche Bewohner wie Aud würden nur darüber lachen, andere wie Hals alte und erfahrene Amme Katla würden schwören, dass es sie gibt, und die Haltung dazwischen verkörpert der Held Hal selbst, der sich nicht sicher ist. Aber dann ... ja, so einfach ist das nicht, und ich hoffe, ich habe die richtige Lösung gefunden. Trolde gab es ja, wie wir aus den Sagen erfahren, die jeweils zu Beginn der Kapitel erzählt werden. Es gab sie, sie waren eine echte Bedrohung. Die wirklich Bösen sind am Ende ...Wir wollen nicht zu viel verraten. Aber sagen Sie, woher stammen die Namert? Hal, Aud, Katla, Brodir, Gudny, Hord oder Ulfa haben Sie die erfunden? Jonathan Stroud: Am Anfang habe ich mit dem Gedanken gespielt, Namen zu erfinden. Aber dann habe ich mich entschlossen, bei der Wahrheit zu bleiben. Auch die Trolde sind ja nicht neu. Das englische Wort Trow ist heute noch vor allem auf den Shetland Islands gebräuchlich. Es sind also alles echte Namen. Die meisten stammen aus nordischen Mythologien. ich hatte einfach ein besseres Gefühl beim Schreiben, weil ich wusste, dass das wahr ist, dass ich auf Traditionen aufbaue, auch wenn ich dann beim Erzählen stark von Althergebrachtem abweiche und etwas Neues mache. Apropos Tradition: Das Überliefern von Kenntnissen, Erfahrungen und Weisheiten von einer Generation zur nächsten spielt im Valley eine große Rolle.
Wie wichtig ist das Interpretieren, Bewahren oder auch Ablehnen von Traditionen? Jonathan Stroud:
Gute Frage! Die Vorfahren, die Helden, die Familien sind in diesem Roman das Problem. W. H. Auden hat ein meiner Ansicht nach ganz besonderes Gedicht geschrieben. (Jonathan Stroud denkt kurz nach und zitiert dann auswendig.)
Close behind us on our track,dead in hundreds cry Alack,
Arms raised stiffly to reproveIn false attitudes of love.
Diese Zeilen hatte ich immer im Kopf, als ich den Roman schrieb. Ich interpretiere Audens Autumn Song so, dass Auden damit unsere Vorfahren gemeint hat, die uns sagen: tu dieses, tu jenes, tu's nicht, tu's doch, geh da hin, geh dorthin. Sie sind alle tot, aber sie sprechen zu dir. Was sollst du tun? Sie sind ein Grundbestandteil deiner Geschichte. Und deshalb habe ich sie zum Leitmotiv des Valley bestimmt. Die Legenden erzählen von ihnen und ihre Taten beeinflussen die nachfolgenden Generationen. Wie antwortet man auf bestehende Geschichten? Was, wenn man die Erwartungen, das vorgezeichnete Schicksal nicht erfüllt? Jede Familie hat ihre eigene Version davon, eigene Probleme, eigene Geheimnisse. Die Fortsetzung von Audens Gedicht passt übrigens auch zum Valley: Scrany through a plundered wood,Trolls run scolding for their food,Owl and nightingale are dumb,And the angel will not come. Clear, unscaleble, aheadRise the Mountains of Instead,From whose cold, cascading streamsNone my drink except in dreams.
Inwiefern wir Hal den Erwartungen gerecht? Inwiefern erfüllt er sein Schicksal? Jonathan Stroud:
Fantasy-Romane sind diesbezüglich oft ziemlich einfach gestrickt. Die Helden sind meistens Waisenkinder, die ohne Ballast die Herausforderung annehmen. Es ist relativ einfach, den Held zu schildern, der mit dem Drachen kämpft. Schwieriger wird es, wenn wenig passiert, wenn ein Beziehungsnetz vorhanden ist und wenn die Vergangenheit in die Gegenwart hineinwirkt. Vorfahren haben dir etwas zu sagen - du kannst davon lernen, und du sollst darauf hören - aber letztlich musst du eigene Entscheidungen fällen. Hal will am Anfang einfach weggehen. Er will Rache für ein Verbrechen, dessen Zeuge er wurde. Die Familie versucht, ihn daran zu hindern. Aber er ist ein Hitzkopf? Oder ist er am Ende im Recht? Spät erst wird sich Hal der Verantwortung seiner Familie gegenüber bewusst. Ich hoffe, ich verrate nicht zu viel, aber am Ende ziehen Hal und Aud los. Sie gehen in die Welt hinaus, denn sie haben ihre Pflicht getan. Und ich stelle mir vor, dass sie dort draußen eine Menge Spaß haben. Niemand folgt ihnen - aber sie gehen weiter.
Was sind Ihre Erfahrungen für diesen so außergewöhnlichen Roman Valley – Tal der Wächter? Jonathan Stroud:
Ich bin stolz darauf. Vielleicht ist Valley psychologisch etwas komplizierter als meine übrigen Bücher. Aber andererseits ist Valley durch die überschaubare Geografie auch einfacher. Valley hat eine Menge Action und Witz. Ich hoffe, dass es die Leser von Bartimäus in eine andere Zeit versetzen und begeistern wird.
Bartimäus ist geprägt von verschiedenen Schauplätzen. Warum dominiert hier das Valley? Jonathan Stroud:
Es gibt eine große Gemeinsamkeit in all meinen Büchern. Das ist die Betrachtung und Variation der Grenzen zwischen Fantasie und Realität. Das ist der Archetypus meiner Geschichten. Auch in Valley geht es um Legenden und Wirklichkeit. Ich glaube, Valley - Tal der Wächter ist eine Mischung aus dem Bartimäus -Stil mit dessen Komik, Witz und Action und andererseits aus Elementen, wie sie insbesondere in Die Spur ins Schattenland vorhanden sind. Auch Die Eisfestung hat nur wenige Protagonisten und eine Bühne für das Drama. Der Schauplatz, die Landschaft, die Umgehung sind mir sehr wichtig. Ich mag diese Form des konzentrierten Erzählens. Ich finde es sehr schön, Geschichten zu schreiben und zu lesen, die deutlich verortet sind. Wie in einem Kammerstück kann man die Spannung und Dynamik darin steigern. Am Anfang stellt sich die Frage: Existieren die Trolde oder existieren sie nicht. Darüber diskutieren ja auch lange Hal und Aud - und die Leser fiebern mit.
Herr Stroud, existieren Trolde? Jonathan Stroud:
Ich gebe zu, lange Zeit wusste ich es auch nicht. Und ich beziehe Ihre Frage jetzt mal nur auf Valley, ja? Ich schrieb also Valley und dachte: Eigentlich sollten Trolde dort nicht wirklich existieren. Sie sollten von den Bewohnern des Valley als eine irreale, wenn auch große Bedrohung empfunden werden. Einbildungen. Schreckgespenste. Manche Bewohner wie Aud würden nur darüber lachen, andere wie Hals alte und erfahrene Amme Katla würden schwören, dass es sie gibt, und die Haltung dazwischen verkörpert der Held Hal selbst, der sich nicht sicher ist. Aber dann ... ja, so einfach ist das nicht, und ich hoffe, ich habe die richtige Lösung gefunden. Trolde gab es ja, wie wir aus den Sagen erfahren, die jeweils zu Beginn der Kapitel erzählt werden. Es gab sie, sie waren eine echte Bedrohung. Die wirklich Bösen sind am Ende ...Wir wollen nicht zu viel verraten. Aber sagen Sie, woher stammen die Namert? Hal, Aud, Katla, Brodir, Gudny, Hord oder Ulfa haben Sie die erfunden? Jonathan Stroud: Am Anfang habe ich mit dem Gedanken gespielt, Namen zu erfinden. Aber dann habe ich mich entschlossen, bei der Wahrheit zu bleiben. Auch die Trolde sind ja nicht neu. Das englische Wort Trow ist heute noch vor allem auf den Shetland Islands gebräuchlich. Es sind also alles echte Namen. Die meisten stammen aus nordischen Mythologien. ich hatte einfach ein besseres Gefühl beim Schreiben, weil ich wusste, dass das wahr ist, dass ich auf Traditionen aufbaue, auch wenn ich dann beim Erzählen stark von Althergebrachtem abweiche und etwas Neues mache. Apropos Tradition: Das Überliefern von Kenntnissen, Erfahrungen und Weisheiten von einer Generation zur nächsten spielt im Valley eine große Rolle.
Wie wichtig ist das Interpretieren, Bewahren oder auch Ablehnen von Traditionen? Jonathan Stroud:
Gute Frage! Die Vorfahren, die Helden, die Familien sind in diesem Roman das Problem. W. H. Auden hat ein meiner Ansicht nach ganz besonderes Gedicht geschrieben. (Jonathan Stroud denkt kurz nach und zitiert dann auswendig.)
Close behind us on our track,dead in hundreds cry Alack,
Arms raised stiffly to reproveIn false attitudes of love.
Diese Zeilen hatte ich immer im Kopf, als ich den Roman schrieb. Ich interpretiere Audens Autumn Song so, dass Auden damit unsere Vorfahren gemeint hat, die uns sagen: tu dieses, tu jenes, tu's nicht, tu's doch, geh da hin, geh dorthin. Sie sind alle tot, aber sie sprechen zu dir. Was sollst du tun? Sie sind ein Grundbestandteil deiner Geschichte. Und deshalb habe ich sie zum Leitmotiv des Valley bestimmt. Die Legenden erzählen von ihnen und ihre Taten beeinflussen die nachfolgenden Generationen. Wie antwortet man auf bestehende Geschichten? Was, wenn man die Erwartungen, das vorgezeichnete Schicksal nicht erfüllt? Jede Familie hat ihre eigene Version davon, eigene Probleme, eigene Geheimnisse. Die Fortsetzung von Audens Gedicht passt übrigens auch zum Valley: Scrany through a plundered wood,Trolls run scolding for their food,Owl and nightingale are dumb,And the angel will not come. Clear, unscaleble, aheadRise the Mountains of Instead,From whose cold, cascading streamsNone my drink except in dreams.
Inwiefern wir Hal den Erwartungen gerecht? Inwiefern erfüllt er sein Schicksal? Jonathan Stroud:
Fantasy-Romane sind diesbezüglich oft ziemlich einfach gestrickt. Die Helden sind meistens Waisenkinder, die ohne Ballast die Herausforderung annehmen. Es ist relativ einfach, den Held zu schildern, der mit dem Drachen kämpft. Schwieriger wird es, wenn wenig passiert, wenn ein Beziehungsnetz vorhanden ist und wenn die Vergangenheit in die Gegenwart hineinwirkt. Vorfahren haben dir etwas zu sagen - du kannst davon lernen, und du sollst darauf hören - aber letztlich musst du eigene Entscheidungen fällen. Hal will am Anfang einfach weggehen. Er will Rache für ein Verbrechen, dessen Zeuge er wurde. Die Familie versucht, ihn daran zu hindern. Aber er ist ein Hitzkopf? Oder ist er am Ende im Recht? Spät erst wird sich Hal der Verantwortung seiner Familie gegenüber bewusst. Ich hoffe, ich verrate nicht zu viel, aber am Ende ziehen Hal und Aud los. Sie gehen in die Welt hinaus, denn sie haben ihre Pflicht getan. Und ich stelle mir vor, dass sie dort draußen eine Menge Spaß haben. Niemand folgt ihnen - aber sie gehen weiter.
Was sind Ihre Erfahrungen für diesen so außergewöhnlichen Roman Valley – Tal der Wächter? Jonathan Stroud:
Ich bin stolz darauf. Vielleicht ist Valley psychologisch etwas komplizierter als meine übrigen Bücher. Aber andererseits ist Valley durch die überschaubare Geografie auch einfacher. Valley hat eine Menge Action und Witz. Ich hoffe, dass es die Leser von Bartimäus in eine andere Zeit versetzen und begeistern wird.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Jonathan Stroud
- Altersempfehlung: 11 - 13 Jahre
- 2009, 492 Seiten, Maße: 14,3 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Katharina Orgaß, Gerald Jung
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570134938
- ISBN-13: 9783570134931
Rezension zu „Valley - Tal der Wächter “
"Und wieder bricht der Autor mit Traditionen, lotet die Grenzen aus zwischen Realität und Phantasie und nimmt dabei sein Genre nicht allzu ernst. Auch dieser Stroud steckt wieder voll britischem Humor."
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