Verbrechen

Ein Buch der etwas anderen Art ... zumindest erscheint es mir so.

Klar und sachlich wird ein Fall geschildert, Fakten werden aufgelistet, auf Gefühlsbekundungen wird verzichtet. Das muss man hervorheben, sie fehlen nicht, sie werden bewusst ausgelassen, zur Seite gestellt, da sie nicht von Belang sind, um eindringlich zu erzählen. Die Fakten sind hier überraschender Weise tatsächlich ausreichend.

Prägnant weiß Ferdinand von Schirach Dinge zu schildern und das aus guten Grund, er weiß immerhin wovon er spricht.

Ich bin beeindruckt von diesem Schreibstil. Ein Schreibstil ohne Schnörkel, ohne Details. Es wird ein gestochen scharfes Bild vermittelt ohne auch nur eine Emotion zu vermitteln und dennnoch ist es ansprechend.

Interessant ....

Ein tolles und spannendes Buch. Ich finde auch den Einband toll. Wirkt elegant. Die Geschichten sind gut geschrieben und man kann teilweise vor Spannung gar nicht aufhören zu lesen.

Ferdinand von Schirach schildert die vorliegenden Verbrechen völlig Wert frei und emotionslos. Nur einer meist zynischen Ironie konnte er sich anscheinend nicht verkneifen, was dem Buch eine besondere Würze verleiht. Der Schreibstil ist kurz und knapp gehalten, erhält dadurch aber eine eigentümlich Eindringlichkeit und als Leser sieht man sich gezwungen, einen Fall nach dem nächsten zu lesen. Raum für Spekulationen nach dem Warum lässt der Autor nicht, da er die Motive klar schildert. Trotzdem grübelt man unwillkürlich nach. Man versucht sich in den Täter hineinzuversetzen und überlegt, ob man nicht selber so gehandelt hätte.

Mein Fazit: Absolut lesenswert!