Verlorene Jahre
Geschichte einer Jugend am Ende des zweiten Weltkrieges
Im Mai 1945, der Krieg war beendet und die deutsche Armee zusammengebrochen, strömten durch die Tschechoslowakei Richtung Westen Soldaten und Flüchtlinge aus Schlesien und versuchten, den nachrückenden Russen zu entkommen. Nach einwöchigem Schreckensmarsch...
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Produktinformationen zu „Verlorene Jahre “
Klappentext zu „Verlorene Jahre “
Im Mai 1945, der Krieg war beendet und die deutsche Armee zusammengebrochen, strömten durch die Tschechoslowakei Richtung Westen Soldaten und Flüchtlinge aus Schlesien und versuchten, den nachrückenden Russen zu entkommen. Nach einwöchigem Schreckensmarsch endete für viele diese Flucht in einem Lager bei Zittau. Polnische Kohle gegen zirka zehntausend ehemalige Soldaten und auch Zivilisten - darüber verhandelten die Sieger. Im Oktober war dieser Handel perfekt, alle Lagerinsassen wurden als Zwangsarbeiter ins oberschlesische Kohlerevier nach Sosnowice abtransportiert. Jahrelange schwerste, ungewohnte Arbeit, unzureichende Verpflegung, mangelnde Hygiene und Misshandlungen, nicht verheilte Wunden und nicht zuletzt ein fortgeschrittenes Alter forderten viele Tote und Verletzte. In der Mitte des Jahres 1947 konnten die Gefangenen neue Hoffnung schöpfen. Durch den Einsatz des Internationalen Roten Kreuzes wurden ihre Lebensbedingungen etwas erleichtert. Dazu gehörten die medizinische Versorgung, eine bessere Verpflegung und der Austausch von Briefen mit Angehörigen. Aber auch Rückschläge wie mehrere Wechsel in andere Kohlengruben ließen die Aussicht auf baldige Entlassung für weitere drei Jahre immer wieder schwinden ... In diesem Buch beschreibt der Autor (Jahrgang 1925) aus seiner persönlichen Perspektive auf beeindruckende Weise die "verlorenen Jahre" seiner Jugend im Nationalsozialismus und weckt damit beim Leser das Interesse an einem bei der Aufarbeitung der deutschen Geschichte vernachlässigten Thema: Wie haben die jungen Soldaten die Schrecken des Krieges und der Gefangenschaft bewältigt und wie konnten sie nach diesen Erfahrungen in die inzwischen veränderte Gesellschaft zurückfinden? Wie es dem Autor gelang, mit Lebensmut und der Freude am Theater diese schwere Zeit zu überleben und dabei nicht den Humor zu verlieren, ist nicht nur für ihn selbst und seine Generation der lohnende Versuch einer Vergangenheitsbewältigung, sondern auch für später geborene Leser
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ein lesenswertes Zeitdokument.
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Autoren-Porträt von Hans H. Fritsche
"Mir ist nicht die Gnade der späten Geburt zuteilgeworden!" (Altkanzler Helmut Kohl) 1925 wurde ich in Berlin geboren und in dem System des sogenannten "Dritten Reichs" erzogen. Ich besuchte die Grundschule, im Anschluss eine Knaben-Mittelschule in Charlottenburg mit dem Abschluss der mittleren Reife. In dieser Zeit wurde ich Pimpf, kam später zur Hitlerjugend und wurde schließlich Gefolgschaftsführer im HJ-Streifendienst, die Vorformation der Waffen-SS. Mit vierzehn Jahren lernte ich die Versuchung der "Bretter, die die Welt bedeuten" im Schillertheater Berlin als Komparse unter Heinrich George kennen. Mein Wunsch, Schauspieler und Regisseur zu werden, stand dem meiner Eltern entgegen. Ich begann als Fachschulpraktikant im Reichsbahn-Ausbesserungs-Werk Warschauer Brücke die mittlere techni-sche Beamtenlaufbahn. Als HJ-Führer wurde ich im August 1943 mit siebzehn Jahren "freiwillig" zur 12. Panzerdivision "Hitlerjugend" einberufen. Dort absolvierte ich eine Rekrutenausbildung, besuchte an-schließend die Unterführerschule und wurde als Ausbilder zur Estnischen Freiwilligen-Legion nach Estland abkommandiert. 1944 geriet ich im Kurlandkessel ein paar Tage in russische Gefangenschaft. Mit viel Glück konnte ich nicht nur fliehen, auch den letzten Transport per Schiff aus Baltisch Port nach Danzig habe ich erreicht. Im Januar 1945 erlebte ich nach Neuaufstellung der Division auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer bei Sagan und dem Einsatz in Schlesien das Kriegsende am 8. Mai in Hirsch-berg. Auf dem Weg Richtung Westen durch die Tschechoslowakei wurde ich am 11. Mai von der Miliz gefangen genommen und in München-Grätz zum Tode verurteilt. Einem russischen Offizier verdanken ich und fünf meiner Kameraden unser Leben. Nach einem Schreckensmarsch über acht Tage durch die Tschechei gelangten wir in ein Gefangenenlager bei Zittau. Im Oktober wurde ich mit den anderen nach Polen ab-transportiert. Die erste Einfahrt unter Tage war am 26. Oktober 1945. Die letzte Ausfahrt war am
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10. April 1950 und am 26. April 1950 wurde ich aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Am 1. Juni 1950 begann mein Engagement als Logenschließer an der Städtischen Oper in der Kantstraße, das ich mit weiteren Tätigkeiten als Hausarbeiter, Nacht-, Tages- und Kassen-pförtner fortsetzte. Ich wurde zum Hausmeister mit besonde-ren Aufgaben und Hilfskraft in der Hausinspektion. Nach einem zweijährigen Angestellten-Lehrgang des Senats stieg ich zum zweiten Theaterinspektor auf. In dieser Position begleitete ich 1961 den Umzug in die "Deutsche Oper Berlin" in die Bismarckstraße und wurde 1972 Leiter der Hausverwaltung und bis zu meinem Ruhestand 1987 erster Theaterinspektor. Den Absprung in den Ruhestand nach siebenunddreißig Jah-ren nicht nur Kunst, sondern auch einer interessanten und aufregenden Tätigkeit hat mir mein Boxer Amor erleichtert. Im Jahr 2001 verlegte ich mein Domizil nach Mallorca und erlebe dort den Endspurt.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Hans H. Fritsche
- 2013, 1., Aufl., 396 Seiten, Maße: 13,6 x 20 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Pro Business
- ISBN-10: 3863864298
- ISBN-13: 9783863864293
- Erscheinungsdatum: 19.07.2013
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