Vestalinnenfeuer
Rom, anno 63 v. Chr.: Das Los bestimmt die junge
Aemilia zur vestalischen Jungfrau. Doch Aemilia ist bestürzt, denn das bedeutet 30 Jahre im Tempel ohne Kontakt zu ihrer Familie. Als zwischen ihr und dem Sklaven Lysander eine verbotene Liebe entbrennt, droht höchste Gefahr.
Aemilia zur vestalischen Jungfrau. Doch Aemilia ist bestürzt, denn das bedeutet 30 Jahre im Tempel ohne Kontakt zu ihrer Familie. Als zwischen ihr und dem Sklaven Lysander eine verbotene Liebe entbrennt, droht höchste Gefahr.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Vestalinnenfeuer “
Rom, anno 63 v. Chr.: Das Los bestimmt die junge
Aemilia zur vestalischen Jungfrau. Doch Aemilia ist bestürzt, denn das bedeutet 30 Jahre im Tempel ohne Kontakt zu ihrer Familie. Als zwischen ihr und dem Sklaven Lysander eine verbotene Liebe entbrennt, droht höchste Gefahr.
Aemilia zur vestalischen Jungfrau. Doch Aemilia ist bestürzt, denn das bedeutet 30 Jahre im Tempel ohne Kontakt zu ihrer Familie. Als zwischen ihr und dem Sklaven Lysander eine verbotene Liebe entbrennt, droht höchste Gefahr.
Klappentext zu „Vestalinnenfeuer “
Sinnlich, aufregend, geheimnisvoll!Rom im Jahre 63 v. Chr.: Eine der sechs Jungfrauen aus dem Tempel der Vesta ist gestorben, und ihre Nachfolgerin wird gesucht. Das Los fällt auf die sechsjährige Aemilia. Das Mädchen ist todunglücklich über diese angebliche Ehre, denn die nächsten dreißig Jahre wird sie im Tempel verbringen und der Göttin dienen, das Feuer hüten und keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie haben. Männer sind tabu, doch dann lernt Aemilia den griechischen Sklaven Lysander kennen. Zwischen den beiden entbrennt eine verbotene Leidenschaft, die sie in tödliche Gefahr bringt...
Sinnlich, aufregend, geheimnisvoll! Rom im Jahre 63 v. Chr.: Eine der sechs Jungfrauen aus dem Tempel der Vesta ist gestorben, und ihre Nachfolgerin wird gesucht. Das Los fällt auf die sechsjährige Aemilia. Das Mädchen ist todunglücklich über diese angebliche Ehre, denn die nächsten dreißig Jahre wird sie im Tempel verbringen und der Göttin dienen, das Feuer hüten und keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie haben. Männer sind tabu, doch dann lernt Aemilia den griechischen Sklaven Lysander kennen. Zwischen den beiden entbrennt eine verbotene Leidenschaft, die sie in tödliche Gefahr bringt...
Lese-Probe zu „Vestalinnenfeuer “
Vestalinnenfeuer von Sherri SmithDezember 63 v. Chr./691 AUC
oder Ab Urbe Condita
Stimmen vermischen sich zu einem einzigen gemeinsamen Murmeln, während Erde auf die Kammer geworfen wird; eine Tür kann ich es nicht mehr nennen. Bald wird die strahlend helle Nachmittagssonne hinter der Porta Collina schwinden, und die verächtlich schnalzenden Menschen werden sich allmählich wieder Rom zuwenden. An einem so sonnigen Tag dem Tod übergeben zu werden ist Salz auf der Wunde. Ich hätte Regen vorgezogen als Zeichen, wie unzufrieden die Götter sind, aber der wolkenlose Himmel wirkt wie ein gleichgültiges Lächeln oder ein höhnisches Grinsen. Nachdem mein Publikum nun meine Schmach gesehen hat, den Abschluss des Skandals, wird es begierig darauf sein, hinter die Stadtmauern zurückzukehren, zu Abend zu essen, Wein zu trinken, über meine Schuld zu theoretisieren, zu vergessen und mit Sklaven, Ehefrauen oder miteinander zu schlafen; ich weiß jetzt von solchen Dingen. Das unterhaltsame Schauspiel hat sicherlich viele in gehobene Stimmung versetzt. Durch den Tod eines anderen fühlt man sich lebendiger, bereiter für körperliche Exzesse, auch das weiß ich. Morgen werde ich vergessen sein, und die Stelle, an der die Erde mich lebendig verschlungen hat, wird unbezeichnet und unbemerkt bleiben. Ein solches Ende meines Lebens habe ich nicht vorausgesehen. Wobei diese Möglichkeit natürlich dauernd präsent war, eine ständige Warnung, die unter dem ohrenbetäubenden Geräusch des Wassertretens, des sich über Wasser Haltens begraben wurde. Ich sitze auf der Liege und versuche, mein wild klopfendes Herz, den raschen Atem und den durch Brust und Kehle jagenden Puls zu beruhigen. Schweiß bedeckt meine Haut und brennt in den Augen. Die Luft ist dicht und feucht. Ich dachte, es würde kalt hier unten sein, aber es kommt mir
... mehr
eher so vor, als wäre ich in warmes Badewasser eingetaucht, statt unter der Erde zu sein, unter vielen Lagen schweren schlammigen Bodens. Ich taste in der Dunkelheit nach der versprochenen Lampe und erfühle sie auf einem kleinen Holztisch. Ich taste nach Feuerstein und bin erleichtert, auch ihn auf dem Tischchen vorzufinden. Ich nehme Feuerstein und Stein und reibe, füge mir kleine Schnitte am Handballen zu, am Handgelenk, unbeholfen nicht nur wegen der Dunkelheit, sondern aus Mangel an Erfahrung. Man hätte annehmen sollen, dass jemand wie ich rasch und behende wäre, dass bei so geschickten Fingern Funken mit einem einfachen Schnipsen von Daumen und Mittelfinger auffliegen würden, aber dem ist nicht so; ich habe stets nur gehütet, niemals entflammt. Ich reibe und reibe, bis Funken schließlich die Lampe entzünden und Licht aufleuchtet. Vielleicht sollte ich das Lampenöl auf den Boden gießen oder die Flamme an herumliegende Zweige und trockene Blätter halten. Was würden sie dann sagen? Sie würden es als Zeichen betrachten. Vielleicht würden sie glauben, dass ich unschuldig bin, unbescholten, sogar tugendhaft. Sie sehen in allem ein Zeichen, ohne zu begreifen, dass es der Deuter ist, nicht das Zeichen, der Bedeutsamkeit verleiht. Meine Kammer in Flammen aufgehen zu lassen, mich mit Erde und Sand zu vermischen könnte meinen Namen reinwaschen. Die makellose vestalische Jungfrau, deren Reinheit die aller anderen übertrifft, gerettet und beschützt durch Vestas Feuer in ihrer Grabkammer. Oder man könnte es auch so deuten, dass die feurige Unterwelt mich voller Ungeduld aus meinem Grab gezerrt hat, damit ich der gnadenlosen Bestrafung für meine angeblichen Untaten ins Gesicht schaue. Ich würde verbrennen, genau wie ich es sollte. Jetzt kann ich sehen, wo ich sterben werde. In der Dunkelheit wirkte mein Grab größer, aber es ist nur ein winziges Loch in der Erde. Ich kann nicht einschätzen, wie tief ich unter der Erde vergraben wurde, doch meine Zelle ist schmal, nur ein paar Fuß breit. Die verriegelte Decke ist so hoch über meinem Kopf, dass ich sie nicht erreichen kann und gehört werden könnte, wenn ich dagegen klopfe, mein Flehen selbst in seiner Gedämpftheit beunruhigend. Auch das wäre bedeutsam ein Zeichen , würde ihre Entscheidung bedrohen. Neben der Lampe steht ein Korb mit Nahrungsmitteln. Damit beruhigen sie ihr Gewissen. Das Brot ist staubig, das Obst angestoßen und verschrumpelt, das Wasser schlammig. Das alles ist nicht als Nahrung gedacht. Mich unumwunden zu töten könnte den Bestand Roms gefährden, Bürgerunruhen hervorrufen, eine Invasion der Barbaren, die Expansion behindern. Hand an mich zu legen, selbst den Tod über mich zu bringen ist unheilvoll, und es besteht immer noch die geringe Möglichkeit, dass sie Vesta erzürnen, ihren Willen missverstanden haben könnten. Diese Nahrungsmittel bekräftigen sie in ihrem Glauben, sie wären nicht meine Henker und ich würde nicht hingerichtet werden. Ich schließe die Augen. Das nervöse Gelächter von oben ist verklungen, alle Geräusche sind geschwunden bis auf das ferne schrille Krächzen einer Krähe, meinem einzigen Klageweib. Stille ist mir vertraut. Ich beschließe, keines langsamen Todes zu sterben. Ich werde mir die Luft nicht einteilen. Stattdessen werde ich die Lampe brennen lassen, dem Licht gestatten, die Luft zu atmen, und der Flamme erlauben, sich gierig wie immer zu verhalten. Auf diese Weise sollte ich in ein oder zwei Tagen tot sein. Ich möchte nicht darauf warten, an Austrocknung dahinzuscheiden, sondern einfach nach einem letzten Atemzug einschlafen, mit offenem Mund, aufgedrückt durch Lehm, erstarrt durch Schlamm. Ich stelle mir vor, wie eine Ranke oder ein Baum aus meinem Mund wächst, sich aus den zwischen meinen Zähnen verborgenen Samen entwickelt. Ich entkleide mich, ziehe zuerst am Stirnband, zupfe jede fast eingegrabene Nadel von meinem Schädel, aus ihren kokonartigen Narben. Der Kopfputz fällt zu Boden, und ich kratze mir schamlos die juckenden Wangen, die Nase und reibe mir die Augen. Hier werde ich nicht überwacht. Mein aufgerolltes Haar ist so trocken wie Asche und riecht nach Rauch. Die Zöpfe ziepen, als ich sie zu entflechten versuche, mein Haar ist zu einem permanenten Netz verfilzt. Weiße Strähnen, einst verflochten mit schwarzbraunen, sind gebrochen und stehen von den ineinandergewundenen Zöpfen ab; dieser Beleg für die vergehende Zeit bringt mich zum Lächeln, als wäre Zeit eine Krankheit, die ich überstanden habe, mit den weißen Haaren als Beweis für mein Überleben, wie Pockennarben. Ich erhebe mich und knote die goldene Kordel unter meinen Brüsten auf, fahre mit den Fingern darüber, an den dicken ineinandergewundenen Strängen entlang, und lasse die Kordel dann fallen. Meine Hände zittern, entziehen sich meiner Kontrolle. Ich setze mich, halte die Hände vor meine Augen, will sie zwingen, ruhig zu werden, aber sie beben wie die Lippen eines verschmähten Kindes. Ich schiebe sie unter meine Oberschenkel, in der Hoffnung, die Kontrolle wiederzuerlangen, zwinge mich, erneut meine Kammer zu betrachten, mein Grab. Wurzeln ragen durch die Decke und kriechen an den Wänden hinab, winden sich um hölzerne Säulen wie Sehnen oder dünne, gebogene Fingernägel, die sich nach meiner Kehle ausstrecken. Es ist, als hielte mich die Hand eines Riesen gepackt. Die Kammer ist von einem ausgeprägten Geruch erfüllt, den ich schwach in meiner Kehle schmecken kann. Eine Mischung aus Feuchtigkeit und Verwesung, wie von geschlachteten Tieren, die zu lange tot sind, um sie auszuweiden und ihre Innereien richtig deuten zu können. Sinke ich schon dem Tode entgegen? Gerinnt mein Inneres bereits, erstarrt, verhärtet es sich zu einer roten dicken breiigen Masse aus Knochen und Blut? Rieche ich das Voranschreiten meines eigenen Todes? Was ich da rieche, ist eindeutig Tod. Ich ziehe meine lange purpurrote Stola hoch und betrachte meine Beine. Ich halte Ausschau nach dem Einsetzen des Todes, Verwesung, Steifheit, aufgeplatzte blaue Haut, Löcher, geschwollene Adern. Plötzlich schwankt das Lampenlicht, flackert und neigt sich zu Boden. Mir wird schwindlig. Neben meinem linken Fuß sehe ich einen langen braunen Knochen, der unter der Liege hervorschaut. Mein Schrei ist lautlos. Ich greife nach unten und werfe den Knochen quer durch die Kammer. Ich ziehe meine Beine auf die Liege, voller Furcht, der Knochen könnte erwachen, sich anschleichen und nach meinen Knöcheln schnappen. Der Todesgeruch ist jetzt grässlich. Ich würge, mein leerer Magen stößt saure Luft auf. Ich drücke meine Handflächen an die Wangen, schließe die Augen, bis meine Atmung langsamer wird und sich mein Magen nicht mehr hebt. Ich vermute, sie haben mich lebend in ein benutztes Grab gesteckt, um Kosten zu sparen. Warum schockiert mich das? Warum ein neues Grab schaufeln, wenn sie mich in ein bereits ausgeschachtetes werfen können? Es ist ja nicht so, dass ich die Möglichkeit hätte, mich zu beschweren. Ich drehe mich auf den Bauch und spähe vorsichtig unter die Liege. Da sind noch mehr Knochen. Seltsam, wie wir im Tod unsere Einzigartigkeit verlieren. Knochen zerfallen zu kleinen Gruppen Beinknochen, Armknochen, Handknochen, Halsknochen. Ein Körper wird zu einer bloßen Ansammlung, einem Sack mit Knochen. Ich stelle die Lampe auf den Boden, um meine Partnerin in Gefangenschaft und Tod zu beleuchten. Eine zerfranste goldene Kordel liegt nahe bei ihrem Schädel, und ihre nackten Knochen tragen noch Teile des purpurnen Gewandes. Auch sie war eine Vestalin. Ihr Körper ist auf eine Weise ausgerichtet, dass sie mit dem Gesicht nach unten gestorben zu sein scheint. Ihr letzter Atemzug schmeckte nach Dreck und Staub. Käfer kriechen durch ihren schwammigen Schädel und die fleckigen Knochen, als würden sie Schiffe nach einem Gefecht entladen. Ich überlege, was sich wohl von ihr ernährt, was von ihr gelebt, in ihren Augenhöhlen und allen möglichen Öffnungen geboren worden ist und sich dort eingenistet hat. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dieses Leben, das aus ihren Knochen, ihrem entfleischten Körper hervorgegangen ist und jetzt hier haust; und ebenso, was aus meinem Fleisch hervorgehen wird, wenn es sich abschält und auflöst, was in meinen Knochen leben wird, wenn alle Luft verschwunden ist. Ich hatte die Hälfte bereits hinter mir, nur noch weitere fünfzehn Jahre standen mir bevor. Ich bin einundzwanzig, wäre dann sechsunddreißig gewesen, aber jetzt ... jetzt werde ich einundzwanzig bleiben. Mir wird schlecht. Ich legte mich auf der Liege zurück und versuche, meinen sich verkrampfenden Magen zu beruhigen. Tränen tropfen mir aus den Augenwinkeln, kitzeln, während sie durch die Windungen meiner Ohrmuscheln laufen. Ich hatte die Hälfte hinter mir; jetzt bin ich am Ende. Atme. Ich kann nicht glauben, dass es mit mir zu Ende geht, ich nicht mehr sein werde. Er sagte mir einst, es sei nur menschlicher Dünkel, an die Ewigkeit zu glauben, an eine Unterwelt, denn Tod sei Tod, und Tod beendige. Vielleicht irrt er sich, vielleicht existiert das Jenseits in den Bäuchen der Insekten, in den Blättern der Bäume oder in einem Sandkorn, und ich werde trotz des Zerfalls, des Zersplitterns in kleinste Fragmente und des Zusammensetzens zu etwas anderem, etwas Neuem immer noch mit mir als Ganzem vertraut sein. Dieselbe, nur anders. Er sagte, das Jenseits sei Gegenstand der Erinnerung Lebender. Wird er sich an mich erinnern? Wird mein Jenseits die Form eines verspannten Muskels zwischen seinen Schulterblättern oder eines bohrenden Drucks auf seine Schläfe annehmen? Wird seine Erinnerung, meine Anwesenheit, auf seinem Rücken reiten? Ich werde mich an ihn erinnern, immer und immer wieder, bis er mit meinem letzten Atemzug vergeht. Die Toten können sich nicht an die Lebenden erinnern. Ich drehe mich auf die Seite und starre an die Wand. Ich warte. Das Licht meiner Lampe streicht über die Wand, verwandelt kahle Erde in sanfte braune Wellenlinien, als hätte diese Wand einst zu wasserumspülten Küsten gehört. Meine Lider werden schwer, die Wand verschwimmt. Die Oberfläche meines lehmigen Gefängnisses wird zu wattigen weißen Wolken an einem Sommernachmittag, verschiebt und formt sich zu allem, was Phantasie, oder vielleicht Delirium, hervorbringen mag. Umrisse von Gesichtern tauchen auf und weichen in die Wand zurück eine Hakennase, geschwollene Augen, aufgeworfene Lippen, ein Hund, ein Pferd; ich sehe eine sich windende Schlange, einen gelben Stengel, den langen hellen Hals einer Giraffe, eine Schlinge. Meine Ohren hallen laut von dem Kreischen Hunderter Stimmen wider. Erst jetzt bemerke ich es an einer aus der Wand ragenden schwarzen Wurzel schwingt sanft eine zerfranste goldene Kordel. Sie muss des Wartens müde geworden und ihrer goldenen Kordel erlegen sein, hat sie um ihren Hals gelegt und losgelassen. Ein keuscher Tod, frei von Einstichen, frei von Schnitten, selbst ein Messer darf nicht in uns eindringen. Ich lasse meine Hand von der Liege gleiten und taste nach der Kordel, die einst meine Rippen umfing. Die Kordel stand uns stets zur Verfügung. Erst jetzt wird mir klar, dass ich diese Möglichkeit immer hatte.
TEIL I
Die Menschen neigen dazu,
das zu glauben, was sie
wahrhaben möchten.
CÄSAR
1
Ich wurde an einem stürmischen Tag erwählt. Das weiß ich noch, denn obwohl mein Haar fest geflochten war, riss der Wind immer wieder Strähnen los, die mich an der Nase kitzelten und Stellen auf meiner Kopfhaut entblößten. Meine Mutter schob meine Hand weg, bevor ich an den Stellen reiben konnte, während wir über das Kopfsteinpflaster zu der wartenden Sänfte gingen. Das ist mir am stärksten im Gedächtnis geblieben, nicht das Gefühl ihrer Berührung, sondern zum ersten Mal davon abgehalten zu werden, mich dort zu kratzen, wo es juckte. Am Abend zuvor hatte sie versucht, mein Haar von einem dunklen Braun in ein rötliches Blond umzufärben, hatte mir ein Gebräu aus Hennablättern in die Kopfhaut eingerieben, bis mein Hals schmerzte, was nur zur Folge hatte, dass mir ein Großteil der Haare ausfiel und wie Tangbüschel zwischen ihren Fingern baumelte. Das ausgedünnte Haar wies blassgelbe Streifen auf wie bei einer Tigerkatze. Obwohl meine Mutter enttäuscht war, flocht sie mir am nächsten Morgen trotzdem selbst die Haare, statt es einer Sklavin zu überlassen. Das hatte sie noch nie getan. Ich argwöhnte nichts Böses, dachte nur, sie hätte begonnen, mehr Interesse an mir zu zeigen, nachdem ich nun älter war, sechs Jahre alt, und die Schwäche kleiner Kinder hinter mir gelassen hatte. Sie fügte auch einige ihrer eigenen hübschen perlenbesetzten Kämme aus schimmernden Muscheln hinzu und glättete mir die Wangen mit weißem Kalk, blies sanft das überschüssige Pulver fort, ihr Atem süß von Aprikosen. Falls sie an jenem Morgen mit mir sprach, während sie sich an meinem Haar und meinem Gesicht zu schaffen machte, hörte ich es nicht, falls eine Träne fiel, sah ich sie nicht, falls sie sich herabbeugte, um mich zu küssen, spürte ich ihre Umarmung nicht. Wenngleich sie mich bis zu diesem Tag nie angekleidet hatte, erinnere ich mich gerne daran, dass sie mich ein- oder zweimal auf ihr Bett setzte und mir erlaubte, ihr beim Ankleiden zuzuschauen, zu beobachten, wie ihr Kämme in das perfekt geflochtene, mit Safran zu einem goldenen Rot gefärbte Haar glitten. Wie ihre geschickten Hände Perlohrringe und eine dazu passende Halskette befestigten oder sorgsam zerriebenen Kalk auf ihre Wangen und Holzkohle auf ihre Augenlider auftrugen, in der Luft verharrten, um zu entscheiden, ob es ein Sonnenschirm oder doch lieber der Fächer aus Pfauenfedern sein sollte. »Seidig«, sagte sie dann, »wie seidig sie sind.« Doch ich verstand »seifig« und dachte an Eimer voll Seifenlauge, die sich über den Boden des Speisezimmers ergossen, über Menschen, die davon durchtränkt wurden, eingeseift, klebrig, schlüpfrig, wie sie auf ihren Bäuchen vom Stuhl zur Liege bis auf den Hof hinaus rutschten. Den Blick nach wie vor auf den Spiegel gerichtet, streckte sie die Hand aus, berührte das Haar der hübschen jungen Sklavin, die ihr beim Ankleiden half, und sagte: »Was für wunderschönes Haar ... bald«, und ich wusste, sie würde das Haar der Sklavin abschneiden und zu einem Haarteil verarbeiten lassen, das sie tragen konnte, um ihren eigenen bereits langen Flechten noch mehr Volumen zu geben. Eine Tochter bei den Vestalinnen zu haben bringt Ansehen, Bedeutsamkeit. Wir dürfen uns nicht an unsere Eltern erinnern, aber sie können auf uns deuten »Meine Tochter ... einst, vor langer Zeit« und bewundert werden. Ich stelle mir gerne vor, wie meine Mutter im Theater oder bei den Spielen, selbst bei Ritualen auf mich gedeutet, sich um einen besseren Platz bemüht hat, um mich sehen zu können. Oft tue ich so, als würde sie mich voller Stolz beobachten, und ich richte mich auf und halte mein Kinn höher. Manchmal hätte ich gerne, dass sie vor Bedauern, Reue, Verlust schäumt, ihre Tochter zurückhaben möchte, und wieder richte ich mich auf und halte mein Kinn höher. Du hättest eine wunderbare Tochter haben können. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie inzwischen tot, aber ich ziehe es vor, das außer Acht zu lassen. Eine Vestalin braucht jede Inspiration, die sie finden kann, ob echt oder erdacht. Vor diesem Morgen hatte sie nur zugeschaut, wenn eine Sklavin mich wusch, anzog oder mir zu essen gab. Hatte zu mir herabgeschaut, eine im Hintergrund schwebende Schattenfigur, während ich in ein Becken getaucht, in feine Seide gekleidet wurde oder einen Löffel Apfelmus aß, ihr Gesicht auf die gleiche Art verdunkelt wie bei jemandem, der aus einem hellen Sonnentag hereinkommt und dessen Augen sich noch nicht an das plötzliche Dämmerlicht gewöhnt haben. Doch ihr Gesicht an jenem Morgen ist mir deutlich in Erinnerung geblieben, und wie sie innehielt, um ihre Fingergelenke zu massieren, während sie mir das Haar flocht; vielleicht rang sie aber auch nur die Hände. Ihr Haar fiel offen bis auf die Taille hinab, gewellt von Rollen, die sie am Tag zuvor darin getragen hatte. Sie wirkte müde, hatte dunkle Ringe unter den Augen, eine dreieckige Falte zwischen den Augenbrauen ganz anders, als sie in geschminktem Zustand aussah. Ich war aufgeregt und konnte kaum erwarten, dass meine Mutter mit meinem Haar fertig wurde. Ungeduldig rutschte ich herum, was ich bedaure; hätte ich doch nur ihre letzten Berührungen genossen. Die Hündin meines Bruders hatte gerade geworfen, und mein Vater hatte gesagt, heute sei der Tag, an dem ich endlich einen der Welpen auf den Arm nehmen dürfe. Mein Bruder war viel älter als ich, hob mich hin und wieder auf seine Schultern und trug mich in der Villa und im Garten herum. Dabei hielt ich mich an seinem Hals und seinem Kinn fest, und seine Stoppeln piksten mich in die Hände. Wie klein alles plötzlich wirkte, vor allem ich. Er trottete dann durch den Hof, vorbei an dem Marmorbecken voller Neunaugen mit ihren unterentwickelten Augen, ihren spitzen Zähnen und den kleinen silbrigen Fischen, von denen sie sich ernährten. Eine Delikatesse, die wir bald verspeisen würden. Er kitzelte den kleinen Sklavenjungen mit der makellosen braunen Haut, dessen blicklose Augen wie die der Neunaugen tastend zur Schulter meines Bruders und dem merkwürdigen Schatten hinaufglitten, den er um seinen Hals trug. Mein Bruder trat auch auf die Narzissen zwischen den Kolonnaden des Hofs, Blumen, die ich manchmal pflückte, schuldbewusst, weil ich wusste, dass es sie töten würde. Nachdem ich an diesem Morgen Haferbrei, Nüsse und in Honig getunktes Brot gegessen hatte, ein üppigeres Frühstück als sonst, brachten mein Vater und mein Bruder mir einen der braungefleckten Welpen und legten ihn mir sanft in die Armbeuge, obwohl ich immer noch am Esstisch saß. Mein Bruder bekam für gewöhnlich eine Ohrfeige, wenn seine Hündin auch nur in die Nähe des Tisches kam. Ich schaute hinab auf den Welpen, der noch kaum die Augen geöffnet hatte, die Wärme seines flauschigen, fleckigen Fells wie die Hitze eines Ofens in meinen Armen. Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, als würde er sich vor dem fürchten, was er zu sehen bekäme, sobald sich die Augen vollends öffneten. Ich wiegte ihn hin und her und fragte meinen Vater, ob ich diesen einen behalten dürfe. »O bitte, nur den hier, ja?« Mein Vater zuckte mit den Schultern und lachte ein wenig. »Natürlich darfst du ihn haben, meine Kleine. Wir werden ihn hierbehalten und für dich auf ihn aufpassen.« Mein Bruder flüsterte scherzhaft: »Das Bemuttern scheint ihr zu liegen.« »Du musst ihn jetzt zurückgeben, damit seine Mutter ihn säugen kann.« Mein Vater seufzte und griff nach dem Hündchen. Ich beugte mich vor und küsste den Welpen auf die faltige Nase, drückte ihn sanft, so glücklich, dass ich nun einen eigenen Hund hatte wie mein Bruder. Zu fragen, warum sie für mich auf das Hündchen aufpassen würden, kam mir vor lauter Glück gar nicht in den Sinn. »Ihr solltet sie nicht so necken.« Meine Mutter tauchte aus ihrem Schlafzimmer auf. Sie trug eine neue weiße Stola mit weißen Taubenfedern am Halsausschnitt, am Saum und an den Handgelenken. Jetzt sah sie wie sie selbst aus. Sie rieb meinen Rücken zwischen den Schultern mit einer Art schlaffem Tätscheln. Mein Vater legte einen der Schals meiner Mutter um meine Tunika, ein strahlendes Gemisch aus Grün und Gold, während meine Mutter sich sanft vorbeugte, wobei ihre fedrigen Ärmelbündchen über meine Augen strichen, und mir die Bulla-Kette zur Abwehr des bösen Blicks um den Hals legte.
»Wohin gehen wir?«, fragte ich.
Übersetzung: Susanne Aeckerle
Copyright © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe Knaur Verlag
TEIL I
Die Menschen neigen dazu,
das zu glauben, was sie
wahrhaben möchten.
CÄSAR
1
Ich wurde an einem stürmischen Tag erwählt. Das weiß ich noch, denn obwohl mein Haar fest geflochten war, riss der Wind immer wieder Strähnen los, die mich an der Nase kitzelten und Stellen auf meiner Kopfhaut entblößten. Meine Mutter schob meine Hand weg, bevor ich an den Stellen reiben konnte, während wir über das Kopfsteinpflaster zu der wartenden Sänfte gingen. Das ist mir am stärksten im Gedächtnis geblieben, nicht das Gefühl ihrer Berührung, sondern zum ersten Mal davon abgehalten zu werden, mich dort zu kratzen, wo es juckte. Am Abend zuvor hatte sie versucht, mein Haar von einem dunklen Braun in ein rötliches Blond umzufärben, hatte mir ein Gebräu aus Hennablättern in die Kopfhaut eingerieben, bis mein Hals schmerzte, was nur zur Folge hatte, dass mir ein Großteil der Haare ausfiel und wie Tangbüschel zwischen ihren Fingern baumelte. Das ausgedünnte Haar wies blassgelbe Streifen auf wie bei einer Tigerkatze. Obwohl meine Mutter enttäuscht war, flocht sie mir am nächsten Morgen trotzdem selbst die Haare, statt es einer Sklavin zu überlassen. Das hatte sie noch nie getan. Ich argwöhnte nichts Böses, dachte nur, sie hätte begonnen, mehr Interesse an mir zu zeigen, nachdem ich nun älter war, sechs Jahre alt, und die Schwäche kleiner Kinder hinter mir gelassen hatte. Sie fügte auch einige ihrer eigenen hübschen perlenbesetzten Kämme aus schimmernden Muscheln hinzu und glättete mir die Wangen mit weißem Kalk, blies sanft das überschüssige Pulver fort, ihr Atem süß von Aprikosen. Falls sie an jenem Morgen mit mir sprach, während sie sich an meinem Haar und meinem Gesicht zu schaffen machte, hörte ich es nicht, falls eine Träne fiel, sah ich sie nicht, falls sie sich herabbeugte, um mich zu küssen, spürte ich ihre Umarmung nicht. Wenngleich sie mich bis zu diesem Tag nie angekleidet hatte, erinnere ich mich gerne daran, dass sie mich ein- oder zweimal auf ihr Bett setzte und mir erlaubte, ihr beim Ankleiden zuzuschauen, zu beobachten, wie ihr Kämme in das perfekt geflochtene, mit Safran zu einem goldenen Rot gefärbte Haar glitten. Wie ihre geschickten Hände Perlohrringe und eine dazu passende Halskette befestigten oder sorgsam zerriebenen Kalk auf ihre Wangen und Holzkohle auf ihre Augenlider auftrugen, in der Luft verharrten, um zu entscheiden, ob es ein Sonnenschirm oder doch lieber der Fächer aus Pfauenfedern sein sollte. »Seidig«, sagte sie dann, »wie seidig sie sind.« Doch ich verstand »seifig« und dachte an Eimer voll Seifenlauge, die sich über den Boden des Speisezimmers ergossen, über Menschen, die davon durchtränkt wurden, eingeseift, klebrig, schlüpfrig, wie sie auf ihren Bäuchen vom Stuhl zur Liege bis auf den Hof hinaus rutschten. Den Blick nach wie vor auf den Spiegel gerichtet, streckte sie die Hand aus, berührte das Haar der hübschen jungen Sklavin, die ihr beim Ankleiden half, und sagte: »Was für wunderschönes Haar ... bald«, und ich wusste, sie würde das Haar der Sklavin abschneiden und zu einem Haarteil verarbeiten lassen, das sie tragen konnte, um ihren eigenen bereits langen Flechten noch mehr Volumen zu geben. Eine Tochter bei den Vestalinnen zu haben bringt Ansehen, Bedeutsamkeit. Wir dürfen uns nicht an unsere Eltern erinnern, aber sie können auf uns deuten »Meine Tochter ... einst, vor langer Zeit« und bewundert werden. Ich stelle mir gerne vor, wie meine Mutter im Theater oder bei den Spielen, selbst bei Ritualen auf mich gedeutet, sich um einen besseren Platz bemüht hat, um mich sehen zu können. Oft tue ich so, als würde sie mich voller Stolz beobachten, und ich richte mich auf und halte mein Kinn höher. Manchmal hätte ich gerne, dass sie vor Bedauern, Reue, Verlust schäumt, ihre Tochter zurückhaben möchte, und wieder richte ich mich auf und halte mein Kinn höher. Du hättest eine wunderbare Tochter haben können. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie inzwischen tot, aber ich ziehe es vor, das außer Acht zu lassen. Eine Vestalin braucht jede Inspiration, die sie finden kann, ob echt oder erdacht. Vor diesem Morgen hatte sie nur zugeschaut, wenn eine Sklavin mich wusch, anzog oder mir zu essen gab. Hatte zu mir herabgeschaut, eine im Hintergrund schwebende Schattenfigur, während ich in ein Becken getaucht, in feine Seide gekleidet wurde oder einen Löffel Apfelmus aß, ihr Gesicht auf die gleiche Art verdunkelt wie bei jemandem, der aus einem hellen Sonnentag hereinkommt und dessen Augen sich noch nicht an das plötzliche Dämmerlicht gewöhnt haben. Doch ihr Gesicht an jenem Morgen ist mir deutlich in Erinnerung geblieben, und wie sie innehielt, um ihre Fingergelenke zu massieren, während sie mir das Haar flocht; vielleicht rang sie aber auch nur die Hände. Ihr Haar fiel offen bis auf die Taille hinab, gewellt von Rollen, die sie am Tag zuvor darin getragen hatte. Sie wirkte müde, hatte dunkle Ringe unter den Augen, eine dreieckige Falte zwischen den Augenbrauen ganz anders, als sie in geschminktem Zustand aussah. Ich war aufgeregt und konnte kaum erwarten, dass meine Mutter mit meinem Haar fertig wurde. Ungeduldig rutschte ich herum, was ich bedaure; hätte ich doch nur ihre letzten Berührungen genossen. Die Hündin meines Bruders hatte gerade geworfen, und mein Vater hatte gesagt, heute sei der Tag, an dem ich endlich einen der Welpen auf den Arm nehmen dürfe. Mein Bruder war viel älter als ich, hob mich hin und wieder auf seine Schultern und trug mich in der Villa und im Garten herum. Dabei hielt ich mich an seinem Hals und seinem Kinn fest, und seine Stoppeln piksten mich in die Hände. Wie klein alles plötzlich wirkte, vor allem ich. Er trottete dann durch den Hof, vorbei an dem Marmorbecken voller Neunaugen mit ihren unterentwickelten Augen, ihren spitzen Zähnen und den kleinen silbrigen Fischen, von denen sie sich ernährten. Eine Delikatesse, die wir bald verspeisen würden. Er kitzelte den kleinen Sklavenjungen mit der makellosen braunen Haut, dessen blicklose Augen wie die der Neunaugen tastend zur Schulter meines Bruders und dem merkwürdigen Schatten hinaufglitten, den er um seinen Hals trug. Mein Bruder trat auch auf die Narzissen zwischen den Kolonnaden des Hofs, Blumen, die ich manchmal pflückte, schuldbewusst, weil ich wusste, dass es sie töten würde. Nachdem ich an diesem Morgen Haferbrei, Nüsse und in Honig getunktes Brot gegessen hatte, ein üppigeres Frühstück als sonst, brachten mein Vater und mein Bruder mir einen der braungefleckten Welpen und legten ihn mir sanft in die Armbeuge, obwohl ich immer noch am Esstisch saß. Mein Bruder bekam für gewöhnlich eine Ohrfeige, wenn seine Hündin auch nur in die Nähe des Tisches kam. Ich schaute hinab auf den Welpen, der noch kaum die Augen geöffnet hatte, die Wärme seines flauschigen, fleckigen Fells wie die Hitze eines Ofens in meinen Armen. Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, als würde er sich vor dem fürchten, was er zu sehen bekäme, sobald sich die Augen vollends öffneten. Ich wiegte ihn hin und her und fragte meinen Vater, ob ich diesen einen behalten dürfe. »O bitte, nur den hier, ja?« Mein Vater zuckte mit den Schultern und lachte ein wenig. »Natürlich darfst du ihn haben, meine Kleine. Wir werden ihn hierbehalten und für dich auf ihn aufpassen.« Mein Bruder flüsterte scherzhaft: »Das Bemuttern scheint ihr zu liegen.« »Du musst ihn jetzt zurückgeben, damit seine Mutter ihn säugen kann.« Mein Vater seufzte und griff nach dem Hündchen. Ich beugte mich vor und küsste den Welpen auf die faltige Nase, drückte ihn sanft, so glücklich, dass ich nun einen eigenen Hund hatte wie mein Bruder. Zu fragen, warum sie für mich auf das Hündchen aufpassen würden, kam mir vor lauter Glück gar nicht in den Sinn. »Ihr solltet sie nicht so necken.« Meine Mutter tauchte aus ihrem Schlafzimmer auf. Sie trug eine neue weiße Stola mit weißen Taubenfedern am Halsausschnitt, am Saum und an den Handgelenken. Jetzt sah sie wie sie selbst aus. Sie rieb meinen Rücken zwischen den Schultern mit einer Art schlaffem Tätscheln. Mein Vater legte einen der Schals meiner Mutter um meine Tunika, ein strahlendes Gemisch aus Grün und Gold, während meine Mutter sich sanft vorbeugte, wobei ihre fedrigen Ärmelbündchen über meine Augen strichen, und mir die Bulla-Kette zur Abwehr des bösen Blicks um den Hals legte.
»Wohin gehen wir?«, fragte ich.
Übersetzung: Susanne Aeckerle
Copyright © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe Knaur Verlag
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Autoren-Porträt von Sherri Smith
Susanne Aeckerle, geb. 1942 in Lindau/Bodensee. 1975 Mitbegründerin des ersten deutschen Frauenbuchladens in München. Später Geschäftsführerin eines Schallplattenvertriebs und Herausgeberin einer Frauenmusikzeitschrift. Von 1981-90 Redakteurin und Chefin vom Dienst bei der Zeitschrift ''Emma'. Sie lebt heute als Übersetzerin, Herausgeberin und freie Lektorin in München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sherri Smith
- 2010, 486 Seiten, Maße: 15 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Susanne Aeckerle
- Verlag: Knaur
- ISBN-10: 3426663708
- ISBN-13: 9783426663707
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