Weihnachtsdieb auf hoher See
Freuen Sie sich auch dieses Jahr wieder auf einen tollen Weihnachtskrimi vom Erfolgsduo Higgins Clark - und auf ein bisschen "Seemannsgarn"!
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Freuen Sie sich auch dieses Jahr wieder auf einen tollen Weihnachtskrimi vom Erfolgsduo Higgins Clark - und auf ein bisschen "Seemannsgarn"!
Dieses Weihnachten sollen die belohnt werden, die das ganze Jahr Gutes tun. Und so darf sich eine Gruppe Wohltäter auf einer Kreuzfahrt in der Karibik vergnügen. Doch was passiert, wenn plötzlich auf einem Schiff der Geist eines verstorbenen Krimiautors zu spuken beginnt? Natürlich verängstigt das auch die größten Krimifans. Zum Glück befinden sich die Detektive Regan und Jack Reilly an Bord. Und die glauben eher an blinde Passagiere als an übernatürliche Erscheinungen.
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Montag, 19. Dezember
»Wohl wahr, wohl wahr. Aber das Geld dafür kommt aus meiner Tasche. Ich habe sehr viel mehr für die Restaurierung der Royal Mermaid bezahlt, als ich erwartet hatte, aber dafür ist sie auch ein echtes Schmuckstück geworden. Sie ist jeden Cent wert, den ich hineingesteckt habe.« Er hielt inne. »Jedenfalls hoffe ich das.« Dudley Loomis war klug genug, an dieser Stelle den Mund zu halten. Jeder hatte den Commodore gewarnt, dass er lieber ein neues Schiff kaufen sollte, statt sein Geld in dieser alten Badewanne zu versenken, aber selbst Dudiey musste zugeben, dass die Restaurierung erstaunlich gut gelaufen war. Er war Kreuzfahrtdirektor auf diversen Riesenschiffen gewesen, wo mehrere Tausend Gäste herumwimmelten, Gäste, die er zum Teil sehr befremdlich fand. Diesmal würde er es nur mit vierhundert Passagieren zu tun haben, von denen die meisten vermutlich absolut zufrieden damit sein würden, an Deck zu sitzen und zu lesen, statt sich vierundzwanzig Stunden am Tag mit Unterhaltungsprogrammen vollstopfen zu lassen. Die Idee zu dieser Weihnachtsfahrt war ihm gekommen, weil die Buchungen für die Royal Mermaid am Anfang praktisch gleich Null gewesen waren. Er war ein PR-Mann bis in die Zehenspitzen seiner in teuren Bootsschuhen steckenden Füße.
»Wir könnten eine Gratis-Kreuzfahrt anbieten, gleich nach Weihnachten, und bei dieser Gelegenheit alle Kinderkrankheiten abstellen, bevor zahlende Gäste oder Journalisten das Schiff zum ersten Mal betreten«, hatte er seinem Chef vorgeschlagen. »Sie verschenken die Reise an Wohltätigkeitsorganisationen und Einzelpersonen, die sich im vergangenen Jahr besonders verdient gemacht haben. Es sind nur ein paar Tage, und auf lange Sicht macht sich die Sache durch die gute Presse bezahlt, die wir damit bekommen. Und bis zu unserer offiziellen Jungfernfahrt am 20. Januar werden wir absolut ausgebucht sein, warten Sie nur ab.« Der Commodore hatte ein paar Minuten darüber nachdenken müssen. »Eine richtige Kreuzfahrt, die überhaupt nichts kostet?« »Genau«, hatte Dudley bestätigt. »Überhaupt nichts.« Der Commodore hatte sich gewunden. »Nicht mal die Bar?«
»Überhaupt nichts, von der Suppe bis zu den Erdnüssen.« Und endlich hatte der Commodore eingewilligt. Die Weihnachtskreuzfahrt würde in einer Woche starten, am Tag nach Weihnachten, und vier Tage später würde das Schiff wieder in Miami sein.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2007
Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
2. Auflage 2007
German Translation copyright © 2007
by Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Copyright OO 2006 by Mary Higgins Clark
and Carol Higgins Clark
All Bights Reserved.
Übersetzung: Marie Henriksen
Autoren-Porträtvon Carol Higgins Clark
Der Name Higgins Clark ist Krimifans schon seit langem einBegriff. Nach Mary, die 1975 ihren ersten Kriminalroman veröffentlichte, gabTochter Carol in Deutschland 1997 ihr Debüt mit dem Krimi "Klassentreffen mit Mörder".Was aber ist "passiert", wenn beide Vornamen auf dem Cover erscheinen? Ganzeinfach: Mutter und Tochter haben gemeinsam geschrieben, wie bei "GefährlicheÜberraschung" oder den Weihnachtskrimis. Angeblich ging es dabei - trotz desGenres - äußerst friedlich zu. Für Carol war Bücherschreiben schließlich keinNeuland, sie hatte für die Mutter oft recherchiert und die fertigen Romaneredigiert.
Beruflich hatte sich die 1956 in New York geborene Carolzunächst anders orientiert. Sie besuchte die Schauspielschule, trat u. a. imRahmen eines Festivals in der New Yorker Carnegie Hall auf und spielteerfolgreich die Hauptrolle in der Verfilmung eines Romans der Mutter. Nachihrer eigenen Aussage unterscheiden sich Schauspielerei und Bücherschreibennicht sehr voneinander, in beiden Fällen muss man verstehen, worum es in einerSzene geht. Das weiß Carol, denn sie hat die Lust ihrer irischen Vorfahren,Geschichten zu erzählen, sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Dazu gehörtauch die Freude an skurrilen Figuren, wie der exzentrischen Lucretia Standishin "Getäuscht" (2006), für die ihre Großmutter Pate gestanden hatte. Die alteDame war immerhin noch im Alter von 80 Jahren mit ihren Enkelinnen Achterbahngefahren. Vielleicht hat sie Carol auch den Sinn für absurde Komik vererbt, dievon der Schriftstellerin höchst amüsant in Sprache gegossen wird.
Zur Lösung der Kriminalfälle hat Carol Higgins Clark diesympathische Privatdetektivin Regan Reilly aus Los Angeles geschaffen, diebereits in mehr als zehn Büchern ermittelt hat. So gerät Regan in dem Ende 2007erschienenen Roman "Die Tote mit der Muschelkette" unversehens in einenMordfall, obwohl sie eigentlich auf Hawaii nur die Sonne genießen wollte. EineTote am Strand trägt die Halskette, die 30 Jahre zuvor aus einem Museum derInsel verschwunden war. Reillys Hilfe wird gebraucht, auch in weiteren Fällen -auf die deutsche Leser hoffentlich nicht so lange warten müssen.
Interview mit Mary und Carol Higgins Clark
Mary, Sie wurden 1928 als Tochter irischer Einwanderer inNew York geboren. Glauben Sie, es stimmt, dass den Iren das Geschichtenerzählenim Blut liegt und auch Ihnen diese Leidenschaft von Ihren Vorfahren in dieWiege gelegt wurde? Und gibt es in Ihrem Schreiben Elemente, die Sie als"typisch irisch" empfinden?
Ich habe immer gesagt, dass meine irische Herkunft der Grunddafür ist, dass ich seit meiner Kindheit Geschichten erzähle. Es gibt einwunderbares Zitat über den irischen Dichter und Dramatiker William Butler Yeats: "...als Ire hatte er einen immerwährenden Sinnfür Tragik, der ihm half, die zeitweiligen Perioden der Freude zuüberstehen."
Übrigens: Wirklich spannende Romane vermitteln ihren Lesernimmer unterschwellig das Gefühl: "Hier läuft irgendetwas schief". Undwir Iren glauben immer, dass ein Übel im Anmarsch ist, auch wenn gerade allesganz gut aussieht.
Sie mussten einige Absagen hinnehmen, bevor 1975 Ihr ersterThriller "Wintersturm" mit großem Erfolg veröffentlicht wurde. Wiebehält man unter diesen Umständen als Schriftstellerin den Glauben an seineeigenen Fähigkeiten? Hatten Sie Freunde, die Sie in Ihrer Arbeit unterstützten?
Ich habe nie daran gezweifelt, dass ich eines Tages eineerfolgreiche Schriftstellerin sein würde, auch wenn das im Rückblick jetztvielleicht überheblich klingen mag. Ich bin davon überzeugt, dass es in derAnfangszeit für einen Schriftsteller wichtig ist, sich einerAutorengemeinschaft anzuschließen. Die Aufmunterung und Unterstützung durchMenschen, die die gleichen Ziele verfolgen, schaffen neue Energien und erfülleneinen wieder mit Leben.
Ichhabe als Schauspielerin angefangen, und von dieser Ausbildung habe ich alsSchriftstellerin unbedingt profitiert. Wenn man vor einer leeren Seite sitzt,dann ist das ungefähr dieselbe Situation wie die einer Schauspielerin, die sichauf ihren Auftritt vorbereitet. Als Schauspielerin muss man zwar nur eine Figurdarstellen, aber um das zu können, muss man verstanden haben, worum es in derSzene geht - genau wie beim Schreiben.
Wie hat sich Ihr Leben und das Ihrer Familie verändert,Mary, als Sie dann plötzlich eine berühmte Autorin waren? Wie bedeutend war derErfolg von "Wintersturm" für Ihre Entwicklung als Autorin?
Der spürbarste Effekt meines plötzlichen Erfolges war, dasswir nach jahrelangen Sorgen darüber, wie wir unsere Rechnungen bezahlen sollen,das erste Mal Geld hatten. Es war ein Geschenk des Himmels, von heute aufmorgen so viel Geld zu haben. Ich konnte den Kredit abbezahlen, den wir für dieAusbildung der Kinder aufgenommen hatten. Da "Wintersturm" so erfolgreichwar, bezahlte mein Verleger Simon & Schuster einen sehr hohen Preis fürmeinen zweiten Roman. Und das war dann wirklich der finanzielle Durchbruch.Aber selbst wenn sich "Wintersturm" nicht so gut verkauft hätte,hätte ich nicht aufgehört, Bücher zu schreiben.
Einige Krimis schrieben Sie auch gemeinsam mit ihrerTochter, beispielsweise "Gefährliche Überraschung". Gestaltet sicheine Zusammenarbeit zwischen Mutter und Tochter denn nicht besonders schwierig?
Carol und ichgenießen es absolut, miteinander zu schreiben. Es ist extrem hilfreich, mancheIdeen zusammen durchzuspielen. Alle fragen, ob wir nicht wenigstens einengroßen Streit hatten, seit wir zusammen Bücher schreiben. Die Antwort ist sehreinfach: Nein. Wir verfolgen mit unserer Arbeit beide das gleiche Ziel.
Carol, in Ihrem letzten Buch "Nachtin Las Vegas" konkurrieren die Produzenten einer Reality-TV-Showund einer Comedy-Sendung: Wer die bessere Showentwickelt, soll nicht nur den begehrten Sendeplatz bekommen, sondern erhältauch eine Million Dollar. Einzige Bedingung: Die Show muss etwas mit Ballonfahren zu tun haben. Wie kamen Sie auf diesen Plot?Lieben Sie Reality-TV und/oder Ballonfahrten?
DieIdee, das Ballonfahren als Thema in "Nacht in Las Vegas" aufzugreifen, ergab sich aus einemInterview, das eine Heißluftballonpilotin mit mir führte. Sie schrieb für das Audio File Magazine, meine Lesung von "Getäuscht" war miteinem Preis ausgezeichnet worden. Sie fragte mich, worüber ich denn alsNächstes schreiben wollte, und schlug vor, ich solle doch Heißluftballonsals Thema wählen. Dann machte ich während einer Lesereise Station in Albuquerque, New Mexico, woregelmäßig ein großes Heißluftballon-Festival stattfindet. Meine neue Freundinzeigte mir alles und nahm mich auch mit auf eine Ballonfahrt. Und da dachteich: Es wäre doch wirklich interessant, diese Welt einmal zu schildern.
Die Schauplätze in "Nacht in LasVegas" sind sehr pittoresk. Sie führen den Leser vom mondänen Spielkasino überheruntergekommene Hotels bis nach Albuquerque in New Mexicozum größten Ballon-Festival der Welt. Schildern Sie uns doch, wie Sierecherchiert haben! Haben Sie all diese Schauplätze besucht?
Ichreise immer zu den Orten, über die ich schreibe. So war ich, wie gesagt, auchbei der Albuquerque Balloon Fiesta. Dann verbrachteich einige Zeit in Las Vegas. Ich kaufe die Lokalzeitungen, laufe herum undbekomme so ein Gefühl für meine neuen Schauplätze. Und dann setzt sich meineFantasie in Bewegung. Ich schreibe pro Jahr ein Buch. Gewöhnlich verbringe icheinige Wochen am Ort der Handlung, kehre nach Hause zurück und fange mit demSchreiben an - natürlich "bewaffnet" mit haufenweise Büchern, Zeitungen sowieall meinen Aufzeichnungen und Rechercheergebnissen.
Sie selbst haben fünf Kinder, Mary, Ihr zweiter Mann brachtevier Kinder mit in die Ehe. Insgesamt haben Sie mittlerweile 16 Enkelkinder -man könnte sich vorstellen, dass Sie von Ihrer Familie rund um die Uhr auf Trabgehalten werden. Aber Sie haben es geschafft, mit Ihren Büchern zu einer internationalenBestsellerautorin zu avancieren. Wann finden Sie die Zeit zum Schreiben? Wasbedeutet das Wort "Disziplin" für Sie?
Ich bin sehrglücklich darüber, eine große Familie zu haben. Meine Kinder, die Kinder meinesMannes und unsere Enkelkinder leben alle nicht weit entfernt von uns. Wir sehensie regelmäßig und verreisen auch ab und zu zusammen. Ich bin eine sehrdisziplinierte Schriftstellerin. In meinem Vertrag ist vorgesehen, dass ich proJahr ein Buch schreibe. Manchmal, wie jetzt beispielsweise, schreibe ichzusätzlich noch ein Weihnachtsbuch mit Carol. Ich habe bisher noch keinenRedaktionsschluss verpasst und habe das auch in Zukunft nicht vor. Wenn icheinen Vertrag über ein neues Buch abschließe, dann schätze ich die Tatsachesehr, dass der Verleger mir in dem Punkt vertraut, dass ich das Manuskriptpünktlich abgebe. Auch das ist für mich Disziplin. So weit, so gut.
Die Fragenstellten Roland Große Holtforth und Eva Hepper, Literaturtest.
- Autoren: Mary Higgins Clark , Carol Higgins Clark
- 2007, 1, 256 Seiten, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3898977269
- ISBN-13: 9783898977265
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