Die kindliche Sprachentwicklung vermittelt erstaunliche Erkenntnisse darüber, wie das Wesen des Menschen von seiner Sprachlichkeit bestimmt wird. Wenn Kinder beginnen, sich ihre Welt durch Wörter anzueignen, dann machen stets auch die Erwachsenen neue Erfahrungen in ihrem eigenen Umgang mit Sprache und mit sich selbst. Die Autoren rekonstruieren die Entwicklungsstufen des kindlichen Spracherwerbs und beleuchten die Rahmenbedingungen für eine gelungene Sprachentwicklung. Die wichtigsten Ratschläge für einen gelungenen Spracherwerb werden zu einer kleinen "Pädagogik für Eltern" zusammengefasst. Ergänzt wird dies durch die Erwerbsgeschichten sprachbehinderter wie hochbegabter Kinder.

Neu:

Die 3. Auflage berücksichtigt neben den Erkenntnissen der modernen Hirnforschung neuere Arbeiten der Spracherwerbsforscher, insbesondere aus dem Bereich der usage-based linguistics. Das Buch ist zugleich eine kleine Philosophie der Sprache, indem es zeigt, wie die Sprache den Menschen zum Menschen macht, ihm die Freiheit des Handelns schenkt und damit moralische Verantwortung aufbürdet.
Aus dem Inhalt:

Vorspiel: Es beginnt im Mutterleib - Spracherwerb als Gemeinschaftsarbeit: Du, Ich, wir und die anderen - Die Besonderheit des sprachlichen Hörens - Unterwegs zur Sprache: Das erste Jahr - Weltbemächtigung durch Wörter: Die Welt wird Wort - Das "Mutterische" nach Sprechbeginn - eine Art Unterricht? - Kindliche Denkwelten - Wort- und Weltverständnis in Wechselwirkung - Das Wort als Zeichen: Geniestreich der Evolution - Zwischenspiel: Kinder von einem anderen Stern? - Taub geboren: Zum Spracherwerb gehörloser Kinder - Das Rätsel des Autismus - Grammatische Sprache als Ursprung der Freiheit: Das Zweiwortstadium - Das Jahr der Grammatik - Freiheit und Phantasie als Errungenschaft grammatischer Sprache - Vielfalt des Lebens und der Lebenswelten: die Lehrbarkeit der Sprache - Nachspiel: Pädagogik für Eltern