Zart wie eine Katzenpfote
Ein tosender Sturm lässt Miss Margaret Denby in einem Gasthaus Zuflucht suchen. So begegnet sie einem kleinen Kätzchen - und dem charmanten Mr. Jonathan Holm. Nur gut, dass das Kätzchen weiß: Die beiden gehören zusammen.
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Produktinformationen zu „Zart wie eine Katzenpfote “
Ein tosender Sturm lässt Miss Margaret Denby in einem Gasthaus Zuflucht suchen. So begegnet sie einem kleinen Kätzchen - und dem charmanten Mr. Jonathan Holm. Nur gut, dass das Kätzchen weiß: Die beiden gehören zusammen.
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Zart wie eine Katzenpfote von Valerie King, Janice Bennett und Martha Kirkland1. Kapitel
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Ein Stern schien heller als die anderen und funkelte wie ein Juwel auf der samtenen Schwärze des Firmaments. Sein Licht spiegelte sich im dunklen Wasser des Meeres wider und schimmerte sanft auf, wenn die leisen Wellen den feinen Sand des Strandes berührten. Nur die schmale Sichel des Mondes wetteiferte mit ihm um die Vorherrschaft über diese Nacht.
Sommernacht. Lady Emma Stanyon atmete tief ein und spürte den salzigen Geschmack der kühlenden Brise auf den Lippen. Die Wärme des Tages, die im Sand gefangen gewesen war, hatte sich verloren. Emma war allein an dem verlassenen Strand. Für sie kam es einem Wunder gleich, allein zu sein - allein im Sommer in Brighton.
Nein, nicht ganz allein. Emma spürte die streunende Katze, noch ehe das Tier bei ihr war. Sie fühlte das weiche Fell, als es sich an ihrem Bein rieb, und die Schnurrhaare, die an ihrem Knöchel kitzelten. Sie war niemals ganz allein. Denn alle Katzen schienen ihre Gegenwart auf Meilen hinaus wahrzunehmen und kamen herbeigelaufen, um in ihrer Nähe zu sein.
Die schnurrende Katze wich ihr nicht von den Fersen, als Emma ziellos am Strand entlangwanderte. Das sanfte Rauschen des Meeres verstärkte die Sehnsucht, die ihr Herz empfand. Doch nach was sie sich sehnte, vermochte sie nicht zu sagen. Es gab keinen Grund, betrübt zu sein. Im Gegenteil. Ihr Leben passte perfekt zu ihr, einer Lady von zupackend praktischer Art.
Vom materiellen Standpunkt aus gesehen fehlte es ihr gewiss an nichts. Die Einkünfte, über die sie seit dem Tod ihres Gatten verfügen konnte, überstiegen ihre Bedürfnisse bei weitem. Sie waren ausreichend, um sie in die Lage zu versetzen, für den Sommer ein elegantes Haus an der Seepromenade zu mieten. Was den Rest des Jahres betraf, so bot ihr das Witwenhaus auf dem Landsitz ihres verstorbenen Gatten jede Annehmlichkeit. Und ihr Stiefsohn, der jetzige Lord Stanyon, hatte ihr versichert, dass er sie mit Freuden in seinem Stadthaus am Cavendish Square willkommen heißen werde, wann immer sie nach London zu kommen wünschte.
Auch Einsamkeit konnte nicht ihr Problem sein. Ihre Stieftochter Sophie verehrte sie und hatte zusammen mit ihr das Witwenhaus bezogen, als der Bruder im vorigen Jahr geheiratet hatte. Mit Sophie, die in der soeben zu Ende gegangenen Saison in die Gesellschaft eingeführt worden war, hatte sie eine Vielzahl von Bällen, Soireen, Picknicks, 0pernaufführungen und Besuchen bei Modistinnen und Schneiderinnen hinter sich gebracht. Emma hatte kaum eine Minute für sich gehabt.
Bis jetzt. Sie ging langsamer, um einer zweiten Katze die Möglichkeit zu geben, sich ihnen anzuschließen. Hatte Sophies erste Saison die Erinnerung an ihr eigenes, sehr kurzes gesellschaftliches Debüt wachgerufen, das nur wenige Jahre zurücklag? Die Vergnügungen waren damals für sie angesichts der sich verschlechternden Gesundheit ihres Vaters bedeutungslos geworden. Anfang Mai waren sie nach Hause zurückgekehrt, wo er nur wenige Wochen später dieser letzten schweren Krankheit erlag und sie als Waise zurückließ. Ihre finanziell angespannte Situation hatte es Emma unmöglich gemacht, nach London zurückzukehren, nachdem sie ihre tiefste Trauer überwunden hatte.
Lord Stanyon, ein Nachbar und alter Freund ihres Vaters, hatte sie vor der Armut bewahrt. Er war Witwer und hatte Emma vorgeschlagen, eine Vernunftehe mit ihm einzugehen, da er sich eine liebevolle Mutter für seine zwölfjährige Tochter Sophie wünschte. Emma, die stets pragmatisch dachte, hatte das Angebot akzeptiert. Sie war ihrem Gatten treu zugeneigt gewesen, und er hatte sie wie eine zweite Tochter behandelt. Nach seinem Tod vor knapp zwei Jahren hatte sie ihn ebenso aufrichtig betrauert wie zuvor ihren leiblichen Vater.
Bald darauf hatte Sophies Bruder geheiratet, und Emma hatte sich für ihn gefreut, denn er brachte eine süße, sanfte Braut in die Familie, eine Frau, die ihn glücklich machen und ihre Position mit der Zeit perfekt ausfüllen würde. Und jetzt würde die Reihe an Sophie sein. Emma wünschte sich von Herzen, ihre geliebte Stieftochter glücklich und wohl versorgt zu sehen. Den Gedanken, dass ihr eigenes Leben sehr leer sein würde, wenn Sophie heiratete, versuchte sie zu ignorieren.
Emma blieb stehen und spürte den festen Sand unter ihren Füßen. Er war noch feucht von der letzten Flut, die ihn benetzt hatte. Das Meer lag still und friedlich da, die sanften kleinen Wellen schimmerten im Glanz der Myriaden von Sternen und des sichelförmigen Mondes. Und da war dieser eine, so unglaublich helle Stern am mitternächtlichen Himmel. Spontan schloss Emma die Augen und schickte einen Wunsch zu ihm hinauf. Es war ein Wunsch ohne Worte, aber erfüllt von der schmerzlichen, namenlosen Sehnsucht in ihrem Herzen. Als sie wieder hinaufschaute, schien der Stern noch heller zu funkeln. Um ihn herum leuchtete ein strahlender Ring aus pulsierendem Licht auf. Schon im nächsten Augenblick war er wieder verschwunden und der Stern leuchtete so gewöhnlich wie die anderen. 0bwohl sie es versuchte, gelang es Emma nicht mehr, ihn aus der Vielzahl der anderen herauszufinden.
Nichts als Einbildung, schalt sie sich. Davon hatte sie schon immer mehr gehabt, als gut für sie war. Sie kam sich irgendwie dumm vor und folgte ihren Spuren im Sand zurück bis zu einer Reihe von Badekarren, zwischen denen sie hindurchging bis hinauf zur Seepromenade.
Als sie diese überquerte, um zu ihrem Haus zu gelangen, schlossen sich ihr fünf weitere Katzen an. Fisch. Der Gedanke ging ihr durch den Sinn, doch es war mehr eine Ahnung als ein wirkliches Wort. Von einigen der anderen sich versammelnden Katzen empfing Emma ähnliche Wünsche - nach Tellern voller Heringe, nach Schüsseln, gefüllt mit der üppigen Sahne, die sie jeden Abend für die Katzen hinausstellte. Ein Gefühl von Wärme hüllte Emma ein, das Wohlbehagen der Katzen, die nach ihrer Mahlzeit zufrieden ein Nickerchen auf ihrem Schoß machten.
Sie beugte sich hinunter und hob die Katze auf den Arm, die ihr am nächsten war. Sofort begann das Tier, seinen Kopf in Emmas Hand zu schmiegen. Wurst. Dieser Wunsch drang in Emmas Bewusstsein, begleitet von dem nach Hühnchen, der von einer anderen Katze stammte, die sich jetzt gegen Emmas Füße drängte und sie fast zum Stolpern brachte. Sahne kam es von einer dritten. Emma strich ihr über das weiche Fell. Wie könnte jemand einsam oder allein sein, der diese fordernden kleinen Wesen »hören« konnte?
2. Kapitel
Emma stand vor der Reihe eleganter Läden, die die Hauptstraße, die Steine, säumte, und konnte von dort aus gerade noch einen Blick auf das herrlich blaue Meer erhaschen, das im hellen Morgenlicht glänzte. Der Salzgeruch in der Luft wirkte belebend auf sie, und wenn sie die Augen schloss und sich konzentrierte, konnte sie über das unablässige Klappern der Pferdehufe und das Rumpeln der Kutschen, die die breite Straße hinauf und hinunter paradierten, hinweg sogar die Schreie und Rufe der Möwen vernehmen. Auch die Menschen eilten geschäftig an ihr vorbei. Emma kam zu dem Schluss, das gefährliche Unterfangen, die Hauptstraße an dieser Stelle zu überqueren, nicht einzugehen. Stattdessen wollte sie auf dieser Straßenseite bleiben und bis zur Seepromenade weitergehen.
Sie nahm das Buch, das sie soeben aus Donaldons' Bibliothek entliehen hatte, in die andere Hand und setzte ihren Weg fort, wobei sie die angenehme Wärme der Sonne auf ihrem Gesicht genoss. Vermutlich würde sie so braun gebrannt wie eine Kaffeebohne nach Hause zurückkehren, aber in Anbetracht des Gefühls von Freiheit, das sie hier empfand, kümmerte sie das nur wenig. Ihre Zofe würde das natürlich ganz anders sehen. Emmas Proteste ignorierend, würde die gewissenhafte Mifton ihrem Gesicht mit einer Packung aus zerstampften Erdbeeren zusetzen oder, schlimmer noch, mit einer Senfpaste, und -
Der angsterfüllte Schrei einer Katze drängte sich in Emmas Bewusstsein und wischte gleichsam jeden anderen Gedanken fort. Verwirrt blieb sie stehen und ließ auf der Suche nach der Quelle des Schreis den Blick hin und her gleiten. Eine Katze mit langem, getigertem Fell stand neben ihr auf dem Trottoir, aber auch deren Gedanken verrieten nur Neugier, während sie wie gebannt die Straße hinunterstarrte. Emma folgte der Richtung des Blickes und ein Keuchen entrang sich ihr, als sie das gescheckte Kätzchen entdeckte, das zwischen den dicht gedrängt fahrenden Kutschen auf der Straße kauerte. 0hne zu zögern lief Emma auf die Straße und entging nur knapp einem hochrädrigen Zweispänner mit einem wütenden Gentleman auf dem Kutschbock. Sich zwischen zwei Reitern hindurchdrängend gelangte sie zu ihrem Ziel, wo sie sich hinunterbeugte, um die vor Entsetzen gelähmte Katze aufzuheben und in ihre beschützenden Arme zu nehmen.
Das laute Wiehern eines Pferdes durchdrang Emmas Versunkenheit. Als sie aufschaute, sah sie sich den beschlagenen Hufen eines sich aufbäumenden Tieres gegenüber, nur einen Fußbreit von ihrem Kopf entfernt. Während sie herumwirbelte und sich in Sicherheit brachte, hörte sie, wie die Vorderhufe auf den Boden aufschlugen. Hinter ihr auf der Straße vermischten sich laute Rufe der Empörung und des Zorns. Sie wagte es nicht, auf das von ihr angerichtete Chaos zu schauen. Sie hatte das winzige Kätzchen gerettet, das sich jetzt mit aller Kraft an ihrem 0berarm festklammerte, und das war das Einzige, das zählte.
Bis auf den Gentleman, der die zweirädrige Kutsche gelenkt hatte, vor der das sich aufbäumende Pferd angeschirrt war.
Er sprang von dem Fahrzeug herunter und stürmte auf Emma zu. In seinen faszinierend grünen Augen loderte der Zorn und sein Mund war fest zusammengepresst. Doch das blieb nicht lange so. »Sie verdammte kleine Närrin!«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, auf diese Weise vor meinem Gespann herumzuspringen? Sie hätten sich dabei umbringen können!«
Emma starrte ihn sprachlos an. Binnen eines Augenblicks nahm sie alles an ihm wahr: das dichte dunkle Haar, die leicht gebogene Nase, die ihr so gut im Gedächtnis geblieben war, die leicht auseinander stehenden Augen, die Stirn, die er immer so schnell gekraust hatte, sei es vor Lachen oder vor Ärger, den Mund, der Herzen zum Schmelzen bringen konnte, wenn er lächelte. Nicht, dass er jemals sie angelächelt hätte. Während dieser einen stürmischen Londoner Saison, als der elegante Nicholas Radlett, Viscount Breydon, im Mittelpunkt ihres ganzen Denkens und Fühlens gestanden hatte, war er für ihre Existenz völlig blind gewesen.
Jetzt krauste sich seine Stirn stärker als je zuvor. »Hören Sie mir überhaupt zu?«, fragte er energisch.
Emma schluckte und gewann langsam ihre Fassung zurück. Sie war nicht mehr das unerfahrene und sprachlose junge Ding von siebzehn Jahren, sondern eine mitten im Leben stehende Witwe von vierundzwanzig. Es ärgerte sie nur, dass sie sich diese Tatsache erst in Erinnerung rufen musste. Sie starrte ihn an. »Sind Sie angesichts der Umstände nicht mit einer rücksichtslos hohen Geschwindigkeit gefahren und ...«
»Rücksichtslos?« Seine Augenbrauen zogen sich nach oben. »Und wer ist auf die Straße gesprungen, ohne auch nur einen Blick auf den Verkehr zu verschwenden?«
»Auf den sehr dichten Verkehr«, bestätigte sie und hielt das Kätzchen noch fester. »Dem Ihr Tempo ganz und gar unangepasst war.«
»Mein Tempo? Sie entfernen sich aber sehr weit weg vom Punkt, Mädchen, und der Punkt ist, dass Ihr unüberlegtes Hineinstürmen in den Verkehr, der übrigens«, fügte er hinzu und hob dabei die Hand, um Emma schweigen zu heißen, »in einem sehr gemächlichen Tempo vonstatten geht. 0der zumindest tat er das, bis Sie dazwischengesprungen sind. Ich - grundgütiger Gott.« Er starrte auf die Stelle des Bürgersteigs, von der aus sie gekommen war. »Reicht es nicht, dass Sie sich selbst in Gefahr bringen? Müssen Sie sie denn auch noch gefährden?«
Emma, die die Hand ausgestreckt hatte, um dem Kutschpferd, das ihr am nächsten stand, beruhigend über die Nüstern zu streichen, verspannte sich. »Ich habe versucht, es zu retten«, begann sie; dann ging ihr auf, dass er den Plural des Pronomens benutzt hatte. »Sie?«, fragte sie mit unsicherer Stimme.
Sie brauchte gar nicht hinzusehen. jetzt, da ihre eigene Aufregung sich gelegt hatte, konnte sie die Stimmen der Katzen »hören«, mindestens von einem halben Dutzend, klagend, protestierend, aufgeregt, hungrig. Sehnsüchte nach Hering, nach Hühnchenflügeln, nach Wurst und Sahne und einem warmen Platz zum Schlafen suchten sich ihren Weg in ihr Bewusstsein. Und jede der Katzen kam unbeirrbar auf Emma zu, der für sie sicheren Quelle von Wärme, Geborgenheit und Fressen.
Emma hielt das Kätzchen umschlungen, was dazu führte, dass das arme kleine Ding, das sich ein wenig entspannt hatte, sich nur wieder fester an ihren Arm krallte. »Ich habe sie nicht mitgebracht«, protestierte sie, aber selbst für ihre 0hren klang es kläglich. Natürlich brachte sie sie mit. Sie zog die Katzen an, als wären ihre Kleider aus Leckerbissen gemacht. Und hier waren nun sieben der unterschiedlichsten von ihnen: dürre Kreaturen mit zerfetzten 0hren, dicke mit glattem, glänzendem Fell, schwarze mit weißen Pfoten, orangefarbene, gescheckte, und alle spazierten unbekümmert und mit hoch erhobenem Schwanz durch den zum Erliegen gekommenen Verkehr, als sei der einzige Gedanke in ihren kleinen Köpfen der, zu Emma zu gelangen.
Und Chaos herrschte wahrlich auf der Straße. Reiter versuchten, ihre nervösen Pferde zu beruhigen. Gentlemen zerrten an den Zügeln der unruhig tänzelnden und stampfenden Pferde, die vor ihre Kutschen gespannt waren. Auch die Passanten waren stehen geblieben, um sich das Spektakel anzusehen. Emma, oder besser gesagt die Katzen hatten auf der Steine alles zum Stillstand gebracht.
Emma brannten die Wangen, als sie sich hinunterbeugte, um die eigensinnigen Katzen zu locken. Einige von ihnen setzten sich in Trab und kamen zu ihr. Andere bummelten weiter im lässigen Tempo, wobei sie die faszinierenden Gerüche der Straße erkundeten und die riesigen Hufe der Pferde mit selbstsicherer Unbekümmertheit beäugten.
»Das bringt uns nicht weiter«, erklärte Breydon. Mit energischen Schritten ging er zwischen den Pferden umher und begann, die nur bedingt kooperativen Katzen zu Emma zu treiben. Sie rief leise, und viele Katzenohren richteten sich auf. Zwischen ihrem Locken und Breydons scheuchenden Gesten schaffte es auch das letzte der gemächlich gehenden Tiere schließlich noch, die Sicherheit der Bordsteinkante zu erreichen.
»Was um alles in der Welt hat Sie dazu veranlasst, so viele Katzen mit nach draußen zu nehmen?«, wollte er wissen, als er schließlich neben ihr stand.
»Das habe ich nicht. Sie gehören nicht mir. Und abgesehen davon, dass sie wegen dieses armen kleinen Wesens hier hergekommen sind«, sie zeigte auf das gescheckte Kätzchen, »das Sie fast überfahren hätten, habe ich nicht die leiseste Ahnung, was sie hier tun.«
»Das ich fast überfahren hätte?« Er starrte Emma wütend an. »Sie haben all diesen Aufruhr verursacht, um eine Katze von der Straße zu holen?« Seine zornige Miene wurde sanfter, und er streichelte das kleine Kätzchen hinter dem 0hr. Das darauf einsetzende Schnurren brachte den ganzen Körper des kleinen Tieres zum Vibrieren.
»Ja.« Sie hielt seinem anklagenden Blick trotzig stand. »Grundgütiger Gott«, sagte er noch einmal.
»M'lord?«, ertönte eine schroffe Stimme.
Als Emma sich umwandte, sah sie einen drahtigen kleinen Mann bei den beiden Pferden stehen und die Zügel des Gespanns halten, das übrigens aus zwei wunderbar zusammenpassenden Kastanienbraunen bestand. Der Bedienstete warf einen besorgten Blick auf die Straße, auf der der Verkehr wieder zu fließen begonnen hatte, dann sah er abwartend zu dem Viscount hinüber.
Breydons Lippen zuckten. »Versuchen Sie, Ihr Gefolge aus allem Ärger herauszuhalten«, sagte er zu Emma. Mit einem entlassenden Nicken ging er zu seiner Kutsche zurück, erklomm den Kutschbock und ließ die Pferde anziehen. Der Diener war ebenfalls aufgesprungen und hatte an der Seite des Viscounts Platz genommen. Sie ließen Emma auf dem Bürgersteig zurück und entfernten sich die Steine hinunter.
Emma starrte ihnen so lange nach, bis die beharrlichen Gedanken der Katzen ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zogen. Sie sah die Tiere an. »Das war Lord Breydon«, informierte sie die Schar ganz unnötigerweise. Die Katzen sahen sie lediglich aus großen, traurigen Augen an und wehmütige Gedanken an Sahne drängten sich in Emmas Bewusstsein. Mit einem Seufzer nahm sie ihren Spaziergang wieder auf und wünschte, wenn auch ohne große Hoffnung, die Katzen würden sich von selbst wieder zurückziehen.
Ein wenig mehr als sechs Jahre waren vergangen, seit sie Lord Breydon zuletzt gesehen hatte. Er hatte sich nicht sehr verändert. Seine Schultern mochten noch ein bisschen breiter und muskulöser geworden sein, was aber nur eine natürliche Folge der Jahre war, die seitdem verstrichen waren. Er musste jetzt knapp über dreißig sein. Aber seine Augen waren dieselben geblieben. Noch immer hatten sie Emma angeschaut, ohne sie wirklich zu sehen. Nein, er hatte sich nicht verändert. Und er hatte auch jetzt kein Interesse an ihr gezeigt.
Sie erreichte die Seepromenade, und ihre Katzeneskorte schlug den Weg zum Strand ein, dorthin, wo vier Fischer dabei waren, ein uraltes Beiboot, mit dem Morgenfang beladen, auf den nassen Sand zu ziehen. Dort würde es Leckerbissen in rauen Mengen geben, vermutete sie, und betrachtete abschätzend das Kätzchen, das sie noch immer auf dem Arm hielt. Es schien noch sehr klein zu sein und gewiss zu jung, um für sich selbst sorgen zu können. Flecken von Weiß, 0range und Schwarz zeichneten sein Fell und machten es zu einem flauschigen Knäuel. Mit einem Seufzen fand Emma sich damit ab, es adoptieren zu müssen.
Sie stieg die Stufen zum Eingang hinauf. Doch noch ehe sie den Türknauf drehen konnte, riss der überaus tüchtige Beecher, den sie zusammen mit dem Haus gemietet hatte, die Tür für sie auf. 0hne auch nur mit einem Augenlid zu zucken, ließ er sie eintreten. Wenn ihr Aufenthalt bisher auch erst von kurzer Dauer war, hatte er sich doch bereits an die Katzen gewöhnt, die Emma stets um sich versammelte.
»Mr. Dauntry hat seine Aufwartung gemacht, M'lady«, teilte er ihr mit in dem bedauernden Ton von jemandem, der zwar alles versucht, die Katastrophe aber leider nicht hatte verhindern können.
Emma unterdrückte einen Ausruf der Verärgerung. »Wo ist Miss Sophie?«
»Sie hat ihn begleitet - zu der Bank auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie können sie von hier aus sehen, Mylady, wenn Sie sich umdrehen.«
Ein Seufzer der Erleichterung entwich ihr. »Danke, Beecher. Würden Sie sich um das Kätzchen kümmern? Es wird nur für ein paar Minuten sein, ich verspreche es.«
Resigniert sah ihr Majordomus das kleine Tier an. »Ich glaube, das Küchenmädchen hat einen Moment Zeit.«
Emma belohnte ihn mit einem herzlichen Lächeln. »Das wird das Beste sein. Betsy geht so liebevoll mit ihnen um. Und dieses hier ist schrecklich hungrig, fürchte ich. Sahne«, fügte sie mit Entschiedenheit hinzu, »und vielleicht ein wenig darin eingebrocktes Brot?« Sie übergab ihm das maunzende Bündel und wandte ihre Gedanken dem weitaus ärgerlicheren Problem zu, das Sophies unerwünschter Verehrer darstellte.
Wenigstens hatte das Mädchen die lobenswerte Klugheit besessen, ihn nicht allein zu empfangen. Selbst die strengste aller Tugendwächterinnen konnte nichts daran auszusetzen haben, dass eine jungen Dame in Begleitung eines Herrn auf einer Bank saß und sich das Meer anschaute. Dass Emma den starken Verdacht hegte, dass dieser Gentleman in Wahrheit ein Mitgiftjäger war, wusste sie für sich zu behalten. Mit ihren siebzehn Jahren betrachtete Sophie die Welt und deren Bewohner noch mit den verträumten Augen eines Menschen, der bis jetzt noch nie enttäuscht worden war.
Sophie und ihr Besucher mussten Emmas Eintreffen bemerkt haben, denn sie überquerten gerade die Straße. Emma öffnete ihnen die Tür. Mit Bestürzung bemerkte sie die zarte Röte, die Sophies Wangen färbte. In dem hellblauen Musselinkleid und dem Band, das sie als einzigen Schmuck in ihre golden schimmernden Locken gebunden hatte, sah das Mädchen unbeschreiblich reizend aus. Fast so verführerisch wie ihre ansehnliche Mitgift, dachte Emma hart.
Mr. William Dauntry beugte sich tief über Emmas Hand, sein gewinnendes Lächeln schien ein natürlicher Teil seiner klassischen Gesichtszüge zu sein. Wenn es möglich war, so mochte Emma ihn wegen seines unleugbar guten Aussehens nur noch weniger. Welche Hoffnung setzte eine unschuldige, idealistische junge Dame in ein Gesicht von so viel vorgeblicher Vollkommenheit?
Ein leises Fauchen erklang zu ihren Füßen und das flüchtige Bild von etwas Unangenehmem drängte sich in Emmas Bewusstsein. Eine Schwanzspitze streifte ihren Knöchel, als eine der Katzen, die Wohnung bei ihr genommen hatten, eilig den Rückzug antrat. Diese Gedanken und solch ein Verhalten waren die übliche Reaktion der Tiere auf die Anwesenheit von William Dauntry, und das war, fand Emma, eine durchaus bemerkenswerte Tatsache.
Blind für die Ablehnung, die ihm von der Hausherrin und deren Katze entgegenschlug, strahlte Mr. Dauntry sie an. »Sophie - Miss Stanyon - hat mir erzählt, dass Sie heute Abend auf der Soiree der Pickerings anwesend sein werden.« Sein Blick glitt zu Sophies sanft errötendem Gesicht. »Ich freue mich darauf, Sie dort zu sehen.« Damit verbeugte er sich vor Emma, drückte Sophies Hand, wobei er das Mädchen auf eine sehr viel sagende Art ansah, und ging.
Die Tür schloss sich hinter ihm und Sophie seufzte. »Seine Manieren müssen einem einfach gefallen, nicht wahr?«
Emma, mit anerkennenswerter Zurückhaltung, enthielt sich eines abwertenden Kommentars. »Er scheint sehr bestrebt zu sein, dir zu gefallen«, sagte sie bedachtsam.
Sophie errötete noch heftiger. »Glaubt du das wirklich? Ich hoffte ...« Sie verstummte, ihre Miene drückte reizende Verwirrung aus.
»Ich bin sehr froh, dass wir nach Brighton gekommen sind«, sagte Emma, und Sophie strahlte sie an. 0ffensichtlich missverstand sie die Bemerkung.
Emma zog ihre Stieftochter mit sich den Korridor entlang. Sie war wirklich froh, hierher gekommen zu sein. Natürlich, wären sie nach Stanyon Park zurückgekehrt, würde Sophie nicht so oft auf ihren hartnäckigen Verehrer stoßen. Andererseits bot sich ihr hier aber auch die Gelegenheit, einen anderen Gentleman kennen zu lernen, einen, der den unerwünschten Dauntry in ihrer Zuneigung ausstechen könnte. Im Großen und Ganzen, so sagte sich Emma, war Letzteres auf jeden Fall vorzuziehen.
Die Tür zur Küche wurde geöffnet, und Sophie blieb unvermittelt stehen, als sie die tüchtige Betsy vor sich sah. »Oh Stiefmama, hast du etwa schon wieder ... oh, es ist noch so klein und so niedlich!« Sophie nahm dem Küchenmädchen das scheckige Kätzchen ab. Betsy knickste erleichtert und wandte sich wieder an ihre eigentliche Arbeit. »Wo hast du es gefunden?«
»Mitten auf der Steine«, gestand Emma und gab mit erzwungenem Gleichmut eine gekürzte, mit Humor kaschierte Schilderung ihres Zusammentreffens mit Breydon.
Sophie lachte und sah ihre Stiefmutter mit funkelnden Augen an. »Das klingt, als sei dieser Lord Breydon ein wirklich reizender Gentleman. Ich frage mich, ob wir ihm heute Abend wohl begegnen werden.«
Emma blinzelte. Breydon wiedersehen ... Dieser Gedanke war ihr bis jetzt noch gar nicht gekommen. Aber jetzt, da Sophie es erwähnt hatte, ließ er sich nicht verdrängen, quälte er sie, in einem Augenblick eine faszinierende Möglichkeit, im nächsten die unbehagliche Drohung einer erneuten peinlichen Begegnung.
...
Übersetzung: Susanne Kregeloh
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Ein Stern schien heller als die anderen und funkelte wie ein Juwel auf der samtenen Schwärze des Firmaments. Sein Licht spiegelte sich im dunklen Wasser des Meeres wider und schimmerte sanft auf, wenn die leisen Wellen den feinen Sand des Strandes berührten. Nur die schmale Sichel des Mondes wetteiferte mit ihm um die Vorherrschaft über diese Nacht.
Sommernacht. Lady Emma Stanyon atmete tief ein und spürte den salzigen Geschmack der kühlenden Brise auf den Lippen. Die Wärme des Tages, die im Sand gefangen gewesen war, hatte sich verloren. Emma war allein an dem verlassenen Strand. Für sie kam es einem Wunder gleich, allein zu sein - allein im Sommer in Brighton.
Nein, nicht ganz allein. Emma spürte die streunende Katze, noch ehe das Tier bei ihr war. Sie fühlte das weiche Fell, als es sich an ihrem Bein rieb, und die Schnurrhaare, die an ihrem Knöchel kitzelten. Sie war niemals ganz allein. Denn alle Katzen schienen ihre Gegenwart auf Meilen hinaus wahrzunehmen und kamen herbeigelaufen, um in ihrer Nähe zu sein.
Die schnurrende Katze wich ihr nicht von den Fersen, als Emma ziellos am Strand entlangwanderte. Das sanfte Rauschen des Meeres verstärkte die Sehnsucht, die ihr Herz empfand. Doch nach was sie sich sehnte, vermochte sie nicht zu sagen. Es gab keinen Grund, betrübt zu sein. Im Gegenteil. Ihr Leben passte perfekt zu ihr, einer Lady von zupackend praktischer Art.
Vom materiellen Standpunkt aus gesehen fehlte es ihr gewiss an nichts. Die Einkünfte, über die sie seit dem Tod ihres Gatten verfügen konnte, überstiegen ihre Bedürfnisse bei weitem. Sie waren ausreichend, um sie in die Lage zu versetzen, für den Sommer ein elegantes Haus an der Seepromenade zu mieten. Was den Rest des Jahres betraf, so bot ihr das Witwenhaus auf dem Landsitz ihres verstorbenen Gatten jede Annehmlichkeit. Und ihr Stiefsohn, der jetzige Lord Stanyon, hatte ihr versichert, dass er sie mit Freuden in seinem Stadthaus am Cavendish Square willkommen heißen werde, wann immer sie nach London zu kommen wünschte.
Auch Einsamkeit konnte nicht ihr Problem sein. Ihre Stieftochter Sophie verehrte sie und hatte zusammen mit ihr das Witwenhaus bezogen, als der Bruder im vorigen Jahr geheiratet hatte. Mit Sophie, die in der soeben zu Ende gegangenen Saison in die Gesellschaft eingeführt worden war, hatte sie eine Vielzahl von Bällen, Soireen, Picknicks, 0pernaufführungen und Besuchen bei Modistinnen und Schneiderinnen hinter sich gebracht. Emma hatte kaum eine Minute für sich gehabt.
Bis jetzt. Sie ging langsamer, um einer zweiten Katze die Möglichkeit zu geben, sich ihnen anzuschließen. Hatte Sophies erste Saison die Erinnerung an ihr eigenes, sehr kurzes gesellschaftliches Debüt wachgerufen, das nur wenige Jahre zurücklag? Die Vergnügungen waren damals für sie angesichts der sich verschlechternden Gesundheit ihres Vaters bedeutungslos geworden. Anfang Mai waren sie nach Hause zurückgekehrt, wo er nur wenige Wochen später dieser letzten schweren Krankheit erlag und sie als Waise zurückließ. Ihre finanziell angespannte Situation hatte es Emma unmöglich gemacht, nach London zurückzukehren, nachdem sie ihre tiefste Trauer überwunden hatte.
Lord Stanyon, ein Nachbar und alter Freund ihres Vaters, hatte sie vor der Armut bewahrt. Er war Witwer und hatte Emma vorgeschlagen, eine Vernunftehe mit ihm einzugehen, da er sich eine liebevolle Mutter für seine zwölfjährige Tochter Sophie wünschte. Emma, die stets pragmatisch dachte, hatte das Angebot akzeptiert. Sie war ihrem Gatten treu zugeneigt gewesen, und er hatte sie wie eine zweite Tochter behandelt. Nach seinem Tod vor knapp zwei Jahren hatte sie ihn ebenso aufrichtig betrauert wie zuvor ihren leiblichen Vater.
Bald darauf hatte Sophies Bruder geheiratet, und Emma hatte sich für ihn gefreut, denn er brachte eine süße, sanfte Braut in die Familie, eine Frau, die ihn glücklich machen und ihre Position mit der Zeit perfekt ausfüllen würde. Und jetzt würde die Reihe an Sophie sein. Emma wünschte sich von Herzen, ihre geliebte Stieftochter glücklich und wohl versorgt zu sehen. Den Gedanken, dass ihr eigenes Leben sehr leer sein würde, wenn Sophie heiratete, versuchte sie zu ignorieren.
Emma blieb stehen und spürte den festen Sand unter ihren Füßen. Er war noch feucht von der letzten Flut, die ihn benetzt hatte. Das Meer lag still und friedlich da, die sanften kleinen Wellen schimmerten im Glanz der Myriaden von Sternen und des sichelförmigen Mondes. Und da war dieser eine, so unglaublich helle Stern am mitternächtlichen Himmel. Spontan schloss Emma die Augen und schickte einen Wunsch zu ihm hinauf. Es war ein Wunsch ohne Worte, aber erfüllt von der schmerzlichen, namenlosen Sehnsucht in ihrem Herzen. Als sie wieder hinaufschaute, schien der Stern noch heller zu funkeln. Um ihn herum leuchtete ein strahlender Ring aus pulsierendem Licht auf. Schon im nächsten Augenblick war er wieder verschwunden und der Stern leuchtete so gewöhnlich wie die anderen. 0bwohl sie es versuchte, gelang es Emma nicht mehr, ihn aus der Vielzahl der anderen herauszufinden.
Nichts als Einbildung, schalt sie sich. Davon hatte sie schon immer mehr gehabt, als gut für sie war. Sie kam sich irgendwie dumm vor und folgte ihren Spuren im Sand zurück bis zu einer Reihe von Badekarren, zwischen denen sie hindurchging bis hinauf zur Seepromenade.
Als sie diese überquerte, um zu ihrem Haus zu gelangen, schlossen sich ihr fünf weitere Katzen an. Fisch. Der Gedanke ging ihr durch den Sinn, doch es war mehr eine Ahnung als ein wirkliches Wort. Von einigen der anderen sich versammelnden Katzen empfing Emma ähnliche Wünsche - nach Tellern voller Heringe, nach Schüsseln, gefüllt mit der üppigen Sahne, die sie jeden Abend für die Katzen hinausstellte. Ein Gefühl von Wärme hüllte Emma ein, das Wohlbehagen der Katzen, die nach ihrer Mahlzeit zufrieden ein Nickerchen auf ihrem Schoß machten.
Sie beugte sich hinunter und hob die Katze auf den Arm, die ihr am nächsten war. Sofort begann das Tier, seinen Kopf in Emmas Hand zu schmiegen. Wurst. Dieser Wunsch drang in Emmas Bewusstsein, begleitet von dem nach Hühnchen, der von einer anderen Katze stammte, die sich jetzt gegen Emmas Füße drängte und sie fast zum Stolpern brachte. Sahne kam es von einer dritten. Emma strich ihr über das weiche Fell. Wie könnte jemand einsam oder allein sein, der diese fordernden kleinen Wesen »hören« konnte?
2. Kapitel
Emma stand vor der Reihe eleganter Läden, die die Hauptstraße, die Steine, säumte, und konnte von dort aus gerade noch einen Blick auf das herrlich blaue Meer erhaschen, das im hellen Morgenlicht glänzte. Der Salzgeruch in der Luft wirkte belebend auf sie, und wenn sie die Augen schloss und sich konzentrierte, konnte sie über das unablässige Klappern der Pferdehufe und das Rumpeln der Kutschen, die die breite Straße hinauf und hinunter paradierten, hinweg sogar die Schreie und Rufe der Möwen vernehmen. Auch die Menschen eilten geschäftig an ihr vorbei. Emma kam zu dem Schluss, das gefährliche Unterfangen, die Hauptstraße an dieser Stelle zu überqueren, nicht einzugehen. Stattdessen wollte sie auf dieser Straßenseite bleiben und bis zur Seepromenade weitergehen.
Sie nahm das Buch, das sie soeben aus Donaldons' Bibliothek entliehen hatte, in die andere Hand und setzte ihren Weg fort, wobei sie die angenehme Wärme der Sonne auf ihrem Gesicht genoss. Vermutlich würde sie so braun gebrannt wie eine Kaffeebohne nach Hause zurückkehren, aber in Anbetracht des Gefühls von Freiheit, das sie hier empfand, kümmerte sie das nur wenig. Ihre Zofe würde das natürlich ganz anders sehen. Emmas Proteste ignorierend, würde die gewissenhafte Mifton ihrem Gesicht mit einer Packung aus zerstampften Erdbeeren zusetzen oder, schlimmer noch, mit einer Senfpaste, und -
Der angsterfüllte Schrei einer Katze drängte sich in Emmas Bewusstsein und wischte gleichsam jeden anderen Gedanken fort. Verwirrt blieb sie stehen und ließ auf der Suche nach der Quelle des Schreis den Blick hin und her gleiten. Eine Katze mit langem, getigertem Fell stand neben ihr auf dem Trottoir, aber auch deren Gedanken verrieten nur Neugier, während sie wie gebannt die Straße hinunterstarrte. Emma folgte der Richtung des Blickes und ein Keuchen entrang sich ihr, als sie das gescheckte Kätzchen entdeckte, das zwischen den dicht gedrängt fahrenden Kutschen auf der Straße kauerte. 0hne zu zögern lief Emma auf die Straße und entging nur knapp einem hochrädrigen Zweispänner mit einem wütenden Gentleman auf dem Kutschbock. Sich zwischen zwei Reitern hindurchdrängend gelangte sie zu ihrem Ziel, wo sie sich hinunterbeugte, um die vor Entsetzen gelähmte Katze aufzuheben und in ihre beschützenden Arme zu nehmen.
Das laute Wiehern eines Pferdes durchdrang Emmas Versunkenheit. Als sie aufschaute, sah sie sich den beschlagenen Hufen eines sich aufbäumenden Tieres gegenüber, nur einen Fußbreit von ihrem Kopf entfernt. Während sie herumwirbelte und sich in Sicherheit brachte, hörte sie, wie die Vorderhufe auf den Boden aufschlugen. Hinter ihr auf der Straße vermischten sich laute Rufe der Empörung und des Zorns. Sie wagte es nicht, auf das von ihr angerichtete Chaos zu schauen. Sie hatte das winzige Kätzchen gerettet, das sich jetzt mit aller Kraft an ihrem 0berarm festklammerte, und das war das Einzige, das zählte.
Bis auf den Gentleman, der die zweirädrige Kutsche gelenkt hatte, vor der das sich aufbäumende Pferd angeschirrt war.
Er sprang von dem Fahrzeug herunter und stürmte auf Emma zu. In seinen faszinierend grünen Augen loderte der Zorn und sein Mund war fest zusammengepresst. Doch das blieb nicht lange so. »Sie verdammte kleine Närrin!«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, auf diese Weise vor meinem Gespann herumzuspringen? Sie hätten sich dabei umbringen können!«
Emma starrte ihn sprachlos an. Binnen eines Augenblicks nahm sie alles an ihm wahr: das dichte dunkle Haar, die leicht gebogene Nase, die ihr so gut im Gedächtnis geblieben war, die leicht auseinander stehenden Augen, die Stirn, die er immer so schnell gekraust hatte, sei es vor Lachen oder vor Ärger, den Mund, der Herzen zum Schmelzen bringen konnte, wenn er lächelte. Nicht, dass er jemals sie angelächelt hätte. Während dieser einen stürmischen Londoner Saison, als der elegante Nicholas Radlett, Viscount Breydon, im Mittelpunkt ihres ganzen Denkens und Fühlens gestanden hatte, war er für ihre Existenz völlig blind gewesen.
Jetzt krauste sich seine Stirn stärker als je zuvor. »Hören Sie mir überhaupt zu?«, fragte er energisch.
Emma schluckte und gewann langsam ihre Fassung zurück. Sie war nicht mehr das unerfahrene und sprachlose junge Ding von siebzehn Jahren, sondern eine mitten im Leben stehende Witwe von vierundzwanzig. Es ärgerte sie nur, dass sie sich diese Tatsache erst in Erinnerung rufen musste. Sie starrte ihn an. »Sind Sie angesichts der Umstände nicht mit einer rücksichtslos hohen Geschwindigkeit gefahren und ...«
»Rücksichtslos?« Seine Augenbrauen zogen sich nach oben. »Und wer ist auf die Straße gesprungen, ohne auch nur einen Blick auf den Verkehr zu verschwenden?«
»Auf den sehr dichten Verkehr«, bestätigte sie und hielt das Kätzchen noch fester. »Dem Ihr Tempo ganz und gar unangepasst war.«
»Mein Tempo? Sie entfernen sich aber sehr weit weg vom Punkt, Mädchen, und der Punkt ist, dass Ihr unüberlegtes Hineinstürmen in den Verkehr, der übrigens«, fügte er hinzu und hob dabei die Hand, um Emma schweigen zu heißen, »in einem sehr gemächlichen Tempo vonstatten geht. 0der zumindest tat er das, bis Sie dazwischengesprungen sind. Ich - grundgütiger Gott.« Er starrte auf die Stelle des Bürgersteigs, von der aus sie gekommen war. »Reicht es nicht, dass Sie sich selbst in Gefahr bringen? Müssen Sie sie denn auch noch gefährden?«
Emma, die die Hand ausgestreckt hatte, um dem Kutschpferd, das ihr am nächsten stand, beruhigend über die Nüstern zu streichen, verspannte sich. »Ich habe versucht, es zu retten«, begann sie; dann ging ihr auf, dass er den Plural des Pronomens benutzt hatte. »Sie?«, fragte sie mit unsicherer Stimme.
Sie brauchte gar nicht hinzusehen. jetzt, da ihre eigene Aufregung sich gelegt hatte, konnte sie die Stimmen der Katzen »hören«, mindestens von einem halben Dutzend, klagend, protestierend, aufgeregt, hungrig. Sehnsüchte nach Hering, nach Hühnchenflügeln, nach Wurst und Sahne und einem warmen Platz zum Schlafen suchten sich ihren Weg in ihr Bewusstsein. Und jede der Katzen kam unbeirrbar auf Emma zu, der für sie sicheren Quelle von Wärme, Geborgenheit und Fressen.
Emma hielt das Kätzchen umschlungen, was dazu führte, dass das arme kleine Ding, das sich ein wenig entspannt hatte, sich nur wieder fester an ihren Arm krallte. »Ich habe sie nicht mitgebracht«, protestierte sie, aber selbst für ihre 0hren klang es kläglich. Natürlich brachte sie sie mit. Sie zog die Katzen an, als wären ihre Kleider aus Leckerbissen gemacht. Und hier waren nun sieben der unterschiedlichsten von ihnen: dürre Kreaturen mit zerfetzten 0hren, dicke mit glattem, glänzendem Fell, schwarze mit weißen Pfoten, orangefarbene, gescheckte, und alle spazierten unbekümmert und mit hoch erhobenem Schwanz durch den zum Erliegen gekommenen Verkehr, als sei der einzige Gedanke in ihren kleinen Köpfen der, zu Emma zu gelangen.
Und Chaos herrschte wahrlich auf der Straße. Reiter versuchten, ihre nervösen Pferde zu beruhigen. Gentlemen zerrten an den Zügeln der unruhig tänzelnden und stampfenden Pferde, die vor ihre Kutschen gespannt waren. Auch die Passanten waren stehen geblieben, um sich das Spektakel anzusehen. Emma, oder besser gesagt die Katzen hatten auf der Steine alles zum Stillstand gebracht.
Emma brannten die Wangen, als sie sich hinunterbeugte, um die eigensinnigen Katzen zu locken. Einige von ihnen setzten sich in Trab und kamen zu ihr. Andere bummelten weiter im lässigen Tempo, wobei sie die faszinierenden Gerüche der Straße erkundeten und die riesigen Hufe der Pferde mit selbstsicherer Unbekümmertheit beäugten.
»Das bringt uns nicht weiter«, erklärte Breydon. Mit energischen Schritten ging er zwischen den Pferden umher und begann, die nur bedingt kooperativen Katzen zu Emma zu treiben. Sie rief leise, und viele Katzenohren richteten sich auf. Zwischen ihrem Locken und Breydons scheuchenden Gesten schaffte es auch das letzte der gemächlich gehenden Tiere schließlich noch, die Sicherheit der Bordsteinkante zu erreichen.
»Was um alles in der Welt hat Sie dazu veranlasst, so viele Katzen mit nach draußen zu nehmen?«, wollte er wissen, als er schließlich neben ihr stand.
»Das habe ich nicht. Sie gehören nicht mir. Und abgesehen davon, dass sie wegen dieses armen kleinen Wesens hier hergekommen sind«, sie zeigte auf das gescheckte Kätzchen, »das Sie fast überfahren hätten, habe ich nicht die leiseste Ahnung, was sie hier tun.«
»Das ich fast überfahren hätte?« Er starrte Emma wütend an. »Sie haben all diesen Aufruhr verursacht, um eine Katze von der Straße zu holen?« Seine zornige Miene wurde sanfter, und er streichelte das kleine Kätzchen hinter dem 0hr. Das darauf einsetzende Schnurren brachte den ganzen Körper des kleinen Tieres zum Vibrieren.
»Ja.« Sie hielt seinem anklagenden Blick trotzig stand. »Grundgütiger Gott«, sagte er noch einmal.
»M'lord?«, ertönte eine schroffe Stimme.
Als Emma sich umwandte, sah sie einen drahtigen kleinen Mann bei den beiden Pferden stehen und die Zügel des Gespanns halten, das übrigens aus zwei wunderbar zusammenpassenden Kastanienbraunen bestand. Der Bedienstete warf einen besorgten Blick auf die Straße, auf der der Verkehr wieder zu fließen begonnen hatte, dann sah er abwartend zu dem Viscount hinüber.
Breydons Lippen zuckten. »Versuchen Sie, Ihr Gefolge aus allem Ärger herauszuhalten«, sagte er zu Emma. Mit einem entlassenden Nicken ging er zu seiner Kutsche zurück, erklomm den Kutschbock und ließ die Pferde anziehen. Der Diener war ebenfalls aufgesprungen und hatte an der Seite des Viscounts Platz genommen. Sie ließen Emma auf dem Bürgersteig zurück und entfernten sich die Steine hinunter.
Emma starrte ihnen so lange nach, bis die beharrlichen Gedanken der Katzen ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zogen. Sie sah die Tiere an. »Das war Lord Breydon«, informierte sie die Schar ganz unnötigerweise. Die Katzen sahen sie lediglich aus großen, traurigen Augen an und wehmütige Gedanken an Sahne drängten sich in Emmas Bewusstsein. Mit einem Seufzer nahm sie ihren Spaziergang wieder auf und wünschte, wenn auch ohne große Hoffnung, die Katzen würden sich von selbst wieder zurückziehen.
Ein wenig mehr als sechs Jahre waren vergangen, seit sie Lord Breydon zuletzt gesehen hatte. Er hatte sich nicht sehr verändert. Seine Schultern mochten noch ein bisschen breiter und muskulöser geworden sein, was aber nur eine natürliche Folge der Jahre war, die seitdem verstrichen waren. Er musste jetzt knapp über dreißig sein. Aber seine Augen waren dieselben geblieben. Noch immer hatten sie Emma angeschaut, ohne sie wirklich zu sehen. Nein, er hatte sich nicht verändert. Und er hatte auch jetzt kein Interesse an ihr gezeigt.
Sie erreichte die Seepromenade, und ihre Katzeneskorte schlug den Weg zum Strand ein, dorthin, wo vier Fischer dabei waren, ein uraltes Beiboot, mit dem Morgenfang beladen, auf den nassen Sand zu ziehen. Dort würde es Leckerbissen in rauen Mengen geben, vermutete sie, und betrachtete abschätzend das Kätzchen, das sie noch immer auf dem Arm hielt. Es schien noch sehr klein zu sein und gewiss zu jung, um für sich selbst sorgen zu können. Flecken von Weiß, 0range und Schwarz zeichneten sein Fell und machten es zu einem flauschigen Knäuel. Mit einem Seufzen fand Emma sich damit ab, es adoptieren zu müssen.
Sie stieg die Stufen zum Eingang hinauf. Doch noch ehe sie den Türknauf drehen konnte, riss der überaus tüchtige Beecher, den sie zusammen mit dem Haus gemietet hatte, die Tür für sie auf. 0hne auch nur mit einem Augenlid zu zucken, ließ er sie eintreten. Wenn ihr Aufenthalt bisher auch erst von kurzer Dauer war, hatte er sich doch bereits an die Katzen gewöhnt, die Emma stets um sich versammelte.
»Mr. Dauntry hat seine Aufwartung gemacht, M'lady«, teilte er ihr mit in dem bedauernden Ton von jemandem, der zwar alles versucht, die Katastrophe aber leider nicht hatte verhindern können.
Emma unterdrückte einen Ausruf der Verärgerung. »Wo ist Miss Sophie?«
»Sie hat ihn begleitet - zu der Bank auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie können sie von hier aus sehen, Mylady, wenn Sie sich umdrehen.«
Ein Seufzer der Erleichterung entwich ihr. »Danke, Beecher. Würden Sie sich um das Kätzchen kümmern? Es wird nur für ein paar Minuten sein, ich verspreche es.«
Resigniert sah ihr Majordomus das kleine Tier an. »Ich glaube, das Küchenmädchen hat einen Moment Zeit.«
Emma belohnte ihn mit einem herzlichen Lächeln. »Das wird das Beste sein. Betsy geht so liebevoll mit ihnen um. Und dieses hier ist schrecklich hungrig, fürchte ich. Sahne«, fügte sie mit Entschiedenheit hinzu, »und vielleicht ein wenig darin eingebrocktes Brot?« Sie übergab ihm das maunzende Bündel und wandte ihre Gedanken dem weitaus ärgerlicheren Problem zu, das Sophies unerwünschter Verehrer darstellte.
Wenigstens hatte das Mädchen die lobenswerte Klugheit besessen, ihn nicht allein zu empfangen. Selbst die strengste aller Tugendwächterinnen konnte nichts daran auszusetzen haben, dass eine jungen Dame in Begleitung eines Herrn auf einer Bank saß und sich das Meer anschaute. Dass Emma den starken Verdacht hegte, dass dieser Gentleman in Wahrheit ein Mitgiftjäger war, wusste sie für sich zu behalten. Mit ihren siebzehn Jahren betrachtete Sophie die Welt und deren Bewohner noch mit den verträumten Augen eines Menschen, der bis jetzt noch nie enttäuscht worden war.
Sophie und ihr Besucher mussten Emmas Eintreffen bemerkt haben, denn sie überquerten gerade die Straße. Emma öffnete ihnen die Tür. Mit Bestürzung bemerkte sie die zarte Röte, die Sophies Wangen färbte. In dem hellblauen Musselinkleid und dem Band, das sie als einzigen Schmuck in ihre golden schimmernden Locken gebunden hatte, sah das Mädchen unbeschreiblich reizend aus. Fast so verführerisch wie ihre ansehnliche Mitgift, dachte Emma hart.
Mr. William Dauntry beugte sich tief über Emmas Hand, sein gewinnendes Lächeln schien ein natürlicher Teil seiner klassischen Gesichtszüge zu sein. Wenn es möglich war, so mochte Emma ihn wegen seines unleugbar guten Aussehens nur noch weniger. Welche Hoffnung setzte eine unschuldige, idealistische junge Dame in ein Gesicht von so viel vorgeblicher Vollkommenheit?
Ein leises Fauchen erklang zu ihren Füßen und das flüchtige Bild von etwas Unangenehmem drängte sich in Emmas Bewusstsein. Eine Schwanzspitze streifte ihren Knöchel, als eine der Katzen, die Wohnung bei ihr genommen hatten, eilig den Rückzug antrat. Diese Gedanken und solch ein Verhalten waren die übliche Reaktion der Tiere auf die Anwesenheit von William Dauntry, und das war, fand Emma, eine durchaus bemerkenswerte Tatsache.
Blind für die Ablehnung, die ihm von der Hausherrin und deren Katze entgegenschlug, strahlte Mr. Dauntry sie an. »Sophie - Miss Stanyon - hat mir erzählt, dass Sie heute Abend auf der Soiree der Pickerings anwesend sein werden.« Sein Blick glitt zu Sophies sanft errötendem Gesicht. »Ich freue mich darauf, Sie dort zu sehen.« Damit verbeugte er sich vor Emma, drückte Sophies Hand, wobei er das Mädchen auf eine sehr viel sagende Art ansah, und ging.
Die Tür schloss sich hinter ihm und Sophie seufzte. »Seine Manieren müssen einem einfach gefallen, nicht wahr?«
Emma, mit anerkennenswerter Zurückhaltung, enthielt sich eines abwertenden Kommentars. »Er scheint sehr bestrebt zu sein, dir zu gefallen«, sagte sie bedachtsam.
Sophie errötete noch heftiger. »Glaubt du das wirklich? Ich hoffte ...« Sie verstummte, ihre Miene drückte reizende Verwirrung aus.
»Ich bin sehr froh, dass wir nach Brighton gekommen sind«, sagte Emma, und Sophie strahlte sie an. 0ffensichtlich missverstand sie die Bemerkung.
Emma zog ihre Stieftochter mit sich den Korridor entlang. Sie war wirklich froh, hierher gekommen zu sein. Natürlich, wären sie nach Stanyon Park zurückgekehrt, würde Sophie nicht so oft auf ihren hartnäckigen Verehrer stoßen. Andererseits bot sich ihr hier aber auch die Gelegenheit, einen anderen Gentleman kennen zu lernen, einen, der den unerwünschten Dauntry in ihrer Zuneigung ausstechen könnte. Im Großen und Ganzen, so sagte sich Emma, war Letzteres auf jeden Fall vorzuziehen.
Die Tür zur Küche wurde geöffnet, und Sophie blieb unvermittelt stehen, als sie die tüchtige Betsy vor sich sah. »Oh Stiefmama, hast du etwa schon wieder ... oh, es ist noch so klein und so niedlich!« Sophie nahm dem Küchenmädchen das scheckige Kätzchen ab. Betsy knickste erleichtert und wandte sich wieder an ihre eigentliche Arbeit. »Wo hast du es gefunden?«
»Mitten auf der Steine«, gestand Emma und gab mit erzwungenem Gleichmut eine gekürzte, mit Humor kaschierte Schilderung ihres Zusammentreffens mit Breydon.
Sophie lachte und sah ihre Stiefmutter mit funkelnden Augen an. »Das klingt, als sei dieser Lord Breydon ein wirklich reizender Gentleman. Ich frage mich, ob wir ihm heute Abend wohl begegnen werden.«
Emma blinzelte. Breydon wiedersehen ... Dieser Gedanke war ihr bis jetzt noch gar nicht gekommen. Aber jetzt, da Sophie es erwähnt hatte, ließ er sich nicht verdrängen, quälte er sie, in einem Augenblick eine faszinierende Möglichkeit, im nächsten die unbehagliche Drohung einer erneuten peinlichen Begegnung.
...
Übersetzung: Susanne Kregeloh
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autoren: Janice Bennett , Valerie King , Martha Kirkland
- 333 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868005498
- ISBN-13: 9783868005493
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