Absurdes Glück (ePub)
Bittersüße Geschichten
Stefan Slupetzky spürt das Glück dort auf, wo es niemand vermutet hätte. Dabei fängt er Momente der Verzückung ebenso ein wie die Abgründe, die sich innerhalb scheinbar ungetrübter Beziehungen auftun.
Slupetzkys hintergründige Storys kommen einmal mehr und...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Absurdes Glück (ePub)“
Stefan Slupetzky spürt das Glück dort auf, wo es niemand vermutet hätte. Dabei fängt er Momente der Verzückung ebenso ein wie die Abgründe, die sich innerhalb scheinbar ungetrübter Beziehungen auftun.
Slupetzkys hintergründige Storys kommen einmal mehr und einmal weniger böse, aber immer mit ironischer Distanz zur Sache mit dem Glück im Leben: das einbalsamierte Liebesglück des Pompfuneberers, der Gipfel des Konsumentenglücks, dem ein Picasso im Penthouse plötzlich auch erheblich im Weg stehen kann, oder ungeahnte erotische Glücksdimensionen, wenn zwei Schuhe Oberleder an Oberleder stehen.
Er macht sich auf die Suche nach verborgenen Inseln des Glücks und nach wahren Glücksrittern und hinterfragt die Wahrscheinlichkeit, dass das Glück tatsächlich irgendwann plötzlich vor der Tür steht, wenn man schon alle Hoffnung aufgegeben hat.
Slupetzkys hintergründige Storys kommen einmal mehr und einmal weniger böse, aber immer mit ironischer Distanz zur Sache mit dem Glück im Leben: das einbalsamierte Liebesglück des Pompfuneberers, der Gipfel des Konsumentenglücks, dem ein Picasso im Penthouse plötzlich auch erheblich im Weg stehen kann, oder ungeahnte erotische Glücksdimensionen, wenn zwei Schuhe Oberleder an Oberleder stehen.
Er macht sich auf die Suche nach verborgenen Inseln des Glücks und nach wahren Glücksrittern und hinterfragt die Wahrscheinlichkeit, dass das Glück tatsächlich irgendwann plötzlich vor der Tür steht, wenn man schon alle Hoffnung aufgegeben hat.
Lese-Probe zu „Absurdes Glück (ePub)“
Im Wirtshaus (S. 46-47)»Zur Krone« Traudel putzte, Traudel kehrte, Traudel wusch. Und Traudel kochte. Bertel, ihr Gatte, tat nichts dergleichen. Während Traudel in der Küche stand, plusterte er sich hinter der Budel auf, soff und scherzte mit den Kunden, ließ sich feiern. Wer dem Kronenwirten schmeichelte, der trank auf Kosten des Hauses. Zwei, drei, fünf Treberne oder Vogelbeer, je nach erreichter Punktezahl auf der nach oben offenen Huldigungsskala: »O Albert, Graf von Gulasch und Gröstl!«, hörte Traudel einen der Gäste rufen.
»O Albert, Ritter vom goldenen Schnitzel!« einen anderen. Sie spuckte verächtlich in die Hände, griff sich einen Batzen Semmelfülle und stopfte ihn von hinten in die tote Gans. Das schmatzte zwischen den Keulen. Traudel hob grinsend den Blick zum offenen Fenster. Draußen stand Gunnar im Sonnenlicht. »Darf ich das auch probieren, schöne Frau Gertraud?«, schnurrte Gunnar. [72]Obwohl er Softwaretechniker war, kam Gunnar mit der Gans ganz gut zurecht. Und dann auch mit Traudel. Eigentlich war Gunnar gar nicht so soft. Im Gegenteil: Er stopfte Traudel mit allem, was er an Hardware zu bieten hatte.
»Es kommt eben doch auf die Technik an«, grunzte er, während Traudels nackte Brüste im Mehl wippten. An diesem Tag kamen Gunnar und Bertel zugleich: Gunnar kam in Traudel, und Bertel kam in die Küche. Am folgenden Tag blieb das Wirtshaus »Zur Krone« geschlossen. Kein lustiges Gläserklirren erfüllte den Schankraum, kein Sterz und kein Beuschel dufteten aus der Küche. Weg war die Wirtin, die Putzfrau und Köchin, die sonst immer briet und dämpfte und röstete. Weg war Traudel. Auf frischer Tat ertappt, hatte sie ohne zu zögern ihr rahmsaucebesudeltes Bürzel aus dem Fenster gewuchtet und das Weite gesucht, um den rasenden Fäusten ihres
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Ehewirten zu entgehen. Gunnar war nicht so schnell gewesen – ein gelüpfter Rock ist eben flotter als eine heruntergelassene Hose. So kam es, dass Bertel mit Gunnar vorliebnahm.
Er drosch auf ihn ein, klopfte und walkte seinen weibsgeilen Wanst nach allen Regeln der Kunst. Gunnar verließ die Küche auf allen vieren, und er [73]verließ sie als kulinarisches Paradoxon: gut durch und trotzdem blutig. Rechtschaffen müde hatte Bertel schließlich die Läden dichtgemacht, die Tür verriegelt und sich einen Obstler eingegossen. Dann hatte er in der Dunkelheit gesessen, das wiederkehrende, unauslöschliche Bild vor Augen: Traudels schlenkernde Schenkel, Gunnars schmatzender Schinken … Der Obstler hatte das Bild nicht vertrieben, auch der Korn nicht und der Kümmel und der Kognak. Es half nichts, die Augen zu schließen: Das Bild hing hinter den Pupillen, es hatte sich scharf und klar in Bertels Hirn gebrannt. Selbst der Schlaf, der spät erst über ihn gekommen war, konnte die Endlosschleife nicht stoppen: Die Träume erwiesen dem Trauma die Ehre; sie spielten immer nur den einen Film.
Er drosch auf ihn ein, klopfte und walkte seinen weibsgeilen Wanst nach allen Regeln der Kunst. Gunnar verließ die Küche auf allen vieren, und er [73]verließ sie als kulinarisches Paradoxon: gut durch und trotzdem blutig. Rechtschaffen müde hatte Bertel schließlich die Läden dichtgemacht, die Tür verriegelt und sich einen Obstler eingegossen. Dann hatte er in der Dunkelheit gesessen, das wiederkehrende, unauslöschliche Bild vor Augen: Traudels schlenkernde Schenkel, Gunnars schmatzender Schinken … Der Obstler hatte das Bild nicht vertrieben, auch der Korn nicht und der Kümmel und der Kognak. Es half nichts, die Augen zu schließen: Das Bild hing hinter den Pupillen, es hatte sich scharf und klar in Bertels Hirn gebrannt. Selbst der Schlaf, der spät erst über ihn gekommen war, konnte die Endlosschleife nicht stoppen: Die Träume erwiesen dem Trauma die Ehre; sie spielten immer nur den einen Film.
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Autoren-Porträt von Stefan Slupetzky
Stefan Slupetzky, Schriftsteller, Musiker und Zeichner, wurde 1962 in Wien geboren. Zwischen 1994 und 2000 schrieb und illustrierte er mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt. Seither verfasst er Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Liedtexte. Im Picus Verlag erschienen seine Erzählbände "Absurdes Glück" und "Halsknacker", das Kinderbuch "Pauls Reise" (2013), die Lesereise Mauritius (2016) sowie der Erzählband "Atemlos" (2020). Im Herbst 2021 erscheinen seine fiktiven Grabreden "Nichts als Gutes". Stefan Slupetzky war für seinen Roman "Im Netz des Lemming" für den Friedrich-Glauser-Preis 2021 nominiert. stefanslupetzky.at
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefan Slupetzky
- 2011, 2. Auflage, 116 Seiten, Deutsch
- Verlag: Picus Verlag GmbH
- ISBN-10: 3711750028
- ISBN-13: 9783711750020
- Erscheinungsdatum: 01.07.2011
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eBook Informationen
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