Bis wir uns wiedersehen (ePub)

Als Buch bewertet

Es ist schon eine Weile her, seit ich das Buch las und "stolperte" nun bei Weltbild über den Titel. Ich bekam damals von einer Bekannten das Buch ausgeliehen, und noch heute ist es mir sehr lebhaft in Erinnerung.

Ich war anfangs skeptisch, als ich die Inhaltsangabe las. Malaysia? Darüber hatte ich noch nie einen Roman gelesen. Ob das etwas für mich war? Ich war wirklich geneigt, dass Buch erst gar nicht zu lesen, habe es aber dann doch getan, weil mich Seite für Seite immer mehr in den Bann zog. Es ist ein fantastischer, tragischer Roman. Die Protagonisten sind allesamt sehr gut dargestellt und herausgearbeitet. Aber neben der packenden Handlung, war es dann doch das Land Malaysia, was mich faszinierte und nicht mehr los ließ. Ebenso das Schicksal der Hauptfigur. Sehr gefühlvoll und flüssig geschrieben, mit viel Tiefgang. Und es gab immer wieder Menschen, die ihr in ihrer ausweglosen Situation halfen und bei standen. Ein sehr gelungenes Werk. Und wer sich jetzt noch unschlüssig ist, ob Malaysia das richtige ist, weil er vielleicht eher über Frankreich, England oder Deutschland liest - lasst euch darauf ein! Seid offen für neues! Ihr werdet es nicht bereuen! Am Ende war ich überrascht, wie gut er mir gefallen hatte. So gut, dass die Geschichte immer noch in meinem Kopf präsent ist. Das schaffen nur ganz wenige Romane! 5 wohlverdiente Sterne!!!

Das Buch entführt uns in eine Welt voller Zauber. Aber Alec entführt seiner Frau die beiden Mädchen Emma und Fleur. Er legt ihr eine falsche Fährte indem er sie glauben läßt, er sei im Kriegsgebiet. Er flieht aber mit den Mädchen nach England zu seinen Eltern. Da das Gästehaus, in dem ihr Mann mit den Mädchen wohnen sollte, abgebrannt ist versinkt Lydia in tiefste Depressionen und wird schwer krank.
Ein Buch voller Gefühl und Liebe, aber auch Grausamkeit und Boshaftigkeit.

Lydia und Alec Cartwright haben sich in Malaysia eine Heimat aufgebaut. Nach aussen sind sie eine glückliche Familie. Doch Schein trügt, und das merkt Lydia, als sie von einem Krankenbesuch bei einer Freundin nach Hause kommt. Das Haus ist leer, und Alec ist mit ihren beiden Töchtern Emma und Fleur verschwunden. Auf Nachfragen erfährt sie, das ihr Mann in den Norden des Landes nach Ipoh versetzt wurde. Aber es findet sich keine Nachricht.
Aus Angst um ihre Töchter reist Lydia durch Malaysia. Dabei erhällt sie Gesellschaft und auch Hilfe durch den kleinen Jungen Maznan und den geheimnisvollen Adil.
Die kleine Emma weiss nicht was geschieht, ihr Vater reist mit ihr und ihrer Schwester Fleur nach England. Ohne Mama. Emma versteht das nicht und hinterlässt der Mama eine Nachricht. Der Vater lässt diese Nachricht verschwinden. Auch in England setzt Emma alles daran, ihre Mutter zu finden.

Das Buch hat mich gefesselt. Ich habe fast das ganze Buch in einem Rutsch gelesen. Die Trennung von der Mutter und die Erlebnisse der Mutter sind für beide Seiten traumatisch. Die Geschichte an sich ist schlüssig und es wird einem nie langweilig, da besonders ab der Hälfte des Buches die Ereignisse sich überschlagen.
Was mich etwas gestört hat, war teilweise der emotionslose Schreibstil, besonders bei Lydia. Wie sie ihre Kinder vermisst, hätte man viel besser beschreiben können. Die Trauer hingegen ist sehr passend beschrieben.
Malaysia als Land wird sehr interessant beschrieben, was auch daran liegt, dass die Autorin schon selbst dort gelebt hat.
Die Buchbindung ist meiner Meinung nach verbesserungswürdig. Das Buch war schnell rund gelesen.

Fazit: Ein gutes Buch für Fans von Frauenromanen, das aber auch einige Schwächen hat.

Ein wunderbarer Roman mit dem Hintergrund des gebeutelten Malaya um 1950.
Es geht um die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihren Kindern und umgekehrt.
Das Ganze ist sehr emotional geschrieben (aber ohne Kitsch und Schmalz), was man vielleicht nicht immer lesen kann, aber wenn, dann ist es genau richtig. Es wird ein großer Bogen vom Prolog bis zum Ende geschrieben und am Schluss schließt sich der Kreis.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die auch mit der Seele lesen möchten.
Der Roman bekommt von mir volle Punktzahl, 5 Sterne und ich werde mir den Namen der Autorin, Dinah Jefferies, auf jedenfall merken.

Zitat aus dem Buch:
Ich stellte mir eine dünne Schnur vor, die sich um die halbe Welt zog: ein unsichtbares Band, das sich von Ost nach West und zurück erstreckte. Das eine Ende war an das Herz meiner Mutter geknüpft und das andere an meins.