"Das ist o. B. d. A. trivial!" / Mathematik für Studienanfänger (PDF)
Tipps und Tricks zur Formulierung mathematischer Gedanken
Was Sie schon immer über die Kunst, mathematische Texte zu formulieren, wissen wollten, aber nie zu fragen wagten: Was bedeutet "trivial", "wohldefiniert", "Korollar", "eindeutig", " o. B. d. A.", ...? Was sind gute Bezeichnungen? Wie organisiert man einen...
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
9.99 €
4 DeutschlandCard Punkte sammeln
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „"Das ist o. B. d. A. trivial!" / Mathematik für Studienanfänger (PDF)“
Was Sie schon immer über die Kunst, mathematische Texte zu formulieren, wissen wollten, aber nie zu fragen wagten: Was bedeutet "trivial", "wohldefiniert", "Korollar", "eindeutig", " o. B. d. A.", ...? Was sind gute Bezeichnungen? Wie organisiert man einen Beweis?
Dieses Buch hilft den Studierenden der Mathematik mit vielen Beispielen und konkreten Ratschlägen bei der Formulierung mathematischer Übungsaufgaben, Seminararbeiten und Examensarbeiten.
Dieses Buch hilft den Studierenden der Mathematik mit vielen Beispielen und konkreten Ratschlägen bei der Formulierung mathematischer Übungsaufgaben, Seminararbeiten und Examensarbeiten.
Lese-Probe zu „"Das ist o. B. d. A. trivial!" / Mathematik für Studienanfänger (PDF)“
Auch ein mathematischer Text ist ein Text in deutscher Sprache! (S. 3-4)Mathematische Texte dienen, wie viele andere Texte, zur Informationsübermittlung. Der Autor will eine mathematische Aussage (einen Satz"), einen Beweis, oder eine Definition... anderen mitteilen. Die Aufgabe des Verfassers ist es, den Text so zu gestalten, dass der Leser möglichst wenig Mühe und Zeit aufwenden muss, um den Text zu verstehen. Man muss zwei Phasen der mathematischen Arbeit unterscheiden:
Explorationsphase (Schmierzettel"). In dieser entstehen die mathematischen Gedanken. Wie jeder kreative Prozess hängt auch dieser äußerst stark von der Person ab, die die Ideen hat (bzw. haben soll). In der Regel läuft diese Phase nicht sehr planbar ab, sondern ist irrational und fehleranfällig. Die meisten Mathematiker kritzeln dabei Unmengen von Papier voll oder malen an eine Tafel.
Konsolidierungsphase (Reinschrift"). In dieser Phase müssen Sie versuchen, Ihre Gedanken in Form zu bringen und zwar in eine solche Form, die die Gedanken für Sie und andere nachvollziehbar macht. Dabei müssen Sie die Spreu vom Weizen trennen, Argumente ordnen, fehlende Begründungen entdecken, Bezeichnungen einführen und harmonisieren... Die einfache Abfolge Explorations- / Konsolidierungsphase werden Sie bei längeren Aufgaben und komplizierten mathematischen Entwicklungen natürlich wiederholt anwenden müssen.
Das vorliegende Buch behandelt nur die zweite Phase. Für einen von Ihnen geschriebenen Text kommen als Leser zwei Personengruppen vor: Einerseits Sie selbst und andererseits alle anderen. Die Sprache dient zur Kontrolle dieser beiden Schnittstellen".
Die eine Schnittstelle ist die zwischen den Gedanken in Ihrem Kopf und der formulierbaren Mathematik. Die Bedeutung einer präzisen Sprache kann dabei gar nicht überschätzt werden: Durch den nicht nachlassenden Versuch, das, was sich in Ihrer Gedankenwelt abspielt, möglichst genau
... mehr
auszudrücken, wird Ihnen die Grenze bewusst zwischen dem, was Sie wissen und dem, was Sie (noch) nicht wissen. Stellen Sie unangenehme Fragen an Ihre Gedanken! Nur so können Sie herausfinden, ob Sie wirklich etwas erkannt haben oder ob Sie sich nur etwas vormachen.
Die andere Schnittstelle ist die zwischen formulierten mathematischen Gedanken. Wenn zwei Personen über Mathematik miteinander reden, sollten sie wis sen, was die Formulierungen des anderen bedeuten, dann haben sie es viel leichter, zu den dahinterstehenden Gedanken vorzudringen. Eine typische Situation ist die, in der der Verfasser eines Textes (etwa der Lösung einer Übungsaufgabe) ein Student und der Leser ein Professor ist. In einer anderen häufigen Situation schreibt ein Professor seine Gedanken zum Stoff einer Vorlesung an die Tafel, und die Hörer versuchen, diese nachzuvollziehen.
Machen Sie sich klar, dass eine logische Ableitung einer Aussage aus einer anderen nur dann einen Sinn hat, wenn beide Aussagen klar formuliert sind. Dazu dient die Sprache, also ein Werkzeug, das weitgehend standardisiert ist, aber dem Autor auch noch viele Freiheiten offenlässt. Die Standardisierung bietet, wie immer, offensichtliche Vorteile: Der Vorteil für den Autor besteht darin, dass er weiß, wie er gewisse Dinge ausdrücken kann und sich nicht jedes Mal aufs Neue den Kopf zerbrechen muss. Der Leser hat den enormen Vorteil, dass er sicher ist, wie er gewisse Ausdrücke aufzufassen hat, er muss nicht rätseln, was der Autor gemeint haben könnte.
Diese Vorteile kommen aber nur dann zur Geltung, wenn Autor und Leser die zugrundeliegenden Regeln kennen und anwenden, andernfalls schlägt die Standardisierung in ihr Gegenteil um: Der Leser meint einen Text vor sich zu haben, der in einer ihm hermetisch verschlossenen Geheimsprache verfasst ist.
Die andere Schnittstelle ist die zwischen formulierten mathematischen Gedanken. Wenn zwei Personen über Mathematik miteinander reden, sollten sie wis sen, was die Formulierungen des anderen bedeuten, dann haben sie es viel leichter, zu den dahinterstehenden Gedanken vorzudringen. Eine typische Situation ist die, in der der Verfasser eines Textes (etwa der Lösung einer Übungsaufgabe) ein Student und der Leser ein Professor ist. In einer anderen häufigen Situation schreibt ein Professor seine Gedanken zum Stoff einer Vorlesung an die Tafel, und die Hörer versuchen, diese nachzuvollziehen.
Machen Sie sich klar, dass eine logische Ableitung einer Aussage aus einer anderen nur dann einen Sinn hat, wenn beide Aussagen klar formuliert sind. Dazu dient die Sprache, also ein Werkzeug, das weitgehend standardisiert ist, aber dem Autor auch noch viele Freiheiten offenlässt. Die Standardisierung bietet, wie immer, offensichtliche Vorteile: Der Vorteil für den Autor besteht darin, dass er weiß, wie er gewisse Dinge ausdrücken kann und sich nicht jedes Mal aufs Neue den Kopf zerbrechen muss. Der Leser hat den enormen Vorteil, dass er sicher ist, wie er gewisse Ausdrücke aufzufassen hat, er muss nicht rätseln, was der Autor gemeint haben könnte.
Diese Vorteile kommen aber nur dann zur Geltung, wenn Autor und Leser die zugrundeliegenden Regeln kennen und anwenden, andernfalls schlägt die Standardisierung in ihr Gegenteil um: Der Leser meint einen Text vor sich zu haben, der in einer ihm hermetisch verschlossenen Geheimsprache verfasst ist.
... weniger
Autoren-Porträt von Albrecht Beutelspacher
Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher ist Professor für Mathematik an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Leiter des Mathematikums in Gießen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Albrecht Beutelspacher
- 2007, 8Aufl. 2006, 96 Seiten, Deutsch
- Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
- ISBN-10: 3834890758
- ISBN-13: 9783834890757
- Erscheinungsdatum: 03.12.2007
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.41 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Ein wunderbares Buch! Unverzichtbare Pflicht für alle Anfänger und köstliche Kür für alle Fortgeschrittene."Zentralblatt MATH, 22/2004
Kommentar zu ""Das ist o. B. d. A. trivial!" / Mathematik für Studienanfänger"
0 Gebrauchte Artikel zu „"Das ist o. B. d. A. trivial!" / Mathematik für Studienanfänger“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu ""Das ist o. B. d. A. trivial!" / Mathematik für Studienanfänger".
Kommentar verfassen