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Das Philosophenschiff (ePub)

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Mit Lenin auf dem Sonnendeck - eine beinahe wahre Geschichte vom "erstklassigen Erzähler Michael Köhlmeier." Denis Scheck, ARD Druckfrisch

Mit diesem großen Werk schließt Michael Köhlmeier an seinen Bestseller "Zwei Herren am Strand" an. Zu ihrem 100....
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Kommentare zu "Das Philosophenschiff"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ruth L., 16.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ein literarisches Spiel
    Michael Köhlmeier greift in seinem neuesten Roman eine historische Begebenheit auf und verknüpft diese mit einer fiktiven Biographie.
    Die titelgebenden Philosophenschiffe gab es tatsächlich. Bei dieser Aktion der bolschewistischen Regierung wurden im September und November 1922 missliebige Intellektuelle außer Landes gebracht. Lenin war der Urheber dieser Ausweisung und Trotzki verteidigte die Maßnahme als Akt „ vorausschauender Humanität“.
    Auf einem dieser Schiffe befindet sich in Köhlmeiers Roman die vierzehnjährige Anouk mit ihren Eltern. Der Vater, ein Professor der Universität Sankt Petersburg und die Mutter, eine Ornithologin, gehören beide der sog. Intelligenzija an und sympathisieren mit den Bolschewiken. Doch leider verkehrten sie mit Personen, die verdächtig waren und das machte sie gleichermaßen verdächtig.
    Das Mädchen macht nun auf dem Schiff die Bekanntschaft eines Passagiers, der Tage später heimlich an Bord gebracht wird: Lenin selbst. Aber er ist nicht mehr der große Held des Volkes, sondern ein gebrechlicher, kranker Mann im Rollstuhl. Die beiden ungleichen Passagiere treffen sich öfter und unterhalten sich und eines Tages belauscht Anouk ein Gespräch zwischen Lenin und und einem Fremden. Ein sehr aufschlussreiches Gespräch, das für Lenin ein tragisches Ende nimmt.
    Köhlmeier selbst, das will er uns zumindest glauben machen, hat die Geschichte von Anouk höchstpersönlich. Die ist mittlerweile eine hochbetagte Dame und war eine der bedeutendsten Architektinnen des 20. Jahrhunderts. Und sie wünscht sich den bekannten Autor als Biographen. Er soll ihre Lebensgeschichte niederschreiben, denn er steht in dem Ruf, ein Schriftsteller zu sein, „ dem man nicht glaubt, was er schreibt.“
    Anhand der Vita dieser faszinierenden Frau entwirft Köhlmeier ein plastisches Bild russisch- sowjetischer Geschichte. Er schreibt von Hunger und Verfolgung, von Ermordung und Exil. Zahlreiche reale Figuren tauchen im Roman auf, ihre Lebensgeschichte und ihr oft gewaltsames Ende erzählt Köhlmeier.
    Dabei geht er zurück bis in die Zarenzeit und zeigt eine Kontinuität innerhalb der russischen Geschichte. Despoten unterschiedlicher Coleur wechseln sich ab; mögen sich auch ihre Weltanschauungen unterscheiden, so bleiben ihre Methoden doch dieselben.
    Anspielungen auf heutige Verhältnisse und Personen sind sicherlich beabsichtigt. So z.B. wenn Köhlmeier von Zar Pawel I. schreibt, „ Er ließ sich einen Tisch zimmern, gut acht Meter lang, an dem empfing er seine Gäste, immer nur einen, er auf der einen Seite des Tisches, der Gast auf der anderen. Zunächst habe er den benachbarten Staatsmännern geschmeichelt und so getan, als sei er einer von ihnen, aber dann habe er Kriegspläne erstellen lassen, zuerst gegen die Ukraine, die er Kleinrussland genannt haben wollte.“
    Und auch mit solchen Sätzen entlarvt Köhlmeier den Typus des Autokraten: „ Einer zerstört ein ganzes Land, richtet Millionen Menschen zugrunde, lässt Millionen umbringen, schafft eine neue Gesellschaft - man denkt, solche Männer handeln aus ebenso großen Motiven, weltumfassenden Motiven, Gerechtigkeit, Freiheit, Friede, Ordnung, Ruhe. Und dann stellt sich heraus, es ist gar nicht so. Er ist gekränkt worden, persönlich gekränkt.“
    Köhlmeier mischt hier sehr gekonnt und sprachlich versiert Fiktion und Realität. Seine fiktive Hauptfigur gibt ihm schriftstellerische Freiheiten, die er mit einer historisch verbürgten Figur nicht gehabt hätte. Sie und ihre Familie stehen exemplarisch für das Schicksal vieler Exilanten.
    Dadurch, dass er sich selbst in den Roman schreibt, gewinnt dieser noch zusätzlich an Authentizität.
    Ein literarisches Spiel und eine anspruchsvolle Lektüre!

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 14.01.2024

    Als Buch bewertet

    Atmosphärisch dicht

    Ausgerechnet einem Schriftsteller, „dem man nicht glaubt, was er schreibt“, vertraut die berühmte Architektin Anouk Perlemann-Jacob ihre Geheimnisse an, Ereignisse aus ihrem immerhin hundert Jahre währenden Leben, die sie keinem ihrer Biografen bisher erzählt hat.
    Und genau darauf darf sich der Leser dieses Romans auch einstellen: Was an Anouks Bericht entspricht der Wahrheit, was ist Fiktion?
    In seiner gewohnt virtuosen Art verflicht Köhlmeier die fesselnde Biografie einer erfolgreichen Frau mit historischen Geschehnissen in Russland aus einhundert Jahren. Sie reichen vom Sturz des letzten Zaren bis in die Gegenwart. Allerdings konzentriert sich die Erzählung hauptsächlich auf die Begebenheiten auf einem der sogenannten „Philosophenschiffe“, mit denen Lenin 1922 unbequeme Intellektuelle, die dem Bolschewismus kritisch gegenüber standen, deportieren ließ. So auch die Perlemann-Jacobs und die damals 14jährige Anouk.
    Der Autor versteht es wunderbar, die Stimmung auf dem Schiff, die Gedanken und Ängste der erwachsenen Exilanten und der jungen Anouk wiederzugeben. Er tut das auf so intensive Weise, dass der Leser hautnah und sehr intensiv etwas von der düsteren Atmosphäre jener Zeit selbst miterlebt, den Schrecken und Terror des Regimes. Und ohne sich nur auf die Berichte Perlemann-Jacobs zu verlassen, recherchiert der (fiktive) Autor/Köhlmeier auf eigene Faust und konfrontiert die Erzählerin mit weiteren Fakten…

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