Der Einfluss der Familie auf das Schulschwänzen (PDF)
Theoretische und empirische Analysen unter Anwendung der Theorien abweichenden Verhaltens
Häufiges Schulschwänzen hat weitgehende negative Folgen für den Schüler und für die Gesellschaft. Trotz der Relevanz des Themas gibt es nur wenige Studien, die empirisch die Ursachen des Schulschwänzens untersuchen. Auf Basis der Theorien abweichenden...
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Produktinformationen zu „Der Einfluss der Familie auf das Schulschwänzen (PDF)“
Häufiges Schulschwänzen hat weitgehende negative Folgen für den Schüler und für die Gesellschaft. Trotz der Relevanz des Themas gibt es nur wenige Studien, die empirisch die Ursachen des Schulschwänzens untersuchen. Auf Basis der Theorien abweichenden Verhaltens untersucht Imke Dunkake, welchen Einfluss die Familie auf das häufige Schulschwänzen hat. Sie unterscheidet zwischen familialen Strukturmerkmalen (z.B. Migrationshintergrund, soziale Herkunft, Trennung der Eltern) und Prozessmerkmalen (z.B. Erziehungsstile, soziales und kulturelles Kapital). Es zeigt sich, dass viele familiale Strukturmerkmale einen indirekten Einfluss auf das häufige Schulschwänzen ausüben. Wichtige intervenierende Merkmale sind dabei eine niedrige elterliche Kontrolle, elterliche Ablehnung, ein niedriges inkorporiertes Kulturkapital, schlechte Schulleistungen und die Anbindung an deviante Peers. Das Buch richtet sich an Dozierende und Studierende der Soziologie und der Pädagogik sowie an Personen, die in ihrem beruflichen Umfeld mit Schülern und problematischen Verhaltensweisen umgehen.
Lese-Probe zu „Der Einfluss der Familie auf das Schulschwänzen (PDF)“
6 Die Kontrolltheorie nach Sampson und Laub (S. 121-122)Das vorliegende Kapitel beginnt mit einer theoretischen Erörterung der sozialen Kontrolltheorie Sampson und Laubs (1993, Kap. 6.1). Hieran knüpft die Beschreibung des verwendeten Datensatze der MPI-Schulbefragung 1999 an (Kapitel 6.2), gefolgt von der Darstellung des methodischen Vorgehens (Kapitel 6.3) und den Operationalisierungen der abhängigen und unabhängigen Variablen (Kapitel 6.4 bis 6.8). In Kapitel 6.9 folgen die bivariaten und multivariaten Ergebnisse. In Anlehnung an Sampson und Laub (1993) wird das Modell um die Komponenten Einfluss der Peers und der Schule erweitert. Die Ergebnisse werden in Kapitel 6.10 diskutiert.
6.1 Theoretische Grundlagen der Kontrolltheorie
Die Forschungsliteratur, insbesondere die angloamerikanische, weist eine Vielzahl von Publikationen auf, in denen sowohl familiale Strukturmerkmale, wie z.B. die Familienkonstellation oder die Familiengröße, als auch innerfamiliale Komponenten, wie die Kommunikationsstrukturen oder das Interesse der Eltern am Kind, untersucht wurden.
Die Ergebnisse dieser Studien zeigen, dass familiale Effekte dabei je nach der Art des delinquenten Verhaltens durchaus variieren können (z.B. Nye 1958, Rankin 1983). Charakteristisch für das Forschungsfeld zum abweichenden Verhalten von Jugendlichen war lange Zeit die getrennte Betrachtung der Wirkung familialer Strukturmerkmale und innerfamilialer Komponenten (Lösel und Linz 1975, Rosen 1985).
Mit den Worten Rosens löste sich die structure versus function controversy (1985: 553) Mitte der 1950er Jahre langsam auf, da durch die Arbeiten von Glueck und Glueck (1950) sowie Nye (1958) nachgewiesen werden konnte, dass es zwischen beiden Merkmalsgruppen relevante Zusammenhänge gibt. Es waren insbesondere Vertreter der Kontrolltheorie, die der Frage nachgingen, welchen Einfluss die Familie auf die Delinquenzentwicklung hat und wie verschiedene familiale
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Merkmale miteinander zusammenhängen.
Das starke Interesse an der Familie resultiert aus der kontrolltheoretischen Annahme, dass die Bindung zu primären Bezugspersonen wie den Familienmitgliedern eine entscheidende Rolle für die Ausbildung konformer oder abweichender Normen und Werte spielt. Von den Kontrolltheoretikern war es neben Reiss (1951) und Nye (1958)81 vor allem Hirschi (1969), der nachdrücklich auf den Einfluss der Familie verwies und sie als zentrale Kontrollinstanz in den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte.
Das starke Interesse an der Familie resultiert aus der kontrolltheoretischen Annahme, dass die Bindung zu primären Bezugspersonen wie den Familienmitgliedern eine entscheidende Rolle für die Ausbildung konformer oder abweichender Normen und Werte spielt. Von den Kontrolltheoretikern war es neben Reiss (1951) und Nye (1958)81 vor allem Hirschi (1969), der nachdrücklich auf den Einfluss der Familie verwies und sie als zentrale Kontrollinstanz in den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte.
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Autoren-Porträt von Imke Dunkake
Dr. Imke Dunkake ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Soziologie an der Universität zu Köln.
Bibliographische Angaben
- Autor: Imke Dunkake
- 2010, 2010, 303 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 353192298X
- ISBN-13: 9783531922980
- Erscheinungsdatum: 17.05.2010
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Größe: 1.87 MB
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