Der Übergang von Kindern aus der Familie in die Schule (PDF)
Ein sozialpädagogisch begründetes Ganztagsbetreuungskonzept im Kontext der Transitionsforschung
Transitionen und Ganztagsschule - beide Themenbereiche besitzen im aktuellen pädagogischen Diskurs höchste Brisanz. Dass hinsichtlich der Debatte um eine Ausweitung der schulischen Betreuung die erfolgreiche Übergangsbewältigung von allen am Prozess der...
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Produktinformationen zu „Der Übergang von Kindern aus der Familie in die Schule (PDF)“
Transitionen und Ganztagsschule - beide Themenbereiche besitzen im aktuellen pädagogischen Diskurs höchste Brisanz. Dass hinsichtlich der Debatte um eine Ausweitung der schulischen Betreuung die erfolgreiche Übergangsbewältigung von allen am Prozess der kindlichen Erziehung, Bildung und Betreuung beteiligten Institutionen zu unterstützen ist, wird im vorliegenden Werk erörtert. Dabei wird eine Perspektive vertreten, mit der Konturen eines dezidiert an der Sozialpädagogik orientierten schulischen Ganztagsbetreuungskonzeptes deutlich werden und durch die gleichermaßen auch der sozialpädagogische Diskurs im Kontext der Verhältnisbestimmung zu Schule und Familie innovative Impulse erhält.
Lese-Probe zu „Der Übergang von Kindern aus der Familie in die Schule (PDF)“
3 Der Übergang von Kindern aus der Familie in die Schule (S. 76-77)Unsere gesellschaftliche Struktur macht es erforderlich, dass sich Kinder neben der Familie in Institutionen aufhalten, die die Bildung und Erziehung übernehmen bzw. weiterführen. Die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Systemen stellen an den Akteur bestimmte Entwicklungsaufgaben, die es zu meistern gilt, um von einer gelungenen Transitionsbewältigung sprechen zu können. Dabei werden diese von speziellen Ritualen begleitet, die für den Transitionsbewältiger das „Überwechseln“ markieren.
„In jeder Gesellschaft besteht das Leben eines Individuums darin, nacheinander von einer Altersstufe zur nächsten und von einer Tätigkeit zur anderen überzuwechseln. Wo immer zwischen Alters- und Tätigkeitsgruppen unterschieden wird, ist der Übergang von einer Gruppe zur anderen von speziellen Handlungen begleitet. […] Zu jedem dieser Ereignisse gehören Zeremonien, deren Ziel identisch ist: Das Individuum aus einer genau definierten Situation in eine andere, ebenso genau definierte hinüberzuführen. […] Jedenfalls hat sich das Individuum verändert, wenn es mehrere Etappen hinter sich gebracht und mehrere Grenzen überschritten hat” (VAN GENNEP 1986, S. 15).
Wie dieses „Hinüberführen“ des Individuums von einer Lebenssituation in eine andere konkret stattfindet und welche Veränderungen dies mit sich bringt, dem wird im Folgenden nachgegangen.
3.1 Der Begriff Transition
Die Transitionsforschung haben im deutschsprachigen Raum neben FTHENAKIS vor allem GRIEBEL und NIESEL vorangetrieben und mit ihren Erkenntnissen einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Transitionen als „Phasen beschleunigter Veränderung und als besonders lernintensive Zeit“ (WELZER 1993, S. 37) verstanden
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werden.
„Die Grundannahme des Übergangskonzepts ist, daß durch situative, biologische oder psychische Veränderungen ein bedeutsamer Wechsel der Entwicklungsdynamik und/oder der Entwicklungsrichtung auf der Ebene des manifesten Verhaltens zu verzeichnen ist“ (BEELMANN 2006, S. 16). Im Vergleich zu Begrifflichkeiten wie Übergänge, Entwicklungsschritte oder Passagen greift die Bezeichnung Transition umfassender die Kontextbezogenheit auf, da neben den intrapsychischen Prozessen auch die Beziehungen zu anderen Personen umgestaltet werden müssen (vgl. COWAN 1991). Zusammenfassend wird der Begriff Transition
„auf Lebensereignisse bezogen, die eine Bewältigung von Veränderungen auf mehreren definierten Ebenen erfordern – der individuellen, interaktionalen und kontextuellen – und in der Auseinandersetzung des Einzelnen und seines sozialen Systems mit gesellschaftlichen Anforderungen Entwicklungen stimulieren und als bedeutsame biographische Erfahrungen in der Identitätsentwicklung ihren Niederschlag finden“ (GRIEBEL & NIESEL 2004, S. 36).
Als Transitionen werden somit komplexe, ineinander übergehende und sich überblendende Wandlungsprozesse bezeichnet, die „sozial prozessierte, verdichtete und akzelerierte Phasen in einem in permanentem Wandel befindlichen Lebenslauf“ (WELZER 1993, S. 37; Hervorh. d. Verf.) darstellen. Sie können als „langandauernde Prozesse verstanden werden, die es mit sich bringen, daß es zu einer qualitativen Neugestaltung innerpsychologischer wie interpersonaler Prozesse kommt, welche interdependent aufeinander Einfluß nehmen können“ (FTHENAKIS 1999, S. 48).
3.2 Theoretische Modelle zur Erklärung des Transitionsprozesses
Aus der Vielzahl der unterschiedlichsten theoretischen Modelle zur Erklärung von Transitionsprozessen wurden die im Hinblick auf die Bedeutsamkeit für Übergänge von der Familie in die Schule fruchtbaren Ansätze analysiert und dahingehend die Auswahl der folgenden Erklärungsmodelle getroffen: zum ersten der Ökopsychologische Systemansatz nach BRONFENBRENNER, zweitens das Schulreifekonstrukt nach NICKEL und drittens das Transitionsmodell nach GRIEBEL und NIESEL.
„Die Grundannahme des Übergangskonzepts ist, daß durch situative, biologische oder psychische Veränderungen ein bedeutsamer Wechsel der Entwicklungsdynamik und/oder der Entwicklungsrichtung auf der Ebene des manifesten Verhaltens zu verzeichnen ist“ (BEELMANN 2006, S. 16). Im Vergleich zu Begrifflichkeiten wie Übergänge, Entwicklungsschritte oder Passagen greift die Bezeichnung Transition umfassender die Kontextbezogenheit auf, da neben den intrapsychischen Prozessen auch die Beziehungen zu anderen Personen umgestaltet werden müssen (vgl. COWAN 1991). Zusammenfassend wird der Begriff Transition
„auf Lebensereignisse bezogen, die eine Bewältigung von Veränderungen auf mehreren definierten Ebenen erfordern – der individuellen, interaktionalen und kontextuellen – und in der Auseinandersetzung des Einzelnen und seines sozialen Systems mit gesellschaftlichen Anforderungen Entwicklungen stimulieren und als bedeutsame biographische Erfahrungen in der Identitätsentwicklung ihren Niederschlag finden“ (GRIEBEL & NIESEL 2004, S. 36).
Als Transitionen werden somit komplexe, ineinander übergehende und sich überblendende Wandlungsprozesse bezeichnet, die „sozial prozessierte, verdichtete und akzelerierte Phasen in einem in permanentem Wandel befindlichen Lebenslauf“ (WELZER 1993, S. 37; Hervorh. d. Verf.) darstellen. Sie können als „langandauernde Prozesse verstanden werden, die es mit sich bringen, daß es zu einer qualitativen Neugestaltung innerpsychologischer wie interpersonaler Prozesse kommt, welche interdependent aufeinander Einfluß nehmen können“ (FTHENAKIS 1999, S. 48).
3.2 Theoretische Modelle zur Erklärung des Transitionsprozesses
Aus der Vielzahl der unterschiedlichsten theoretischen Modelle zur Erklärung von Transitionsprozessen wurden die im Hinblick auf die Bedeutsamkeit für Übergänge von der Familie in die Schule fruchtbaren Ansätze analysiert und dahingehend die Auswahl der folgenden Erklärungsmodelle getroffen: zum ersten der Ökopsychologische Systemansatz nach BRONFENBRENNER, zweitens das Schulreifekonstrukt nach NICKEL und drittens das Transitionsmodell nach GRIEBEL und NIESEL.
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Autoren-Porträt von Katrin Sill
Katrin Sill promovierte am Lehrstuhl für Sozialpädagogik und Gesundheitspädagogik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und ist derzeit als Studienrätin am Staatlichen beruflichen Schulzentrum in Neuburg an der Donau tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Katrin Sill
- 2010, 2010, 256 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531925709
- ISBN-13: 9783531925707
- Erscheinungsdatum: 02.09.2010
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