Der Wolf aus den Highlands (ePub)
Murray Family Serie, Band 15
Als Annora MacKay nach Dunncraig Keep kommt, spürt sie sofort das Böse, das an diesem Ort lauert. Wäre da nicht das kleine Mädchen, dass der grausame Schlossbesitzer als seine Tochter ausgibt, sie würde sofort wieder fliehen. Doch dann kommt ein...
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Produktinformationen zu „Der Wolf aus den Highlands (ePub)“
Als Annora MacKay nach Dunncraig Keep kommt, spürt sie sofort das Böse, das an diesem Ort lauert. Wäre da nicht das kleine Mädchen, dass der grausame Schlossbesitzer als seine Tochter ausgibt, sie würde sofort wieder fliehen. Doch dann kommt ein geheimnisvoller Fremder nach Dunncraig, und Annora wird von ihrer Leidenschaft für ihn überrascht und überwältigt.James Drummond hat alles verloren, und er will es zurückerobern: seinen guten Namen, sein Land – und sein Kind. Als Arbeiter schleicht er sich in Dunncraig ein – die Frau, die seine Tochter versorgt, ist ihm nur ein Mittel zum Zweck. Doch die verführerische Annora gibt sich nicht so leicht geschlagen...''Die wunderbare Hannah Howell kehrt in die Highlands zurück!'' Romantic Times
Lese-Probe zu „Der Wolf aus den Highlands (ePub)“
Der Wolf aus den Highlands von Hannah HowellProlog
Schottland - Frühling 1477
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Sir James Drummond, einst der Laird von Dunncraig und ein Ehemann und liebevoller Vater, kroch aus seinem Versteck in der Tiefe der Highlands und richtete sich langsam auf. In der Luft lag ein Hauch von Frühling, ein Versprechen von Wärme in der feuchten Morgenbrise.
James atmete ein und kam sich vor wie ein Tier, das aus einem langen Winterschlaf erwacht - aus einem sehr langen Winterschlaf; denn seiner hatte drei harte Jahre gedauert.
James war zerlumpt, schmutzig und hungrig, aber auch fest entschlossen, nicht eine weitere Jahreszeit von Höhle zu Höhle zu schleichen, dabei Angst zu haben, Freunden oder Verwandten zu nahe zu kommen, weil ihm der Tod auf den Fersen folgte, und Angst zu haben, dass selbst der flüchtigste Gruß einem Mann gelten könnte, der ihn erkannte und tötete.
Es war an der Zeit, nicht mehr davonzulaufen. Nie mehr würde er davonlaufen.
Er ballte die Fäuste, als er an seinen Feind dachte - Sir Donnell MacKay.
Obwohl er den Mann nie gemocht oder ihm voll und ganz vertraut hatte, hatte er Donnell gestattet, Dunncraig zu besuchen, wann immer er wollte, denn er war ein Verwandter von Mary gewesen. Diese schlichte Geste der Höflichkeit und die süße Unschuld seiner Frau Mary, die zu den Menschen gehörte, die nie etwas Böses in einem anderen entdecken können, hatten sie das Leben gekostet. Kaum hatte James seine Frau beerdigt und überlegt, wie er beweisen könnte, dass Donnell sie getötet hatte, da unternahm der Mann seinen nächsten Schritt, und James wurde des Mordes an seiner Frau für schuldig befunden. Bald darauf war er geächtet worden, und dann hatte Donnell beides beansprucht, Dunncraig und die kleine Margaret, das einzige Kind von James und Mary.
Die wenigen Menschen, die versucht hatten, James zu helfen, wurden kaltblütig ermordet, und an dem Punkt hatte er sein Heil in der Flucht gesucht, hatte begonnen, sich zu verstecken und sich so weit wie möglich von denen fernzuhalten, die ihm am Herzen lagen.
Doch jetzt war Schluss damit. James schulterte den Sack mit seinen wenigen Habseligkeiten und machte sich daran, den steinigen Abhang hinunterzulaufen. Während er darum gekämpft hatte, den Winter zu überleben - was ihm kaum besser geglückt war als den Tieren, die er gejagt hatte -, hatte er einen Entschluss gefasst: Er musste nach Dunncraig zurück und den Beweis finden, der Donnell MacKay an den Galgen brachte und ihn, James, freisprach.
Im Dorf von Dunncraig lebte noch ein Mann, dem James voll und ganz vertraute. Dessen Hilfe würde er brauchen, wenn er anfing, auf die Suche nach der Wahrheit und der Gerechtigkeit zu gehen, wonach er sich sehnte. Wenn er beides erreichte, konnte er seinen guten Namen, sein Land und sein Kind wiedergewinnen; andernfalls würde er alles verlieren, auch sein Leben.
So oder so - er würde vor nichts und niemandem mehr davonlaufen.
Am Fuß des Hügels hielt er inne und starrte Richtung Dunncraig.
Es würde eine lange, anstrengende Reise werden, die ihn Wochen kosten würde, weil er kein Pferd hatte, aber er konnte im Geiste die Burg deutlich vor sich sehen. Er konnte auch seine kleine Meggie vor sich sehen, mit ihren dicken goldblonden Locken und den großen braunen Augen, die denen ihrer Mutter so ähnelten. Meggie war inzwischen fünf Jahre alt, und er spürte, wie seine Wut wuchs bei dem Gedanken, was er in dieser Zeit wegen Donnells Gier bei seinem Kind verpasst hatte. Auch quälten ihn Schuldgefühle, weil er vor allem daran gedacht hatte, sein eigenes Leben zu retten, und nicht daran, was seine Tochter unter Donnells Herrschaft womöglich zu leiden hatte.
»Keine Angst, meine Meggie, bald werde ich heimkommen und uns beide befreien«, flüsterte er in den leichten Wind, straffte dann die Schultern und machte sich an den langen Heimweg.
1
Dunncraig - Frühsommer 1477
Drück die Erde über den Samen nur ganz sachte fest, Meggie.«
Annora lächelte, als das kleine Mädchen die Erde langsam und sorgfältig festklopfte, so wie sie ihren Kater tätschelte. Margaret, die darauf bestand, Meggie genannt zu werden, war alles, was Annora auf Dunncraig hielt. Ihr Cousin Donnell hatte jemanden gebraucht, der sich um das Kind kümmerte, und ihre Familie hatte sie hergeschickt. Das hatte Annora nicht überrascht, da sie arm und unehelich geboren war, eine Last für alle Verwandten, eine Last, die man abschüttelte, sobald sich die Gelegenheit bot. Anfangs hatte sie sich nur damit abgefunden, doch dann hatte sie die kleine Meggie kennengelernt, ein Kind von zwei Jahren mit großen braunen Augen und dicken goldblonden Locken. Obwohl Annora Donnell für einen brutalen Mann hielt, sogar ein wenig fürchtete, und einige Zweifel an seinem Besitzanspruch auf Dunncraig hatte, weilte sie drei Jahre später noch immer auf Dunncraig, und nicht nur, weil sie keine andere Zuflucht hatte. Sie blieb wegen der kleinen Meggie, einem Kind, das sie vom ersten Tag an ins Herz geschlossen hatte.
»Samen sind kostbar«, sagte Meggie.
»Richtig, sehr kostbar«, pflichtete Annora ihr bei. »Manche Pflanzen wachsen allerdings jedes Frühjahr von allein«, fuhr sie fort.
»Verfluchtes Unkraut.«
Annora senkte den Kopf, um ein Grinsen zu verbergen, und meinte still: »Junge Damen sollten nicht fluchen.« Auch Damen mit vierundzwanzig sollten das nicht, dachte sie, denn ihr war klar, woher Meggie solche Worte kannte. »Aber es stimmt, Unkraut wächst von allein dort, wo man es nicht haben will. Doch manche Pflanzen können den Winter nicht überstehen, und wir müssen die Samen oder Wurzeln sammeln und sie an geeigneten Plätzen lagern, damit wir sie einbringen können, wenn es wieder warm genug dafür ist.«
»Es ist aber noch nicht warm.«
Annora sah hoch und stellte fest, dass Meggie den Himmel böse ansah. »Warm genug, um die Samen in die Erde zu legen, Schätzchen.«
»Meinst du nicht, dass wir sie vorher in eine kleine Decke hüllen sollten?«
»Die Erde ist ihre Decke.«
»Annora! Der Laird will, dass Ihr ins Dorf geht und Euch anseht, wie gut dieser neue Holzschnitzer Pokale fertigt.«
Als sich Annora umdrehte, um auf den barschen Befehl des jungen Ian zu antworten, war der Junge bereits auf dem Weg zurück in den Keep. Seufzend sammelte sie die kleinen Säckchen mit den Samen ein, die sie an diesem Nachmittag hatte aussäen wollen. Ian berichtete Donnell wahrscheinlich bereits, dass Annora ins Dorf sei, und natürlich würde sie folgsam sein. Niemand lehnte die Ausführung eines Befehls von Donnell ab. Sie nahm Meggie bei der Hand und eilte mit ihr in den Keep, wo sie sich, bevor sie ins Dorf gingen, noch rasch die Hände waschen wollten.
Auf ihrem Weg hinaus trat Donnell aus der Großen Halle und fing sie ab. Annora verspannte sich, und sie spürte, wie sich Meggie an ihre Röcke presste. Sie kämpfte dagegen an, sich zu entschuldigen, weil sie nicht auf der Stelle ins Dorf geeilt war, und begegnete seinem finsteren Blick mit einem schwachen, fragenden Lächeln.
Ihr Cousin war an und für sich ein sehr gut aussehender Mann, dachte Annora. Er hatte dichtes dunkles Haar und schöne dunkle Augen. Seine Züge waren männlich, aber nicht grob, und er hatte sogar eine schöne Haut und keine sichtbaren Narben. Doch seine ständig mürrische oder zornige Miene entstellte sein gutes Aussehen. Es war, als würde alles Schlechte in diesem Mann sein Aussehen zeichnen. Und so, wie Donnell jetzt aussah, fand ihn bestimmt keine einzige Frau attraktiv.
»Warum gehst Ihr nicht ins Dorf?«, bellte er.
»Wir sind schon unterwegs, Cousin«, erwiderte sie und strengte sich an, süß und gehorsam zu klingen. »Wir mussten uns nur die Hände waschen, die bei der Gartenarbeit schmutzig geworden sind.«
»Ihr sollt nicht im Garten arbeiten wie irgendeine dahergelaufene Schlampe. Ihr seid zwar ein Bastard, aber Ihr seid von edlem Geblüt. Und Margaret solltet Ihr solche Dinge auch nicht beibringen.«
»Eines Tages wird sie die Herrin eines Landguts oder einer Burg sein und einen Haushalt befehligen. Das wird sie viel besser können, wenn sie weiß, wie viel Arbeit es bedarf, ihre Anordnungen umzusetzen.«
An der Art, wie sich Donnells Augen verengten, merkte Annora, dass er überlegte, ob sie soeben Kritik an ihm geübt hatte. Das hatte sie tatsächlich, denn sie wusste nur allzu gut, wie wenig Donnell von der Arbeit verstand, die er den Leuten auftrug, und wie wenig er sich darum kümmerte. Er verschwendete nie einen Gedanken daran, wie seine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt wurden, außer, dass er diejenigen brutal bestrafte, die seiner Meinung nach nicht taten, was ihnen befohlen war.
Annora strengte sich an, möglichst viel Unschuld in ihren Blick zu legen, während sie seinem Argwohn begegnete, und atmete erleichtert auf, als er ganz offenkundig beschloss, dass sie nicht schlau genug war, ihre Kritik so geschickt zu verpacken.
»Dann macht, dass Ihr fortkommt«, sagte er. »Mir kam zu Ohren, dass dieser neue Mann ausgezeichnet arbeitet, und ich will einen Pokal oder etwas in dieser Art haben, damit ich mir ein Urteil über seine Kunstfertigkeit bilden kann.«
Annora nickte und eilte an ihm vorbei, die kleine Meggie fest an sich gedrückt. Wenn der Narr so begierig darauf war, die Fertigkeiten dieses Mannes zu begutachten, hätte er wahrhaftig selbst gehen und sich ein Bild machen können. Doch die Angst, diesen Gedanken laut zu äußern, trieb sie zu umso größerer Eile an. Donnells Antwort auf solche Worte wäre die Faust gewesen, und sie ging seinen Schlägen lieber aus dem Weg, wann immer möglich.
»Warum braucht der Laird einen Pokal?«, fragte Meggie, sobald Annora ihr Tempo zu einem fast lässigen Schlendern verlangsamt hatte.
»Er möchte herausfinden, ob der Mann, der die Pokale schnitzt, so geschickt ist, wie alle behaupten«, erwiderte Annora.
»Also glaubt er den anderen nicht?«
»Nun, vermutlich nicht.«
»Aber warum will er dann uns glauben?«
»Das ist eine sehr gute Frage, Schätzchen. Ich weiß es nicht, aber es ist wohl am besten, wir tun, was er uns aufgetragen hat.«
Meggie nickte mit einer Miene, die für ein Kind ihres Alters überraschend ernst war. »Aye, sonst schlägt er dich wieder, und das will ich nicht.«
Das wollte Annora auch nicht. Beim letzten Mal hätte ihr Cousin ihr fast den Kiefer und noch ein paar andere Knochen gebrochen. Eigentlich sollte sie Donnells Stellvertreter und Erstem Mann, Egan, dankbar sein, dass er ihn daran gehindert hatte, weiter auf sie einzuprügeln, aber das war sie nicht. Im Allgemeinen war es Egan egal, wen Donnell schlug oder wie unbarmherzig er es tat, denn er war genauso brutal wie Donnell. Dass dieser Mann nicht wollte, dass sie geschlagen wurde - oder zumindest allzu heftig geschlagen wurde -, beunruhigte sie, genauso wie sein Blick, der viel zu oft auf ihr verweilte. Annora wollte diesem Mann nichts schuldig sein.
»Aye, das will ich auch nicht, Liebes«, murmelte sie schließlich und lenkte Meggie von ihren düsteren Gedanken ab, indem sie auf das Vieh deutete, das friedlich auf dem Hügel weidete.
Auf dem Weg ins Dorf sorgte Annora für Meggies Unterhaltung, indem sie ihre Aufmerksamkeit auf jedes Tier, jeden Menschen und jede Pflanze lenkte, an denen sie vorbeikamen. Sie tauschte Grüße mit einigen Leuten, doch wieder einmal bedauerte sie es, wie streng Donnell sie und Meggie bewachen ließ. Obwohl es ihr lieber gewesen wäre, Zeitpunkt und Grund für einen Ausflug ins Dorf selbst zu bestimmen, genoss sie den Anschein von Freiheit, konnte die Wächter ignorieren, die ihr, wie sie wusste, folgten. Sie wünschte nur, genug Zeit und Freiheit zu haben, um öfter ins Dorf gehen und die Leute von Dunncraig besser kennenlernen zu können.
Sie stieß einen Seufzer des Bedauerns aus, weil sie nie die Chance gehabt hatte, ein Teil von Dunncraig zu werden und seine Leute so gut kennenzulernen, wie sie es sich gewünscht hätte. Irgendetwas war nicht in Ordnung mit Donnells Stellung als Laird, mit seinem Anspruch auf diese Ländereien und auf Meggie, das hatte Annora von Anfang an gespürt. Doch selbst nach drei Jahren hatte sie noch nichts finden können, was ihrem Argwohn zusätzliches Gewicht verliehen hätte. Sie wusste, dass es im Dorf von Dunncraig jemanden geben musste, der Antworten auf all ihre Fragen hatte, aber sie hatte noch keine Möglichkeit gehabt, Donnells Wache lange genug abzuschütteln, um irgendeinen Dörfler zu befragen.
Als sie sich dem Haus und dem Laden des Böttchers näherten, hellte sich ihre Laune ein wenig auf. Vielleicht war Ida, die Frau von Edmund dem Böttcher, zu Hause. Sie würde Annoras Verlangen, mit einer anderen Frau zu reden, bereitwillig stillen, und so beschleunigte Annora ihr Tempo erwartungsvoll. So sehr sie Meggie liebte - ein Kind konnte einfach nicht ihr Bedürfnis nach einem ausführlichen Schwatz mit einer anderen Frau befriedigen.
»Rolf, sie kommt.«
Diesmal zögerte James nicht, von seiner Arbeit aufzublicken, als Edmund ihn bei seinem Decknamen rief. Er hatte länger gebraucht, sich an ihn zu gewöhnen, als ihm lieb war. So ungern er es zugab - Edmund hatte recht gehabt, ihn zur Geduld zu mahnen und zu warnen, dass es eine Weile dauern würde, bis er zu Rolf Larousse Lavengeance geworden war.
Dann dämmerte ihm, was Edmund gerade gesagt hatte. »Meggie?«
»Aye, aber für dich ist sie Lady Margaret«, erinnerte ihn Edmund.
»Natürlich. Ich werde es nicht vergessen. Wer begleitet sie?« »Mistress Annora und, ein paar Schritte hinter ihr, zwei von Donnells Männern.«
James fluchte. »Glaubt der Kerl etwa, der Frau oder Meggie droht hier eine Gefahr?«
»Nur ihm selbst, denke ich. MacKay lässt die junge Frau nie länger mit den Leuten reden, und das Kind auch nicht. Manche hier denken, sie hielte sich für etwas Besseres und erzählte das auch dem Kind, aber ich glaube, Mistress Annora wird gezwungen, sich abseits zu halten. Selbst wenn sie die Gelegenheit hat, mit jemandem zu reden, stehen immer MacKays Männer in der Nähe und versuchen mitzubekommen, was geredet wird.«
»Es ist bestimmt nur sein schlechtes Gewissen, das ihn glauben lässt, jeder sei darauf aus, ihn schlechtzumachen.«
»Das kann gut sein. Meine Ida sagt, die junge Frau ist klug und schnell von Begriff. Vielleicht hat MacKay Angst, dass sie eins und eins zusammenzählen und die Wahrheit erkennen kann. Er lebt eine riesengroße Lüge, und das lastet sicher auf ihm.«
»Ich hoffe, es bricht ihm sein verfluchtes Kreuz«, murrte James und klopfte sich den Staub von den Kleidern. »Aber am liebsten würde ich ihn hängen sehen.«
»So geht es fast jedem hier auf Dunncraig«, sagte Edmund.
James nickte. Er hatte bald erkannt, wie bedrückt seine Leute waren. Donnell war ein herzloser, grausamer Laird, und außerdem besaß er nicht das nötige Wissen, um Felder und Vieh gedeihen zu lassen. Vieles deutete darauf hin, dass sich der Kerl reichlich mit Dunncraigs Reichtümern vollstopfte, ohne sich darum zu kümmern, wie seine Leute überlebten, oder Vorsorge zu treffen, dass es in Zukunft noch etwas zu essen gab. Die Menschen hatten wahrscheinlich Angst vor dem Mann, der jetzt auf dem Stuhl des Lairds saß, aber sie nahmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie unter sich waren, und James hatte einiges erfahren. Donnell ließ das Land ausbluten, um seinen Bauch und seinen Geldbeutel zu füllen.
Ida steckte den Kopf durch die Tür. »Das junge Mädchen sagt, der Laird habe sie geschickt. Er will einen von Rolfs Pokalen kaufen.«
Bevor er etwas sagen konnte, war Ida schon wieder verschwunden. Einen Moment lang saß James nur an seiner Werkbank und atmete langsam ein und aus, um seine Aufregung und Vorfreude zu zügeln. Das war der erste Schritt. Er musste vorsichtig sein, um nicht ins Stolpern zu geraten. Er wusste, dass Donnell viel Geld ausgab, um Dunncraig Keep so prachtvoll auszustatten wie ein französisches Königsschloss. Dazu brauchte er einen kunstfertigen Tischler und Holzschnitzer, und James wollte, dass er ihn einstellte.
»Der da«, meinte Edmund und deutete auf einen großen, mit üppigen Schnitzereien verzierten Pokal.
»Aye, ich glaube, du hast den besten ausgesucht, mein alter Freund«, sagte James lächelnd.
»Diese Miene habe ich schon sehr, sehr lange nicht mehr bei dir gesehen.«
»Das ist die Vorfreude.«
»Aye, sie liegt spürbar in der Luft. Der Mann ist ein eitles Schwein. Er gibt viel zu viel von deinem Geld aus für Dinge, die er nicht braucht, doch von denen er denkt, sie steigern seine Bedeutung. Du hast seine Schwäche richtig erkannt.
Aber denkst du denn wirklich, der Mann würde einen Beweis für seine Schuld herumliegen lassen?«
Diese Frage stellte Edmund nicht zum ersten Mal, und James war noch nicht völlig davon überzeugt, dass die Wahrheit im Keep zu finden war. »Sicher bin ich mir nicht, aber ich denke, es muss etwas geben. Er hat sich bestimmt nicht aller Beweise entledigt. Vielleicht erfahre ich etwas, was mir weiterhilft.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich kann es nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich mich oben auf Dunncraig aufhalten muss, wenn ich eine Chance haben will, die Wahrheit herauszufinden.«
»Na gut, dann sehen wir zu, dass wir dich dort reinbekommen.«
Annora blickte hoch, als Edmund mit einem Mann aus der Werkstatt im hinteren Teil des kleinen Ladens trat. Sie beäugte den Fremden eingehend, auch wenn sie sich wunderte, warum er ihre Aufmerksamkeit so auf sich zog. Er war groß und schlank, ja fast hager, als habe er einige Mahlzeiten versäumt. Sein braunes Haar fiel ihm über die breiten Schultern. Auf seiner rechte Wange war eine Narbe, und über dem linken Auge trug er eine Klappe. Das rechte Auge war herrlich grün, fast tat es Annora leid, dass dieses Auge seinen Partner verloren hatte. Der Mann sah gut aus, hatte ein ebenmäßig geschnittenes, doch kantiges Gesicht, was auf Hunger und Kummer schließen ließ. Dieser Mann hatte einiges hinter sich, und Annora verspürte einen überraschenden Anflug von Mitgefühl. Da sie keine Ahnung hatte, welcher Kummer die harten Linien in sein Gesicht gegraben hatte, verstand sie nicht, warum sie das Bedürfnis verspürte, diese Falten glätten zu wollen. Seine ziemlich vollen Lippen erzeugten eine gewisse Wärme in ihr, was sie beunruhigte. Der Mann hatte eine sehr seltsame Wirkung auf sie, und das behagte ihr ganz und gar nicht.
Dann bemerkte sie, dass sein Blick auf Meggie ruhte, und legte schnell den Arm um die Schultern der Kleinen. Sein Blick war so eindringlich, dass sie sich fragte, warum sie das nicht stärker beunruhigte. Im nächsten Moment wurde ihr klar, dass in dieser Eindringlichkeit keinerlei Bedrohung oder Abneigung lag, sondern vielmehr eine Sehnsucht, ein Bedürfnis und ein gewisses Leid. Sie fragte sich, ob er ein Kind verloren hatte. Abermals verspürte sie den Drang, ihn zu trösten, doch gleichzeitig auch eine große Unruhe.
Als sie auf den Pokal sah, den er in seinen eleganten, langfingrigen Händen hielt, keuchte sie leise auf. »Den wollt Ihr dem Laird verkaufen?«, fragte sie verwundert.
»Aye«, erwiderte der Mann. »Ich heiße Rolf. Rolf Larousse Lavengeance.«
Annora blinzelte und musste sich auf die Lippe beißen, um nichts zu sagen. Was für ein seltsamer Name - grob übersetzt lautete er Wolf, Rothaariger und Rache. Außerdem war es für einen armen Handwerker seltsam, einen solch langen Namen zu tragen. Hinter diesem Namen steckte bestimmt eine Geschichte. Ihre Neugier war geweckt, doch sie zügelte sie. Schließlich stand es ihr nicht zu, den Mann nach seinem Namen auszufragen. Als unehelich geborenes Kind war sie sich darüber hinaus nur allzu bewusst, wie viel Schmerz und Scham solche Fragen auslösen konnten, und das wollte sie keinem anderen zufügen.
»Der Pokal ist wunderschön, Master Lavengeance«, sagte sie und streckte die Hand aus. »Kann ich ihn mir genauer ansehen?«
»Aye.«
Als sie den Pokal in die Hand nahm, kam sie zu dem Schluss, dass sich der Mann wohl lange genug in Schottland aufgehalten hatte, um ein paar Worte ihrer Sprache aufgeschnappt zu haben. Donnell hingegen sprach kein Wort Französisch und würde sich wahrscheinlich rasch über einen Handwerker aufregen, der Schwierigkeiten hatte, seine, Donnells, Aufträge zu verstehen. Während sie die wundervoll geschnitzten Jagdszenen musterte, wurde ihr klar, dass Donnell erpicht darauf sein würde, diesen Mann mit Arbeiten auf Dunncraig Keep zu beauftragen. Der Gedanke, dass sie ihn dann wahrscheinlich häufiger sehen würde, um Befehle für ihn zu übersetzen, erregte sie, doch gleichzeitig verspürte sie das Bedürfnis, sich von ihm fernzuhalten.
»Ich glaube, dieses Stück wird meinem Cousin sehr gut gefallen«, sagte sie. »Eure Arbeit ist wundervoll, Master Lavengeance. Der Hirsch auf diesem Pokal sieht verblüffend echt aus. Fast erwartet man, dass er seinen stolzen Kopf nach hinten wirft.«
James nickte nur und nannte ihr den Preis. Sie bezahlte, ohne mit der Wimper zu zucken, dann schob sie Meggie rasch hinaus. James trat an die Tür und blickte der jungen Frau hinterher, die sein Kind zur Burg hinaufführte, gefolgt von zwei von Donnells Männern. Als er eine Hand auf seinem Arm spürte, sah er zur Seite. Ida war neben ihn getreten, in ihren blauen Augen lag tiefes Mitgefühl.
»Annora liebt das kleine Mädchen«, meinte Ida.
»Tut sie das wirklich? Oder ist sie nur ein gutes Kindermädchen?«, fragte James.
»Nein, sie liebt das Kind. Nur Lady Margaret hält Mistress Annora auf Dunncraig, sonst nichts. Das Kind ist geliebt und gut versorgt worden, während Ihr weg wart, Laird.«
James nickte, aber er wusste nicht, ob er es wirklich glauben sollte. Meggie hatte gesund und munter gewirkt, aber sie hatte kein Wort gesprochen, und ein Ernst hatte auf ihren Zügen gelegen, der früher nicht da gewesen war. Meggie war so süß und unschuldig gewesen wie ihre Mutter, aber auch sehr lebhaft, was Mary nie gewesen war. Von dieser Lebhaftigkeit hatte er jetzt nichts gesehen, und er fragte sich, wodurch sie der Kleinen abhandengekommen war. Mistress Annora wollte er die Schuld daran noch nicht geben, doch er nahm sich vor, die Frau genau zu beobachten.
Allerdings würde ihm das auch nicht weiter schwerfallen, musste er sich mit einem schiefen Grinsen eingestehen. Mistress Annora war wunderschön. Ihr schlanker und doch wohlgerundeter Körper fesselte den Blick eines Mannes unweigerlich. Ihr dichtes rabenschwarzes Haar ließ ihre helle Haut noch cremefarbener schimmern, und ihre großen, nachtblauen Augen zogen einen Mann an wie eine Flamme die Motte. Nach drei einsamen Jahren wusste er, dass er aufpassen musste, dass seine unbefriedigten Gefühle ihn nicht vom rechten Weg abbrachten. Dennoch konnte er es kaum erwarten, seine Bekanntschaft mit Mistress Annora zu vertiefen.
Plötzlich fragte er sich, ob Mistress Annora Donnells Geliebte war, und gleichzeitig fragte er sich, warum ihn dieser Gedanke in Rage versetzte. Wahrscheinlich kam seine Wut daher, weil er nicht wollte, dass eine solche Frau sich um sein Kind kümmerte. Wahrscheinlich war es unfair zu glauben, dass diese Frau mehr war, als sie zu sein vorgab. Aber sie war so schön, dass die Vermutung nahelag, dass Donnell sie nicht in Ruhe ließ. Mistress Annoras wahre Stellung auf Dunncraig Keep war eine weitere Frage, auf die er eine Antwort finden musste.
Er trat auf die Straße und starrte zu dem Wohn- und Wehrturm hinauf, der einst sein Zuhause gewesen war. Bald würde er wieder dort sein. Er würde den Keep als Kunsthandwerker betreten, beabsichtigte aber, als Laird zu bleiben. Und Mistress Annora konnte noch so schön sein - wenn sie bei Donnells Machenschaften eine Rolle spielte, würde sie rasch herausfinden, dass ihre Schönheit sie nicht schützte.
Übersetzung: Angela Schumitz
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2011 by
Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Sir James Drummond, einst der Laird von Dunncraig und ein Ehemann und liebevoller Vater, kroch aus seinem Versteck in der Tiefe der Highlands und richtete sich langsam auf. In der Luft lag ein Hauch von Frühling, ein Versprechen von Wärme in der feuchten Morgenbrise.
James atmete ein und kam sich vor wie ein Tier, das aus einem langen Winterschlaf erwacht - aus einem sehr langen Winterschlaf; denn seiner hatte drei harte Jahre gedauert.
James war zerlumpt, schmutzig und hungrig, aber auch fest entschlossen, nicht eine weitere Jahreszeit von Höhle zu Höhle zu schleichen, dabei Angst zu haben, Freunden oder Verwandten zu nahe zu kommen, weil ihm der Tod auf den Fersen folgte, und Angst zu haben, dass selbst der flüchtigste Gruß einem Mann gelten könnte, der ihn erkannte und tötete.
Es war an der Zeit, nicht mehr davonzulaufen. Nie mehr würde er davonlaufen.
Er ballte die Fäuste, als er an seinen Feind dachte - Sir Donnell MacKay.
Obwohl er den Mann nie gemocht oder ihm voll und ganz vertraut hatte, hatte er Donnell gestattet, Dunncraig zu besuchen, wann immer er wollte, denn er war ein Verwandter von Mary gewesen. Diese schlichte Geste der Höflichkeit und die süße Unschuld seiner Frau Mary, die zu den Menschen gehörte, die nie etwas Böses in einem anderen entdecken können, hatten sie das Leben gekostet. Kaum hatte James seine Frau beerdigt und überlegt, wie er beweisen könnte, dass Donnell sie getötet hatte, da unternahm der Mann seinen nächsten Schritt, und James wurde des Mordes an seiner Frau für schuldig befunden. Bald darauf war er geächtet worden, und dann hatte Donnell beides beansprucht, Dunncraig und die kleine Margaret, das einzige Kind von James und Mary.
Die wenigen Menschen, die versucht hatten, James zu helfen, wurden kaltblütig ermordet, und an dem Punkt hatte er sein Heil in der Flucht gesucht, hatte begonnen, sich zu verstecken und sich so weit wie möglich von denen fernzuhalten, die ihm am Herzen lagen.
Doch jetzt war Schluss damit. James schulterte den Sack mit seinen wenigen Habseligkeiten und machte sich daran, den steinigen Abhang hinunterzulaufen. Während er darum gekämpft hatte, den Winter zu überleben - was ihm kaum besser geglückt war als den Tieren, die er gejagt hatte -, hatte er einen Entschluss gefasst: Er musste nach Dunncraig zurück und den Beweis finden, der Donnell MacKay an den Galgen brachte und ihn, James, freisprach.
Im Dorf von Dunncraig lebte noch ein Mann, dem James voll und ganz vertraute. Dessen Hilfe würde er brauchen, wenn er anfing, auf die Suche nach der Wahrheit und der Gerechtigkeit zu gehen, wonach er sich sehnte. Wenn er beides erreichte, konnte er seinen guten Namen, sein Land und sein Kind wiedergewinnen; andernfalls würde er alles verlieren, auch sein Leben.
So oder so - er würde vor nichts und niemandem mehr davonlaufen.
Am Fuß des Hügels hielt er inne und starrte Richtung Dunncraig.
Es würde eine lange, anstrengende Reise werden, die ihn Wochen kosten würde, weil er kein Pferd hatte, aber er konnte im Geiste die Burg deutlich vor sich sehen. Er konnte auch seine kleine Meggie vor sich sehen, mit ihren dicken goldblonden Locken und den großen braunen Augen, die denen ihrer Mutter so ähnelten. Meggie war inzwischen fünf Jahre alt, und er spürte, wie seine Wut wuchs bei dem Gedanken, was er in dieser Zeit wegen Donnells Gier bei seinem Kind verpasst hatte. Auch quälten ihn Schuldgefühle, weil er vor allem daran gedacht hatte, sein eigenes Leben zu retten, und nicht daran, was seine Tochter unter Donnells Herrschaft womöglich zu leiden hatte.
»Keine Angst, meine Meggie, bald werde ich heimkommen und uns beide befreien«, flüsterte er in den leichten Wind, straffte dann die Schultern und machte sich an den langen Heimweg.
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Dunncraig - Frühsommer 1477
Drück die Erde über den Samen nur ganz sachte fest, Meggie.«
Annora lächelte, als das kleine Mädchen die Erde langsam und sorgfältig festklopfte, so wie sie ihren Kater tätschelte. Margaret, die darauf bestand, Meggie genannt zu werden, war alles, was Annora auf Dunncraig hielt. Ihr Cousin Donnell hatte jemanden gebraucht, der sich um das Kind kümmerte, und ihre Familie hatte sie hergeschickt. Das hatte Annora nicht überrascht, da sie arm und unehelich geboren war, eine Last für alle Verwandten, eine Last, die man abschüttelte, sobald sich die Gelegenheit bot. Anfangs hatte sie sich nur damit abgefunden, doch dann hatte sie die kleine Meggie kennengelernt, ein Kind von zwei Jahren mit großen braunen Augen und dicken goldblonden Locken. Obwohl Annora Donnell für einen brutalen Mann hielt, sogar ein wenig fürchtete, und einige Zweifel an seinem Besitzanspruch auf Dunncraig hatte, weilte sie drei Jahre später noch immer auf Dunncraig, und nicht nur, weil sie keine andere Zuflucht hatte. Sie blieb wegen der kleinen Meggie, einem Kind, das sie vom ersten Tag an ins Herz geschlossen hatte.
»Samen sind kostbar«, sagte Meggie.
»Richtig, sehr kostbar«, pflichtete Annora ihr bei. »Manche Pflanzen wachsen allerdings jedes Frühjahr von allein«, fuhr sie fort.
»Verfluchtes Unkraut.«
Annora senkte den Kopf, um ein Grinsen zu verbergen, und meinte still: »Junge Damen sollten nicht fluchen.« Auch Damen mit vierundzwanzig sollten das nicht, dachte sie, denn ihr war klar, woher Meggie solche Worte kannte. »Aber es stimmt, Unkraut wächst von allein dort, wo man es nicht haben will. Doch manche Pflanzen können den Winter nicht überstehen, und wir müssen die Samen oder Wurzeln sammeln und sie an geeigneten Plätzen lagern, damit wir sie einbringen können, wenn es wieder warm genug dafür ist.«
»Es ist aber noch nicht warm.«
Annora sah hoch und stellte fest, dass Meggie den Himmel böse ansah. »Warm genug, um die Samen in die Erde zu legen, Schätzchen.«
»Meinst du nicht, dass wir sie vorher in eine kleine Decke hüllen sollten?«
»Die Erde ist ihre Decke.«
»Annora! Der Laird will, dass Ihr ins Dorf geht und Euch anseht, wie gut dieser neue Holzschnitzer Pokale fertigt.«
Als sich Annora umdrehte, um auf den barschen Befehl des jungen Ian zu antworten, war der Junge bereits auf dem Weg zurück in den Keep. Seufzend sammelte sie die kleinen Säckchen mit den Samen ein, die sie an diesem Nachmittag hatte aussäen wollen. Ian berichtete Donnell wahrscheinlich bereits, dass Annora ins Dorf sei, und natürlich würde sie folgsam sein. Niemand lehnte die Ausführung eines Befehls von Donnell ab. Sie nahm Meggie bei der Hand und eilte mit ihr in den Keep, wo sie sich, bevor sie ins Dorf gingen, noch rasch die Hände waschen wollten.
Auf ihrem Weg hinaus trat Donnell aus der Großen Halle und fing sie ab. Annora verspannte sich, und sie spürte, wie sich Meggie an ihre Röcke presste. Sie kämpfte dagegen an, sich zu entschuldigen, weil sie nicht auf der Stelle ins Dorf geeilt war, und begegnete seinem finsteren Blick mit einem schwachen, fragenden Lächeln.
Ihr Cousin war an und für sich ein sehr gut aussehender Mann, dachte Annora. Er hatte dichtes dunkles Haar und schöne dunkle Augen. Seine Züge waren männlich, aber nicht grob, und er hatte sogar eine schöne Haut und keine sichtbaren Narben. Doch seine ständig mürrische oder zornige Miene entstellte sein gutes Aussehen. Es war, als würde alles Schlechte in diesem Mann sein Aussehen zeichnen. Und so, wie Donnell jetzt aussah, fand ihn bestimmt keine einzige Frau attraktiv.
»Warum gehst Ihr nicht ins Dorf?«, bellte er.
»Wir sind schon unterwegs, Cousin«, erwiderte sie und strengte sich an, süß und gehorsam zu klingen. »Wir mussten uns nur die Hände waschen, die bei der Gartenarbeit schmutzig geworden sind.«
»Ihr sollt nicht im Garten arbeiten wie irgendeine dahergelaufene Schlampe. Ihr seid zwar ein Bastard, aber Ihr seid von edlem Geblüt. Und Margaret solltet Ihr solche Dinge auch nicht beibringen.«
»Eines Tages wird sie die Herrin eines Landguts oder einer Burg sein und einen Haushalt befehligen. Das wird sie viel besser können, wenn sie weiß, wie viel Arbeit es bedarf, ihre Anordnungen umzusetzen.«
An der Art, wie sich Donnells Augen verengten, merkte Annora, dass er überlegte, ob sie soeben Kritik an ihm geübt hatte. Das hatte sie tatsächlich, denn sie wusste nur allzu gut, wie wenig Donnell von der Arbeit verstand, die er den Leuten auftrug, und wie wenig er sich darum kümmerte. Er verschwendete nie einen Gedanken daran, wie seine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt wurden, außer, dass er diejenigen brutal bestrafte, die seiner Meinung nach nicht taten, was ihnen befohlen war.
Annora strengte sich an, möglichst viel Unschuld in ihren Blick zu legen, während sie seinem Argwohn begegnete, und atmete erleichtert auf, als er ganz offenkundig beschloss, dass sie nicht schlau genug war, ihre Kritik so geschickt zu verpacken.
»Dann macht, dass Ihr fortkommt«, sagte er. »Mir kam zu Ohren, dass dieser neue Mann ausgezeichnet arbeitet, und ich will einen Pokal oder etwas in dieser Art haben, damit ich mir ein Urteil über seine Kunstfertigkeit bilden kann.«
Annora nickte und eilte an ihm vorbei, die kleine Meggie fest an sich gedrückt. Wenn der Narr so begierig darauf war, die Fertigkeiten dieses Mannes zu begutachten, hätte er wahrhaftig selbst gehen und sich ein Bild machen können. Doch die Angst, diesen Gedanken laut zu äußern, trieb sie zu umso größerer Eile an. Donnells Antwort auf solche Worte wäre die Faust gewesen, und sie ging seinen Schlägen lieber aus dem Weg, wann immer möglich.
»Warum braucht der Laird einen Pokal?«, fragte Meggie, sobald Annora ihr Tempo zu einem fast lässigen Schlendern verlangsamt hatte.
»Er möchte herausfinden, ob der Mann, der die Pokale schnitzt, so geschickt ist, wie alle behaupten«, erwiderte Annora.
»Also glaubt er den anderen nicht?«
»Nun, vermutlich nicht.«
»Aber warum will er dann uns glauben?«
»Das ist eine sehr gute Frage, Schätzchen. Ich weiß es nicht, aber es ist wohl am besten, wir tun, was er uns aufgetragen hat.«
Meggie nickte mit einer Miene, die für ein Kind ihres Alters überraschend ernst war. »Aye, sonst schlägt er dich wieder, und das will ich nicht.«
Das wollte Annora auch nicht. Beim letzten Mal hätte ihr Cousin ihr fast den Kiefer und noch ein paar andere Knochen gebrochen. Eigentlich sollte sie Donnells Stellvertreter und Erstem Mann, Egan, dankbar sein, dass er ihn daran gehindert hatte, weiter auf sie einzuprügeln, aber das war sie nicht. Im Allgemeinen war es Egan egal, wen Donnell schlug oder wie unbarmherzig er es tat, denn er war genauso brutal wie Donnell. Dass dieser Mann nicht wollte, dass sie geschlagen wurde - oder zumindest allzu heftig geschlagen wurde -, beunruhigte sie, genauso wie sein Blick, der viel zu oft auf ihr verweilte. Annora wollte diesem Mann nichts schuldig sein.
»Aye, das will ich auch nicht, Liebes«, murmelte sie schließlich und lenkte Meggie von ihren düsteren Gedanken ab, indem sie auf das Vieh deutete, das friedlich auf dem Hügel weidete.
Auf dem Weg ins Dorf sorgte Annora für Meggies Unterhaltung, indem sie ihre Aufmerksamkeit auf jedes Tier, jeden Menschen und jede Pflanze lenkte, an denen sie vorbeikamen. Sie tauschte Grüße mit einigen Leuten, doch wieder einmal bedauerte sie es, wie streng Donnell sie und Meggie bewachen ließ. Obwohl es ihr lieber gewesen wäre, Zeitpunkt und Grund für einen Ausflug ins Dorf selbst zu bestimmen, genoss sie den Anschein von Freiheit, konnte die Wächter ignorieren, die ihr, wie sie wusste, folgten. Sie wünschte nur, genug Zeit und Freiheit zu haben, um öfter ins Dorf gehen und die Leute von Dunncraig besser kennenlernen zu können.
Sie stieß einen Seufzer des Bedauerns aus, weil sie nie die Chance gehabt hatte, ein Teil von Dunncraig zu werden und seine Leute so gut kennenzulernen, wie sie es sich gewünscht hätte. Irgendetwas war nicht in Ordnung mit Donnells Stellung als Laird, mit seinem Anspruch auf diese Ländereien und auf Meggie, das hatte Annora von Anfang an gespürt. Doch selbst nach drei Jahren hatte sie noch nichts finden können, was ihrem Argwohn zusätzliches Gewicht verliehen hätte. Sie wusste, dass es im Dorf von Dunncraig jemanden geben musste, der Antworten auf all ihre Fragen hatte, aber sie hatte noch keine Möglichkeit gehabt, Donnells Wache lange genug abzuschütteln, um irgendeinen Dörfler zu befragen.
Als sie sich dem Haus und dem Laden des Böttchers näherten, hellte sich ihre Laune ein wenig auf. Vielleicht war Ida, die Frau von Edmund dem Böttcher, zu Hause. Sie würde Annoras Verlangen, mit einer anderen Frau zu reden, bereitwillig stillen, und so beschleunigte Annora ihr Tempo erwartungsvoll. So sehr sie Meggie liebte - ein Kind konnte einfach nicht ihr Bedürfnis nach einem ausführlichen Schwatz mit einer anderen Frau befriedigen.
»Rolf, sie kommt.«
Diesmal zögerte James nicht, von seiner Arbeit aufzublicken, als Edmund ihn bei seinem Decknamen rief. Er hatte länger gebraucht, sich an ihn zu gewöhnen, als ihm lieb war. So ungern er es zugab - Edmund hatte recht gehabt, ihn zur Geduld zu mahnen und zu warnen, dass es eine Weile dauern würde, bis er zu Rolf Larousse Lavengeance geworden war.
Dann dämmerte ihm, was Edmund gerade gesagt hatte. »Meggie?«
»Aye, aber für dich ist sie Lady Margaret«, erinnerte ihn Edmund.
»Natürlich. Ich werde es nicht vergessen. Wer begleitet sie?« »Mistress Annora und, ein paar Schritte hinter ihr, zwei von Donnells Männern.«
James fluchte. »Glaubt der Kerl etwa, der Frau oder Meggie droht hier eine Gefahr?«
»Nur ihm selbst, denke ich. MacKay lässt die junge Frau nie länger mit den Leuten reden, und das Kind auch nicht. Manche hier denken, sie hielte sich für etwas Besseres und erzählte das auch dem Kind, aber ich glaube, Mistress Annora wird gezwungen, sich abseits zu halten. Selbst wenn sie die Gelegenheit hat, mit jemandem zu reden, stehen immer MacKays Männer in der Nähe und versuchen mitzubekommen, was geredet wird.«
»Es ist bestimmt nur sein schlechtes Gewissen, das ihn glauben lässt, jeder sei darauf aus, ihn schlechtzumachen.«
»Das kann gut sein. Meine Ida sagt, die junge Frau ist klug und schnell von Begriff. Vielleicht hat MacKay Angst, dass sie eins und eins zusammenzählen und die Wahrheit erkennen kann. Er lebt eine riesengroße Lüge, und das lastet sicher auf ihm.«
»Ich hoffe, es bricht ihm sein verfluchtes Kreuz«, murrte James und klopfte sich den Staub von den Kleidern. »Aber am liebsten würde ich ihn hängen sehen.«
»So geht es fast jedem hier auf Dunncraig«, sagte Edmund.
James nickte. Er hatte bald erkannt, wie bedrückt seine Leute waren. Donnell war ein herzloser, grausamer Laird, und außerdem besaß er nicht das nötige Wissen, um Felder und Vieh gedeihen zu lassen. Vieles deutete darauf hin, dass sich der Kerl reichlich mit Dunncraigs Reichtümern vollstopfte, ohne sich darum zu kümmern, wie seine Leute überlebten, oder Vorsorge zu treffen, dass es in Zukunft noch etwas zu essen gab. Die Menschen hatten wahrscheinlich Angst vor dem Mann, der jetzt auf dem Stuhl des Lairds saß, aber sie nahmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie unter sich waren, und James hatte einiges erfahren. Donnell ließ das Land ausbluten, um seinen Bauch und seinen Geldbeutel zu füllen.
Ida steckte den Kopf durch die Tür. »Das junge Mädchen sagt, der Laird habe sie geschickt. Er will einen von Rolfs Pokalen kaufen.«
Bevor er etwas sagen konnte, war Ida schon wieder verschwunden. Einen Moment lang saß James nur an seiner Werkbank und atmete langsam ein und aus, um seine Aufregung und Vorfreude zu zügeln. Das war der erste Schritt. Er musste vorsichtig sein, um nicht ins Stolpern zu geraten. Er wusste, dass Donnell viel Geld ausgab, um Dunncraig Keep so prachtvoll auszustatten wie ein französisches Königsschloss. Dazu brauchte er einen kunstfertigen Tischler und Holzschnitzer, und James wollte, dass er ihn einstellte.
»Der da«, meinte Edmund und deutete auf einen großen, mit üppigen Schnitzereien verzierten Pokal.
»Aye, ich glaube, du hast den besten ausgesucht, mein alter Freund«, sagte James lächelnd.
»Diese Miene habe ich schon sehr, sehr lange nicht mehr bei dir gesehen.«
»Das ist die Vorfreude.«
»Aye, sie liegt spürbar in der Luft. Der Mann ist ein eitles Schwein. Er gibt viel zu viel von deinem Geld aus für Dinge, die er nicht braucht, doch von denen er denkt, sie steigern seine Bedeutung. Du hast seine Schwäche richtig erkannt.
Aber denkst du denn wirklich, der Mann würde einen Beweis für seine Schuld herumliegen lassen?«
Diese Frage stellte Edmund nicht zum ersten Mal, und James war noch nicht völlig davon überzeugt, dass die Wahrheit im Keep zu finden war. »Sicher bin ich mir nicht, aber ich denke, es muss etwas geben. Er hat sich bestimmt nicht aller Beweise entledigt. Vielleicht erfahre ich etwas, was mir weiterhilft.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich kann es nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich mich oben auf Dunncraig aufhalten muss, wenn ich eine Chance haben will, die Wahrheit herauszufinden.«
»Na gut, dann sehen wir zu, dass wir dich dort reinbekommen.«
Annora blickte hoch, als Edmund mit einem Mann aus der Werkstatt im hinteren Teil des kleinen Ladens trat. Sie beäugte den Fremden eingehend, auch wenn sie sich wunderte, warum er ihre Aufmerksamkeit so auf sich zog. Er war groß und schlank, ja fast hager, als habe er einige Mahlzeiten versäumt. Sein braunes Haar fiel ihm über die breiten Schultern. Auf seiner rechte Wange war eine Narbe, und über dem linken Auge trug er eine Klappe. Das rechte Auge war herrlich grün, fast tat es Annora leid, dass dieses Auge seinen Partner verloren hatte. Der Mann sah gut aus, hatte ein ebenmäßig geschnittenes, doch kantiges Gesicht, was auf Hunger und Kummer schließen ließ. Dieser Mann hatte einiges hinter sich, und Annora verspürte einen überraschenden Anflug von Mitgefühl. Da sie keine Ahnung hatte, welcher Kummer die harten Linien in sein Gesicht gegraben hatte, verstand sie nicht, warum sie das Bedürfnis verspürte, diese Falten glätten zu wollen. Seine ziemlich vollen Lippen erzeugten eine gewisse Wärme in ihr, was sie beunruhigte. Der Mann hatte eine sehr seltsame Wirkung auf sie, und das behagte ihr ganz und gar nicht.
Dann bemerkte sie, dass sein Blick auf Meggie ruhte, und legte schnell den Arm um die Schultern der Kleinen. Sein Blick war so eindringlich, dass sie sich fragte, warum sie das nicht stärker beunruhigte. Im nächsten Moment wurde ihr klar, dass in dieser Eindringlichkeit keinerlei Bedrohung oder Abneigung lag, sondern vielmehr eine Sehnsucht, ein Bedürfnis und ein gewisses Leid. Sie fragte sich, ob er ein Kind verloren hatte. Abermals verspürte sie den Drang, ihn zu trösten, doch gleichzeitig auch eine große Unruhe.
Als sie auf den Pokal sah, den er in seinen eleganten, langfingrigen Händen hielt, keuchte sie leise auf. »Den wollt Ihr dem Laird verkaufen?«, fragte sie verwundert.
»Aye«, erwiderte der Mann. »Ich heiße Rolf. Rolf Larousse Lavengeance.«
Annora blinzelte und musste sich auf die Lippe beißen, um nichts zu sagen. Was für ein seltsamer Name - grob übersetzt lautete er Wolf, Rothaariger und Rache. Außerdem war es für einen armen Handwerker seltsam, einen solch langen Namen zu tragen. Hinter diesem Namen steckte bestimmt eine Geschichte. Ihre Neugier war geweckt, doch sie zügelte sie. Schließlich stand es ihr nicht zu, den Mann nach seinem Namen auszufragen. Als unehelich geborenes Kind war sie sich darüber hinaus nur allzu bewusst, wie viel Schmerz und Scham solche Fragen auslösen konnten, und das wollte sie keinem anderen zufügen.
»Der Pokal ist wunderschön, Master Lavengeance«, sagte sie und streckte die Hand aus. »Kann ich ihn mir genauer ansehen?«
»Aye.«
Als sie den Pokal in die Hand nahm, kam sie zu dem Schluss, dass sich der Mann wohl lange genug in Schottland aufgehalten hatte, um ein paar Worte ihrer Sprache aufgeschnappt zu haben. Donnell hingegen sprach kein Wort Französisch und würde sich wahrscheinlich rasch über einen Handwerker aufregen, der Schwierigkeiten hatte, seine, Donnells, Aufträge zu verstehen. Während sie die wundervoll geschnitzten Jagdszenen musterte, wurde ihr klar, dass Donnell erpicht darauf sein würde, diesen Mann mit Arbeiten auf Dunncraig Keep zu beauftragen. Der Gedanke, dass sie ihn dann wahrscheinlich häufiger sehen würde, um Befehle für ihn zu übersetzen, erregte sie, doch gleichzeitig verspürte sie das Bedürfnis, sich von ihm fernzuhalten.
»Ich glaube, dieses Stück wird meinem Cousin sehr gut gefallen«, sagte sie. »Eure Arbeit ist wundervoll, Master Lavengeance. Der Hirsch auf diesem Pokal sieht verblüffend echt aus. Fast erwartet man, dass er seinen stolzen Kopf nach hinten wirft.«
James nickte nur und nannte ihr den Preis. Sie bezahlte, ohne mit der Wimper zu zucken, dann schob sie Meggie rasch hinaus. James trat an die Tür und blickte der jungen Frau hinterher, die sein Kind zur Burg hinaufführte, gefolgt von zwei von Donnells Männern. Als er eine Hand auf seinem Arm spürte, sah er zur Seite. Ida war neben ihn getreten, in ihren blauen Augen lag tiefes Mitgefühl.
»Annora liebt das kleine Mädchen«, meinte Ida.
»Tut sie das wirklich? Oder ist sie nur ein gutes Kindermädchen?«, fragte James.
»Nein, sie liebt das Kind. Nur Lady Margaret hält Mistress Annora auf Dunncraig, sonst nichts. Das Kind ist geliebt und gut versorgt worden, während Ihr weg wart, Laird.«
James nickte, aber er wusste nicht, ob er es wirklich glauben sollte. Meggie hatte gesund und munter gewirkt, aber sie hatte kein Wort gesprochen, und ein Ernst hatte auf ihren Zügen gelegen, der früher nicht da gewesen war. Meggie war so süß und unschuldig gewesen wie ihre Mutter, aber auch sehr lebhaft, was Mary nie gewesen war. Von dieser Lebhaftigkeit hatte er jetzt nichts gesehen, und er fragte sich, wodurch sie der Kleinen abhandengekommen war. Mistress Annora wollte er die Schuld daran noch nicht geben, doch er nahm sich vor, die Frau genau zu beobachten.
Allerdings würde ihm das auch nicht weiter schwerfallen, musste er sich mit einem schiefen Grinsen eingestehen. Mistress Annora war wunderschön. Ihr schlanker und doch wohlgerundeter Körper fesselte den Blick eines Mannes unweigerlich. Ihr dichtes rabenschwarzes Haar ließ ihre helle Haut noch cremefarbener schimmern, und ihre großen, nachtblauen Augen zogen einen Mann an wie eine Flamme die Motte. Nach drei einsamen Jahren wusste er, dass er aufpassen musste, dass seine unbefriedigten Gefühle ihn nicht vom rechten Weg abbrachten. Dennoch konnte er es kaum erwarten, seine Bekanntschaft mit Mistress Annora zu vertiefen.
Plötzlich fragte er sich, ob Mistress Annora Donnells Geliebte war, und gleichzeitig fragte er sich, warum ihn dieser Gedanke in Rage versetzte. Wahrscheinlich kam seine Wut daher, weil er nicht wollte, dass eine solche Frau sich um sein Kind kümmerte. Wahrscheinlich war es unfair zu glauben, dass diese Frau mehr war, als sie zu sein vorgab. Aber sie war so schön, dass die Vermutung nahelag, dass Donnell sie nicht in Ruhe ließ. Mistress Annoras wahre Stellung auf Dunncraig Keep war eine weitere Frage, auf die er eine Antwort finden musste.
Er trat auf die Straße und starrte zu dem Wohn- und Wehrturm hinauf, der einst sein Zuhause gewesen war. Bald würde er wieder dort sein. Er würde den Keep als Kunsthandwerker betreten, beabsichtigte aber, als Laird zu bleiben. Und Mistress Annora konnte noch so schön sein - wenn sie bei Donnells Machenschaften eine Rolle spielte, würde sie rasch herausfinden, dass ihre Schönheit sie nicht schützte.
Übersetzung: Angela Schumitz
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2011 by
Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Autoren-Porträt von Hannah Howell
Hannah Howell hat sich seit ihrem ersten Buch 1988 einen Namen als Autorin romantischer historischer Romane gemacht. Die begeisterte England-Reisende lebt an der Ostküste der USA, wo ihre Familie seit 1630 ansässig ist. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne, einen Enkel und fünf Katzen, von denen eine den Namen Oliver Cromwell trägt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Hannah Howell
- 2013, 255 Seiten, Deutsch
- Verlag: Weltbild Deutschland
- ISBN-10: 386365708X
- ISBN-13: 9783863657086
- Erscheinungsdatum: 19.02.2013
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