Der zweite Mann (ePub)
Rückblick auf Leben und Schreiben
Wolfgang Schreyer erinnert sich seiner literarischen Anfänge. Der Autor bekannter Erfolgstitel überrascht das Publikum jetzt mit der schwungvollen Schilderung seines eigenen Lebens.
Was wird aus dem Hitlerjungen von 1939? Ob im Elternhaus oder bei der...
Was wird aus dem Hitlerjungen von 1939? Ob im Elternhaus oder bei der...
sofort als Download lieferbar
eBook (ePub)
8.99 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Der zweite Mann (ePub)“
Wolfgang Schreyer erinnert sich seiner literarischen Anfänge. Der Autor bekannter Erfolgstitel überrascht das Publikum jetzt mit der schwungvollen Schilderung seines eigenen Lebens.
Was wird aus dem Hitlerjungen von 1939? Ob im Elternhaus oder bei der Heimatflak, an der Front, in US-Gefangenschaft oder NKWD-Haft - auch an Albtraumorten treibt ihn der Wunsch, alles zu begreifen, was da geschieht, um es später stimmig zu erzählen. Magdeburgs Schwarzmarkt der 40er Jahre, das erste eigene Buch nebst Preisverleihung, Kämpfe mit der Zensur, Reisen nach Polen, in die Sowjetunion, nach Kuba, Portugal und in die USA: persönliche Dramen voller Anekdoten und exemplarischer Abenteuer. Aus mancher Begegnung oder Liebschaft, selbst aus dem Nachwende-Frust gewinnt Schreyer kostbare Erfahrung. Heute lockt es ihn mehr denn je, Menschen sichtbar zu machen - damit der Leser sich hier selbst wiederfindet: "...in Spiegelungen seiner eigenen Träume, Zweifel oder Ängste, so dass er all dem Großartigen, Komischen und Tragischen begegnet, aus dem, in wechselnder Mischung, unser Leben besteht."
Wo Hoch- und Populärliteratur sich nahe sind, standen für DDR-Leser die Bücher Wolfgang Schreyers. Sieben davon wurden verfilmt. Sein Rückblick auf sechzig Schaffensjahre verblüfft durch Freimut auch im Privaten. Viele Kapitel lesen sich wie Thriller-Miniaturen: witzig, packend, handlungsprall, frech oder nachdenklich, nie klagend. Vom Hitlerreich bis zur Gegenwart ein sehr persönlich gefärbtes Bild unserer Zeit.
"Ich kenne Wolfgang Schreyer seit langem, aus den DDR-Jahren und später. In dieser Zeit hat er sich von einem hochbegabten Abenteuer-Autor zu einem Philosophen entwickelt, der uns allen von seinem Reet-Haus in Ahrenshoop her eine Menge zu sagen hat. Davon legt sein Buch 'Der zweite Mann' gültiges Zeugnis ab." Stefan Heym
Was wird aus dem Hitlerjungen von 1939? Ob im Elternhaus oder bei der Heimatflak, an der Front, in US-Gefangenschaft oder NKWD-Haft - auch an Albtraumorten treibt ihn der Wunsch, alles zu begreifen, was da geschieht, um es später stimmig zu erzählen. Magdeburgs Schwarzmarkt der 40er Jahre, das erste eigene Buch nebst Preisverleihung, Kämpfe mit der Zensur, Reisen nach Polen, in die Sowjetunion, nach Kuba, Portugal und in die USA: persönliche Dramen voller Anekdoten und exemplarischer Abenteuer. Aus mancher Begegnung oder Liebschaft, selbst aus dem Nachwende-Frust gewinnt Schreyer kostbare Erfahrung. Heute lockt es ihn mehr denn je, Menschen sichtbar zu machen - damit der Leser sich hier selbst wiederfindet: "...in Spiegelungen seiner eigenen Träume, Zweifel oder Ängste, so dass er all dem Großartigen, Komischen und Tragischen begegnet, aus dem, in wechselnder Mischung, unser Leben besteht."
Wo Hoch- und Populärliteratur sich nahe sind, standen für DDR-Leser die Bücher Wolfgang Schreyers. Sieben davon wurden verfilmt. Sein Rückblick auf sechzig Schaffensjahre verblüfft durch Freimut auch im Privaten. Viele Kapitel lesen sich wie Thriller-Miniaturen: witzig, packend, handlungsprall, frech oder nachdenklich, nie klagend. Vom Hitlerreich bis zur Gegenwart ein sehr persönlich gefärbtes Bild unserer Zeit.
"Ich kenne Wolfgang Schreyer seit langem, aus den DDR-Jahren und später. In dieser Zeit hat er sich von einem hochbegabten Abenteuer-Autor zu einem Philosophen entwickelt, der uns allen von seinem Reet-Haus in Ahrenshoop her eine Menge zu sagen hat. Davon legt sein Buch 'Der zweite Mann' gültiges Zeugnis ab." Stefan Heym
Lese-Probe zu „Der zweite Mann (ePub)“
Da biegt sie um die Ecke, kommt auf mich zu. ich lasse den Wasserschlauch los und spreche die Nymphe an. Früher hat sie im Vorbeigehen artig geknickst, nun bleibt sie immerhin stehen und lauscht, die Lippen leicht geöffnet. Ob sie gelegentlich Post für mich tippen kann, da sie doch Steno und Schreibmaschine lernt? (Post, kein Manuskript; da käme sie ja kaum zu mir ins Haus.) Dies fragend, blicke ich auf ihr Ohr unter dem heute hochgesteckten Haar, so winzig ist es, wie noch nie an Erwachsenen bemerkt. Ihre Augen müssen größer sein, die weiten sich verblüfft und erfreut. »Aber gern ...« Recht tief die Stimme bei der Figur. Es durchrieselt mich. Endorphin wird frei, es geht ja gut! Erstmals eigenes Geld zu verdienen und dazu noch wichtig sein, Gehilfin eines Nachbarn, der Bücher schreibt, den sogar ein Kinoplakat zeigt am Alten Markt - wie da nein sagen: Das baut sie daheim und vor ihren Freundinnen auf. Die freilich meinen, es sei ja klar, worauf das abzielt; mit ihr schlafen will der Kerl. Das aber leuchtet ihr nicht ein, da spricht der blanke Neid. Und wirklich, die Bedrohung ist gering. Mir sind die Hände gebunden: Doppelt so alt und glücklich verheiratet mit einer Frau, die sichtlich schöner ist als sie! Für eine behütete Jungfrau aus christlichem Haus, die zweiten Alt im Domchor singt und deren Mutter im Kirchenrat wacht, spricht alles für mein Bravsein. Da kommt sie nun ahnungslos zu mir, ein- oder zweimal die Woche, adrett gekleidet, quicklebendig und unpünktlich; nie ist die Maschinenschrift so fehlerlos wie das Stenogramm. Was tut das, wo doch Funken sprühen? Geht sie dann weg, schützt mich nur Arbeit vor der Leere, vorm Grübeln darüber, was mir da geschieht. Dem weißen Papier entsteigt das Gesicht der Lolita, leicht asymmetrisch, nicht ganz fotogen. Mein Lexikon erklärt die Wortbedeutung: Nymphen sind weibliche Naturgottheiten der Bäume, Berge, Gewässer und des Meeres bei den Griechen. Eigentlich, so heißt es weiter, meint das Wort schlicht »Mädchen«; auch
... mehr
»kleine Schamlippe« in der Anatomie. Deshalb also sagt man nymphoman, wie fatal. Das eigene Begehren projizierend, suche ich Lüsternheit bei ihr, die zu wecken wäre; von wem. wenn nicht durch mich? Voll knisternder Elektrizität erscheint sie mir. Ahmt sie nicht die Bardot nach, lockt mit dem Haarschwall und mit Beinen, lang wie die einer Barbiepuppe? Dionysisch ihr Wesen, gesalbt mit dem Wunderöl Sex-Appeal! Leider hat Mephisto schlechte Karten, weil all das einem anderen gilt. Sie ist verliebt in ihren Tanzfreund Uwe, einen Boxamateur. Und sogar dem erlaubt sie wenig, zu tief hat die Mutter sie erschreckt: Schmerzhaft sei Sex, bloß in der Ehe allenfalls erträglich, dazu folgenschwer. Mein Vernarrtsein hat Charlotte rasch entdeckt. Gar nicht tragisch, wir glauben beide, dass unsere Partnerschaft nach so vielen Jahren dies verträgt. Ein paar Anbeter umschwirren meine Frau, das macht sie tolerant. Englisch lernt sie, um mit dem russischen Übersetzer und Weltkriegsflieger Jura Kappe zu flirten, der sie Charly nennt und ihr schreibt: »Denk an mich, wenn Du den Wolfgang vermisst, der farbige Damen in Kuba küsst ...« Schadenfreude mischt sich mit Besorgnis, als sie mich jetzt vor dem Boxer warnt.
... weniger
Autoren-Porträt von Wolfgang Schreyer
Wolfgang Schreyer, geboren 1927 in Magdeburg. Oberschule, Flakhelfer, Soldat, US-Kriegsgefangenschaft bis 1946. Debütierte mit dem Kriminalroman "Großgarage Südwest" (1952), seitdem freischaffend, lebt in Ahrenshoop. 1956 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis für den Kriegsroman "Unternehmen Thunderstorm". Schreyer zählt zu den produktivsten und erfolgreichsten Autoren spannender Unterhaltungsliteratur in der DDR, schrieb Sachbücher, Szenarien für Funk und mehr als zwanzig Romane mit einer Gesamtauflage von 6 Millionen Exemplaren.Bibliographie:
Großgarage Südwest, Das Neue Berlin, Berlin 1952
Mit Kräuterschnaps und Gottvertrauen, Das Neue Berlin, Berlin 1953
Unternehmen "Thunderstorm", Das Neue Berlin, Berlin 1954
Die Banknote, Das Neue Berlin, Berlin 1955
Schüsse über der Ostsee, Verlag Neues Leben, Berlin 1956
Der Traum des Hauptmann Loy, Das Neue Berlin, Berlin 1956
Das Attentat, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1957
Der Spion von Akrotiri, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1957
Alaskafüchse, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1959 (verfilmt: DEFA 1964, Regie: Werner W. Wallroth)
Das grüne Ungeheuer, Das Neue Berlin, Berlin 1959 (verfilmt: DFF 1961/62, Regie: Rudi Kurz)
Entscheidung an der Weichsel, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1960
Tempel des Satans, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1960
Die Piratenchronik, Kongress-Verlag, Berlin 1961
Vampire, Tyrannen, Rebellen, Deutscher Militärverlag, Berlin 1963 (zusammen mit Günter Schumacher)
Preludio 11, Militärverlag der DDR, Berlin 1964 (verfilmt: DEFA 1963, Regie: Kurt Maetzig)
Fremder im Paradies, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale)
Augen am Himmel, Deutscher Militärverlag, Berlin 1967
Aufstand des Sisyphos, Deutscher Militärverlag, Berlin 1969 (zusammen mit Jürgen Hell)
Der gelbe Hai, Das Neue Berlin, Berlin 1969
Bananengangster, Militärverlag der DDR, Berlin
... mehr
1970
Der Adjutant (Die dominikanische Tragödie 1. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (S.) 1971
Der Resident (Die dominikanische Tragödie 2. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1973
Tod des Chefs oder Die Liebe zur Opposition, Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1975
Schwarzer Dezember, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1977
Die Entführung, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1979
Der Reporter (Die dominikanische Tragödie 3. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1980
Die Suche oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, Das Neue Berlin, Berlin 1981
Eiskalt im Paradies, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1982
Die fünf Leben des Dr. Gundlach, Militärverlag der DDR, Berlin 1982
Der Fund oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, Das Neue Berlin, Berlin 1987
Der Mann auf den Klippen, Militärverlag der DDR, Berlin 1987
Der sechste Sinn, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1987
Unabwendbar, Das Neue Berlin, Berlin 1988
Die Beute, Hinstorff Verlag, Rostock 1989
Endzeit der Sieger, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1989
Alpträume, Verlag Harry Ziethen, Oschersleben 1991
Nebel, Eulenspiegel Das Neue Berlin, Berlin 1991
Das Quartett, Eulenspiegel Das Neue Berlin, Berlin 1994
Der zweite Mann, Das Neue Berlin, Berlin 2000
Der Verlust oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, BS-Verlag, Rostock 2001
Das Kurhaus, BS-Verlag, Rostock 2002
Die Legende, Das Neue Berlin, Berlin 2006 (zusammen mit Paul Schreyer)
Ahrenshooper Begegnungen, BS-Verlag, Rostock 2008
Der Leuchtturm, Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2009
Die Verführung (Erzählungen), Das Neue Berlin, Berlin 2010
Der Feind im Haus, Das Neue Berlin, Berlin 2011
Der Adjutant (Die dominikanische Tragödie 1. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (S.) 1971
Der Resident (Die dominikanische Tragödie 2. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1973
Tod des Chefs oder Die Liebe zur Opposition, Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1975
Schwarzer Dezember, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1977
Die Entführung, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1979
Der Reporter (Die dominikanische Tragödie 3. Band), Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1980
Die Suche oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, Das Neue Berlin, Berlin 1981
Eiskalt im Paradies, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1982
Die fünf Leben des Dr. Gundlach, Militärverlag der DDR, Berlin 1982
Der Fund oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, Das Neue Berlin, Berlin 1987
Der Mann auf den Klippen, Militärverlag der DDR, Berlin 1987
Der sechste Sinn, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1987
Unabwendbar, Das Neue Berlin, Berlin 1988
Die Beute, Hinstorff Verlag, Rostock 1989
Endzeit der Sieger, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1989
Alpträume, Verlag Harry Ziethen, Oschersleben 1991
Nebel, Eulenspiegel Das Neue Berlin, Berlin 1991
Das Quartett, Eulenspiegel Das Neue Berlin, Berlin 1994
Der zweite Mann, Das Neue Berlin, Berlin 2000
Der Verlust oder Die Abenteuer des Uwe Reuss, BS-Verlag, Rostock 2001
Das Kurhaus, BS-Verlag, Rostock 2002
Die Legende, Das Neue Berlin, Berlin 2006 (zusammen mit Paul Schreyer)
Ahrenshooper Begegnungen, BS-Verlag, Rostock 2008
Der Leuchtturm, Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2009
Die Verführung (Erzählungen), Das Neue Berlin, Berlin 2010
Der Feind im Haus, Das Neue Berlin, Berlin 2011
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Wolfgang Schreyer
- 2013, 604 Seiten, Deutsch
- Verlag: EDITION digital
- ISBN-10: 386394819X
- ISBN-13: 9783863948191
- Erscheinungsdatum: 20.01.2013
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.83 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Family Sharing
eBooks und Audiobooks (Hörbuch-Downloads) mit der Familie teilen und gemeinsam genießen. Mehr Infos hier.
Kommentar zu "Der zweite Mann"
0 Gebrauchte Artikel zu „Der zweite Mann“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Der zweite Mann".
Kommentar verfassen