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Die Alchemie der Magie / Die Alchemie der Magie Bd.1 (ePub)

Der Dieb und der Prinz
 
 
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Der junge Dieb Merlin gerät an Bord des Luftschiffes des Prinzen Arthur Pendragon von Camelot und wird in Machenschaften nie geahnter Größe verwickelt. Um Druide zu werden, muss er nicht nur seine Vergangenheit ablegen, sondern sich auch mit dem arroganten...
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Kommentar zu "Die Alchemie der Magie / Die Alchemie der Magie Bd.1"
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    Johannes W., 24.01.2024

    Alchemagische Lektüre

    In "Die Alchemie der Magie" trifft man auf eine der bisher ungewöhnlichsten Neuerzählungen der Artus-Sage. König Arthur, oder genau genommen eher noch ein sehr junger Prinz Arthur, trifft auf Merlin, einen jungen Dieb, und die beiden können einander kaum ausstehen. Zu groß sind die gesellschaftlichen und persönlichen Differenzen, und doch finden sie sich unerwartet in Situationen wieder, die es ihnen unmöglich machen, einander auszuweichen. Auf einem Luftschiff, das in diesem Erzähl-Universum schon früher erfunden wurde, und dadurch die Welt zur Zeit der Ritter schon aus den Fugen gehoben wurde, gibt es ordentlich Reibungspotential, sowohl innerhalb, zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten, als auch außerhalb in den chaotischen Wirren einer Neuordnung der Geschichte, die durch die Ära der Luftfahrt eingeläutet wurde.

    Dabei treffen wir auf die unterschiedlichsten Charaktere, die zwar auf den diversen Vorlagen der bekannten Erzählungen basieren, aber quasi neu entworfen wurden. Jede Figur die auftritt hat ihre innere Kohärenz und Eigenheiten, mal ernst und stoisch, dann wieder ulkig, niederträchtig oder mitfühlend, und so bildet sich ein ganzes Ensemble von liebenswürdigen Charakteren an Bord des Luftschiffes, das mit jeder Zeile greifbarer wird. Ebenso eigenwillig und neu wie die Beschreibung der Ritter und ihrer Traditionen ist auch die Vision, die Portejoie uns vom Luftschiff vermittelt. Dieses ist ein durchdachtes Universum in sich, und man lernt es nach und nach kennen, bis man sich am Ende eines ereignisreichen Tages darauf freut, wieder zurück ins ruhige Zimmer zu kommen, "wo man in der beginnenden Dunkelheit des Nachthimmels schon erste Sterne über der hinfortgleitenden, ins Dämmerlicht getauchten Hügellandschaft jenseits des Sees ausmachen" kann.

    Die Erzählung vermischt gekonnt verschiedene Genres, und wir werden von Rittern an Tugenden und Ehre ermahnt, Werte, die aufrecht zu erhalten sich als recht schwierig gestalten, in Zeiten der technologischen Innovationen, des dampfgetriebenen Handelswesens und der teils technologisch geführten Territorialkämpfe, die als Randbemerkungen und im Hintergrund bedrohlich über der Welt schweben. Verschiedene Epochen verschmelzen zu einem eigenwilligen Weltgefüge, das in dieser speziellen Version sich neu anfühlt, da der Fortschritt nicht aus blinkenden Lichtern und Hochglanzapparaten, sondern aus seltsamen Apparaturen besteht, die sowohl in der Vergangenheit als auch in unserer Zukunft liegen könnten. Man könnte diese gelungene Kombination eventuell als Alchemagischen Futurismus bezeichnen.

    Neben kleineren Abenteuern, die uns die Welt langsam nach und nach klarer vor Augen führt, wird auch ein Bezugssystem zu historischen Denksystemen und geschichtlichen Wendepunkten etabliert, das sich umso organischer anfühlt, da es von den einzelnen Figuren durch Aussagen und Reflexionen mitgetragen wird. So werden viele Denker, Philosophen und Poeten, Wissenschaftler und andere historisch überlieferte Figuren eingewoben in ein Geflecht aus Äußerungen und Bezugspunkten.
    Leichtfüßig bewegt sich Portejoie durch verschiedene Themenkomplexe der Philosophie, der archivarischen Ordnung, und oszilliert unentwegt zwischen philosophischen Ausschweifungen wie bei Proust, unmöglichen Beschreibungen die aus dem Universum von Borges entliehen scheinen, historischen (Re)Kontextualisierungen wie bei Ransmayr - und bleibt dabei stets dem Dialogsystem eines klassischen Fantasyromans verbunden. Quasi nebenbei lernt man viele Zusammenhänge und Erläuterungen altertümlicher Denksysteme kennen, wobei es nie so wirkt als wären diese künstlich dazugebaut, sondern nach und nach in die teilweise unfassbar gut geschriebenen Dialoge eingeflochten. Die Ausschweifungen sind zwar nicht so extravagant und haarsträubend wie man sie bei Umberto Eco finden würde, erlauben sich aber definitiv ihre Anleihen, und die Welt der Ritter, Burgen und Luftschiffe ist eine genuin lebendige, mit Liebe zum Detail entwickelte Welt.

    Man erlebt wunderbare Momente, mit eigenwilligen Charakteren, die ebenso mit ihren eigenen Identitäten wie miteinander in Konflikt sind, und die teils unerwarteten Charakterentwicklungen durch die Handlung hindurch fühlen sich absolut echt an, weil viele dramatische Änderungen innerhalb der Figuren nur durch Andeutungen und geänderte Verhaltensweisen abzulesen sind, was sehr gut funktioniert und auch zeigt, dass wir es hier nicht mit einem schnell dahin geschriebenen Roman, sondern mit einer ausgeklügelten Textkonstellation zu tun haben. Übrigens ist die Beschreibung des Sternenhimmels und die Reflexion seiner Konstellationen eine der am besten geschriebenen Stellen des Buches, und scheint mit ihrer Tiefsinnigkeit und poetischen Beschreibung mit ähnlichen Stellen, die man z.Bsp. bei Lovecraft findet, in Konkurrenz treten zu wollen. Es ist zwar ein durch und durch queerer Roman, aber auch hier ist die subtile Note und das weniger plakativ als vielmehr nuanciert beschriebene Verhalten der Charaktere das, was die Lebendigkeit und den Charme ihrer vielschichtigen Arten der Beziehungen zueinander ausmacht.

    Spannend ist auch dass wir zwar eine Hauptfigur haben, und diese zwar Dreh- und Angelpunkt der Reflexion ist, aber keineswegs der Geschichte selber. Wir fiebern mit allen Rittern, mit Merlin und Prinz Arthur, und das Ende des ersten Bandes ist dermaßen mitreißend, dass es vermutlich schwer fallen wird, bis man zum Ende kommt, das Buch wegzulegen.

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