Die Barke des Re - Das Geschenk des Osiris - (ePub)

Anke Dietrich bewegt sich sprachlich auf höchstem Niveau. Die ruhige und souveräne Erzählweise des allwissenden Berichterstatters offenbart auch eine langsam ansteigende Spannung. Die Erzählform ist klassisch und dem Thema höchst angemessen.
Zusammengefasst: Sprachästhetik, geschichtliches Wissen und die Fähigkeit der spannend-unterhaltsamen Aufbereitung des Pharaonen-Themas zeichnen die Arbeit Anke Dietrichs aus. Die Tatsache, dass sich die Geschichte der Menschheit wiederholt, wird in dem Buch "Die Barke des Re" schon nach wenigen Seiten deutlich. Gier, Egoismus, Machtinteressen und Intrigen sind keine Erfindungen der Neuzeit. Alle staats- und gesellschaftsrelevanten Ereignisse, die heute die Medien beschäftigen, waren auch Themen im alten Ägypten. - Wie soll ich dieses Buch mit einem Satz bewerten? So: Usirhotep - der Leser ist zufrieden!

Anke Dietrichs Figuren sind sehr menschlich in ihrem Streben nach Erfolg, persönlicher Bereicherung und Ehrgeiz. Der Pharao und seine Vertrauten versuchen, den gesponnenen Intrigen auf den Grund zu gehen. Zwischen diesen Fronten steht die Dienerin Satra. Von den Mächtigen um sie herum wird sie benutzt und zum Spielball verschiedener Interessen.
Nach einem Prolog, der in der heutigen Zeit spielt, entrollt sich die eigentliche Geschichte in der Zeit um 1137 v. Chr. Die wechselnde personelle Erzählperspektive lässt den Leser in verschiedene Personen schlüpfen, ermöglicht einen Einblick in Motive und Antriebsfedern der Prot- und Antagonisten. Die Anhänge bieten mit Glossar, Namens- und Ortsregistern auch dem ungeübten Ägypten-Leser einen Rahmen, in dem er sich zurechtfinden kann.