Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 2,3, Universität Potsdam (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Einführung in die Medienpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract:...
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Produktinformationen zu „Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 2,3, Universität Potsdam (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Einführung in die Medienpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: [...]
Immer wieder kommen öffentliche Debatten auf, vor allem geht es dabei um den
Jugendschutz. Jedes neu entstehende Medium, sei es das Kino, das Radio oder
insbesondere das Fernsehen hat stets aufs Neue "pädagogische Besorgnis"2 erweckt.
Diese Besorgnis endet nicht mit der Etablierung des Mediums, sondern taucht in mehr oder
weniger regelmäßigen Abständen, unter veränderten Vorzeichen, in der öffentlichen
Diskussion auf. So hat Anfang der Neunziger Jahre das Thema Gewalt im Fernsehen für
einen Aufruhr in der Bevölkerung gesorgt. Da ein oberflächlich sichtbarer (wenn auch
faktisch zu stark vereinfachter) Kausalzusammenhang zwischen medialer und realer Gewalt
hergestellt wurde, verlangte die besorgte Öffentlichkeit nach strengerer Regulierung.
Politiker, Berufsmoralisten und nicht zuletzt die öffentlich-rechtlichen Sender, hatte man doch
hauptsächlich die Privaten im Visier, erkannten die Gunst der Stunde. Jedoch war es
schwierig schnell Handlungsfähigkeit zu beweisen und sich dadurch angemessen zu
profilieren.
Einerseits wollten die Länder als die eigentlich politisch Zuständige, keineswegs Gesetze
verschärfen, da dies ihren Standortinteressen widersprochen hätte. Auch die
Landesmedienanstalten als eigentliche Aufsichtsinstanz, wollten das System einer weichen
Steuerung, das sich zwischen ihnen und den Sendern etabliert hatte, nicht umstrukturieren.
Andererseits, hörten sich die Rufe nach stärkerer Regulierung stark nach der
Einforderung einer Vorzensur an, und diese ist in Deutschland definitiv verfassungswidrig.
Da aber der Druck sowohl auf die Landesregierungen als auch auf die Privatsender immer
mehr zunahm, einigt man sich auf ein verfassungskonformes Modell der Vorzensur: Die
Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. wird ins Leben gerufen.3
2 Bonfadelli, Heinz: Gewalt im Fernsehen- Gewalt durch Fernsehen. In: Bonfadelli, Heinz; Meier, Werner A.
(Hrsg.): Krieg, AIDS, Katastrophen- Gegenwartsprobleme als Herausforderung der Publizistikwissenschaft.
Konstanz: Universitätsverlag 1993. S. 149.
3 Vgl. Vowe, Gerhard: Medienpolitik im Spannungsfeld von staatlicher Steuerung und Selbstregulierung: das
Beispiel der "Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen". In: Schatz, H. (Hrsg.): Machtkonzentration in der
Multimediagesellschaft?: Beiträge zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von politischer und medialer
Macht. Opladen: Westdeutscher Verlag 1997, S. 216-243.
Immer wieder kommen öffentliche Debatten auf, vor allem geht es dabei um den
Jugendschutz. Jedes neu entstehende Medium, sei es das Kino, das Radio oder
insbesondere das Fernsehen hat stets aufs Neue "pädagogische Besorgnis"2 erweckt.
Diese Besorgnis endet nicht mit der Etablierung des Mediums, sondern taucht in mehr oder
weniger regelmäßigen Abständen, unter veränderten Vorzeichen, in der öffentlichen
Diskussion auf. So hat Anfang der Neunziger Jahre das Thema Gewalt im Fernsehen für
einen Aufruhr in der Bevölkerung gesorgt. Da ein oberflächlich sichtbarer (wenn auch
faktisch zu stark vereinfachter) Kausalzusammenhang zwischen medialer und realer Gewalt
hergestellt wurde, verlangte die besorgte Öffentlichkeit nach strengerer Regulierung.
Politiker, Berufsmoralisten und nicht zuletzt die öffentlich-rechtlichen Sender, hatte man doch
hauptsächlich die Privaten im Visier, erkannten die Gunst der Stunde. Jedoch war es
schwierig schnell Handlungsfähigkeit zu beweisen und sich dadurch angemessen zu
profilieren.
Einerseits wollten die Länder als die eigentlich politisch Zuständige, keineswegs Gesetze
verschärfen, da dies ihren Standortinteressen widersprochen hätte. Auch die
Landesmedienanstalten als eigentliche Aufsichtsinstanz, wollten das System einer weichen
Steuerung, das sich zwischen ihnen und den Sendern etabliert hatte, nicht umstrukturieren.
Andererseits, hörten sich die Rufe nach stärkerer Regulierung stark nach der
Einforderung einer Vorzensur an, und diese ist in Deutschland definitiv verfassungswidrig.
Da aber der Druck sowohl auf die Landesregierungen als auch auf die Privatsender immer
mehr zunahm, einigt man sich auf ein verfassungskonformes Modell der Vorzensur: Die
Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. wird ins Leben gerufen.3
2 Bonfadelli, Heinz: Gewalt im Fernsehen- Gewalt durch Fernsehen. In: Bonfadelli, Heinz; Meier, Werner A.
(Hrsg.): Krieg, AIDS, Katastrophen- Gegenwartsprobleme als Herausforderung der Publizistikwissenschaft.
Konstanz: Universitätsverlag 1993. S. 149.
3 Vgl. Vowe, Gerhard: Medienpolitik im Spannungsfeld von staatlicher Steuerung und Selbstregulierung: das
Beispiel der "Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen". In: Schatz, H. (Hrsg.): Machtkonzentration in der
Multimediagesellschaft?: Beiträge zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von politischer und medialer
Macht. Opladen: Westdeutscher Verlag 1997, S. 216-243.
Bibliographische Angaben
- Autor: Bernhard Unterholzner
- 2003, 1. Auflage, 18 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638238180
- ISBN-13: 9783638238182
- Erscheinungsdatum: 09.12.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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