Federgold (ePub)

Diese Geschichte ist eine Sidestory zur Prinzessinnen-Reihe von Regina Meißner aus dem Sternensand Verlag, lässt sich jedoch völlig unabhängig zur Reihe lesen.

Und das ist auch gut so, denn ich kenne die Reihe bisher noch gar nicht, werde das wohl aber für die Zukunft noch ändern.

Ohne Probleme fand ich in die Geschichte hinein. Man merkt den Märchentouch und das lädt zum Träumen ein. Sie ist schön, unterhaltsam und bietet einen konstanten Spannungsbogen. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Story für mich etwas vorhersehbar fand. Wobei das der Spannung aber keinen Abbruch tut.

Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, dabei leicht und lebhaft. Da die Darstellungen bildhaft sind, konnte ich mir die Handlungsorte problemlos vorstellen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Idalia und Scarlett in der Ich-Form. Jeweils kapitelweise lassen die beiden uns hautnah teilhaben an ihrem Abenteuer.

Und da die Protagonistinnen gut ausgearbeitet sind, transportieren sie glaubhaft und nachvollziehbar ihre Gefühle und Gedanken.

Das Cover ist ja mal der Hammer. Wenn das Buch nicht schön ist, weiß ich auch nicht weiter. Die Schmuckausgabe mit dem Buchschnitt ist definitiv ein Hingucker.

Mir gefällt diese Märchenadaption mit ihrer gut durchdachten Story. Wie bereits erwähnt wurde meine Neugierde auf weitere Teile der Welt geweckt. Auch wenn ich den Verlauf so ähnlich erwartet hatte, hatte ich dennoch eine tolle Lesezeit. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung.

Von der Prinzessin zur Gänsemagd, ein Märchen mit starken Hauptcharakteren

„Federgold“ ist ein Spin-Off zu der Reihe „Der Fluch der sechs Prinzessinnen“. Die Geschichte orientiert sich am Märchen „Die Gänsemagd“ der Gebrüder Grimm, konnte mich jedoch mit der spannenden Handlung, den tollen Charakteren und den Finsteren, die bedrohlich im Hintergrund agieren, überzeugen. Ein tolles, modernes Märchen, bei dem man durch die vielen überraschenden Wendungen kaum zum Durchschnaufen kommt.

Prinzessin Idalia ist Prinz Elric aus dem benachbarten Königreich Syllitist versprochen und macht sich nach dem Tod ihrer Mutter auf, ihn endlich zu treffen. Begleitet wird sie von ihrer Magd Scarlett, die die Reise für ihre eigenen dunklen Zwecke nutzen will. Sie lässt die Prinzessin im Wald betäubt zurück und will selbst ihre Rolle übernehmen. Der Plan scheint aufzugehen, doch bekommt Idalia dank ihrem Retter Norik die Chance, vielleicht doch noch ihren angestammten Platz einnehmen zu können.

Die Kurzbeschreibung auf dem Buchrücken verrät schon sehr viel und ich bin froh, das Buch ohne die Hintergrundinformationen gelesen zu haben. So war es dann doch viel spannender. Umso ungespoilert man in die Handlung eintauchen kann, desto mehr kann man mit den Hauptcharakteren mitfühlen.

Die Handlung wechselt zwischen Idalia und Scarlett hin und her und man erlebt abwechselt deren Blick auf die Geschichte. Es fällt gar nicht so leicht, einen favorisierten Charakter für sich zu wählen. Idalia ist als gut behütete Prinzessin eher nicht auf ein normales Leben vorbereitet, und Scarlett ist dank des dunklen Einflusses eine Anti-Heldin, an die man sich erst gewöhnen muss. Hinzu kommen Norik, der eine gelungen mysteriöse Rolle spielt, und der Prinz, der eher durch Abwesenheit glänzt.

Die Hauptcharaktere zeigen für ein Märchen schon sehr viele unterschiedliche Facetten, während König, Königin und Hofstaat eher märchenhaft einfach gestaltet sind. So bleibt ersteren mehr Platz sich zu entfalten.