Lesereise Inseln des Nordens (ePub)
Von Island bis Spitzbergen
Das sind Inselträume: Gletscher, die Eisberge ins Meer schicken, Berge, die aus dem Inland-Eis ragen, Pferde mit Mähnen, die im Wind wehen, die Farben des Nordlichts und des Packeises. Jedenfalls dann, wenn die Inseln im hohen Norden liegen und Spitzbergen...
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Produktinformationen zu „Lesereise Inseln des Nordens (ePub)“
Das sind Inselträume: Gletscher, die Eisberge ins Meer schicken, Berge, die aus dem Inland-Eis ragen, Pferde mit Mähnen, die im Wind wehen, die Farben des Nordlichts und des Packeises. Jedenfalls dann, wenn die Inseln im hohen Norden liegen und Spitzbergen oder Lofoten, Island, Färöer oder Grönland heißen. Auf den arktischen Inseln erfüllten sich Barbara Schaefer und Rasso Knoller ihre eigenen Träume und befragten die Einheimischen, wie sie leben und wovon sie träumen.Barbara Schaefer begab sich auf die Spuren starker Frauen in hohen Breiten. So fuhr sie etwa in Grönland mit Hundeschlitten hinaus und ließ sich von Schamanen von früher erzählen. In Spitzbergen hörte sie sich Eisbären-Geschichten an, in Island schleppte sie einen Heißluftballon in einen erloschenen Krater, töltete durch Dauerregen und ließ sich Sagen erzählen. Rasso Knoller bewunderte zusammen mit einem Maler auf den Lofoten die Farben des Nordlichts, war mit Walfängern unterwegs, besuchte den legendären Torwart der Färöer, der 1990 seinem Land den Sieg gegen Österreich sicherte, und geriet ins Schwärmen, als die beliebteste Sängerin der Inseln ihm ihre schönsten Lieder vorsang.
Lese-Probe zu „Lesereise Inseln des Nordens (ePub)“
Der Orgelspieler von Alluitsoq (S. 77-78)Südgrönland im Herbst
Der spitzgiebelige Eisberg liegt wie vertäut in der sichelförmigen Bucht, schneeweiß vor grünen Wiesen. Die Sonne knallt auf dieses Bild, beinahe kann man das Prickeln hören, mit dem seit Jahrtausenden eingeschlossener Sauerstoff aus dem Eis entweicht. Wäre da nicht dieser andere Ton, der in die Luft strömt. Ist das Bach? Orgelklänge steigen in den Himmel. Sonntag in Lichtenau. Christian Hansen spielt die Kirchenorgel. Damit sie eben gespielt wird. Manchmal geht dann auch seine Frau Theodora die paar Schritte von ihrem weißen Holzhaus hinunter in die Kirche. Aber wenn nicht, hört sie die Orgel auch so.
Denn in Lichtenau, einem Dorf in einer der tausend Buchten Südgrönlands, gibt es sonst nichts, was man hören könnte. Hier leben nur noch die beiden Alten, Inuit, Schaffarmer, deren Vorfahren vor zwei Jahrhunderten vom Iglu in ein skandinavisches Holzhaus umgezogen sind. Zwei Stunden Bootsfahrt sind es bis nach Qaqortoq, der mit gut dreitausend Einwohnern größten Stadt in Südgrönland, mit einem Hafen, in dem nachts mit Lärm knallrote Container von Royal Arctic abgeladen werden. Dorthin, nach Qaqortoq, sind vor fünfzehn Jahren die anderen Einwohner von Lichtenau gezogen. Alluitsoq, wie Lichtenau auf Grönländisch heißt, das sind: Wiesen, so dicht wie das Fell eines Moschusochsen, der sichelförmige Sandstrand, Meer so blau wie die Einschlüsse in Labradorit, dem Schmuckstein des Landes.
Wie mit dem Würfelbecher hingeworfen verteilen sich Holzhäuser, blaue, rote, grüne, gelbe. Dazwischen weiden Schafe, ein schwarzes steht alleine unten am Meer. Vom Inlandeis ist nichts zu sehen, hinter dem Dorf bauen sich dunkle granitene Berge auf, auf den Gipfeln erster Schnee. Das sieht aus wie Island. Kein Wunder, dass eine Bucht weiter vor
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tausend Jahren Erik der Rote an Land ging und die Insel »Grünland« taufte, um Siedler anzulocken.
Aus Qaqortoq kommt manchmal Besuch, Verwandte bringen Kekse und Obst aus dem Supermarkt. Auch Touristen legen an, die bei einem Bootsausflug entweder in der beheizten Kabine sitzen oder sich an der Reling nach und nach Nase, Finger, Zehen und dann den Leib verkühlen, weil sie nicht einen Abschnitt der bizarren Küstenlinie verpassen möchten. Da ist es dann Liebe auf den ersten Blick. Die Hansens bitten Besuch ins Wohnzimmer, zum kaffeemik, einem Schwätzchen mit Café. Die Gastfreundschaft stammt aus Zeiten des Umherziehens der Jäger. Man lässt Besucher nicht draußen stehen.
Und so findet sich in jedem grönländischen Haushalt eine ausladende Couchgarnitur, auf der viele Platz haben. Theodora sitzt neben ihrem Mann auf einem Hocker, ihre schmalen Augen verschwinden in den Sonnenfalten ihres breiten Gesichts, sie neigt ihren Kopf leicht ihrem Mann zu, beide reden leise. Grönländisch klingt wie ein sanftes, kehliges Singen, eine Sprache, die mit Knacklauten Silben verschließt, um die nächste mit einem weiten Vokal zu öffnen. Das erste Wörterbuch des Grönländischen schrieb Samuel Kleinschmidt, 1814 in Lichtenau geboren. Aus dieser Zeit stammt ein Lied, das Chöre gerne singen, es heißt »Eqqaasaqara« – ich habe an dich gedacht.
Aus Qaqortoq kommt manchmal Besuch, Verwandte bringen Kekse und Obst aus dem Supermarkt. Auch Touristen legen an, die bei einem Bootsausflug entweder in der beheizten Kabine sitzen oder sich an der Reling nach und nach Nase, Finger, Zehen und dann den Leib verkühlen, weil sie nicht einen Abschnitt der bizarren Küstenlinie verpassen möchten. Da ist es dann Liebe auf den ersten Blick. Die Hansens bitten Besuch ins Wohnzimmer, zum kaffeemik, einem Schwätzchen mit Café. Die Gastfreundschaft stammt aus Zeiten des Umherziehens der Jäger. Man lässt Besucher nicht draußen stehen.
Und so findet sich in jedem grönländischen Haushalt eine ausladende Couchgarnitur, auf der viele Platz haben. Theodora sitzt neben ihrem Mann auf einem Hocker, ihre schmalen Augen verschwinden in den Sonnenfalten ihres breiten Gesichts, sie neigt ihren Kopf leicht ihrem Mann zu, beide reden leise. Grönländisch klingt wie ein sanftes, kehliges Singen, eine Sprache, die mit Knacklauten Silben verschließt, um die nächste mit einem weiten Vokal zu öffnen. Das erste Wörterbuch des Grönländischen schrieb Samuel Kleinschmidt, 1814 in Lichtenau geboren. Aus dieser Zeit stammt ein Lied, das Chöre gerne singen, es heißt »Eqqaasaqara« – ich habe an dich gedacht.
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Autoren-Porträt von Barbara Schaefer, Rasso Knoller
Barbara Schaefer, geboren 1961, schreibt regelmäßig für Zeitschriften und Zeitungen. Im Picus Verlag erschienen ihre Lesereisen Lappland und Amalfi/Cilento sowie, gemeinsam mit Rasso Knoller, Inseln des Nordens und Südliches Afrika. Barbara Schaefer war unter den Top Ten "Reisejournalisten des Jahres" 2019. Rasso Knoller, geboren 1959, schreibt regelmäßig für Zeitschriften und Zeitungen. Im Picus Verlag erschienen seine Lesereisen Helsinki, Papua-Neuguinea, Schweden und Stockholm und die Reportage Australien, mit Barbara Schaefer gemeinsam verfasste er die Lesereisen Inseln des Nordens und Südliches Afrika, mit Erik Lorenz Hongkong. Rasso Knoller war bereits 2019 unter den Top Ten "Reisejournalisten des Jahres" und hat sich auch 2020 wieder einen Platz gesichert.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Barbara Schaefer , Rasso Knoller
- 2011, 2. Auflage, 132 Seiten, Deutsch
- Verlag: Picus Verlag GmbH
- ISBN-10: 3711750605
- ISBN-13: 9783711750600
- Erscheinungsdatum: 21.10.2011
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