Liebe ist kein Beinbruch / Mira Star Bestseller Autoren Romance (ePub)
"Gesucht: Frauen mit Pioniergeist, die in Sweetness ein neues Leben starten wollen!"
Frauen bezaubern mit ihrem Lachen. Frauen machen, dass Männer gern nach Hause kommen. Und ohne Frauen keine Babys! Nur leider gibt es in Sweetness, Georgia, kaum...
Frauen bezaubern mit ihrem Lachen. Frauen machen, dass Männer gern nach Hause kommen. Und ohne Frauen keine Babys! Nur leider gibt es in Sweetness, Georgia, kaum...
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Produktinformationen zu „Liebe ist kein Beinbruch / Mira Star Bestseller Autoren Romance (ePub)“
"Gesucht: Frauen mit Pioniergeist, die in Sweetness ein neues Leben starten wollen!"
Frauen bezaubern mit ihrem Lachen. Frauen machen, dass Männer gern nach Hause kommen. Und ohne Frauen keine Babys! Nur leider gibt es in Sweetness, Georgia, kaum weibliche Einwohner. Was die drei Armstrong-Brüder mit ihrer Anzeige ändern wollen. Und nun steht Porter Armstrong auf dem Wasserturm, späht in die Ferne und traut seinen Augen nicht: Staub am Horizont - eine Autokolonne nähert sich der Stadt. Da kommen sie! Doch in seiner Begeisterung stürzt Porter vom Wasserturm. Glück im Unglück: Unter den Ankömmlingen befindet sich die kompetente und sehr hübsche Dr. Nikki Salinger. Erst wirft sie einen Blick auf seine Verletzung - Diagnose: gebrochenes Bein -, dann auf Porter...
Frauen bezaubern mit ihrem Lachen. Frauen machen, dass Männer gern nach Hause kommen. Und ohne Frauen keine Babys! Nur leider gibt es in Sweetness, Georgia, kaum weibliche Einwohner. Was die drei Armstrong-Brüder mit ihrer Anzeige ändern wollen. Und nun steht Porter Armstrong auf dem Wasserturm, späht in die Ferne und traut seinen Augen nicht: Staub am Horizont - eine Autokolonne nähert sich der Stadt. Da kommen sie! Doch in seiner Begeisterung stürzt Porter vom Wasserturm. Glück im Unglück: Unter den Ankömmlingen befindet sich die kompetente und sehr hübsche Dr. Nikki Salinger. Erst wirft sie einen Blick auf seine Verletzung - Diagnose: gebrochenes Bein -, dann auf Porter...
Lese-Probe zu „Liebe ist kein Beinbruch / Mira Star Bestseller Autoren Romance (ePub)“
Liebe ist kein Beinbruch von Stephanie BondÜbersetzung von Christiane Meyer
PROLOG
Marcus Armstrong starrte seine beiden jüngeren Brüder, die vor seinem Schreibtisch saßen, ungläubig an. Er traute seinen Ohren nicht. "Soll das ein Scherz sein? Das Letzte, was wir in dieser Stadt gebrauchen können, sind Frauen!"
Kendall, der mittlere der Brüder, wandte den Blick ab und fuhr sich mit der Hand über den Mund. Doch der jüngste, Porter, der schon immer ein Hitzkopf gewesen war, sprang auf.
"Das ist kein Scherz, Marcus, und du bist ein Idiot!"
Marcus stützte sich auf seinen Schreibtisch und erhob sich. "Pass auf, was du sagst, kleiner Bruder! Sonst gibt's was hinter die Ohren."
Herausfordernd reckte Porter das Kinn vor. "Das will ich sehen!"
Kendall stand auf und stellte sich mit erhobenen Händen zwischen die beiden. "Das reicht! Wir sollten uns setzen und die Sache wie Geschäftsleute besprechen - und wie Brüder."
Kendalls beruhigender Tonfall ließ Marcus' Ärger schnell verpuffen. Stattdessen plagte ihn ein schlechtes Gewissen. Sein ganzes Leben lang hatte Kendall den Schlichter zwischen den Geschwistern gegeben. Marcus musste sich eingestehen, dass sie drei bei ihrem Unterfangen, ihre Heimatstadt wiederaufzubauen, nur durch Kendall so weit gekommen waren. Sweetness in Georgia war vor zehn Jahren von einem Tornado der Stärke F-5 dem Erdboden gleichgemacht worden.
... mehr
Zum Glück war bei dem Sturm niemand umgekommen. Aber nachdem die Infrastruktur der allmählich aussterbenden, weit abgelegenen Stadt in den Bergen komplett zerstört worden war, hatten die Anwohner ihren Grund und Boden verlassen. Sie waren in sicherere und wirtschaftlich besser gestellte Gegenden abgewandert. Von den drei Brüdern hatte sich nur Porter in der Stadt aufgehalten, als der Tornado über sie hinweggetobt war. Nachdem er anschließend ihre verwitwete Mutter zu deren Schwester in die Nähe von Atlanta gebracht hatte, war er wieder zum Militär gegangen, wo auch seine beiden Brüder dienten. In alle Himmelsrichtungen verstreut, hatten sie ihre Aufgaben in verschiedenen Einheiten wahrgenommen. Dann endete - zufällig fast gleichzeitig innerhalb weniger Monate - ihr Dienst, und sie waren ins Zivilleben zurückgekehrt.
Kendall hatte in der Air Force an Wiederaufbauprojekten nach Naturkatastrophen mitgewirkt. Dabei hatte er vieles über das Interesse der Regierung an den Bemühungen, die Städte "grüner", umweltfreundlicher, zu gestalten, in Erfahrung bringen können. Es war sein Vorschlag gewesen, sich für ein staatliches Programm zu bewerben, um Sweetness mithilfe der boomenden Wirtschaftszweige Alternative Energien und Recycling wiederaufzubauen. Das Recycling war durchaus sinnvoll, denn es gab viele Tausend Tonnen Schutt, der entsorgt werden musste, ehe sie Straßen anlegen und die Grenzen für ihre neue Stadt ziehen konnten. Von der Regierung hatten sie Unterstützung und eine Frist von zwei Jahren bekommen, um einige grundlegende Auflagen zu erfüllen - falls ihnen das nicht gelingen sollte, würde das Land, auf dem sie planten, Sweetness wiederauferstehen zu lassen, in staatlichen Besitz übergehen. Drei Monate arbeiteten sie inzwischen an dem gigantischen Vorhaben und machten Fortschritte. Marcus war froh, dass er und seine Brüder in Fragen des Wiederaufbaus einer Meinung waren - bis auf einen entscheidenden Punkt.
"Kendall", sagte Marcus. "Du unterstützt doch ganz bestimmt nicht Porters vollkommen alberne Idee, Frauen hierher zu locken, oder?"
Kendall lächelte gequält. Dann zuckte er die Schultern. "Die Männer werden unruhig, Marcus. Sie sind jung und ..."
"Geil", warf Porter ein.
"Genau." Kendall seufzte. "Sie wollen ein bisschen weibliche Gesellschaft. Oder zumindest Frauen sehen."
"Wir haben doch Molly im Dining House", wandte Marcus ein.
"Molly ist eine nette Frau", erwiderte Kendall, "aber sie ist so alt, dass viele der Männer ihre Enkel sein könnten."
"Außerdem war sie Colonel bei der Army", fügte Porter trocken hinzu. "Also ist sie nicht gerade der warmherzige, großmütterliche Typ. Neulich hat sie mir mit ihrem Holzlöffel eins übergezogen, weil ich diese Pampe, die sie Haferbrei nennt, nicht aufessen mochte."
"Wir können uns glücklich schätzen, dass wir sie haben", versetzte Marcus. "Wie sollten wir die Männer sonst versorgen?"
"Marcus, sie führt die Essensausgabe wie eine grässliche Kantine, und das Essen ist schauderhaft."
"Es ist ... genießbar", entgegnete Marcus, um sie zu verteidigen. "Und es ist gut, dass sie dafür sorgt, dass die Männer nicht aus der Reihe tanzen."
"Molly ist ein Segen", gab Kendall zu. "Andererseits wirst du sicher verstehen, dass die Männer eher daran interessiert sind, junge, heiratsfähige Frauen um sich zu haben."
Marcus schnaubte verächtlich. "Die meisten der Jungs waren beim Militär - sie sind es gewohnt, ohne Frauen auszukommen."
"Als sie im Irak und in Afghanistan waren!", platzte Porter heraus. "Jetzt sind sie zurück auf amerikanischem Grund und Boden und möchten ein paar amerikanische Schönheiten sehen."
"Wir sind doch nur einige Autostunden von Atlanta entfernt", bemerkte Marcus.
"Vier Stunden", erinnerte Porter ihn.
"Den Männern scheint es nichts auszumachen, wenn sie an den Wochenenden nach Atlanta fahren."
Kendall seufzte nachdenklich. "Aber jedes Mal kommen ein paar am Montag nicht wieder. Sie sind dann entweder im Gefängnis oder haben sich verliebt."
Marcus strich sich übers Kinn. Zehn Teams mit jeweils fünfundzwanzig Männern brauchten sie mindestens, damit es auf den unterschiedlichen Baustellen voranging. Zugegeben, es wurde immer schwieriger, neue Bauarbeiter anzuheuern, um die Männer zu ersetzen, die jede Woche unerlaubt wegblieben.
Ein Tumult vor dem Bürocontainer erregte ihre Aufmerksamkeit. Kendall sah aus dem Fenster. Im nächsten Moment stürmte er zur Tür. "Schon wieder eine Prügelei!"
Marcus fluchte und folgte seinen Brüdern nach draußen. Einige Meter weiter rangen zwei Männer miteinander im roten Schlamm. Die Fäuste flogen, während die anderen Arbeiter zusahen und die Streithähne anfeuerten. Kendall und Porter stürzten nach vorn, um die beiden zu trennen. Doch statt den Kampf zu beenden, wurden sie selbst mit in den Schlamm gezerrt. Marcus verdrehte die Augen. Kurz entschlossen schnappte er sich den Wasserschlauch, der aufgerollt in der Nähe lag, und richtete den Strahl auf die kämpfenden Männer. "Lasst den Unsinn!"
Die Männer ließen voneinander ab, sodass Kendall und Porter sie packen und auf die Füße stellen konnten. Sie schleiften sie in entgegengesetzte Richtungen davon.
"Er hat angefangen!", brüllte der eine.
"Das stimmt doch gar nicht!", schrie der andere.
"Genug jetzt!", befahl Marcus. "Noch ein Wort, und euer Lohn wird gekürzt!" Er wandte sich an die Arbeiter, die herumstanden. "Der Nächste, der hier einen Streit vom Zaun bricht, fliegt, verstanden? Und jetzt zurück an die Arbeit!"
Die Männer grummelten. Aber schließlich trollten sich alle zurück zu dem riesigen Berg von Altreifen. Die unbrauchbaren Reifen wurden durch einen Industrieschredder gejagt, gesäubert und als Mulch in Säcke gepackt. Es war ihr erstes rentables Handelsprodukt. Porter, der geborene Verkäufer, hatte einige staatlich geführte Parks und botanische Gärten überzeugen können, von natürlichem Rindenmulch auf ihr Recyclingprodukt umzustellen, das jahrzehntelang hielt. Alles ging wie geplant voran - abgesehen von den ständigen Reibereien zwischen den Männern.
Kendall und Porter stapften zu Marcus hinüber und wischten sich den Matsch von den Armen. "Es wird nur noch schlimmer werden", sagte Porter. "Die Kerle sind andauernd zusammen und können nirgends Dampf ablassen."
"Da muss ich ihm recht geben, großer Bruder", stimmte Kendall zu und hob den Schlauch auf, um sich den zähen roten Schlamm abzuspritzen.
"Komm schon, Marcus - Frauen hier zu haben wird dabei helfen, die Stadt schneller zu errichten", drängte Porter. "Wir brauchen Geschäfte und Lehrer und Krankenschwestern ..."
"Und Anwälte und Ärzte", fügte Kendall hinzu und richtete den Wasserstrahl kurz auf Porter.
"Mir ist es egal, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen", entgegnete Porter grinsend, "so lange sie enge Röcke und High Heels und Parfum dabeihaben. Ich kann es den Männern nicht übel nehmen - ich habe es auch satt, immer nur von schwitzenden, hässlichen Kerlen umgeben zu sein. Und das schließt euch beide mit ein."
Marcus verzog den Mund. "Also geht es dabei genau genommen vor allem um dich, Porter. Du willst, dass wir die Frauen hierher holen, damit du dich amüsieren kannst."
"Nein." Porter zuckte verlegen die Achseln. "Allerdings habe ich auch nicht vor, nur von der Seitenlinie aus zuzuschauen. Im Gegensatz zu dir, Marcus, hasse ich Frauen nicht!"
Marcus knirschte mit den Zähnen. "Ich hasse Frauen nicht! Ich weiß nur, dass es unausweichlich zu Unheil von ungeahntem Ausmaß kommen wird, wenn wir eine Schar Frauen in die Stadt holen." Er deutete auf das öde, von rotem Lehm bedeckte Gelände, das sich bis zu einem weit entfernten Wald erstreckte. "Wo sollen sie überhaupt untergebracht werden? In der Männerunterkunft?" Das zweckmäßige rechteckige Gebäude stand am Rande der Baustelle und verschönerte die karge Landschaft nicht gerade.
"Wir könnten gegenüber vom Dining House eine Pension bauen", schlug Kendall vor und reichte Porter den Schlauch. "Das könnte der erste Schritt zur Gestaltung des Stadtzentrums sein."
"Was ist mit der schlechten Wasserversorgung?", fragte Marcus, nahm Porter den Schlauch aus der Hand und drehte den Hahn zu, ehe sein Bruder sich waschen konnte.
"Wir müssten den Wasserturm so schnell wie möglich instand setzen", gab Kendall zu.
"Je früher wir diesen Ort wieder bewohnbar machen", bemerkte Porter, "desto früher können wir auch Mutter zurück nach Hause holen."
Die Worte versetzten Marcus einen Stich - Porter kannte seinen wunden Punkt. Die Sehnsucht ihrer Mutter nach ihrer Heimatstadt war es, der sie antrieb, Sweetness wiederaufzubauen. Es lag praktisch schon in der Luft, dass er nachgeben musste, und Marcus strich sich mit der Hand übers Gesicht. "Und wie, bitte, wollt ihr Frauen an einen Ort locken, an dem Trinkwasser knapp ist und die nächste Einkaufsmöglichkeit einen Helikopterflug entfernt?"
Porters Zähne strahlten weiß in seinem schlammverschmierten Gesicht. "Ich melde mich freiwillig, um nach Atlanta zu fahren und einige Damen anzuwerben."
Marcus runzelte die Stirn. "In Stripclubs und Bars? Nein, danke."
"Hast du eine bessere Idee?", versetzte Porter.
"Ich halte es sowieso für eine schlechte Idee!", rief Marcus und sah zu Kendall, der wie immer bereitstand, um dazwischenzugehen, falls es nötig werden sollte.
"Aber ... ich mache mit", verkündete Marcus. Mit erhobener Hand brachte er Porter, der triumphierend jubelte, zum Schweigen. "Wenn du dich um die Logistik kümmerst, Kendall."
Kendall riss die Augen auf. "Ich?"
"Ja, du. Porter kann mit den Männern zusammen beginnen, eine Unterkunft zu bauen und den Wasserturm instand zu setzen. Du kannst dir währenddessen überlegen, wie wir die Frauen, die nötig sind, damit Sweetness wächst und gedeiht, hierher locken können."
Marcus drehte sich um und ging zurück zum Büro. Seine Muskeln waren angespannt. Er ahnte deutlich, dass Unheil drohte.
"Wohin gehst du?", rief Kendall ihm hinterher.
"Ich gehe in Deckung", erwiderte Marcus über die Schulter hinweg. "Weil ihr beide dabei seid, eine weitere Naturkatastrophe in dieser Stadt zu entfesseln."
Copyright © 2011 by Stephanie Bond Inc.
Zum Glück war bei dem Sturm niemand umgekommen. Aber nachdem die Infrastruktur der allmählich aussterbenden, weit abgelegenen Stadt in den Bergen komplett zerstört worden war, hatten die Anwohner ihren Grund und Boden verlassen. Sie waren in sicherere und wirtschaftlich besser gestellte Gegenden abgewandert. Von den drei Brüdern hatte sich nur Porter in der Stadt aufgehalten, als der Tornado über sie hinweggetobt war. Nachdem er anschließend ihre verwitwete Mutter zu deren Schwester in die Nähe von Atlanta gebracht hatte, war er wieder zum Militär gegangen, wo auch seine beiden Brüder dienten. In alle Himmelsrichtungen verstreut, hatten sie ihre Aufgaben in verschiedenen Einheiten wahrgenommen. Dann endete - zufällig fast gleichzeitig innerhalb weniger Monate - ihr Dienst, und sie waren ins Zivilleben zurückgekehrt.
Kendall hatte in der Air Force an Wiederaufbauprojekten nach Naturkatastrophen mitgewirkt. Dabei hatte er vieles über das Interesse der Regierung an den Bemühungen, die Städte "grüner", umweltfreundlicher, zu gestalten, in Erfahrung bringen können. Es war sein Vorschlag gewesen, sich für ein staatliches Programm zu bewerben, um Sweetness mithilfe der boomenden Wirtschaftszweige Alternative Energien und Recycling wiederaufzubauen. Das Recycling war durchaus sinnvoll, denn es gab viele Tausend Tonnen Schutt, der entsorgt werden musste, ehe sie Straßen anlegen und die Grenzen für ihre neue Stadt ziehen konnten. Von der Regierung hatten sie Unterstützung und eine Frist von zwei Jahren bekommen, um einige grundlegende Auflagen zu erfüllen - falls ihnen das nicht gelingen sollte, würde das Land, auf dem sie planten, Sweetness wiederauferstehen zu lassen, in staatlichen Besitz übergehen. Drei Monate arbeiteten sie inzwischen an dem gigantischen Vorhaben und machten Fortschritte. Marcus war froh, dass er und seine Brüder in Fragen des Wiederaufbaus einer Meinung waren - bis auf einen entscheidenden Punkt.
"Kendall", sagte Marcus. "Du unterstützt doch ganz bestimmt nicht Porters vollkommen alberne Idee, Frauen hierher zu locken, oder?"
Kendall lächelte gequält. Dann zuckte er die Schultern. "Die Männer werden unruhig, Marcus. Sie sind jung und ..."
"Geil", warf Porter ein.
"Genau." Kendall seufzte. "Sie wollen ein bisschen weibliche Gesellschaft. Oder zumindest Frauen sehen."
"Wir haben doch Molly im Dining House", wandte Marcus ein.
"Molly ist eine nette Frau", erwiderte Kendall, "aber sie ist so alt, dass viele der Männer ihre Enkel sein könnten."
"Außerdem war sie Colonel bei der Army", fügte Porter trocken hinzu. "Also ist sie nicht gerade der warmherzige, großmütterliche Typ. Neulich hat sie mir mit ihrem Holzlöffel eins übergezogen, weil ich diese Pampe, die sie Haferbrei nennt, nicht aufessen mochte."
"Wir können uns glücklich schätzen, dass wir sie haben", versetzte Marcus. "Wie sollten wir die Männer sonst versorgen?"
"Marcus, sie führt die Essensausgabe wie eine grässliche Kantine, und das Essen ist schauderhaft."
"Es ist ... genießbar", entgegnete Marcus, um sie zu verteidigen. "Und es ist gut, dass sie dafür sorgt, dass die Männer nicht aus der Reihe tanzen."
"Molly ist ein Segen", gab Kendall zu. "Andererseits wirst du sicher verstehen, dass die Männer eher daran interessiert sind, junge, heiratsfähige Frauen um sich zu haben."
Marcus schnaubte verächtlich. "Die meisten der Jungs waren beim Militär - sie sind es gewohnt, ohne Frauen auszukommen."
"Als sie im Irak und in Afghanistan waren!", platzte Porter heraus. "Jetzt sind sie zurück auf amerikanischem Grund und Boden und möchten ein paar amerikanische Schönheiten sehen."
"Wir sind doch nur einige Autostunden von Atlanta entfernt", bemerkte Marcus.
"Vier Stunden", erinnerte Porter ihn.
"Den Männern scheint es nichts auszumachen, wenn sie an den Wochenenden nach Atlanta fahren."
Kendall seufzte nachdenklich. "Aber jedes Mal kommen ein paar am Montag nicht wieder. Sie sind dann entweder im Gefängnis oder haben sich verliebt."
Marcus strich sich übers Kinn. Zehn Teams mit jeweils fünfundzwanzig Männern brauchten sie mindestens, damit es auf den unterschiedlichen Baustellen voranging. Zugegeben, es wurde immer schwieriger, neue Bauarbeiter anzuheuern, um die Männer zu ersetzen, die jede Woche unerlaubt wegblieben.
Ein Tumult vor dem Bürocontainer erregte ihre Aufmerksamkeit. Kendall sah aus dem Fenster. Im nächsten Moment stürmte er zur Tür. "Schon wieder eine Prügelei!"
Marcus fluchte und folgte seinen Brüdern nach draußen. Einige Meter weiter rangen zwei Männer miteinander im roten Schlamm. Die Fäuste flogen, während die anderen Arbeiter zusahen und die Streithähne anfeuerten. Kendall und Porter stürzten nach vorn, um die beiden zu trennen. Doch statt den Kampf zu beenden, wurden sie selbst mit in den Schlamm gezerrt. Marcus verdrehte die Augen. Kurz entschlossen schnappte er sich den Wasserschlauch, der aufgerollt in der Nähe lag, und richtete den Strahl auf die kämpfenden Männer. "Lasst den Unsinn!"
Die Männer ließen voneinander ab, sodass Kendall und Porter sie packen und auf die Füße stellen konnten. Sie schleiften sie in entgegengesetzte Richtungen davon.
"Er hat angefangen!", brüllte der eine.
"Das stimmt doch gar nicht!", schrie der andere.
"Genug jetzt!", befahl Marcus. "Noch ein Wort, und euer Lohn wird gekürzt!" Er wandte sich an die Arbeiter, die herumstanden. "Der Nächste, der hier einen Streit vom Zaun bricht, fliegt, verstanden? Und jetzt zurück an die Arbeit!"
Die Männer grummelten. Aber schließlich trollten sich alle zurück zu dem riesigen Berg von Altreifen. Die unbrauchbaren Reifen wurden durch einen Industrieschredder gejagt, gesäubert und als Mulch in Säcke gepackt. Es war ihr erstes rentables Handelsprodukt. Porter, der geborene Verkäufer, hatte einige staatlich geführte Parks und botanische Gärten überzeugen können, von natürlichem Rindenmulch auf ihr Recyclingprodukt umzustellen, das jahrzehntelang hielt. Alles ging wie geplant voran - abgesehen von den ständigen Reibereien zwischen den Männern.
Kendall und Porter stapften zu Marcus hinüber und wischten sich den Matsch von den Armen. "Es wird nur noch schlimmer werden", sagte Porter. "Die Kerle sind andauernd zusammen und können nirgends Dampf ablassen."
"Da muss ich ihm recht geben, großer Bruder", stimmte Kendall zu und hob den Schlauch auf, um sich den zähen roten Schlamm abzuspritzen.
"Komm schon, Marcus - Frauen hier zu haben wird dabei helfen, die Stadt schneller zu errichten", drängte Porter. "Wir brauchen Geschäfte und Lehrer und Krankenschwestern ..."
"Und Anwälte und Ärzte", fügte Kendall hinzu und richtete den Wasserstrahl kurz auf Porter.
"Mir ist es egal, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen", entgegnete Porter grinsend, "so lange sie enge Röcke und High Heels und Parfum dabeihaben. Ich kann es den Männern nicht übel nehmen - ich habe es auch satt, immer nur von schwitzenden, hässlichen Kerlen umgeben zu sein. Und das schließt euch beide mit ein."
Marcus verzog den Mund. "Also geht es dabei genau genommen vor allem um dich, Porter. Du willst, dass wir die Frauen hierher holen, damit du dich amüsieren kannst."
"Nein." Porter zuckte verlegen die Achseln. "Allerdings habe ich auch nicht vor, nur von der Seitenlinie aus zuzuschauen. Im Gegensatz zu dir, Marcus, hasse ich Frauen nicht!"
Marcus knirschte mit den Zähnen. "Ich hasse Frauen nicht! Ich weiß nur, dass es unausweichlich zu Unheil von ungeahntem Ausmaß kommen wird, wenn wir eine Schar Frauen in die Stadt holen." Er deutete auf das öde, von rotem Lehm bedeckte Gelände, das sich bis zu einem weit entfernten Wald erstreckte. "Wo sollen sie überhaupt untergebracht werden? In der Männerunterkunft?" Das zweckmäßige rechteckige Gebäude stand am Rande der Baustelle und verschönerte die karge Landschaft nicht gerade.
"Wir könnten gegenüber vom Dining House eine Pension bauen", schlug Kendall vor und reichte Porter den Schlauch. "Das könnte der erste Schritt zur Gestaltung des Stadtzentrums sein."
"Was ist mit der schlechten Wasserversorgung?", fragte Marcus, nahm Porter den Schlauch aus der Hand und drehte den Hahn zu, ehe sein Bruder sich waschen konnte.
"Wir müssten den Wasserturm so schnell wie möglich instand setzen", gab Kendall zu.
"Je früher wir diesen Ort wieder bewohnbar machen", bemerkte Porter, "desto früher können wir auch Mutter zurück nach Hause holen."
Die Worte versetzten Marcus einen Stich - Porter kannte seinen wunden Punkt. Die Sehnsucht ihrer Mutter nach ihrer Heimatstadt war es, der sie antrieb, Sweetness wiederaufzubauen. Es lag praktisch schon in der Luft, dass er nachgeben musste, und Marcus strich sich mit der Hand übers Gesicht. "Und wie, bitte, wollt ihr Frauen an einen Ort locken, an dem Trinkwasser knapp ist und die nächste Einkaufsmöglichkeit einen Helikopterflug entfernt?"
Porters Zähne strahlten weiß in seinem schlammverschmierten Gesicht. "Ich melde mich freiwillig, um nach Atlanta zu fahren und einige Damen anzuwerben."
Marcus runzelte die Stirn. "In Stripclubs und Bars? Nein, danke."
"Hast du eine bessere Idee?", versetzte Porter.
"Ich halte es sowieso für eine schlechte Idee!", rief Marcus und sah zu Kendall, der wie immer bereitstand, um dazwischenzugehen, falls es nötig werden sollte.
"Aber ... ich mache mit", verkündete Marcus. Mit erhobener Hand brachte er Porter, der triumphierend jubelte, zum Schweigen. "Wenn du dich um die Logistik kümmerst, Kendall."
Kendall riss die Augen auf. "Ich?"
"Ja, du. Porter kann mit den Männern zusammen beginnen, eine Unterkunft zu bauen und den Wasserturm instand zu setzen. Du kannst dir währenddessen überlegen, wie wir die Frauen, die nötig sind, damit Sweetness wächst und gedeiht, hierher locken können."
Marcus drehte sich um und ging zurück zum Büro. Seine Muskeln waren angespannt. Er ahnte deutlich, dass Unheil drohte.
"Wohin gehst du?", rief Kendall ihm hinterher.
"Ich gehe in Deckung", erwiderte Marcus über die Schulter hinweg. "Weil ihr beide dabei seid, eine weitere Naturkatastrophe in dieser Stadt zu entfesseln."
Copyright © 2011 by Stephanie Bond Inc.
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Autoren-Porträt von Stephanie Bond
Kurz bevor Stephanie Bond ihr Studium der Informatik abschloss, schlug einer ihrer Dozenten vor, es mit dem Schreiben zu versuchen. Natürlich hatte dieser eher akademisches Schreiben im Sinn, doch Stephanie Bond nahm ihn wörtlich und veröffentlichte ihre ersten Liebesromane. Nach dem großen Erfolg ihrer Bücher widmete sie sich ganz dem Schreiben und wurde darauf mehrfach ausgezeichnet. Heute lebt Stephanie Bond mit ihrem Ehemann und ihrem Laptop in Atlanta, Georgia.
Bibliographische Angaben
- Autor: Stephanie Bond
- 2013, 1. Auflage, 352 Seiten, Deutsch
- Übersetzer: Christiane Meyer
- Verlag: Mira Taschenbuch Verlag
- ISBN-10: 3862787850
- ISBN-13: 9783862787852
- Erscheinungsdatum: 10.07.2013
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 1 MB
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