Die Rache der Medica / Medica-Reihe Bd.02 (ePub)
Historischer Roman
Deutschland zur Stauferzeit: Die Medica Anna kann sich trotz ihrer bevorstehenden Hochzeit nicht vorstellen, ihre Heilkunst aufzugeben. Aber wie soll sie das ihrem Verlobten beibringen, der von ihr erwartet, dass sie das Leben einer Gräfin führt? Doch dann...
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Produktinformationen zu „Die Rache der Medica / Medica-Reihe Bd.02 (ePub)“
Deutschland zur Stauferzeit: Die Medica Anna kann sich trotz ihrer bevorstehenden Hochzeit nicht vorstellen, ihre Heilkunst aufzugeben. Aber wie soll sie das ihrem Verlobten beibringen, der von ihr erwartet, dass sie das Leben einer Gräfin führt? Doch dann wird Anna zu einem besonders schweren Fall gerufen. Der junge Sohn des Kaisers wurde vergiftet. Anna vermutet ihren Widersacher, den Erzbischof von Köln, hinter dem Anschlag und schwört Rache. Bald schon kämpft sie um alles: das Leben des jungen Königs, ihre große Liebe und ihren Ruf als Heilerin.
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Die Rache der Medica von Johanna GeigesPROLOG
Es war im Monat Brachet im Jahre des Herrn 1242. Baldur von Veldern, einst ein geachteter und ehrbarer Ritter, war nach der Rückkehr aus dem Morgenland vom Kreuzzug im Jahre 1229 so hoffnungslos verschuldet und innerlich verroht, dass er beschloss, nahtlos damit weiterzumachen, womit er die letzten Jahre verbracht hatte: Plündern und Rauben. Das hatte er gelernt, und damit wollte er nun seinen Lebensunterhalt bestreiten, denn seine letzten Gewissensbisse hatte er nach einem blutigen Gemetzel bei Jerusalem gegen die Sarazenen endgültig verloren.
Fortan trieb er im Westen des Heiligen Römischen Reiches zusammen mit einer Bande von Gleichgesinnten jahrelang sein Unwesen, bis er in Acht und Bann getan wurde. Von nun an war er ein Rechtloser, auf den jedermann Jagd machen, ihn gefangen nehmen oder töten konnte, er war ein gefürchteter und unbarmherziger Plackerer geworden.
Mehrmals wurde er beinahe gefasst, konnte aber jedes Mal entkommen und wich dann für eine Weile in andere Gegenden aus, bis es ihn wieder in alte Gefilde verschlug.
... mehr
Bei einem seiner Spähritte mit zweien seiner Kumpane, Endres und Jobst, auf denen sie lohnende Ziele für einen Raubzug auskundschaften wollten, waren sie bei schlechtem Wetter vom Weg abgekommen. Statt das nächste Dorf zu erreichen, wo sie hätten einkehren können, waren sie in einen dichten, nicht enden wollenden Buchenwald weitab von jeder Behausung geraten und hatten beschlossen, beim nächstbesten Unterschlupf bis zum Morgen unterzukriechen, weil es immer stärker regnete und sie bereits bis auf die Haut durchnässt waren. Die Nacht war wegen der dichten Wolkendecke schnell hereingebrochen, als Endres, der die feinste Nase hatte, behauptete, den Rauch eines Feuers zu riechen. Sie waren von ihren Pferden abgestiegen und führten sie am Zügel, weil sie die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnten. Endres folgte seiner Nase, und Baldur und Jobst hatten Mühe, Anschluss zu halten. Er ging querwaldein durch nasses Gebüsch, und sie fluchten leise vor sich hin, weil ihnen ständig Zweige ins Gesicht klatschten. Ein ums andere Mal gerieten sie ins Straucheln, weil sie über Wurzeln stolperten oder in Erdlöcher traten. Baldur fing schon an, Endres zu beschimpfen, weil er sie vom Pfad abgebracht hatte und sie in immer dichteres Unterholz zu führen schien. Endres beachtete ihn nicht und hielt plötzlich an. Baldur und Jobst liefen in der Dunkelheit auf sein Pferd auf. Er bedeutete ihnen, endlich mit dem Fluchen aufzuhören und lieber die Ohren zu spitzen.
Sie lauschten und konnten Stimmen hören. Schließlich entdeckten sie am Rand einer kleinen Lichtung eine versteckte Kate, aus deren Ritzen im Strohdach und in den undichten Lehmmauern Licht drang.
Sie zögerten nicht länger und bewegten sich vorsichtig darauf zu. Aus dem Inneren der Kate vernahmen sie eine laut keifende Frauenstimme.
Baldur hatte keine Lust, auch nur einen Moment länger im strömenden Regen herumzustehen. Er drückte Jobst die Zügel seines Pferdes in die Hand, zog sein Schwert und stieß die Tür mit einem kräftigen Fußtritt auf. Was er sah, ließ ihn kurz innehalten. Ein Riese von einem Kerl erhob sich hinter der offenen Feuerstelle, er war muskelbepackt und trug einen Zottelbart und lange Haare und war so groß, dass sein Schädel beinahe an der Decke anstieß. Aber noch mehr beeindruckte Baldur die fürchterliche Streitaxt, die der Mann in seiner Rechten hielt. Ein Treffer, und jeder Gegner war ausgeschaltet. Neben dem Riesen hockte eine alte Frau am Feuer und rührte mit einem Schöpflöffel in einem großen Kessel herum, der an einer Kette von einem Deckenbalken herunterhing. Sie hatte ein Tuch um ihre grauen, lockigen Haare gebunden, war undefinierbaren Alters und schien von Baldurs überraschendem Auftritt völlig unbeeindruckt zu sein. Baldur und der Riese machten gleichzeitig Anstalten, ihre Waffe zu zücken, aber die Alte winkte genervt ab.
»Kommt herein, setzt euch ans Feuer. Das gilt auch für eure Begleiter. Na los, macht schon, von draußen kommt's kalt herein. Und du - setz dich!«, fügte sie mit einem strengen Blick auf den Riesen mit der Streitaxt hinzu. Sie wartete stumm ab und rührte weiterhin in ihrem Kessel, bis Endres und Jobst auf ein Zeichen von Baldur hin zögernd eintraten, die Tür schlossen und sich, mit misstrauischen Blicken auf den Riesen, der genauso misstrauisch zurückäugte, so an die Feuerstelle setzten, dass sie jederzeit zu ihren Waffen greifen konnten.
»Das ist mein Sohn Karrak«, erklärte die Alte und deutete mit dem Daumen auf den Riesen. »Er tut nur, was ich ihm sage. Also benehmt euch, dann benimmt er sich auch. Wärmt euch am Feuer, und nehmt euch Suppe aus dem Kessel. Es gibt genug für alle, greift nur zu!«
Sie sahen sich an, und als Baldur zustimmend nickte, zögerten sie nicht, nach den Holzschüsseln und Löffeln zu greifen, die die Alte ihnen reichte. Nicht nur, weil sie durchgefroren und ausgehungert waren, sondern weil irgendetwas im Blick der Alten war, das sie gefügig werden ließ. Selbst Baldur konnte sich nicht dagegen wehren. Mit ihrer Schöpfkelle füllte die Alte großzügig die Schüsseln und wartete, bis sie erst vorsichtig probiert hatten und dann gierig die heiße Suppe mit den Gemüse- und Fleischstücken hinunterschlangen.
Zu Baldurs Überraschung fing der sonst so schweigsame Jobst plötzlich zu sprechen an. »Seid Ihr die, von der man sagt, dass sie seit Jahr und Tag im Wald haust und Zauberkräfte hat? Die Alte vom Wald?«, fragte er.
»Ja, die bin ich wohl. Walburga nennt man mich. Und ihr seid Jobst, Endres und Baldur von Veldern.«
Baldur wunderte sich, dass sie ihre Namen kannte, aber die heiße Suppe, die seinen klammen Leib allmählich mit wohltuender Wärme erfüllte, ließ ihn angenehm müde werden und seine Gedanken schwerfällig. Er konnte auf einmal nur noch mit Mühe die Augen offen halten und bemerkte, dass es seinen Gefährten genauso ging. Er hörte wie von weit her, dass Jobst wieder sprach. »Man erzählt sich, dass Ihr in die Zukunft sehen könnt.«
»Ja, das vermag ich. Aber ich mache das nicht für Gottes Lohn.«
»Daran soll es nicht scheitern«, hörte Baldur sich sagen. »Was verlangt Ihr? Unsere Seelen?« Als er diese spöttischen Worte ausgesprochen hatte, erschrak er über sich selbst. Die Alte lachte meckernd. Der Riese an ihrer Seite stimmte in das Lachen mit ein. In was für eine Hexenküche waren sie da nur geraten? Baldur spürte, wie seine Kräfte schwanden. Es fühlte sich an, als wäre er stark betrunken. So sehr er sich auch bemühte, aufzustehen - es ging nicht. Seine Gliedmaßen gehorchten ihm nicht mehr.
»Was wollt Ihr dann?«, hörte er sich sagen.
»Zehn Silberstücke. Das ist der Preis für deine Zukunft, Baldur. Oder ist dir das zu viel?«
»Nein, nein«, entgegnete Baldur, und es gelang ihm tatsächlich mit größter Mühe, seinen Geldbeutel herauszuziehen und die zehn Silberstücke in die gierig ausgestreckte Hand der Alten zu zählen, die sie sofort an ihren Sohn weitergab, der sie in sein Wams schob. Dann schlug die Alte ein schäbiges Stück Tuch auf. Darin lagen verschiedene Knochenstücke, die sie mit beiden Händen zwei Atemzüge lang mit geschlossenen Augen hochhielt, unverständliche Beschwörungsformeln murmelte und sie anschließend auf das Tuch fallen ließ. Sorgfältig studierte sie Lage und Ausrichtung der bleichen Knochen und sah dann mit bohrendem Blick in Baldurs erwartungsvolle Augen, dem es wie eine kleine Ewigkeit vorkam, bis die Alte endlich anfing zu sprechen.
»Baldur von Veldern, du nimmst dir mit Gewalt, was du willst. Und weil man mit Gewalt fast alles erreichen kann, wirst du so weitermachen.«
Sie lehnte sich zurück und sah ihn durchdringend an. Baldur war nicht sonderlich beeindruckt. Das war nichts Neues. Das hatte er alles schon selbst gewusst. Und dafür hatte die alte Hexe zehn Silberstücke eingesackt? Am liebsten hätte er sich seine Münzen mit dem Schwert wiedergeholt. Doch da war dieser Karrak und die seltsame Schwäche, die er in diesem Moment verspürte. Er hätte der alten Vettel schon gezeigt, was man mit Gewalt alles ausrichten konnte. Aber er war zu keiner Bewegung fähig, es schien ihm, als flösse Blei statt Blut in seinen Adern. Verflucht, sie hatte ihn hereingelegt. Endlich wandte Walburga den bannenden Blick von ihm ab, der ihn zu lähmen schien, und sah noch einmal auf die Knochen auf dem Tuch. Er hörte sich sprechen. »Du siehst noch etwas, habe ich recht?«
Sie zögerte, dann antwortete sie ihm. »Ja. Ja, ich sehe noch etwas. Dein Leben ist in Gefahr. Dein Weg führt dich direkt ins Verderben.«
Copyright © Ullstein Verlag.
Bei einem seiner Spähritte mit zweien seiner Kumpane, Endres und Jobst, auf denen sie lohnende Ziele für einen Raubzug auskundschaften wollten, waren sie bei schlechtem Wetter vom Weg abgekommen. Statt das nächste Dorf zu erreichen, wo sie hätten einkehren können, waren sie in einen dichten, nicht enden wollenden Buchenwald weitab von jeder Behausung geraten und hatten beschlossen, beim nächstbesten Unterschlupf bis zum Morgen unterzukriechen, weil es immer stärker regnete und sie bereits bis auf die Haut durchnässt waren. Die Nacht war wegen der dichten Wolkendecke schnell hereingebrochen, als Endres, der die feinste Nase hatte, behauptete, den Rauch eines Feuers zu riechen. Sie waren von ihren Pferden abgestiegen und führten sie am Zügel, weil sie die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnten. Endres folgte seiner Nase, und Baldur und Jobst hatten Mühe, Anschluss zu halten. Er ging querwaldein durch nasses Gebüsch, und sie fluchten leise vor sich hin, weil ihnen ständig Zweige ins Gesicht klatschten. Ein ums andere Mal gerieten sie ins Straucheln, weil sie über Wurzeln stolperten oder in Erdlöcher traten. Baldur fing schon an, Endres zu beschimpfen, weil er sie vom Pfad abgebracht hatte und sie in immer dichteres Unterholz zu führen schien. Endres beachtete ihn nicht und hielt plötzlich an. Baldur und Jobst liefen in der Dunkelheit auf sein Pferd auf. Er bedeutete ihnen, endlich mit dem Fluchen aufzuhören und lieber die Ohren zu spitzen.
Sie lauschten und konnten Stimmen hören. Schließlich entdeckten sie am Rand einer kleinen Lichtung eine versteckte Kate, aus deren Ritzen im Strohdach und in den undichten Lehmmauern Licht drang.
Sie zögerten nicht länger und bewegten sich vorsichtig darauf zu. Aus dem Inneren der Kate vernahmen sie eine laut keifende Frauenstimme.
Baldur hatte keine Lust, auch nur einen Moment länger im strömenden Regen herumzustehen. Er drückte Jobst die Zügel seines Pferdes in die Hand, zog sein Schwert und stieß die Tür mit einem kräftigen Fußtritt auf. Was er sah, ließ ihn kurz innehalten. Ein Riese von einem Kerl erhob sich hinter der offenen Feuerstelle, er war muskelbepackt und trug einen Zottelbart und lange Haare und war so groß, dass sein Schädel beinahe an der Decke anstieß. Aber noch mehr beeindruckte Baldur die fürchterliche Streitaxt, die der Mann in seiner Rechten hielt. Ein Treffer, und jeder Gegner war ausgeschaltet. Neben dem Riesen hockte eine alte Frau am Feuer und rührte mit einem Schöpflöffel in einem großen Kessel herum, der an einer Kette von einem Deckenbalken herunterhing. Sie hatte ein Tuch um ihre grauen, lockigen Haare gebunden, war undefinierbaren Alters und schien von Baldurs überraschendem Auftritt völlig unbeeindruckt zu sein. Baldur und der Riese machten gleichzeitig Anstalten, ihre Waffe zu zücken, aber die Alte winkte genervt ab.
»Kommt herein, setzt euch ans Feuer. Das gilt auch für eure Begleiter. Na los, macht schon, von draußen kommt's kalt herein. Und du - setz dich!«, fügte sie mit einem strengen Blick auf den Riesen mit der Streitaxt hinzu. Sie wartete stumm ab und rührte weiterhin in ihrem Kessel, bis Endres und Jobst auf ein Zeichen von Baldur hin zögernd eintraten, die Tür schlossen und sich, mit misstrauischen Blicken auf den Riesen, der genauso misstrauisch zurückäugte, so an die Feuerstelle setzten, dass sie jederzeit zu ihren Waffen greifen konnten.
»Das ist mein Sohn Karrak«, erklärte die Alte und deutete mit dem Daumen auf den Riesen. »Er tut nur, was ich ihm sage. Also benehmt euch, dann benimmt er sich auch. Wärmt euch am Feuer, und nehmt euch Suppe aus dem Kessel. Es gibt genug für alle, greift nur zu!«
Sie sahen sich an, und als Baldur zustimmend nickte, zögerten sie nicht, nach den Holzschüsseln und Löffeln zu greifen, die die Alte ihnen reichte. Nicht nur, weil sie durchgefroren und ausgehungert waren, sondern weil irgendetwas im Blick der Alten war, das sie gefügig werden ließ. Selbst Baldur konnte sich nicht dagegen wehren. Mit ihrer Schöpfkelle füllte die Alte großzügig die Schüsseln und wartete, bis sie erst vorsichtig probiert hatten und dann gierig die heiße Suppe mit den Gemüse- und Fleischstücken hinunterschlangen.
Zu Baldurs Überraschung fing der sonst so schweigsame Jobst plötzlich zu sprechen an. »Seid Ihr die, von der man sagt, dass sie seit Jahr und Tag im Wald haust und Zauberkräfte hat? Die Alte vom Wald?«, fragte er.
»Ja, die bin ich wohl. Walburga nennt man mich. Und ihr seid Jobst, Endres und Baldur von Veldern.«
Baldur wunderte sich, dass sie ihre Namen kannte, aber die heiße Suppe, die seinen klammen Leib allmählich mit wohltuender Wärme erfüllte, ließ ihn angenehm müde werden und seine Gedanken schwerfällig. Er konnte auf einmal nur noch mit Mühe die Augen offen halten und bemerkte, dass es seinen Gefährten genauso ging. Er hörte wie von weit her, dass Jobst wieder sprach. »Man erzählt sich, dass Ihr in die Zukunft sehen könnt.«
»Ja, das vermag ich. Aber ich mache das nicht für Gottes Lohn.«
»Daran soll es nicht scheitern«, hörte Baldur sich sagen. »Was verlangt Ihr? Unsere Seelen?« Als er diese spöttischen Worte ausgesprochen hatte, erschrak er über sich selbst. Die Alte lachte meckernd. Der Riese an ihrer Seite stimmte in das Lachen mit ein. In was für eine Hexenküche waren sie da nur geraten? Baldur spürte, wie seine Kräfte schwanden. Es fühlte sich an, als wäre er stark betrunken. So sehr er sich auch bemühte, aufzustehen - es ging nicht. Seine Gliedmaßen gehorchten ihm nicht mehr.
»Was wollt Ihr dann?«, hörte er sich sagen.
»Zehn Silberstücke. Das ist der Preis für deine Zukunft, Baldur. Oder ist dir das zu viel?«
»Nein, nein«, entgegnete Baldur, und es gelang ihm tatsächlich mit größter Mühe, seinen Geldbeutel herauszuziehen und die zehn Silberstücke in die gierig ausgestreckte Hand der Alten zu zählen, die sie sofort an ihren Sohn weitergab, der sie in sein Wams schob. Dann schlug die Alte ein schäbiges Stück Tuch auf. Darin lagen verschiedene Knochenstücke, die sie mit beiden Händen zwei Atemzüge lang mit geschlossenen Augen hochhielt, unverständliche Beschwörungsformeln murmelte und sie anschließend auf das Tuch fallen ließ. Sorgfältig studierte sie Lage und Ausrichtung der bleichen Knochen und sah dann mit bohrendem Blick in Baldurs erwartungsvolle Augen, dem es wie eine kleine Ewigkeit vorkam, bis die Alte endlich anfing zu sprechen.
»Baldur von Veldern, du nimmst dir mit Gewalt, was du willst. Und weil man mit Gewalt fast alles erreichen kann, wirst du so weitermachen.«
Sie lehnte sich zurück und sah ihn durchdringend an. Baldur war nicht sonderlich beeindruckt. Das war nichts Neues. Das hatte er alles schon selbst gewusst. Und dafür hatte die alte Hexe zehn Silberstücke eingesackt? Am liebsten hätte er sich seine Münzen mit dem Schwert wiedergeholt. Doch da war dieser Karrak und die seltsame Schwäche, die er in diesem Moment verspürte. Er hätte der alten Vettel schon gezeigt, was man mit Gewalt alles ausrichten konnte. Aber er war zu keiner Bewegung fähig, es schien ihm, als flösse Blei statt Blut in seinen Adern. Verflucht, sie hatte ihn hereingelegt. Endlich wandte Walburga den bannenden Blick von ihm ab, der ihn zu lähmen schien, und sah noch einmal auf die Knochen auf dem Tuch. Er hörte sich sprechen. »Du siehst noch etwas, habe ich recht?«
Sie zögerte, dann antwortete sie ihm. »Ja. Ja, ich sehe noch etwas. Dein Leben ist in Gefahr. Dein Weg führt dich direkt ins Verderben.«
Copyright © Ullstein Verlag.
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Autoren-Porträt von Johanna Geiges
Johanna Geiges hat jahrelang als Drehbuchautorin für große Fernsehproduktionen gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt mit ihrer Familie in Memmingen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Johanna Geiges
- 2013, 1. Auflage, 464 Seiten, Deutsch
- Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
- ISBN-10: 3843706476
- ISBN-13: 9783843706476
- Erscheinungsdatum: 11.10.2013
Abhängig von Bildschirmgröße und eingestellter Schriftgröße kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 2.85 MB
- Ohne Kopierschutz
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