Welche Ziele sollten meiner Meinung nach durch den Geschichtsunterricht erreicht werden? Persönliche und fachliche Überlegungen (ePub)
Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Didaktik der Geschichte), Veranstaltung: Proseminar: Einführung in die Didaktik der Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die...
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Essay aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Didaktik der Geschichte), Veranstaltung: Proseminar: Einführung in die Didaktik der Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die übergeordnete Zielsetzung eines zeitgemäßen Geschichtsunterrichts sollte meiner Meinung nach, in Anlehnung an eine Vielzahl aktueller geschichtsdidaktischer Forschungsarbeiten, die Vermittlung von "Geschichtsbewusstsein" sein.
Der Begriff des "Geschichtsbewusstseins" ist im Zuge der Diskussion um die Legitimation und die Aufgaben eines Geschichtsunterrichts in den 1970er Jahren von Karl-Ernst Jeismann geprägt worden. Er beinhaltet das Bewusstsein, dass ein jeder Mensch Teil eines Zeitgefüges ist, das sich aus den zeitlichen Dimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammensetzt. Die Reflexion und Rekonstruktion der Vergangenheit erschafft Geschichte. Geschichte darf also nicht objektiv verstanden werden. Sie steht in Abhängigkeit zu den gegenwärtigen Verhältnissen und hat damit im Gegensatz zu starren, unreflektierten "Geschichtsbildern" einen dynamischen Charakter.
Die Vermittlung der Erkenntnis und des Bewusstseins, dass Geschichte veränderlich ist und nur durch Rekonstruktion überhaupt existieren kann, sollte im Geschichtsunterricht demzufolge oberste Priorität besitzen.
Das bedeutet, dass ein Geschichtslehrer nicht die Zielsetzung verfolgen darf, seinen Schülern möglichst viele Daten, Ereignisse und Biographien berühmter Persönlichkeiten zu "indoktrinieren". Ein ereignisgeschichtlich geprägter Unterricht, der meiner Erfahrung als Schüler zufolge viel zu oft praktiziert wird, kann den genannten Ansprüchen nicht gerecht werden. Er führt im Gegensatz eher zu einer Demotivation der Schüler, die im Auswendiglernen geschichtlicher Daten keinen Sinn entdecken können. Damit einher geht ein Interessenverlust am Geschichtsunterricht.
Der Begriff des "Geschichtsbewusstseins" ist im Zuge der Diskussion um die Legitimation und die Aufgaben eines Geschichtsunterrichts in den 1970er Jahren von Karl-Ernst Jeismann geprägt worden. Er beinhaltet das Bewusstsein, dass ein jeder Mensch Teil eines Zeitgefüges ist, das sich aus den zeitlichen Dimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammensetzt. Die Reflexion und Rekonstruktion der Vergangenheit erschafft Geschichte. Geschichte darf also nicht objektiv verstanden werden. Sie steht in Abhängigkeit zu den gegenwärtigen Verhältnissen und hat damit im Gegensatz zu starren, unreflektierten "Geschichtsbildern" einen dynamischen Charakter.
Die Vermittlung der Erkenntnis und des Bewusstseins, dass Geschichte veränderlich ist und nur durch Rekonstruktion überhaupt existieren kann, sollte im Geschichtsunterricht demzufolge oberste Priorität besitzen.
Das bedeutet, dass ein Geschichtslehrer nicht die Zielsetzung verfolgen darf, seinen Schülern möglichst viele Daten, Ereignisse und Biographien berühmter Persönlichkeiten zu "indoktrinieren". Ein ereignisgeschichtlich geprägter Unterricht, der meiner Erfahrung als Schüler zufolge viel zu oft praktiziert wird, kann den genannten Ansprüchen nicht gerecht werden. Er führt im Gegensatz eher zu einer Demotivation der Schüler, die im Auswendiglernen geschichtlicher Daten keinen Sinn entdecken können. Damit einher geht ein Interessenverlust am Geschichtsunterricht.
Bibliographische Angaben
- Autor: Dirk Brandes
- 2006, 1. Auflage, 7 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638471365
- ISBN-13: 9783638471367
- Erscheinungsdatum: 18.02.2006
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Größe: 0.26 MB
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