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Zum Teufel mit Kafka (ePub)

 
 
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Leopold ist ein schwer gebeutelter Mann. Er hat eine Schwiegermutter, die er hasst und mit der er mehr Zeit verbringen muss, als ihm lieb ist. Warum? Seine Frau will es eben so. Die hat nämlich einen ausgeprägten Mama-Komplex. Das wäre an sich schon schlimm...
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Kommentare zu "Zum Teufel mit Kafka"
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    Elke S., 16.10.2020

    Wenn es das Leben nicht ganz so gut mit einem meint

    „Ich brauche ihn, weil es noch ärmer daran ist als ich selbst. Wenn ich eine arme Sau bin, dann ist er eine doppelt arme Sau. Und genau deshalb brauche ich ihn: weil es schwer ist, jemanden zu finden, der mich in diesem Punkt noch unterbieten kann.“

    Leopold hat es nicht leicht mit seiner Familie. Gerade heute wieder nicht, wenn seine Ehefrau Irene die Kaffeetafel für den Sonntagskaffee deckt und leider gilt „ Wäre ich Freud, würde ich sagen, dass meine Frau einen gewaltigen Ödipus-Komplex hat. An ihr und Uschi hätte der alte Freud seine wahre Freude gehabt, obwohl ich eher glaube, dass er diesbezüglich ganz schnell an seine Grenzen gestoßen wäre. Denn meine Frau würde sich lieber ein Bein abhacken lassen, als sich ihre Mutter schlechtreden zu lassen. Wie
    Angestrengt denke ich darüber nach, was mir gerade mehr zu schaffen macht: Ist es das abscheuliche Blumendekor der Tassen, meine vorlaute Schwiegermutter oder ihr unterbelichteter Ehemann? Ich weiß es nicht so recht.“

    Als Leser darf man nun an diesem Sonntag mitten in die Familie tauchen und ist live beim Familientreff mit dabei. Etwa die erste Hälfte des Romans nimmt dieses Treffen ein, später darf man alle noch zu wenigen anderen begleiten, ein Geburtstag und ein kleiner Wochenendtrip ist auch noch mit dabei. Zwischendurch besucht man als Leser mit Leo immer wieder Gregor, für den gilt, „Gesenkten Hauptes haftet sich Gregor an seine Papiere, in sich versunken, mit sich und seinem Schreiben eins. Sein Rücken ist leicht gekrümmt: ein nicht besonders schmeichelhafter Buckel! Seine Ähnlichkeit mit Franz Kaafka ist gerade in diesen Augenblicken im Halbdunkel erschreckend.“, klagt sein Leid und führt den einen oder anderen spärlichen Dialog wie „Warum tust du dir das denn immer wieder an?“ „Na, weil man manchmal Dinge machen muss, die einem nicht so gefallen.! Ach ist, ist das so? Das ist ja einen blöde Sache. Na, dann bist du ja selbst schuld!“

    Der pointiert witzige Sprachstil hat mich beim ersten Blick ins Buch sofort in die Geschichte gezogen. Da finden sich solch spitze Kommentare wie bei den lila Teppichen in der Wohnung, „Wenn wir viel Lila haben, kann sich die Mama auch bei uns wohlfühlen.“ „Aber ich will doch gar nicht, dass sie sich bei uns wohlfühlt und heimisch wird.“, bitterböse Beschreibungen der Art, „Sie ist halt Idealistin, würden einige sagen. Ihre Freundinnen, von denen eine heuchlerischer als die andere ist, bezeichnen sie als Optimistin. Ich dagegen sage es, wie es ist: Irene ist nicht mehr als ein Blindgänger. Und das ist immer noch schmeichelhaft für sie.“, oder auch die Charakterisierungen wie, „Auch wenn es darum geht, neue Ehemänner an Land zu ziehen, ist sie während der Eroberungsphase besonders gefühlsbetont. Aber sonst ist sie so kalt wie eine platte Flunder. Selbst die zeigen bestimmt mehr Emotionen als meine unterkühlte Schwiegermutter.“ Ich konnte weite Teile der Geschichte vor mich hin grinsen, oft auch richtig lachen. Stellenweise hat die Autorin, deren überprononcierte Darstellung und Überzeichnung der Familienmitglieder mir im Grunde äußerst gut gefallen und mich auch wunderbar humorvoll unterhalten hat, aber für mein Empfinden etwas zu hoch gegriffen. Furz und Spuckattacken hätte ich nicht ganz so ausführlich gebraucht und leider habe ich auch persönlich einfach ein Problem, wenn abschätzig über übergewichtige Menschen gesprochen wird und da hat Maria Zaffarana bei der netten Tante einfach für mich viel zu dick aufgetragen. Eine kleine Länge ist bei mir beim Lesen auch entstanden, weil sich das erste Treffen so lange hingezogen hat. Das ein wenig gestrafft, dafür ein klein wenig mehr von solche köstlichen Szenen, wie wenn Leo z.B. der geschwätzigen Nachbarin den Wind aus den Segeln nimmt, „Ja, liebe Frau Baumgarten. Ich kenne all diese Gerüchte“, antworte ich. „Und ich muss wirklich sagen, sie sind nicht halb so schlimm, wie die Gerüchte, liebe Frau Baumgarten, die ich leider über Sie und Ihren Mann habe hören müssen. Eigentlich wollte ich deswegen schon bei Ihnen vorbeischauen, um Sie vorzuwarnen, damit Sie sich nicht davon überrumpelt fühlen und weil ich Sie doch so gern hab.“, hätten mir persönlich dafür besser gefallen. Aber ich denke die Autorin hat das gar nicht beabsichtigt ihre Leser durch ein einen besonders abwechslungsreichen Plot zu unterhalten, sondern wollte eher durch einen eigenwilligen und beschränkten der Groteske des Lebens ein Forum bieten. Und das hat sie mit ihrem Leo inmitten von verhasster Schwiegermutter, einem schmatzenden, spuckenden Schwiegervater, einer Ehefrau, die er eigentlich liebt, bei der er aber stets erst nach der Mama kommt, pubertierenden Zwillingen, die längst die Erziehung der Eltern übernommen haben und Eltern, die es ihm auch nicht leicht machen, auch geboten.

    Ich habe mich gerne mit Leopold durch die Familientreffs gelitten, war mir der extrem leidensfähige Mann, der für mein Empfinden seine Familie über alles liebt, doch von Anfang an sympathisch. Gut hat mir gefallen, dass man ihn und seinen Charakter nach und nach kennenlernen darf, denn dass „Alles, was Uschi vorschlägt, mache ich grundsätzlich und aus Prinzip genau anders. Selbst wenn sie ausnahmsweise recht hat, entscheide ich mich aus reiner Frackigkeit dagegen. Und dazu stehe ich!“ wohl eher seiner Traumwelt als der Realität entspricht, stellt sich sehr schnell heraus. Er ist wirklich gelungen dargestellt und auch das etwas Geheimnisvolle in das die Autorin Greogor, den er immer wieder besucht, kleidet, hat mir gut gefallen. Die pointiert, überzeichnete Darstellung der anderen Mitspieler war in weiten Teilen wirklich auch meines, nur eben vor allem mit der Tante hatte ich so gar keinen Spaß.

    Wer kennt sie nicht, die Macken der Verwandtschaft und hat sich nicht schon einmal gewünscht der Kelch eines unliebsamen Besuch möge an einem vorbei gehen? Wer Trost braucht, denn Leo geht es noch viel schlimmer, und wer gern lacht, der sollte sich ganz unbedingt hier mit an den Familientisch sitzen. Für fünf Sterne reicht es bei mir zwar nicht, aber gute vier sind ja schließlich auch nicht zu verachten.

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