Der verlorene Bruder (DVD)
Anfang der 60er Jahren sind die Blaschkes als Flüchtlinge vom Osten in die westfälische Provinz gekommen. Dort haben sie sich schnell eine solide Existenz aufgebaut und sich im Lebensmittelhandel etabliert. Doch ihr neuer Wohlstand hatte einen...
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Produktinformationen zu „Der verlorene Bruder (DVD)“
Anfang der 60er Jahren sind die Blaschkes als Flüchtlinge vom Osten in die westfälische Provinz gekommen. Dort haben sie sich schnell eine solide Existenz aufgebaut und sich im Lebensmittelhandel etabliert. Doch ihr neuer Wohlstand hatte einen hohen Preis, denn in den Wirren der Flucht haben sie ihren kleinen Sohn verloren. Während Vater Blaschke seine Schuldgefühle offensichtlich mit seinen Expansionsträumen und teuren Autokäufen zu verdrängen versucht, will Mutter Elisabeth nicht so einfach aufgeben. Sie überredet Ludwig zu einem aufwändigen Verfahren anhand eines erbbiologischen Gutachtens. Den Eltern ist nicht klar, dass ihr Wunsch für den kleinen Max zum Albtraum wird. Der will seinen Bruder auf keinen Fall zurückhaben.
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Anfang der 60er Jahre in der westfälischen Provinz: Während Vater Blaschke von schicken Autos und der Expansion des Familienbetriebs träumt, kann seine Frau nur an ihren Sohn Arnold denken, der seit der Flucht der Familie im letzten Kriegsjahr verschwunden ist. Als sie herausfindet, dass in der Nacht ihrer Flucht tatsächlich ein verwaistes Kind gefunden wurde, will sie mit neuen erbbiologischen Gutachten beweisen, dass das gefundene Findelkind 2307 ihr Arnold ist. Leidtragender der Situation ist der jüngere Bruder Max. In den Hintergrund gedrängt und immer im Schatten seines abwesenden Bruders will Max unter allen Umständen verhindern, dass sein Bruder gefunden wird
Mitwirkende zu „Der verlorene Bruder (DVD)“
Darsteller: | Noah Kraus (Max Blaschke), Katharina Lorenz (Elisabeth Blaschke) , Charly Hübner (Ludwig Blaschke) , Matthias Matschke (Polizist Frank Rudolf) , Flora Li Thiemann (Milli), Johanna Gastdorf (Tante Josepha) , Albrecht Felsmann (Roland) |
Drehbuchautor: | Ruth Toma |
Kamera: | Theo Bierkens |
Kostüm: | Katharina Ost |
Maske: | René Jordan |
Musik: | Sebastian Pille |
Produzenten: | Uli Putz, Jakob Claussen |
Regisseur: | Matti Geschonneck |
Label: | ARD VIDEO |
Verleih: | Universum Film |
Vertrieb: | Universum Film |
Verlag: | LEONINE Distribution |
Jahr: | 2015 |
Autoren-Porträt von Hans-Ulrich Treichel
Charly Hübner wurde für seine Hauptrollen, u. a. im Rostocker Polizeiruf 110 oder in Bornholmer Straße, bereits vielfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Grimme-Preis. In Produktionen wie Ladykracher oder im Kinoerfolg Bibi & Tina stellte er auch sein komisches Talent unter Beweis. Er hat bereits zahlreiche Hörbücher für Erwachsene und Kinder eingelesen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Hans-Ulrich Treichel
- DVD
- FSK: ab 6 Jahre, farbig, Spieldauer: 89 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Studio: LEONINE Distribution
- EAN: 888750584199
- Erscheinungsdatum: 11.12.2015
Rezension zu „Der verlorene Bruder (DVD)“
Der Film erzählt mit perfekter Mischung aus Beschwingtheit und nötigem Ernst eine tragikomische Geschichte aus den frühen Sechzigern.Es erfordert Mut und Feingefühl, ein Drama als Komödie zu tarnen. Andererseits sind die besten Komödien jene, in denen sich hinter heiteren Fassaden tragische Abgründe auftun. In diesem Fall funktioniert die Methode, weil die Handlung aus der Perspektive eines Dreizehnjährigen geschildert wird: Das Ehepaar Blaschke (Katharina Lorenz, Charly Hübner) hat sich in der westfälischen Provinz eine neue Existenz aufgebaut. Während Ludwig das Wirtschaftswunder genießt, wird Elisabeth regelmäßig von der Trauer um ihren Sohn Arnold übermannt, der bei der Flucht vor der Roten Armee verloren gegangen ist. Leidtragender dieser Trauer ist jedoch vor allem der 13jährige Max, der keine Chance gegen den nicht vorhandenen, aber dennoch allgegenwärtigen älteren Bruder hat. Als Elisabeth eines Tages erfährt, dass beim Roten Kreuz just am Tag des Schicksalsschlages ein Findelkind aus dem Flüchtlingstreck abgegeben wurde, ist sie überzeugt, dass es sich um Arnold handelt. Fortan unterzieht sich die Familie diversen immer absurderen Untersuchungen, die die Verwandtschaft belegen sollen. Zur Komödie wird die zu Herzen gehende Geschichte, weil Max alles tut, um die Familienzusammenführung zu sabotieren. Ruth Toma strukturiert die Handlung episodisch und nach einem mehrfach wiederkehrenden Muster: Elisabeth macht sich Hoffnungen, Max macht sich Sorgen und sinnt nach Auswegen, Ludwig macht gute Stimmung und versucht, seine Frau mit immer wieder neuen Anschaffungen zu trösten. Matti Geschonnek setzt Tomas Drehbuch mit genau der richtigen Mischung aus leichter Beschwingtheit, melancholischer Heiterkeit und nötigem Ernst um. Der junge Noah Kraus entpuppt sich als Naturtalent und überzeugt auch als Erzähler, der die Handlung mit ironischen Kommentaren würzt. tpg.
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