Produktinformationen zu „Ein Prophet (DVD)“
Der Oscar®nominierte Film EIN PROPHET (2009, Bester fremdsprachiger Film) zeichnet die düstere Gefängniskarriere des 19-jährigen Malik (Tahar Rahim, 2009 Europäischer Filmpreis als Bester Darsteller) nach. Nach Ankunft im Gefängnis wird er vom Anführer der dominierenden korsischen Mafia (Niels Arestrup, 2010 César-Preis als Bester Nebendarsteller) unter Druck gesetzt und gezwungen, eine Reihe gefährlicher Aufträge auszuführen, einschließlich Drogenhandel und brutaler Morde. Im Laufe der Zeit gewinnt Malik das Vertrauen des Anführers und steigt in der Gefängnishierarchie auf, während er im Geheimen eigene Pläne schmiedet.
Düster und episch wie „Der Pate", weltweit von Kritikern und Zuschauern gefeiert, hat EIN PROPHET zahlreiche Auszeichnungen erhalten, einschließlich des 'Großen Preises der Jury' auf den Filmfestspielen in Cannes 2009.
Weitere Produktinformationen zu „Ein Prophet (DVD)“
Malik El Djebena (Tahar Rahim), gerade 19 Jahre alt, wird zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Franzose maghrebinischer Abstammung landet in einem Gefängnis, das von einer korsischen Mafiagruppe unter der Führung von Cesar Luciano kontrolliert wird. Luciano bietet dem Analphabeten Malik seinen Schutz an, allerdings nur unter einer Voraussetzung: Malik muss einem Mitgefangenen die Kehle durchschneiden. Aus Angst begeht Malik die Tat widerwillig und steigt dadurch in der Hierarchie innerhalb der Gefängnismauern schnell auf. Als Vertrauter von Luciano genießt er immer mehr Privilegien, wird aber von den Korsen dennoch nie als einer der ihren akzeptiert. Während er Botengänge und Aufträge für die Korsen ausführt, erfährt er von dem Mafiaboss Cesar Respekt und Demütigung zugleich. Malik lernt schnell, sich mit der Situation zu arrangieren, und gewinnt innerhalb der Gefängnismauern auch bei seinen nicht-korsischen Mitgefangenen immer mehr Ansehen. Doch er verbirgt vor Allen, dass er im Geheimen ganz eigene Pläne schmiedet...
Inhaltsverzeichnis zu „Ein Prophet (DVD)“
- Alternatives Ende - Outtakes - Entfallene und Alternative Szenen
Film-Infos zu „Ein Prophet (DVD)“
Genre: |
Drama / Kriminalfilm |
Kategorie: |
Spielfilm |
Verlag: |
Sony Pictures Home Entertainment |
Label: |
Sony Pictures |
Verleih: |
Sony Pictures |
Vertrieb: |
Sony Pictures |
Produktionsfirma: |
Chic Films |
Jahr:
|
2010 |
Darsteller: |
Tahar Rahim (Malik), Niels Arestrup (César Luciani)
, Adel Bencherif (Ryad), Reda Kateb (Jordi), Hichem Yacoubi (Reyeb), Jean-Philippe Ricci (Vettori), Gilles Cohen (Prof), Antoine Basler (Pilicci), Leïla Bekhti (Djamila), Pierre Leccia (Sampierro), Foued Nassah (Antaro), Jean-Emmanuel Pagni (Santi) |
Autor: |
Nicolas Peufaillit |
Regisseur: |
Jacques Audiard
|
Filmpreise: |
Preis/Veranstaltung |
Jahr, Ort |
Kategorie |
Person |
44. César-Verleihung |
2019 Paris |
Beste Regie |
Jacques Audiard |
75. Internationale Filmfestspiele in Venedig |
2018 Venedig |
Silberner Löwe - beste Regie |
Jacques Audiard |
90. Oscar-Verleihung - Academy Awards |
2017 Los Angeles |
Beste Filmmusik |
Alexandre Desplat |
66. Deutscher Filmpreis |
2016 Berlin |
Beste Filmmusik |
Alexandre Desplat |
68. British Academy Film Award |
2015 London |
Beste Musik |
Alexandre Desplat |
87. Oscar-Verleihung - Academy Awards |
2014 Los Angeles |
Beste Filmmusik |
Alexandre Desplat |
38. César-Verleihung |
2013 Paris |
Beste Drehbuchadaption |
Jacques Audiard |
36. César-Verleihung |
2011 Paris |
Beste Musik |
Alexandre Desplat |
35. César-Verleihung |
2010 Paris |
Bestes Originaldrehbuch |
Thomas Bidegain |
22. Europäischer Filmpreis |
2009 Bochum |
Prix d'Excellence (für das Sound Design) |
Marc Doisne |
20. Europäischer Filmpreis |
2007 Berlin |
Europäischer Filmmusikpreis 2007 |
Alexandre Desplat |
31. César-Verleihung |
2006 Paris |
Beste Kamera |
Stéphane Fontaine |
55. Internationale Filmfestspiele in Berlin |
2005 Berlin |
Silberner Bär, beste Filmmusik |
Alexandre Desplat |
27. César-Verleihung |
2002 Paris |
Bestes Drehbuch |
Jacques Audiard |
49. Internationale Filmfestspiele in Cannes |
1996 Cannes |
Bestes Drehbuch |
Jacques Audiard |
20. César-Verleihung |
1995 Paris |
Bestes Erstlingswerk |
Jacques Audiard |
|
Mitwirkende zu „Ein Prophet (DVD)“
Darsteller: |
Tahar Rahim (Malik), Niels Arestrup (César Luciani)
, Adel Bencherif (Ryad), Reda Kateb (Jordi), Hichem Yacoubi (Reyeb), Jean-Philippe Ricci (Vettori), Gilles Cohen (Prof), Antoine Basler (Pilicci), Leïla Bekhti (Djamila), Pierre Leccia (Sampierro), Foued Nassah (Antaro), Jean-Emmanuel Pagni (Santi) |
Drehbuchautoren: |
Jacques Audiard
, Thomas Bidegain |
Kamera: |
Stéphane Fontaine |
Kostüm: |
Virginie Montel |
Musik: |
Alexandre Desplat
|
Produzent: |
Martine Cassinelli |
Regisseur: |
Jacques Audiard
|
Verlag: |
Sony Pictures Home Entertainment |
Label: |
Sony Pictures |
Verleih: |
Sony Pictures |
Vertrieb: |
Sony Pictures |
Produktionsfirma: |
Chic Films |
Jahr:
|
2010 |
Bibliographische Angaben
-
Autor:
Nicolas Peufaillit
-
DVD
- FSK: ab 16 Jahre, farbig, Spieldauer: 149 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Untertitel: Deutsch, Englisch, Arabisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Norwegisch, Schwedisch, Türkisch
- Studio: Sony Pictures Home Entertainment
- EAN: 4030521684881
- Erscheinungsdatum: 18.08.2010
Rezension zu „Ein Prophet (DVD)“
Mit seinem kompromisslosen Knastepos über einen 18-Jährigen in den Fängen der Korsenmafia zementiert Jacques Audiard seinen Ruf als Meister des Genrekinos
Aufgrund des Titels mutmaßten Kritiker, Jacques Audiard könne sich in seinem Gefängnisfilm an den vier Stufen des Wegs des Propheten Mohammed (Kampf, Überleben, Wille, Eroberung) orientiert haben, dabei predigt der Mann exklusiv und ausschließlich am Altar des Kinos: Audiards Vorliebe für das amerikanische Genrekino der Siebzigerjahre ist wohl dokumentiert - so wie seine Vorgänger Duvivier, Melville und Clouzot Inspiration aus dem amerikanischen Gangsterfilm eines Hawks oder Walsh bezogen und auf französische Verhältnisse übertrugen, verleihen ihm die Frühwerke Scorseses und Coppolas Flügel: Sein "Der wilde Schlag meines Herzens" war ein Remake von James Tobacks "Finger - Zärtlich und brutal" aus dem Jahr 1978 und eine Verbeugung vor dem eurozentrischen Kino des New Hollywood. So darf man denn auch den qualitativen Quantensprung, den der Sohn des legendären Drehbuchautoren Michel Audiard mit seiner fünften Arbeit als Filmregisseur macht, mit einem entsprechenden Vergleich werten: Wenn "Der wilde Schlag meines Herzens" sein persönlicher "Hexenkessel" war, so ist "Ein Prophet", obwohl die Geschichte selbst eher der des Michael Corleone in "Der Pate" gleicht, Audiards ganz eigener "GoodFellas" - ein mit allen Wassern des Genrefilms gewaschenes und in der Geschichte des Kinos verankertes Meisterwerk, das einen von der ersten Minute packt und die nächsten 150 Minuten nicht mehr loslässt. Kino pur direkt an der Schnittstelle von elektrisierendem Kintopp und intellektuellem Arthouse, sozialem Realismus streng verpflichtet, aber immer bereit zu Freiflügen der Fantasie.
Simpel mutet die Geschichte an, die zunächst dem Regelwerk eines konventionellen Knastfilms folgt und von Malik erzählt, ein minderjähriger arabisch-französischer Achtzehnjähriger, der wegen einer nicht weiter benannten Dummheit zu sechs Jahren Knast
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verurteilt und von der korsischen Mafia für Dienste eingespannt wird. Alsbald verlässt der Film die ausgetretenen Pfade und entwickelt sich zu einem überaus komplexen Krimiepos: Wie der Junge sich zwischen den vereinzelten Gangsterfraktionen behauptet und selbst einen gut funktionierenden Drogenring aufbaut, erzählt Audiard mit einem Höchstmaß an Konzentration und absolutem Vertrauen in das eigene Können. Kommt einem ein Versatzstück auch noch so bekannt vor, Audiard findet immer eine spektakuläre Art, es neu und aufregend wirken zu lassen. Nach dem ersten Mord im Auftrag des korsischen Dons César Luciani (von Audiard-Regular Niels Arestrup als eine jener monströser Übervaterfiguren gespielt, mit denen die Filme des Regisseurs gespickt sind) an einem arabischen Mitinsassen - mit einer Hochspannung und Brutalität inszeniert, dass Michael Mann vor Neid erblassen würde - wird er wiederholt von dessen Geist besucht: Beginn einer Entdeckungsreise zu den eigenen Wurzeln, die zu dem gefährlichen Doppelspiel Maliks führt. Wiederholte Explosionen von Gewalt im Gefängnis oder später auf Freigängen bei einem verkorksten Überfall oder einer fatalen Autofahrt lassen keinen Zweifel aufkommen, dass Malik stets in Lebensgefahr ist. Doch bei aller Härte verliert der Film nie aus den Augen, dass er von einer verlorenen Unschuld erzählt, was zu einem bewegenden Schlussbild zu den Klängen von "Mack the Knife" in einer Version von Jimmie Dale Gilmore führt, das Audiards Themen mit resigniertem Galgenhumor zusammenfasst: All das Taktieren und Morden waren für die Titelfigur nur Mittel zum Zweck, sich die eigene Jugend zu bewahren. Beeindruckend die darstellerische Leistung des charismatischen Newcomers Tahar Rahim, zärtlich und brutal zugleich, ein abgebrühter Killer, der nur Überleben kann, weil er bereit zu lernen ist, und doch ein ganz normaler Junge, der seine kindliche Freude über seine erste Reise in einem Flugzeug nicht verhehlen kann. Beim Kritiker-Poll des Filmmagazins Sight & Sound wurde "Ein Prophet" zum Film des Jahres 2009 gewählt. Die Damen und Herren wissen, wovon sie sprechen. ts.
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