Hundstage (DVD)
Wochenende. Zeit der Hundstage. Es ist drückend heiß, südlich von Wien, im Niemandsland zwischen Autobahnzubringern, Einkaufsmärkten und Einfamilienhaussiedlungen. Die Temperatur steigt, die Aggression steigt. Asphaltdecken brechen auf. In dieser Atmosphäre...
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DVD
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Hundstage (DVD)“
Wochenende. Zeit der Hundstage. Es ist drückend heiß, südlich von Wien, im Niemandsland zwischen Autobahnzubringern, Einkaufsmärkten und Einfamilienhaussiedlungen. Die Temperatur steigt, die Aggression steigt. Asphaltdecken brechen auf. In dieser Atmosphäre erzählen sechs Geschichten, denen Ort und Zeit des Geschehens gemeinsam ist, von Alltag und Aggression; von Nächten voller Spiele, Sex und Gewalt und von Tagen voller Einsamkeit und der Sehnsucht nach Liebe. Ein Film über das Leben in seiner Verletzlichkeit und Intimität.
Features:
Kurzfilm " Der Ball", Interviews, TrailerMitwirkende zu „Hundstage (DVD)“
Darsteller: | Maria Hofstätter (Anhalterin), Alfred Mrva (Alarmanlagenmann), Erich Finsches (alter Mann), Gerti Lehner (Haushälterin), Franziska Weisz (Klaudia), Rene Wanko (Mario, ihr Freund), Claudia Martini (Ex-Frau), Viktor Rathbone (Ex-Mann), Christian Bakonyi (Masseur), Christine Jirku (Lehrerin), Viktor Hennemann (ihr Liebhaber), Georg Friedrich (Lucky, sein Freund) |
Drehbuchautoren: | Ulrich Seidl, Veronika Franz |
Kamera: | Wolfgang Thaler |
Kostüm: | Sabine Volz |
Musik: | Marcus Davy |
Produzenten: | Helmut Grasser, Philippe Bober |
Regisseur: | Ulrich Seidl |
Marke: | ALAMODE FI |
Verlag: | ALIVE, Alamode Film |
Label: | Alamode |
Verleih: | AL!VE |
Vertrieb: | AL!VE |
Jahr: | 2005 |
Bibliographische Angaben
- Autoren: Veronika Franz , Ulrich Seidl
- DVD
- FSK: ab 16 Jahre, farbig, Spieldauer: 122 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Untertitel: Deutsch
- Studio: ALIVE
- EAN: 4042564012583
- Erscheinungsdatum: 28.02.2005
Rezension zu „Hundstage (DVD)“
Wie schon bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo Michael Haneke für seine "Klavierspielerin" ausgezeichnet worden war, gehörte auch auf der 58. Biennale von Venedig ein Österreicher zu den großen Gewinnern. Ulrich Seidl erhielt für "Hundstage" den Großen Preis der Jury und damit die zweitwichtigste Trophäe, die man auf dem Lido holen kann. So wurde fraglos der radikalste, konsequenteste, originellste und auf erschreckende Weise auch unterhaltsamste Film des offiziellen Programms adäquat gewürdigt.Ulrich Seidl verdient sich seine Meriten nun schon seit mehr als zehn Jahren mit dem Realisieren von Dokumentarfilmen. Schon in diesen - zumeist preisgekrönten - Werken wurde es zur Gewissheit, dass der 49-jährige Österreicher sehr viel für das Abseitige, das Nonkonformistische übrig hat. So nahm er etwa in "Good News - Von Kolporteuren, toten Hunden und anderen Wienern" (1990) die unkonventionellen Methoden großstädtischer Zeitungsausträger unter die Lupe oder er befasste sich in "Tierische Liebe" (1995) mit Individuen, die mit Vierbeinern - um es vorsichtig auszudrücken - besser zurechtkommen als mit ihresgleichen.
Auch "Hundstage" hat - stilistisch gesehen - mehr von einem Doku-Drama als von einem Spielfilm. Von der Struktur her am ehesten mit Altmans "Short Cuts" vergleichbar, beobachtet Seidl hier ein gutes Dutzend skurriler Personen, die im Wiener Umland auf unterschiedlichste Art und Weise die heißesten Tage des Sommers durchstehen. Da wäre zum einen das gut situierte Paar, das seit dem tragischen Tod ihrer Tochter nicht mehr in der Lage ist, miteinander zu kommunizieren. Oder die sexbesessene Lehrerin, die sich in ihrer eigenen Wohnung mit zwei Männern einlässt und dafür bitter bezahlen muss. Oder der Vertreter für Alarmanlagen, der die Naivität einer recht liebenswerten, etwas verrückten Autostopperin für seine fiesen Zwecke missbraucht.
Seidl macht vor nichts halt, hält auch dann noch mit der Kamera drauf, wenn andere vor Schamgefühl oder
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lauter Peinlichkeit längst ausgeblendet hätten. Beim Striptease einer alten, dicken und bebrillten Haushälterin geht er optisch ebenso bis zum Äußersten wie bei den Foltermethoden eines wahnsinnigen Wieners, die mit einer brennenden Kerze im Hinterteil des Opfers ihren tragikomischen Höhepunkt erreichen. So wirkt "Hundstage" wie der Gegenentwurf zur verlogenen Hochglanz-Ästhetik, die uns tagtäglich in der Werbung, in Mainstream-Filmen oder perfekt gestylten TV-Movies berieselt.
Ab und an gönnt Seidl dem Betrachter dann doch ein wenig Ruhe, zeigt halbnackte Menschen, die in den Vorgärten einer sterilen Wochenendsiedlung ihre glänzenden Leiber der Sonne entgegenrecken. Oder er informiert uns mit kuriosen Top-Ten-Listen über die schlimmsten Krankheiten, die wichtigsten Supermarkt-Ketten oder gar die beliebtesten Stellungen der Österreicher. Vorgetragen werden diese Charts von besagter Anhalterin, die von der 37-jährigen Schauspielerin Maria Hofstätter auf geradezu enervierende Art und Weise porträtiert wird. Sie gehört neben Georg Friedrich, den man aus Barbara Alberts "Nordrand" oder Hanekes "Klavierspielerin" kennt, zu den wenigen professionellen Darstellern des Films. Die meisten Rollen besetzte Seidl mit Laien, die ihren "Job" allerdings derart gut machen, dass ihre völlig abstrusen und ungewöhnlichen Figuren extrem realistisch und glaubwürdig wirken.
Werner Herzog, der Seidl zu seinen Lieblings-Regisseuren zählt, sagte einmal über "Tierische Liebe": "Ich habe im Kino noch nie so frontal in die Hölle geblickt." Gleiches könnte man nun auch von "Hundstage" behaupten. Selten war Kino direkter, brutaler und schockierender - und besser. lasso.
Ab und an gönnt Seidl dem Betrachter dann doch ein wenig Ruhe, zeigt halbnackte Menschen, die in den Vorgärten einer sterilen Wochenendsiedlung ihre glänzenden Leiber der Sonne entgegenrecken. Oder er informiert uns mit kuriosen Top-Ten-Listen über die schlimmsten Krankheiten, die wichtigsten Supermarkt-Ketten oder gar die beliebtesten Stellungen der Österreicher. Vorgetragen werden diese Charts von besagter Anhalterin, die von der 37-jährigen Schauspielerin Maria Hofstätter auf geradezu enervierende Art und Weise porträtiert wird. Sie gehört neben Georg Friedrich, den man aus Barbara Alberts "Nordrand" oder Hanekes "Klavierspielerin" kennt, zu den wenigen professionellen Darstellern des Films. Die meisten Rollen besetzte Seidl mit Laien, die ihren "Job" allerdings derart gut machen, dass ihre völlig abstrusen und ungewöhnlichen Figuren extrem realistisch und glaubwürdig wirken.
Werner Herzog, der Seidl zu seinen Lieblings-Regisseuren zählt, sagte einmal über "Tierische Liebe": "Ich habe im Kino noch nie so frontal in die Hölle geblickt." Gleiches könnte man nun auch von "Hundstage" behaupten. Selten war Kino direkter, brutaler und schockierender - und besser. lasso.
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